Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Schlachtfeld bin ich selbst [117042]

Rabash, Brief 36: Der Feiertag Sukkot löst alle Fragen, selbst die schwierigsten. Denn die Laubhütte (Sukka) ist ein Schatten des Glaubens, der über den Sonnenschein, d.h. über das Wissen herrschen soll. „Sein Schatten soll mehr sein als sein Licht.“ Wir müssen uns sehr anstrengen, um den Schatten zu erkennen und zu sagen, das es der Schatten der Heiligkeit ist, da der gesamte Schatten vom Himmel herrührt und nicht von der Sitra Achra. Der Schatten dient dem Menschen als der Ort, an dem er den Glauben erlangen kann.

Das Wichtigste ist zu erkennen, dass die Kraft der Gruppe unserem Ego entgegengesetzt ist. Wäre dem nicht so, fiele der Mensch tief in sein Ego und seine egoistischen Gedanken und hätte keine Hoffnung auf Erfolg.

Man muss die ganze Zeit an den richtigen Gedanken festhalten, um sich oben im richtigen Erwachen zu halten, sich an die richtige Kraft klammern und in die richtige Richtung gehen. Das geht nur mit Hilfe der Gruppe und ihrer unaufhörlichen Unterstützung. Es gibt keinen anderen Weg und wir müssen dafür Sorge tragen.

Denn man ist immer noch die ganze Zeit nur mit sich selbst beschäftigt. Doch wenn man die Bemühungen der Freunde nicht missachtet und wenn sie einen positiv beeinflussen, dann wacht man auf und erhebt sich über sein Ego.

Es ein problematischer Moment: Man kann den Schatten nur dann erschaffen, wenn man den Einfluss der Umgebung wichtiger nimmt als die eigene Natur.

Dieser Kampf ist unvermeidlich und man muss immer daran denken, wer darin wohl siegen wird. Man muss sich selbst als Schlachtfeld zwischen Heiligkeit und Sitra Achra betrachten.

Wie kann ich mir versprechen, dass die Gruppe wichtiger ist als meine egoistischen Eigenschaften, Verlangen und Gedanken? Wie kann ich mich dauerhaft dem mächtigen und richtigen Einfluss der Freunde aussetzen? Wenn mir das gelingt, dann habe ich eine positive Zukunft.

Je mehr wir also mit allen Kräften an der Verbindung arbeiten, umso größer ist unser Erfolg.

Frage: Was bestimmt den Ausgang dieses Kampfes außer Glück? Denn ich sehe, dass ich ständig vernichtende Niederlagen einstecke.

Meine Antwort: Du wirst immer verlieren. Man kann nur unter einer Bedingung vorankommen: Sich darum kümmern, dass andere nicht fallen, dass die Freunde nicht ihrer Natur nachgeben. Dein Einfluss auf sie soll stärker sein als sie. Beeinflusse und beeindrucke sie also durch Inspiration und die Wichtigkeit des Ziels.

Eine Mutter denkt ebenfalls ständig an ihre Kinder, unabhängig davon, was sie tut und wo sie sich gerade aufhält. Daher müssen wir an der gegenseitigen Fürsorge arbeiten. Wir sitzen alle im selben Boot und werden sinken, wenn jemand ein Loch hineinbohrt.

Alles liegt in unseren Händen und nur wir können es erfüllen. Möglicherweise werden uns Schläge dabei helfen, zu verstehen, was es bedeutet, tatsächlich im selben Boot zu sitzen.

Frage: Ich spüre ständig, dass ich ausschließlich mit mir selbst beschäftigt bin und nicht an die Gruppe denke. Wie kann ich mich von der Illusion befreien, dass ich selbst etwas bewirken kann?

Meine Antwort: Du musst es weiter versuchen. Dich um dich selbst zu kümmern wird nicht helfen, aber du wirst zumindest erkennen, dass es ohne gegenseitige Unterstützung nicht geht. Wir brauchen ein großes gemeinsames Gefäß, das all unsere Freunde in Israel und in der Welt einschließt – und wir müssen uns natürlich auch mehr anstrengen.

Natürlich werden uns auf dem Weg Hindernisse begegnen, die sich als „Hilfe gegen dich“ enthüllen. Doch du wirst dann zweimal darüber nachdenken, was zu tun ist.

Schließlich muss man Folgendes verstehen: Wenn man sich nicht verbinden will, dann bekommt man zusätzliche Hindernisse, die dich in Stücke reißen, dich in andere Richtungen drängen oder dich mit verschiedensten Problemen konfrontieren. Und das einzige Hilfreiche ist, wenn du über all diese Hindernisse die Verbindung stellst. Das ist die Antwort auf alle zukünftigen, externen Probleme, die deswegen kommen werden, damit wir die richtige Vereinigung erlangen.

Frage: Aber auf die Hindernisse zu warten, ist doch der Weg des Leides?

Meine Antwort: Wenn du sie sowohl auf dem materiellen als auch auf dem spirituellen Niveau überwindest, dann wird alles in Ordnung kommen.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Sukkot“, 18.09.2013


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