Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Straße mit Gegenverkehr

Frage: Wie erklären Sie den Menschen, warum Liebe wichtig ist?

Antwort: Man kann einen Fisch zum Abendessen lieben, man kann sein Kind lieben oder Liebe für seinen Nächsten oder den Schöpfer empfinden. Die gleichen Worte bezeichnen völlig unterschiedliche Konzepte.

Sollte man die Liebe zum Nächsten, der Fische liebt, hervorheben? Wie können wir ihm die Freude des Gebens beschreiben? Wie kann man ihm den Genuss am Geben verständlich machen? Was wird er begreifen, dass er seinen Fisch jemand anderen geben soll? Ist das Liebe?

Was ist die Bedeutung der Nächstenliebe? Es handelt sich um etwas völlig anderes. Den Nächsten zu lieben bedeutet, sein Verlangen mit dem eigenen zu verbinden und daran zu arbeiten, um sein Verlangen zu erfüllen. Dadurch wird eine Einheit geschaffen – der Mensch erfüllt und der Nächste wird erfüllt. Womit wird er erfüllt? In seinem Verlangen. Sein Verlangen im Verhältnis auf das Verlangen des Menschen ist vergleichbar mit Malchut im Verhältnis zu Seir Anpin. Der Mensch ist wie der Schöpfer und der Nächste ist die Schöpfung. Das ist die Aufgabe des Menschen.

Die „Liebe“ ist die Beziehung zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung. Das ist wahre Liebe – die Beziehung der Schöpfung zum Schöpfer. Wenn man eine solche Beziehung zu anderen aufbauen kann, mit anderen Worten, wenn man die Eigenschaft des Schöpfers, die Eigenschaft des Gebens, erlangt und sie nutzt, um das Verlangen des Nächsten wie der Schöpfer behandelt-  dann ist der Schöpfer im Menschen und er handelt nach dem, was der Nächste benötigt. Das bedeutet, dass der Mensch seinen Nächsten liebt.

Man sollte das Wort „Liebe“ nicht in einem anderen Sinn, Kontext oder Fall verwenden. Andernfalls führt dies durch die „tierische Liebe“ zur Verwirrung. Es geht darum, inwieweit der Schöpfer im Menschen die Eigenschaft des Gebens verkörpert. Man muss das Prinzip befolgen: „Tu dem anderen nicht das an, was dir zuwider ist.“ Dadurch wird man neutral. Der Mensch muss dann das Verlangen des anderen als wichtiger betrachten, als seins, das Eigene. Das Verlangen des anderen wird wichtiger als das eigene und so wird der Nächste höhergestellt. Man ist bereit alles für den anderen zu tun- wie für ein krankes Kind. Man konzentriert sich ganz auf das Verlangen des Nächsten und bringt ihn zum Handeln.

Aus diesem Grund ist der Mensch dem Schöpfer ähnlich, wie Seir Anpin, der eine Bitte von Malchut erhält. Je mehr das Verlangen des Nächsten in der Lage ist, den Menschen zum Geben zu motivieren, desto höher steht er über ihm. Das ist Liebe. Das widerspricht den üblichen Vorstellungen. Je mehr der Mensch bereit ist, dem Nächsten zu geben, desto mehr zieht er das Licht der Korrektur an, denn zwischen ihnen besteht Bürgschaft. Er erfüllt nicht das egoistische Verlangen des anderen, sondern vergrößert in ihm das Verlangen, gemeinsam in einem System zu sein, damit die Shechina zwischen ihnen verweilen kann. Was sollte der Mensch dem anderen also geben? Seine Unterstützung in der Bürgschaft, die der Nächste ihm ebenfalls gibt, indem er sie in seinem Verlangen offenbart. Das ist Liebe.

Niemand nährt das Ego des anderen. Man vergrößert das Verlangen nach gegenseitiger Unterstützung, um den Schöpfer zwischen ihnen zu offenbaren. Der Schöpfer kann sich nicht in einer einzelnen Person oder nur in der Beziehung des Menschen zu einem anderen offenbaren, wenn dies nicht gegenseitig ist.

