Zum neuen Fixpunkt
Die Kabbala ist eine praktische Wissenschaft. Sie spricht davon, dass wir die Menschen in kleinen Gruppen miteinander verbinden sollen, dazu werden Zehnergruppen empfohlen, weil so das Höhere System aufgebaut ist. Genauso sind auch wir aufgebaut.
Wenn sich zehn Menschen versammeln und sie versuchen, ihren Egoismus für die Einheit zu annullieren, erlangen sie eine neue Eigenschaft: die Eigenschaft des Gebens. Jeder von ihnen beginnt statt „ich“ „wir“ zu spüren. Dieses „wir“ ist wirklich lebendig.
Dieser Zustand existiert in der integralen, vor uns verborgenen Natur. Aber in unserer Welt, in dem engen Egoismus eines jeden von uns, gibt es einen solchen Zustand nicht. Deswegen können wir eine völlig andere Welt nur durch eine Gruppe sehen, die aus zehn Menschen besteht. Dann werden wir einen anderen Fixpunkt haben. In diesem Punkt wird die gesamte Natur existieren. Die Natur ist einzigartig, da alles vollkommen miteinander verbunden ist. In diesem Fall werden wir uns in der Verschmelzung mit ihr sehen und nicht so wie wir es uns in unseren missgebildeten, egoistischen Empfindungen vorstellen. Wir werden die Welt durch die Linse des Zehners sehen, wo alles miteinander verbunden ist.
Indem wir unseren Egoismus annullieren, erlangen wir ein neues Gefühl. In diesem Zustand können wir feststellen, was Wahrheit und was Lüge ist, was vorzuziehen ist. Dann haben wir einen Fixpunkt.
Frage: Kann man so ein Modell so programmieren, dass Wahrheit und Lüge immer reine Kriterien ohne eine Beimischung von Egoismus sind?
Wir sagen, dass der Mensch ein einfacher Sensor ist, der eine gewisse Information empfängt, die er jedes Mal auf eine bestimmte Art und Weise interpretiert. Und jedes Mal ist diese Interpretation anders und jedes Mal verfälscht.
Meine Antwort: Der Mensch hat aber keinen Fixpunkt. Wir müssen ihm einen grundlegenden Fixpunkt vorgeben, einen der in der Natur vorkommt. Die Natur ist integral und verbunden. Das ist ein absolut klares, integrales System, das nur für die Erhaltung seiner Homöostase und Harmonie arbeitet.
Wir müssen danach streben, dass wir auch auf unserer Ebene, wo wir von der Wahrheit abgetrennt sind, uns ihr ständig annähern. Das dient dazu, dass wir durch die Gruppe ständig neue Möglichkeiten der Verbindung entdecken und dabei sehen können, dass unsere Welt viel tiefer, innerlicher und integraler ist. Und auf diese Weise können wir uns in unseren Empfindungen und Erkenntnissen dem Zustand der wahren Natur und ihrer Harmonie annähern.
Dafür müssen wir unsere Wahrnehmung der Realität korrigieren. Wir brauchen nur das. In Wirklichkeit ist die Welt um uns herum ideal und harmonisch, aber wir nehmen sie in dem Maße unserer egoistischen Verdorbenheit wahr. Wir müssen den Egoismus nach und nach so organisieren, dass er zu unserem Helfer wird.
Wenn wir immer mit der Korrektur der egoistischen Ebene beginnen, indem wir uns an das absolut integrale System adaptieren, dann wird uns unser Egoismus, wie der Widerstand in einem elektrischen Netzwerk, zusätzliche Energie geben. Im Maße des Widerstandes gegen den Egoismus werden wir im Stande sein die wahre Welt zu enthüllen. Das Ego wird zu unserem Helfer.
Ihm ist es zu verdanken, dass wir zwischen „Plus“ und „Minus“ die riesigen Gesetzmäßigkeiten, Kombinationen und Vergleiche gegensätzlicher Eigenschaften erkennen, die uns dann als komplementär erscheinen. Deswegen ist unser Egoismus, unser jetziger Zustand, für unser Wohl bestimmt. Wir müssen ihn nur richtig anwenden.
Aus dem TV Programm „Zusammen über das Wichtigste. Alexander Zhdanov“ 08.12.2017
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