Wie man Erfüllung erreicht, die man nicht kaufen kann?
Der Artikel wurde in KabNet veröffentlicht: Wie man Erfüllung erreicht, die man nicht kaufen kann?
Wir kaufen das Gefühl von Selbstbewusstsein. Es unterbricht unser Empfinden der Einsamkeit und Leere. Die Befriedigung durch Kaufen erweckt einen Gefühlskick von Erneuerung und Glück. Dies rechtfertigt wirklich jeden Cent.
Rückwirkend, bei der Monatsrechnung, stellen wir schnell fest, dass die meisten unserer Einkäufe nicht realen Bedürfnissen entsprangen, sondern wettbewerbsorientierten sozialen Bedürfnissen. Diese “schwebten” sozusagen „in der Luft“ und überwältigten uns in Form einer momentanen Leidenschaft. Ohne sozialen Druck würde unser Kaufbegehren abnehmen.
Allerdings gibt es kein Problem mit dem Einkaufen selbst. Es ist großartig, Menschen zu sehen, wenn sie eine gemeinsame Aktivität genießen. Dadurch lernen sie, wie die menschliche Gesellschaft ihnen ein Gefühl von Freude und Erbauung vermittelt.
Doch neben den materiellen Verlangen, auf tieferer Ebene, drücken diese “Einkaufsurlaube”, die Sehnsucht nach zwischenmenschlicher Kommunikation aus: einer verbogenen Neigung zur Verbindung in jedem Menschen. Diese Neigung wird wach, sobald sich die Möglichkeit ergibt, eine kollektive Aktivität auszuführen, die wir gemeinsam genießen können.
Wie die Statistiken uns zeigen, werden innerhalb weniger Tage oder Wochen die meisten Waren zurückgegeben, gelagert oder weggeworfen. Die Herausforderung der gemeinsamen Anstrengung bleibt im Gedächtnis der Menschen eingeprägt.
Deshalb können wir nur hoffen, dass die kommenden Einkaufs fokussierten Tage einen positiven Eindruck in uns prägen, indem wir erkennen, dass wir unsere Verbindung stärken müssen. Dann können wir mit Recht behaupten, dass wir die Kultur des Konsums in den Dienst der Menschheit gestellt haben und nicht umgekehrt.
Die endlose Suche nach Vergnügen
Die menschliche Natur ist ein Verlangen zu empfangen, ein Verlangen nach Vergnügen. Es treibt uns an, ständig nach Quellen des Genusses zu suchen. Dies führt uns jedoch in eine Falle: Sobald das Verlangen erfüllt ist, entsteht Leere, und danach ein noch größeres Verlangen, und so dominieren immer wieder Leere und Mangel unser Leben.
In der Vergangenheit haben die Menschen nicht nur im Augenblick des Einkaufs Freude empfunden, sondern auch darin, nach den Dingen zu streben und sie zu erwerben. Auch bei Reisen, unabhängig davon, welche Orte man besuchte, war einfach der Genuss der unterschiedlichen Orte aufregend.
Die Schwierigkeiten, die wir auf uns nahmen, diese verschiedenen Freuden zu erleben, ließ sie uns noch mehr schätzen. In der heutigen Zeit kann man die Welt jedoch sofort über unsere Smartphones erreichen. Wenn die Erwartung an den Kauf auf einen einzigen impulsiven Moment reduziert wird, wird dadurch der Erwerb und die Anhäufung von materiellem Besitz weniger attraktiv.
Die Quelle wahrer und dauerhafter Erfüllung
Wir befinden uns derzeit in einem bedeutenden Übergangsprozess. In diesem Prozess empfinden wir das Scheitern des Versuchs, uns mit materiellen Gütern, Genüssen und Reisen zu erfüllen.
Je massiver unsere Welt mit Apparaten gefüllt wird, desto leerer, einsamer, depressiver, ängstlicher und gestresster werden wir. Wir erleben heute immer mehr negative Empfindungen, weil wir die Sinnlosigkeit und Leere unserer Errungenschaften erkennen.
Viele kommende Probleme in der menschlichen Gesellschaft werden dazu führen, unser Bewusstsein dafür zu schärfen, warum wir nicht in der Lage sind, eine authentische und dauerhafte Form der Zufriedenheit zu erreichen. Schließlich werden wir erkennen, dass die Lösung in einem grundlegenden Wandel unserer Wertvorstellungen liegt: von wettbewerbsorientierten, individualistischen und egoistischen zu kooperativen, vernetzten und selbstlosen Werten.
Wenn der Wunsch nach Genuss umgelenkt wird, wenn wir aufhören, ausschließlich uns selbst individuell zu erfüllen, und wenn wir anfangen werden, andere zu erfüllen, obwohl wir selbst keinen direkten Nutzen in der Erfüllung anderer sehen, ist dies der Schlüssel zu endlosem Glück.
Kabbalisten entdeckten, dass es hinter dem, was wir uns als Vergnügen vorstellen, eine wahre Quelle des Glücks gibt, ein zu unserer eigenen Natur entgegengesetztes Verlangen, das als Eigenschaft des Gebens, der Liebe und der Verbindung bezeichnet werden kann. Wenn wir versuchen, dieser Eigenschaft nachzueifern, indem wir versuchen, zu geben, zu lieben und uns positiv mit anderen zu verbinden, dann wirkt sich dies auf uns selbst aus. Es verändert uns allmählich. So kommen wir immer mehr in Balance mit der Kraft des Gebens, der Liebe und der Verbindung, die der Natur innewohnt.
Je mehr wir uns durch Geben an andere ausbalancieren, desto glücklicher werden wir. Dieses ein Glück ist keine vorübergehende Modeerscheinung.
Es ist grenzenlos und ewig.
Bild von Joseph Ken auf Pixabay
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