Liebe ist nicht einseitig; sie ist eine Straße mit Gegenverkehr. Hier ist ein verbindendes Netzwerk erforderlich, in dem Impulse des Gebens fließen, durchdrungen von Gefühlen der Liebe, von Beziehungen der Bürgschaft und Gegenseitigkeit, durch die sie sich gegenseitig stärken.

Das Ego bleibt im Hintergrund, ohne dass wir uns um seine Befriedigung kümmern müssen. Wir erheben uns, verbunden durch die gegenseitige Absicht, um zu geben. Wenn eine gewisse Einheit erreicht wird und ein Netz über uns gebildet wird, dann offenbart sich der Schöpfer – die gegenseitige Eigenschaft des Gebens und der Liebe zwischen uns.

[45908]

Aus der Lektion “Gabe der Tora” 



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Erster Apell und erster Kontakt mit dem Schöpfer

Aus dem Brief von Baal HaSulam Nr.57: In dem Moment, in dem der Kelch eurer Bemühungen überläuft, wird die Zeit des Gebets kommen. Bis dahin glaube an das, was die Weisen gesagt haben, dass es unmöglich ist, spirituelle Offenbarung zu finden, ohne sich zu bemühen.

Wenn das Maß gefüllt und das Gebet vollständig ist, wird der Schöpfer es mit aller Großzügigkeit beantworten, wie die Weisen versprechen: „Ich habe mich bemüht und gefunden, glaube es!“ Denn vorher ist man nicht fähig, ein solches Gebet zu sprechen, dass vom Schöpfer erhört werden wird.

Diese ganze Welt, alle höheren Welten, all ihre Stufen, die von oben nach unten absteigen, unsere Arbeit in dieser Welt, ist dazu bestimmt eine Bitte, einen Schrei, ein Gebet, einen Appell an das Licht, an den Schöpfer zu richten, damit Er unsere Korrektur vornimmt. Unsere Aufgabe besteht nur darin, die Notwendigkeit dieser Korrektur zu erkennen und dabei wird uns keine Nachsicht gewährt. Die Notwendigkeit der Korrektur umfasst mehrere Faktoren.

Zunächst muss man genau erkennen, was das Problem ist und welche Art von Korrektur es benötigt. Dann ist es notwendig zu erfassen, dass man nicht in der Lage ist, diese Korrektur vorzunehmen und dass es einen Schöpfer gibt, der diese Korrektur vornimmt. Er wird es nur dann tun, wenn man wirklich spürt, dass es daran mangelt und nur den Schöpfer um Hilfe bittet.

Es stellt sich heraus, dass dieser Schrei viele Komponenten beinhaltet. Nur durch besondere Arbeit und dem beharrlichen Bemühen, es nach den Ratschlägen der Kabbalisten auszuführen, durch solch lange, harte und anstrengende Bemühungen, begreifen wir diesen grundlegenden Begriff, der allem zugrunde liegt, was „Gebet“ genannt wird- der erste Appel und Kontakt mit dem Schöpfer.

Alles ist so organisiert, dass man nichts anderes zu tun hat, als sich auf dieses Gebet vorzubereiten. Am Handeln ist alleine das höhere Licht beteiligt und die Geschöpfe können lediglich die Notwendigkeit der Korrektur in sich entdecken.

Deshalb ist der Mensch, das Studium, die Gruppe, alle Handlungen, die Welt, die angeblich um uns herum existiert und all diese Komponenten notwendig, um einen korrekten Appell des Geschöpfes an den Schöpfer aufzubauen, auf das Licht das gezwungen wird, zu antworten.

