Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Zwei Stufen der Bürgschaft

Derjenige, dessen Verlangen direkt zum Schöpfer gerichtet ist, erkennt, dass der Schöpfer sich in einer richtigen wechselseitigen Beziehung zwischen den Seelen enthüllen lässt. Diese Beziehung entwickelt sich in der Gruppe in zwei Schritten:

1. Der Aufstieg zur Stufe von Bina, Chafez Chessed, wo der Mensch sich als einen Abgesandten, der über dem Wissen handelt, wahrnimmt.

Zuerst erkennt er, dass er sich in der Gewalt des Egoismus befindet. Wie kommt man denn aus dieser Falle heraus? – Mit Hilfe eines Beispiels, das der Mensch nur von der Umgebung bekommen kann.

Wenn der Mensch dieses Beispiel über dem Verstand und dem Gefühl, sprich „über dem Wissen“ annimmt, wenn er a) in Übereinstimmung mit der Gruppe und b) entgegen sich selbst handelt, dann ist genau das auch die richtige Handlung, die darauf gerichtet ist, das Zerbrechen zu erkennen und zu korrigieren und dadurch spirituell aufzusteigen.

Indem ich an den Werten der Umgebung und nicht an meinen eigenen Werten, Gedanken und Berechnungen festhalte, rufe ich die Einwirkung des Lichts auf mich hervor.

Denn in einem solchen Fall entsprechen meine Handlungen der Eigenschaft des Lichts, und aus diesem Grund rufe ich das Licht über die Umgebung – über das System, in dem ich die Einheit wiederherstelle – hervor.

Auf diese Weise entsteht in mir allmählich ein Gefäß, das „Chafez Chessed“ oder „über dem Wissen“ heißt. Letztendlich verwende ich nur die Eigenschaft des Gebens, die Kraft des Gebens, das Gefäß des Gebens.

Was bedeutet das? Der Verstand und das Gefühl sind nicht von mir, ich habe sie gegen jene von der Gruppe eingetauscht, ich bin ein Abgesandter der Freunde an den Schöpfer. Das, was sie schätzen, nehme ich an und führe es aus.

Mir ist vollkommen unwichtig, was in dem Päckchen drin ist, wofür es abgeschickt wurde. Es gibt nur eine Berechnung – mich von mir selbst loszusagen und ihren Wunsch zu erfüllen. Auf diese Weise steige ich zur ersten Stufe der Bürgschaft auf.

2. Und dann will ich eine aktivere Rolle spielen, ohne mich nur mit den Funktionen eines Abgesandten zufrieden zu geben. Ich stelle fest, dass ich zu einem Übergangsglied werden kann: ich kann nicht nur das, was mir gegeben wird, weiterleiten, sondern auch selbständig das Licht anziehen und weitergeben.

So sieht der zweite Schritt aus – die Rückkehr aus Liebe, über Bina. Hier enthülle ich das Leuchten von Chochma und gebe es an die anderen im gleichen Netz, das ich auf der Stufe von Bina aufgebaut habe, weiter. Ich erfülle die anderen mit all dem, was ich für sie nur empfangen kann – und dann beginne ich, das Schöpfungsziel wahrzunehmen.

Gerade durch diese Arbeit werde ich den Schöpfer erkennen, ich werde erkennen, dass es niemanden außer Ihm gibt. Im Endeffekt erlange ich das Streben „direkt zum Schöpfer“ und werde zum Bürgen für die anderen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 17.10.2010
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