Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wie man seine Zehn Sfirot bildet und sie dann mit dem Licht des Schöpfers füllt

Eine Frage, die ich erhielt: Im „Vorwort zum Sulam Kommentar“ wird ein System beschrieben, welches sich außerhalb des Menschen befindet. Wie kann ich mir nun dieses System in Bezug auf mich, und welches sich in mir befindet, vorstellen?

Meine Antwort: Es gibt keine Seele in meinem belebten Körper. Mein Körper enthält nicht die zehn Sfirot der Seele. Ich habe nur einen anfänglichen Punkt und muss die zehn Sfirot von dort aus bilden. Dieser Punkt stammt aus meinen egoistischen Wünschen. Wenn ich mich mit den anderen Punkten im Herzen verbinde, indem ich dazu meinen Egoismus benutze, dann gibt mir mein Ego das Material dazu, die Wünsche und die Verbindung zu den anderen Menschen, und dieses erschafft dann die Struktur der zehn Sfirot in mir.

Ich werde dann zum Punkt in Malchut, der zehnten Sefira, und meine ersten neun Sfirot bestehen dann aus meiner Einstellung den anderen Menschen gegenüber. Alle anderen Seelen, alles, was ich so vor mir sehe, die gesamte Welt und meine Umgebung sind meine neun Sfirot (Tet Rishonot). Wenn ich diese mit mir in Liebe verbinde, mit dem Verständnis, dass wir alle ein Ganzes sind, dann erhebe ich mich über meinen Egoismus, und wenn es mir gelingt, mich über Malchut zu erheben, um zu geben, dann werde ich all diese äußerlichen Eigenschaften des Gebens mit mir verbinden.

Dann wird meine Seele, der komplette Parzuf, geschaffen aus den zehn Sfirot in mir erscheinen. Und genau dann werde ich den Schöpfer enthüllen: innerhalb der Wünsche, die ich durch das Geben an andere erworben habe.

Alles um mich herum ist die Struktur meiner eigenen Seele. Doch nach dem Zerbruch der Seele und dem Absturz in den Egoismus begann ich, diese anderen Teile von mir auf egoistische Weise wieder zu wünschen, um alles zu empfangen, was sie haben. Und jetzt muss ich dahin zurück, ihnen zu geben. Ich muss sie mit mir durch Liebe vereinen und auf diese Weise das Licht meiner Seele enthüllen – in ihnen.

Ich kann niemals das Licht in mir selbst enthüllen, in Malchut, weil die Erste Einschränkung (Zimzum Alef) nicht widerrufen werden kann. Darum hängt alles davon ab, dass ich aus mir heraustrete und mich mit den anderen Seelen verbinde, indem ich ihre Wünsche als meine eigenen spüre. Innerhalb dieses gemeinsamen Verlangens werde ich den Schöpfer enthüllen.

(Aus dem 3. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts über das „Vorwort zum Sulam Kommentar“).


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