Es ist klar, dass „die Kuh das Kalb mehr säugen möchte als das Kalb trinken kann“. Dennoch kann dieses Verlangen von oben, gemäß der Reihenfolge der Schritte, nicht ohne ein vorheriges Verlangen von unten wirksam werden. Deshalb aktiviert man das höhere Licht und zieht seine Wirkung an.

„Behaupte nicht, dass du bereits schreist und betest. Es ist ein komplettes Fehlverständnis, wenn du glaubst, dass du fähig bist zu beten, bevor das Gebet geboren ist, geformt durch deine Bemühungen“. Viele Begriffe müssen gelernt werden, um das Verlangen zu erhalten, welches in der Lage ist, das Licht zu erwecken.

Es ist kein Gebet, welches nur aus einem Gebetbuch gelesen wird, das besagt, wo man zu weinen und wo man sich zu freuen hat. Man muss ein Gebet erlangen, das aus dem tiefsten Teil des Herzens kommt.

Die Arbeit im Herzen ist das, was man Gebet nennt.

Deshalb hilft nichts anderes, als sich nach den Ratschlägen der Lehrer zu richten. Auf diese Weise wird man das richtige Bedürfnis in sich aus dem uns umgebenden Licht formen. Durch jede Handlung erweckt man ein kleines Leuchten, das nach und nach das Verlangen aufbaut und es zu dem Punkt bringt, an dem es für eine Korrektur geeignet sein wird.

[100308]

Aus dem Unterricht nach dem Brief von Baal HaSulam.



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Liebe bedeutet, die Wünsche des Nächsten zu erfüllen

Frage: Wo ist die Grenze zwischen der spirituellen und der materiellen Welt? Wie kann man sie überschreiten? Existiert diese Grenze überhaupt?

Antwort: Die Grenze zwischen der spirituellen und der materiellen Welt liegt im Menschen. Wir können alles nur im Verhältnis zum Menschen betrachten und messen. Daher ist unsere Einstellung zur Welt, zum Leben äußerst subjektiv: Solange man lebt, strahlt das Universum.

Wenn man sich aus seinem Egoismus, der psychologisch gesehen seine Natur ist, herauskommt und man sich darüber erhebt, beginnt man, das gesamte Universum aus einer völlig anderen Perspektive zu erfahren. Von innen heraus sieht man alles im Licht der Hingabe, Liebe und des Altruismus. Die Sinne nehmen ganz andere Eigenschaften und Werte wahr und deshalb sieht man die Welt in einem anderen Licht.

Frage: Warum nennt man das Liebe?

Antwort: Da man damit seinem Nächsten etwas Gutes tun will. In unserer Welt weiß man nicht, was Liebe ist. In der Kabbala wird Liebe als eine Haltung gegenüber seinem Nächsten beschrieben, bei der man den Wunsch der anderen erfüllen möchte. Das zu tun, was er sich wünscht bedeutet, ihn zu lieben.

Indem man seinen Nächsten wie sich selbst empfindet, erreicht man seine vollständige Korrektur – den Übergang von den Grenzen dieser Welt zu den Grenzen der nächsten Welt, der nächsten Stufe des Verstehens, der Erkenntnis. 

Kommentar: In der Physik gibt es ein interessantes Phänomen, das als Synergie bezeichnet wird, dabei ist ein System nicht gleich die Summe seiner Teilsysteme. Dies erinnert in gewisser Weise an das, was die Kabbala über die beeindruckende Verbindung sagt, bei der Menschen, die zusammenkommen, beginnen sich als ein Ganzes zu empfinden, das sich nicht mehr in einzelne Teile aufteilen lässt.

Antwort: Das Ganze ist weit mehr als die Summe seiner Teile.

[205336]

Aus dem russischen Unterricht



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Erschaffen wir in uns das Bild des Schöpfers

Das Wichtigste für uns ist, die Methode der Annäherung an den Schöpfer zu erlernen, dies geschieht durch die Verbindung zu den Freunden in der Gruppe. Schließlich ist es unmöglich, den Schöpfer zu offenbaren und seine Lenkung zu spüren, wenn wir dies nicht in uns praktizieren.

