Zwei Geschöpfe im Menschen – der Mensch und die lebendige Seele
Aus dem Artikel vom Baal HaSulam „Freiheit des Willens“ (die Mitschrift)
Der irdische Staub. Am Anfang wurde der Mensch anhand der vier Arten des Verlangens zu empfangen geschaffen: anhand des unbelebten, pflanzlichen, tierischen und sprechenden Verlangens. Und darin ist er allen Teilen der Schöpfung, sowie dem „irdischen Staub“ gleich. Die Kraft oder „das Verlagen zu empfangen“ kleidet sich in die Objekte ein und besteht darin, wodurch diese zu den Wunschobjekten werden.
Und die Handlung des Empfangens heißt: „das Leben“. Vor dem Entstehen der menschlichen Arten des Genusses, die den Menschen von den übrigen Geschöpfen unterscheiden, wird er als leblos und tot bezeichnet, weil es in seinem Wunsch, keinen Raum für das Empfangen des Lebens gibt.
Die Seele. „Und Er hat in seine Nasenlöcher die lebendige Seele eingeatmet“, der Mensch bekommt also „eine Form des Empfangens“, die dem Menschen eigen ist. Das Wort „Seele“ stammt vom Wort „Atem“- hat eingeatmet, gegeben, hineingelegt (das Passiv).
Das Leben. „Er hat in seine Nasenlöcher eingeatmet“ – d.h. hat in den Menschen Seine Seele, die Gesamtheit der Formen hineingelegt, die des Aufenthalts im „Verlangen zu empfangen würdig sind“. Dann findet die Kraft oder „das Verlangen zu empfangen“ der besonderen Wünsche einen Raum, um sich in die neuen Formen des Empfangens (um des Gebens Willen) einzukleiden und darin zu bestehen. Und diese Handlung heißt „das Leben“.
Die lebendige Seele. Deshalb steht geschrieben: „Und der Mensch wurde zur lebendigen Seele“, weil „das Verlangen zu empfangen“ in den neuen Formen des Empfangens (mit der Absicht des Gebens) in Aktion getreten ist, und darin das Leben offenbart wurde, weil der Mensch die lebendige Seele bekam.
Der Tote. Und früher, obwohl er die Kraft „des Verlangens zu empfangen“ besaß, galt er nur als der tote, leblose Körper, weil es in seinem Inneren keine neuen Formen, keinen Raum für die Handlung gab. Und obwohl „das Verlangen zu empfangen“ die Grundlage des Menschen bildet, gilt dieses Verlangen jedoch als die Hälfte des Ganzen, da es sich in eine beliebige passende Realität einkleiden soll, um mit der neu gefundenen Form ein Ganzes zu bilden. Anderenfalls wird es nicht mal einen Augenblick lang existieren.
Die Mitte des Lebens. Wenn die Selbstsucht des Menschen, in der Übereinstimmung mit seiner genetischen Aufzeichnung (Reschimo), ihre volle Entwicklung erreicht, dann empfindet der Mensch „den Wunsch zu empfangen“ in seiner ganzen Fülle, d.h. er wünscht sich Reichtum, Ehre, und alles, was es sieht. Ein solcher Zustand heißt „die Mitte des Lebens“. Und danach fängt der Rückgang, das Sterben an, sein Ego erlischt allmählich, und mit ihm gehen die Bildern der Wunschobjekte verloren, die er einst empfangen wollte. Er verzichtet auf viele Genüsse, von denen er in der Jugend träumte. Die materiellen Werte verlieren an Bedeutsamkeit.
Der Tod. Und im Alter, wenn über ihm schon der Schatten des Todes schwebt, tritt die Zeit ein, die er sich nicht wünschte, weil „sein Verlangen zu empfangen“, sein Ego erloschen und verschwunden ist. Es bleibt nichts, außer dem kleinen, für das Auge unmerklichen Fünkchens übrig, das noch in einige Wunschobjekte eingekleidet ist und den Menschen in seinem tierischen Leben festhält. Aber es gibt keinen Wunsch und keine Hoffnung mehr zu empfangen.
Der Grund des Todes. Wir sehen, dass „das Verlangen zu empfangen“ und „das Bild des erwünschten Genusses“ das einheitliche Ganze darstellen. Bei diesen zwei Komponenten sind ihre Erscheinungsformen, die Größe und die Zeit der Existenz gleich. Der Unterschied zwischen der Absage „infolge der Sättigung“ und der Absage „infolge des Erlöschens des Wunsches“ besteht darin, dass infolge der Übersättigung der Mensch kein Bedauern an der Genussunterbrechung empfindet.
Die Absage infolge der Verzweiflung wird dagegen vom Bedauern und von den Schmerzen begleitet, und heißt deshalb „der teilweise Tod“. Aber der Grund der Absage (warum der Mensch stirbt!) liegt nicht in der Übersättigung, sondern in der Verzweiflung. Das Ego verringert sich und empfindet seine Schwäche und seinen Tod, wobei die Verzweiflung stärker empfunden wird und der Mensch auf die Hoffnungen der Jugend verzichtet.
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