Wie Lehm in den Händen des Trainers
Eines der symbolträchtigsten Bilder der Olympischen Spiele in Tokio, war vielleicht das die israelische Goldmedaillengewinnerin Linoy Ashram, die nach der Entgegennahme der Medaille zu ihrer Trainerin ging und ihr die Medaille um den Hals hing. Mit dieser symbolischen Handlung brachte Ashram zum Ausdruck, dass sie das Gefühl hatte, ihre Trainerin Ayelet Zusman habe die Medaille ebenso verdient wie sie selbst.
In der Tat ist der Trainer für einen Sportler das Wichtigste, wie Mutter und Vater für ein Kind. Ohne Trainer ist ein Sportler ein ungeschliffener Diamant. Der Trainer verwandelt das Talent durch die intensive Arbeit des Sportlers in Medaillen. Die Bindung zwischen den beiden ist wirklich einzigartig, es kann gar nicht anders sein.
Eine alte Binsenweisheit aus dem Talmud besagt: „Man kann auf alles eifersüchtig sein, außer auf den eigenen Sohn und den eigenen Schüler“ (Sanhedrin 105b). In der Tat steckt ein wahrer Lehrer alles, was er hat, in den Schüler, und was auch immer der Schüler erreicht, es ist, als ob der Lehrer es auch erreicht hätte.
Auch ich hatte meinen Lehrer, meinen „Coach“, wenn Sie so wollen. Er hat mir alles beigebracht, was ich weiß. Ich spüre bis heute, dass er mich begleitet. Wenn ich jemals etwas Großes erreichen sollte, dann verdanke ich das sicherlich ihm.
Ebenso hoffe und bete ich, dass meine Schüler das erreichen, was ich erreicht habe, und noch mehr. Sie sollten die Lehrer der Menschheit werden und die Menschheit zur Einheit, zur Liebe zu anderen führen. Für einen Lehrer ist der Schüler seine Hände, sein Geist. Du hast alles, was du erreichen wolltest, in den Schüler hineingelegt, damit der Schüler es weiterführt. Es ist ein Band, das über die Liebe hinausgeht. Im Falle der Weisheit der Kabbala ist es eine Verpflichtung, die Lehrer und Schüler zum Wohle der gesamten Menschheit eingehen.
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