In gewisser Weise formen wir das Ebenbild des Schöpfers in uns. Deshalb wird der Schöpfer „Bore“ genannt – „Bo-u-Re“ – „Komm und sieh“. Komm bedeutet, dass wir uns in diese Form bringen, sie erlangen und schließlich studieren können. 

Wir können den Schöpfer nicht außerhalb von uns erfassen. Im Menschen existiert das Konzept „außerhalb von sich“ nicht. Es scheint, als ob man etwas „außerhalb von sich“ wahrnimmt. In Wahrheit nehmen wir alles in uns wahr, ähnlich wie bei der Arbeit mit einem Computer: Wenn wir etwas auf dem Bildschirm sehen, arbeiten wir nicht mit etwas, das außerhalb davon ist. Es geschieht alles innerhalb des Computers.

So verhält es sich auch in uns: Es scheint, als ob es in der Welt um uns herum, Bilder gibt, die wir sehen, hören und fühlen,  doch das sind nur unsere verzerrten Wahrnehmungen. In Wirklichkeit wird alles in uns wahrgenommen.

Deshalb bestehen unsere Handlungen darin, in uns solche Bedingungen zu schaffen, die das Bild des Schöpfers in uns formen. Der wirksamste Zustand ist es, sich an Ihn zu wenden, denn diese Hinwendung besteht aus dem Verlangen, aus dem Gefühl dessen, was man heute hat, aus der Erkenntnis dessen, was oder wer man im nächsten Moment werden sollte, d.h. nicht heute, sondern morgen, nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Zukunft.

Obwohl „heute“ und „morgen“ nur zwei verschiedene, aber nahe beieinander liegende Zustände sind, in denen wir unser Verlangen, unser Bewusstsein und unser Verständnis dessen, wer wir in diesem Moment sind und wohin wir im nächsten Moment gelangen sollten,  zum Ausdruck bringen.

Wenn diese Handlungen richtig auf den Schöpfer ausgerichtet sind und wir den Anfangs- und Endzustand korrekt bestimmen, ziehen wir das Licht und die besondere Kraft des Schöpfers an, die unser Verlangen erfüllt und Veränderungen in uns bewirken.

[338755]

Aus dem Unterricht zum Thema „Kontakt mit dem Schöpfer“



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Wann wird der Frieden kommen

S. Vinokur: In Israel herrscht Krieg, und wir konzentrieren uns sehr auf die Technologie: Iron-Dome-Verteidigungstechnologie, Lasertechnologie, Angriffstechnologie – Wasserbomben, moderne Flugzeuge und so weiter. Ich denke immer wieder, dass die Technologie auf die eine oder andere Weise früher oder später auf der anderen Seite auftauchen wird.

M. Laitman: Natürlich. Es wird ein Kampf der Technologien sein.

S. Vinokur: Sagen Sie bitte, an welchem Punkt der Umbruch kommen wird und wir anfangen, über die Wurzel des Problems nachzudenken?

M. Laitman: Die Wurzel des Problems – sie ist unlösbar. Deshalb schalten alle auf die Folgen um – Lieferfähigkeit, Bekämpfung, Kampfstrategien.

Die Wurzel des Problems ist der Egoismus des Menschen. Ich habe noch keine Methode auf der Welt gesehen, die ihn in irgendeiner Weise einschränken kann. Was wir hier brauchen, ist eine Erkenntnis über das Übel unseres Egoismus und wie wir davon geheilt werden können.

Frage: Wie zieht dieser Egoismus Kriege an? Der Egoismus will, dass wir uns hier, in unserem Inneren wohlfühlen. Richtig?

M. Laitman: Ja. Aber das Problem ist, dass das, was im Inneren gut ist, im Außen schlecht ist. Wir verstehen nicht, wie wir unseren Egoismus kontrollieren können, damit er sich gut anfühlt.

