Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wie Deutschland dazu beitragen kann, einen weiteren Holocaust zu verhindern

Wie Deutschland dazu beitragen kann, einen weiteren Holocaust zu verhindern

Veröffentlicht in The Times of IsraelWie Deutschland dazu beitragen kann, einen weiteren Holocaust zu verhindern “.

 

„Ich verneige mich vor den Opfern der Shoah“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem ersten Besuch in Auschwitz während ihrer 14-jährigen Amtszeit. Ihre Geste entstand im Spannungsfeld der Debatte zwischen den Vertretern der Überzeugung, dass Deutschland seine Vergangenheit nicht ignorieren dürfe, und den extremen Rechten, die eine Verharmlosung der nationalsozialistischen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg anstreben.

Keine der beiden Wege kann jedoch eine neue Tragödie für das jüdische Volk verhindern. Dies erfordert eine genaue Untersuchung der Grundursache der Judenverfolgung und deren Lösung.

Merkel erinnerte zudem an das besorgniserregende Ausmaß des Antisemitismus in Deutschland in den vergangenen Jahren. Sie kündigte an, 66 Millionen Dollar für die Erhaltung der Gedenkstätte zu spenden. Die Überwindung des Antisemitismus erfordert jedoch wesentlich grundlegendere Maßnahmen.

Wenn Deutschland wirklich einen Beitrag zur Welt Entwicklung leisten und nicht zum finstersten Kapitel seiner Geschichte zurückkehren will, wäre es sinnvoller, ein eigenes Forschungsinstitut unter der Leitung von nichtjüdischen Deutschen zu gründen und zu fördern, das den Antisemitismus, seine Ursachen und Lösungsansätze erforscht.

Antisemitismus in Deutschland weiter auf dem Vormarsch

Allein im vergangenen Jahr gab es in Deutschland 1.646 antisemitische Übergriffe, ein Zuwachs von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Rekordhoch in nur einem Jahrzehnt. Nach einem neonazistischen Angriff auf eine Synagoge in Halle und einer Welle von Gewalttaten gegen Juden fühlen sich die Vertreter der jüdischen Gemeinde in Deutschland „unter Beschuss“. Sie haben auch noch weitere Gründe, sich Sorgen zu machen. So äußert beispielsweise jeder vierte Deutsche antisemitische Gefühle und Ansichten, wie eine aktuelle Umfrage des Jüdischen Weltkongresses bestätigt.

Die aktuelle Situation zeigt, dass 75 Jahre nach der Ermordung von einer Million Juden durch die Nazis in Auschwitz-Birkenau antisemitische Erscheinungen noch nicht verschwunden sind. Sie sind nach wie vor in der deutschen Gesellschaft verankert.

Warum? Das Verständnis der Ursache für den Antisemitismus, der bei vielen Millionen Menschen zu Tage tritt, beginnt damit, den Antisemitismus als ein Naturphänomen zu betrachten.

Warum Antisemitismus ein natürliches Phänomen ist

Antisemitismus ist ein natürliches Phänomen, das in jedem Moment in jedem Menschen und jeder Nation erwacht, sowohl bei Juden als auch bei Nichtjuden.

Die Deutschen sollen nicht nur an der Oberfläche dieses Problems kratzen, denn wenn sie in die Tiefe gehen, werden sie überrascht sein, zu sehen, dass ihre Hassgefühle und die Feindseligkeit der Welt Jahrtausende zurückgehen. Sie werden in den Quelltexten lesen, wie seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte „Esau hasst Jakob“, d.h. die Nationen hassen Israel, und wie seit der Überreichung der Tora auf dem Sinai, der Hass auf Juden mit regelmäßiger Gesetzmäßigkeit betrieben wurde.

Jedes Mal, wenn Juden vereint waren, herrschten Brüderlichkeit und Frieden unter den Nationen der Welt, während, wenn sie getrennt waren und Juden ihre egoistische Neigung nur zu ihren eigenen Gunsten und auf Kosten der anderen nutzten, es innere Unruhen unter den Nationen gab. In der Folge entstanden negative Gefühle bei den Menschen oder in ganzen Nationen, die sie bestärkten, Juden zu hassen, wo sie auch immer waren. Sie verwandelten sich häufig auch in unerträgliche Gewalttaten.

Ursache und Ausweg aus dem Antisemitismus

Juden haben eine Art DNA, basierend auf dem uralten inneren Streben nach Einheit und Geben an den Nächsten. Dies wird der „Punkt im Herzen“ genannt. Wenn wir diesen Punkt durch das Studium der Verbindungsmethode, der Weisheit der Kabbala, entwickeln, dann können wir uns über unsere Differenzen hinaus vereinen und unseren Sinn für Einheit und Erfüllung auf die ganze Menschheit übertragen.

Antisemitismus entsteht, wenn wir Juden uns voneinander distanzieren, was unser aktueller Zustand ist, anstatt uns zu vereinen. Unsere Spaltung sendet Wellen einer zersplitternden Denkweise in das kollektive Unterbewusstsein der Menschheit. Auf diese Weise trägt es zu jener Spaltung bei, die die Gesellschaften auf der ganzen Welt auseinander reißt. Im Gegenzug zeigen die Nationen der Welt mit Groll und Klagen auf uns. Wenn wir also nicht eine große Transformation durchlaufen und das Prinzip „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ umsetzen, das unsere Herzen verbindet, werden die Angriffe gegen uns niemals ein Ende haben.

Eine gründliche Untersuchung, Forschung und Sensibilisierung für die wahre Ursache des Antisemitismus ist daher ein grundlegender und wichtiger erster Schritt, um dieses Problem ein für alle Male zu lösen. Je mehr die Notwendigkeit der jüdischen Einheit ins Zentrum der Weltöffentlichkeit rückt, verbunden mit dem Verständnis von Antisemitismus als einer natürlichen Antwort auf einen Mangel daran, desto eher würden wir auf einem neuen Weg zu einem sicheren und freundlicheren Deutschland, Europa und sogar der Welt sein.

Dr. Michael Laitman


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