Wer hat meine Seele?
Eine Frage, die ich erhielt: Warum ist es so schwer, die Bedingung „kaufe dir einen Freund“ zu erfüllen? Das sollte doch eigentlich angenehm für unseren Egoismus sein?
Meine Antwort: Du „kaufst“ deine Freunde, indem du dich vor ihnen klein machst und das tust, was sie wollen.
Das bedeutet „bezahlen“, und nicht voller Stolz mit einem Bündel Geld in den Laden einmarschieren und sich aussuchen, wen man kaufen möchte.
Du kaufst dir einen Freund, indem du das machst, was er braucht, du dienst ihm.
Du kaufst ihn nicht „von oben“, sondern „von unten“ – du bist bereit, alles für ihn zu tun, als ob er dich nicht brauchen würde.
Mit anderen Worten, verneigst du dich vor ihm und fragst ihn: „Was soll ich für dich tun, damit du mein Freund wirst? Ich bin zu allem bereit, gib mir bloß mein spirituelles Verlangen, meine Seele zurück!“
Du kannst ihn nicht mit Gewalt dazu zwingen, dir die Seele zurückzugeben – aber er hat doch deine Seele!
Und wenn du jetzt deine Seele zurückhaben willst, musst du um ihn kreisen und versuchen, so an ihn heranzugehen, dass er sie freilässt.
Nur von seinem guten Verhältnis dir gegenüber hängt dein Erfolg ab. Und wenn er kein gutes Verhältnis zu dir will, dann bist du verloren.
Hast du dich jemals um jemanden bemüht, um seine Zuneigung zu gewinnen?
Oder stell dir vor, du stehst vor einem Richter, der gleich ein Urteil gegen dich fällen soll, und er ist äußerst feindlich dir gegenüber eingestellt und kocht vor Wut.
Wie versuchst du ihn zu überreden, Gnade vor Recht ergehen zu lassen?
„Der Mensch und die Gruppe“ ist ein wahres kabbalistisches Drama…
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