S. Vinokur: Sie sprachen immer wieder von der Einheit des Volkes Israel, von der Einheit der Nation, von einem Herzen und so weiter. Wenn Sie das sagen, meinen Sie damit speziell die Wurzel, richtig?

M. Laitman: Ich spreche von der Wurzel, ich spreche davon, was die Nation in unserer Zeit, in unserer Generation tun kann, damit die Welt keine Kriege mehr kennt. Unser Gedanke sollte der Weltfrieden sein. Es liegt an uns.
Wir müssen die Tora lesen. Sie sagt alles sehr einfach. Wenn wir wollen, dass es Frieden gibt, müssen wir ihn selbst schaffen. Wir müssen den Frieden selbst schaffen, indem wir handeln.

Frage: Wenn Sie also sagen, dass diese Wurzel nicht erreichbar ist, was meinen Sie damit? Einerseits fordern Sie den Frieden, andererseits erklären Sie ihn für nicht erreichbar. Wie meinen Sie das?

M. Laitman: Er ist nicht mit unseren menschlichen Kräften, mit unserem Verstand, erreichbar. Aber er ist durch unsere inneren Anstrengungen möglich, wenn wir zum Schöpfer beten und ihn davon überzeugen können, dass wir zum Frieden bereit sind. Frieden unter uns selbst. Und von da an wird es Frieden in der Welt geben. Wir haben schon so viel gelitten, dass wir uns eine Welt im Leid und eine Welt ohne Leid vorstellen können, und wählen können, zu welcher Welt wir gehören wollen.

Frage: Das ist also die Wurzel unseres Problems und des Problems der Welt?

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Mit Dankbarkeit für die Erweckung von Oben


Die innere Arbeit beginnt damit, dass der Mensch spürt, dass an jedem Ort und in jedem Zustand, in den er auch mit seinen Verlangen und Gedanken geraten mag, in allem die „Erweckung von Oben“ zugegen ist. Und er muss seine Reaktion dieser höheren Einwirkung anschließen.

Als erstes möchte er das, was er fühlt, von sich selbst trennen und versuchen, zu enthüllen, was genau der Schöpfer ihm schickt, warum, wofür, was Er auf diese Weise in dem Menschen aufbauen möchte. Er muss das, was in ihm geschieht, analysieren, um seine natürliche Reaktion von jener zu trennen, die er über der natürlichen in sich entwickeln muss.

Diese Reaktion, die der Mensch über seinem Naturell, über der Natur aufbaut, besteht aus seinem eigenen Mitwirken am Geschehen und der zweiten Hälfte, die er zu dem Schöpfer erheben muss, weil er sicher ist, dass er es selbst nicht kann. Doch er freut sich darüber, dass er diesen Teil, in dem er das Mitwirken des Schöpfers als seines Partners, als seines Erschaffers und Erlösers braucht, in sich enthüllt!

In einem solchen Fall sieht der Mensch ein klares Ziel vor sich und versteht, dass er die Vereinigung erreichen muss. Das bedeutet, dass die erste Erweckung, die vom Schöpfer im Herzen und im Verstand des Menschen hervorgerufen wurde, seine richtige Realisierung gefunden hat. Als Indikator für den richtigen Abschluss dienen die Veränderung in der Einstellung des Menschen von der früheren zu der entgegengesetzten und seine ungeheure Freude aufgrund dessen, d.h. aufgrund des erfolgreichen Versuchs, sich über sich selbst zu erheben.

Und dieses ganze Vorankommen geschah dank der höheren Kraft, die jetzt in dem Menschen in dieser Handlung für ewig bleibt. Jede unsere Handlung wird in jedem Augenblick genau auf diese Weise realisiert, wenn sie von dem Menschen richtig wahrgenommen wird.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam



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Zwei Linien: der innere Widerspruch

Die beste Art, sich an den Schöpfer zu wenden ist, wenn Er dir nahe ist. Nah bedeutet, wenn man das Gefühl hat, dass man mit Ihm in Kontakt treten kann. Aber wenn man in Kontakt mit Ihm ist, worum kann man dann bitten? Man kann nicht mehr um etwas bitten, als um Anhaftung an Ihn. Hier hat man einen inneren Widerspruch und wie immer gehen wir auf zwei Linien: die Rechte und die Linke.

