Wie entsteht ein Buchstabe?
Eine Frage, die ich erhielt: Wenn spirituelle Kelim Formen des Gebens sind, wie können sich dann die unreinen Kräfte an ihnen festsaugen?
Meine Antwort: Ohne die unreinen Kräfte (Klipot) gibt es keine Form! Wie kann eine Form existieren, wenn es keine Grenze gibt? Es ist unmöglich, eine Form zu zeichnen, wenn man sich nicht durch Grenzen einschränkt: bis zu dieser Linie und nicht weiter.
Doch was schränkt uns ein? Unser Verlangen zu genießen! Wenn ich irgendeine Grenze auch nur ein bisschen überschreite, dann ist es bereits um des Eigengenusses willen – und ich bleibe stehen. Hier kann man aber noch geben, und ich schaue, in welche Richtung und in welcher Form. So entstehen die Formen von Buchstaben.
Du beginnst mit einem Punkt: „Ich habe ein Verlangen zu geben!“ Und was ist jetzt? Jetzt kannst du dich ein Stück nach oben, nach rechts oder nach links weiterbewegen – und auf diese Weise zeichnest du durch deine Einschränkungen einen Buchstaben, das spirituelle Gefäß, Kli, in dem sich die Kräfte des Lichtes Chassadim und des Lichtes Chochma verbinden. Es gibt nur zwei Komponenten: das Verlangen zu genießen und die Absicht zu geben.
Das Material des Kli an sich ist das Verlangen zu genießen, doch darüber gibt es den Schirm und das reflektierte Licht, d.h. die Kraft des Gebens – und auf diese Weise entsteht aus einem Punkt eine Figur.
Aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot vom 21.07.2010
Diesen Beitrag drucken