Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wir haben den kritischen Punkt unserer Entwicklung erreicht

Die Evolution hat nie geendet und heute haben wir den kritischen Punkt des Übergangs erreicht, an dem sich die Welt von egoistisch zu altruistisch verändert. Die Kabbala erklärt, dass das Leben auf der Erde – auf allen Ebenen – durch den gleichen Entwicklungsprozess geht. Demnach haben Studien über Bakterien gezeigt, dass die Bakterien an einem bestimmten Punkt ihrer Entwicklung, durch die Umstände gezwungen wurden, sich von einem lebensfeindlichen und konkurrierenden Verhalten zu friedlichen Wechselbeziehungen zu verändern. Dies führte in der Schöpfung zu neuen vielzelligen Organismen, die sich später zu komplexen Organismen, einschließlich der Menschen, entwickelten.

Auf allen anderen Ebenen der Natur, von unbelebt bis menschlich, erfolgen ähnliche Prozesse. Auch wir müssen uns von rivalisierenden und feindlichen Gruppen, Nationen, Religionen und Zivilisationen in eine globale Familie umwandeln. Tatsächlich werden wir durch innere Informationen (Reshimot – die spirituellen Gene unserer Entwicklung) angetrieben, die das gleiche sind wie unsere äußerlich enthüllten, biologischen Informationen.

Der evolutionäre Prozess wird in der Kabbala folgendermaßen erklärt: Die „Stärke“ des Egoismus (Reshimot von Awijut) wächst ständig an und bewirkt den Entwicklungsprozess. Der Egoismus wächst entlang folgender Stufen:

  • 0-1 unbelebt
  • 2 pflanzlich
  • 3 tierisch
  • 4 menschlich

Wenn der Egoismus die letzte, menschliche Ebene seiner Entwicklung erreicht, wird in ihm eine besondere Eigenschaft enthüllt: eine Verbindung zur Höheren Quelle, dem Schöpfer oder der Natur. Doch diese letzte vierte Stufe entwickelt sich ebenfalls schrittweise, und geht durch ihre eigenen inneren Stadien (ebenfalls die Stadien 0-1-2-3-4) hindurch. Im letzten Stadium des Egoismus, seinem vierten Stadium, enthüllt der Mensch schließlich seine globale Natur. Daher muss der Mensch auf dieser Entwicklungsstufe beginnen, sich mit seiner Quelle zu verbinden – dem Schöpfer. Die Menschheit muss eins werden, wie der Schöpfer.

Oberflächlich betrachtet, erscheint ein Mensch nicht mehr als ein biologisches System zu sein. Wenn jedoch dieses System einen bestimmten Grad seiner Entwicklung erreicht hat – die vierte Stufe seines Egoismus – veranlasst es einen „Systemzusammenbruch“, ein Upgrade in der Organisation und der Funktionsweise des Systems, das es auf die nächste globale Stufe bringt. Das ist es, was wir heute in unserer Gesellschaft beobachten.

Mit anderen Worten, unsere nächste Entwicklungsstufe, die „spirituelle“ Stufe, die von uns Gleichheit mit dem Schöpfer fordert, beginnt sich in uns zu enthüllen. Vorerst fangen wir nur damit an, sie zu definieren, zu sehen, dass sie global und integral ist. Jedoch in dem Maße, in dem wir mit dieser neuen Form des Egoismus in uns vertraut werden, werden wir beginnen, das Bedürfnis nach seiner Erfüllung – den Schöpfer – zu spüren.

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