Wozu brauche ich diese Welt?
In der Natur gibt es zwei Kräfte – die Kraft des Erhaltens und die Kraft des Gebens. Diese zwei Kräfte zeichnen die Bilder auf unserem Wunsch zu genießen, wie am Bildschirm des Computers, so sehe ich das Weltbild, mich und meine Umgebung.
Laut Baal HaSulam gibt es im hinteren Teil unseres Gehirns den Bildschirm, auf dem wir das Weltbild wahrnehmen.
Dieses Bild entsteht mit Hilfe zweier Kräfte – mit Hilfe der erhaltenden (linken) Kraft und der gebenden (rechten) Kraft. Die Kombination dieser zwei Kräfte auf meinem egoistischen Material zeichnet mir das ganze Bild der Realität.
Ich empfinde dieses Bild – und mir scheint es so zu sein, dass diese Realität eine äußere ist.
Dabei projiziere ich selbst mein inneres Bild – und „sehe so die Welt“. Als ob ich dieses Bild nach außen herausziehen würde.
Warum funktioniere ich auf diese Weise? Warum sehe ich meine Innenwelt in der äußerlichen Form? – Um sich dazu egoistisch, missachtend und feindlich zu verhalten. Also habe ich die Möglichkeit, sie zu erforschen und mich zu korrigieren.
Wäre diese Empfindung nicht außerhalb von mir, sondern innerhalb, könnte ich mich niemals korrigieren, weil ich alles mögen würde, was aber außerordentlich egoistisch wäre.
Weil aber mein Ego nach draußen erscheint und als fremd empfunden wird, verhalte ich mich zu meinem Äußerlichen negativ und egoistisch, wie zu einem Fremden, während ich mich zu meinem inneren Teil positiv verhalten würde – somit habe ich die Möglichkeit, zwischen dem „Äußeren“ und „Inneren“ zu unterscheiden.
Die Welt wurde in zwei Teile geteilt: ich und die Anderen! Und ich verstehe nicht, dass alles Äußere sich in meinem Inneren befindet!
Es wurde mir ermöglicht, mein inneres Wesen im äußerlichen Bild zu sehen: Schaue an, wer du eigentlich bist und wie du dich gegenüber deiner Umgebung verhältst! So bist du auch in deinem Inneren.
Du sagst: „Seht mal, was für ein Idiot er ist! Der da ist ein Faulenzer, und der hier – ein Dummkopf! Wie hasse ich sie alle!“ – und dies alles sind deine inneren Eigenschaften, und nicht die fremden Eigenschaften!
Diese Offenbarungen helfen mir gerade. Andernfalls könnte ich niemals „den bösen Anfang“ – den egoistischen Wunsch – bis zum Ende enthüllen, erst alle zu hassen – um dann zu verstehen, dass es meine inneren Eigenschaften sind, die nach draußen projiziert werden.
Dann beginnst du zu verstehen, welche Hilfe der Schöpfer geleistet hat, als dir solche Wahrnehmung der Realität gegeben wurde – dein Inneres draußen zu sehen.
Du beginnst zu verstehen, inwiefern es dir hilft, weil du sonst innerhalb deines Ich vollständig geschlossen wärst. Und hier gibt es „etwas in mir, dass ich nicht für meines“ halte.
Deshalb wird unsere ganze Arbeit auf die Harmonisierung meines inneren Ich – mit der Außenwelt und besonders mit der Gruppe gerichtet. Man praktiziert eben in der Gruppe.
Wenn ich mich bemühe, mit der Gruppe zu arbeiten und verhalte mich zu den Freunden wie zu mir selbst – dann stelle ich die Unmöglichkeit der Vereinigung fest, da hilft leider keine Selbstüberzeugung.
Ich kann mich sogar zum kleinen Teil der Menschheit, der das gleiche Ziel verfolgt, zur Gruppe, nicht wie zu mir selbst verhalten – das heißt über die egoistische Vernunft hinweg.
Dann beginnst du, diese Selbstsucht, die vom Schöpfer künstlich geschaffen wurde, gerade zwecks ihrer Annullierung zu benutzen.
Alleine kannst du es nicht machen, du musst es nur wünschen und den Schöpfer bitten, die Selbstsucht zu korrigieren. Warum muss man bitten? Um die Verbindung mit dem Schöpfer aufzubauen!
„Wie denn?!… Verstehe, dass du es bist! Verhalte dich zu den anderen mit Liebe, denn sie sind die Teile deiner Seele!“ – „Ich kann es … nicht“
„Aber es sind doch deine Freunde, deine Nächsten, sie verfolgen das gleiche Ziel! Schließlich, was trennt euch voneinander?!“ – Die Kraft des Zerbrechens, die der Schöpfer als eine Art Hindernis stellte – und ich kann es nicht überwinden.
Dann bittest du gerade darum, dich zu korrigieren – du bittest um die Korrektur – und bringst die ganze äußere Welt in die innere Harmonie.
Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.06.2010
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