Zwei Linien: der innere Widerspruch
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Die beste Art, sich an den Schöpfer zu wenden ist, wenn Er dir nahe ist. Nah bedeutet, wenn man das Gefühl hat, dass man mit Ihm in Kontakt treten kann. Aber wenn man in Kontakt mit Ihm ist, worum kann man dann bitten? Man kann nicht mehr um etwas bitten, als um Anhaftung an Ihn. Hier hat man einen inneren Widerspruch und wie immer gehen wir auf zwei Linien: die Rechte und die Linke.
Auf der einen Seite fühlt man, dass der Schöpfer einem nahe ist, wie könnte man sich sonst an Ihn wenden? Er muss in irgendeiner Weise auf einen ausgerichtet sein und umgekehrt. Auf der anderen Seite muss man das Gefühl haben, dass man weit von ihm entfernt ist.
Im Prinzip gibt es hier kein Problem. Man erfasst den Schöpfer immer auf zwei Arten. Einerseits ist er uns nahe und man sollte ihn als lenkend akzeptieren und spüren. Andererseits soll man Ihn als entfernt empfinden, da man seinen Eigenschaften noch nicht angeglichen ist.
Es ist wie bei einem Kind und einer Mutter. Einerseits mag sich ein Kind seiner Mutter sehr nahe fühlen, andererseits würde es, wenn es intelligent wäre, erkennen, dass der Unterschied zwischen ihm und seiner Mutter enorm ist, denn in den Händen seiner Mutter hat es alles und in seinen Händen hat es nichts. Indem es die Mutter, ihre Fähigkeiten und seine eigenen versteht, kann es alles von ihr verlangen – das sind richtigen Zustände, natürlich nicht auf der tierischen Stufe, sondern auf der Stufe „Mensch“, die man mit dem Schöpfer aufbauen muss.
Diese einzige Kraft in der Welt wird alles tun, worum man bittet, wenn die Bitten auf die Entwicklung gerichtet sind, auf eine größere Angleichung, denn die Absicht des Schöpfers ist es, den Menschen zum Menschen zu machen, zu einem Adam, wie Er.
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Aus dem Unterricht „Die Hinwendung an den Schöpfer“
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