Auf der einen Seite fühlt man, dass der Schöpfer einem nahe ist, wie könnte man sich sonst an Ihn wenden? Er muss in irgendeiner Weise auf einen ausgerichtet sein und umgekehrt. Auf der anderen Seite muss man das Gefühl haben, dass man weit von ihm entfernt ist.

Im Prinzip gibt es hier kein Problem. Man erfasst den Schöpfer immer auf zwei Arten. Einerseits ist er uns nahe und man sollte ihn als lenkend akzeptieren und spüren. Andererseits soll man Ihn als entfernt empfinden, da man seinen Eigenschaften noch nicht angeglichen ist.

Es ist wie bei einem Kind und einer Mutter. Einerseits mag sich ein Kind seiner Mutter sehr nahe fühlen, andererseits würde es, wenn es intelligent wäre, erkennen, dass der Unterschied zwischen ihm und seiner Mutter enorm ist, denn in den Händen seiner Mutter hat es alles und in seinen Händen hat es nichts. Indem es die Mutter, ihre Fähigkeiten und seine eigenen versteht, kann es alles von ihr verlangen – das sind richtigen Zustände, natürlich nicht auf der tierischen Stufe, sondern auf der Stufe „Mensch“, die man mit dem Schöpfer aufbauen muss.

Diese einzige Kraft in der Welt wird alles tun, worum man bittet, wenn die Bitten auf die Entwicklung gerichtet sind, auf eine größere Angleichung, denn die Absicht des Schöpfers ist es, den Menschen zum Menschen zu machen, zu einem Adam, wie Er.

[338794]

Aus dem Unterricht „Die Hinwendung an den Schöpfer“



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Untätigkeit ist bereits ein Übel

Frage: Was bedeutet es, einem Freund Unrecht zu tun?

Antwort: Wenn es sich um meinen Freund in der kabbalistischen Gruppe handelt und ich mich nicht darum kümmere, mich mit ihm zu verbinden, ist das bereits böse.

Schließlich bohre ich damit ein Loch in die Seite unseres gemeinsamen „Bootes“ – unseres gemeinsamen spirituellen Gefäßes, und durch meine Untätigkeit bereite ich ihm bereits Unheil.

Wenn ich nicht daran arbeite, unser gemeinsames spirituelles „Kli“ zu vergrößern, und wenn ich auch nur ein bisschen faul bin, dann schade ich den anderen.

Wir denken, wenn wir niemanden schlagen, töten, stehlen oder umbringen, dann ist alles in Ordnung, was soll man sonst von uns verlangen?

Wir sind uns nicht bewusst, dass wir Böses tun können, auch wenn wir perfekte „Musterbürger“ sind!

Aber all das ist im Spirituellen nicht genug. Wenn ich mich im Spirituellen nicht jeden Augenblick darum kümmere, ein gemeinsames spirituelles Gefäß zu schaffen, dann bedeutet dies kein gutes Verhältnis zu den anderen.

In dem Moment, in dem ich aus dieser Sorge um das gemeinsame „Kli“ herausfalle, schade ich den Anderen.

Es gibt keinen Zwischenzustand – nur gut oder böse! Das ist das Gesetz des höheren Systems unserer Verbindung.

[13366]

Aus der Lektion zu Baal HaSulams Artikel „Die Gabe der Tora“



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Ausgangspunkte meines „Ichs“

Frage: Es wird oft gesagt, dass man eine Absicht entwickeln und aufrechterhalten muss.

Was bedeutet das?

Das Verlangen zu empfangen, ohne eine Absicht zu formulieren ist tierisch. Das Verlangen mit der Absicht für sich zu empfangen, ist sündhaft.  Das Verlangen um den Schöpfer Freude zu bereiten, ist gerecht. Doch wer ist derjenige, der sich bemüht, diese Absicht zu entwickeln?

Antwort: Das ist der Mensch, dessen Bestrebungen darauf abzielen, den Schöpfer als die Quelle alles Existierendem zu erkennen.

Das bedeutet erstens, „Es gibt niemanden außer Ihm“, und zweitens, dass Er „gut ist und Gutes tut“.

Diese beiden Prinzipien muss der Mensch in sich definieren. Von diesem Ausgangspunkt aus, an dem man erkennt, „Es gibt niemanden außer Ihm“ und „Er ist gut und tut Gutes“ formt sich das, „Ich“. Dadurch befindet sich der Mensch automatisch in einer Verbindung mit dem Schöpfer.

[338466]

Aus der Lektion „Arbeiten im Verborgenen“



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Die Kraft des Himmelreichs neu annehmen

Rabash, Artikel 1991/ 06, „Was bedeutet „Die Hirten der Herde Abrahams und die Hirten der Herde Lots“ in der spirituellen Arbeit: Bei jedem Anfang ist der Mensch verpflichtet, von neuem zu beginnen, die Annahme des Himmels auf sich zu nehmen.

Zu jedem Zeitpunkt, auch wenn wir mit dem Schöpfer verbunden sind und fühlen, dass alles von Ihm gelenkt wird und von Ihm kommt, egal was: unbelebte, pflanzliche, tierische, menschliche Natur, so muss man sich daran erinnern, dass alle vier Formen der Natur in einem vierschichtigen Verlangen von HaWaYaH, auch bekannt als YudHej-WaW-Hej, wahrgenommen werden.

Infolgedessen wird das was man wahrnimmt, als vom Schöpfer kommend empfunden.

In allem, was einem widerfährt, muss man die „Lenkung des Himmelreichs“ annehmen, d.h. als direkt vom Schöpfer kommend: So wie man es wahrnimmt, wie es die Wahrnehmung der Welt erfüllt, wird es zu einem bestimmten Bild geformt, wie man sich dazu verhält.

Das ganze Bild der Welt ist absichtlich von Ihm so erschaffen, dass man es genauso wahrnimmt. Man muss also jeden Moment diese Wahrnehmung selbst erneuern.

Deshalb bedeutet jede Annahme der Macht des Schöpfers durch den Menschen eine neue Stufe. Das heißt, er nimmt einen Teil des leeren Raumes, in dem die Lenkung des Schöpfers abwesend war und fügt den Schöpfer in diesen leeren Raum hinzu. Man füllt seine Gefühle, Wissen, Kräfte, Wünsche und Absichten mit Ihm. Das heißt, man fügt dem Bild der Weltwahrnehmung seine Quelle hinzu.

Es stellt sich heraus, dass man jetzt etwas Neues herausgefunden hat, etwas, das vorher nicht da war. Man hat diese Wahrnehmung hergenommen und zum Schöpfer gebracht. Man hat die Welt mit der Kraft des Schöpfers gefüllt. Es ist der Schöpfer, der im Bild dieser Welt ist und will, dass ein Mensch diese Welt so wahrnimmt und erlebt. Es gibt hier nichts, was nicht dem Schöpfer zugeschrieben werden kann.

Das bedeutet, dass man einen neuen Funken zur Heiligkeit erhoben hat, das heißt, man hat eine weitere Empfindung des Seins der Welt genommen und sie zum Schöpfer zurückgebracht. Die Arbeit besteht darin, ständig dem Schöpfer zu berichten, was man fühlt, wahrnimmt und denkt. Es geht dann alles innerhalb dieser Arbeit weiter.

[338461]

Aus dem Unterricht zum Thema „Arbeit im Verborgenen“



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