Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wenn der Wecker klingelt

Die Kabbalisten erzählen in ihren Büchern nur über die Seele, sie beschäftigen sich nicht mit unserer Welt, die sich unter der Linie des Lebens befindet.

Das ist eine Illusion, die uns vorübergehend gegeben wurde, damit wir anfangen, aus diesem Schlaf zu erwachen und das wahre Leben aufzubauen.

Denke nun darüber nach, wie sehr du die Freunde schätzen solltest, die dir helfen können, zum neuen Leben zu erwachen!

Begreife, dass ihr euch gemeinsam in einer Art Schlaf befindet, und das Einzige, was euch als Hilfe gegeben ist, um aus ihm zu erwachen, ist ein kleiner Funke. Als wenn du manchmal schlafen und selbst verstehen würdest, dass wenn du dir Mühe geben würdest, du aufwachen könntest. Jener kleine Hacken, der uns zum Festhalten gegeben wurde, ist eben dieser „Punkt im Herzen“.

Wenn du alle diese Punkte, die erwachen wollen, verbindest und danach verlangst, dass „der Wecker klingelt“, wird die höhere Kraft euch erwecken – sie wird euch aus diesem Traum herausholen. Sonst werden wir alle weiter schlafen.

Die spirituelle Welt kann allein aus diesem Schlaf heraus enthüllt werden. Und unter ihr, unter dem tierischen Dasein, unter diesem Scheinleben gibt es gar nichts.

Nach dem Tod bleibt dir nur das, was du in der Spiritualität zu deinen Lebzeiten erreicht hast! Und woher soll auch etwas Anderes kommen? Warum gibt es das dann nicht jetzt schon? Wie hindert dich dein tierischer Körper daran – wozu soll man jetzt leiden, um später zu genießen?

Wir haben nur das, was innerhalb unseres Verlangens zu genießen wahrgenommen wird. Wenn ich als Ergänzung zur Wahrnehmung meines materiellen Lebens auch noch das spirituelle Leben erhalte, dann werde ich es auch haben. Und es hängt nicht vom materiellen Leben ab – das sind zwei Arten des Verlangens: das eine „für sich“, das andere „um des Gebens willen“.

Das bedeutet, ich werde erst einmal gleichzeitig in zwei Welten leben können, und wenn der Körper stirbt, dann nur in der materiellen Welt. Der tierische Körper stirbt und hört auf, diese Realität in seinen fünf Sinnesorganen wahrzunehmen, als wenn ich jetzt das Gehör verlieren würde. Genauso verschwinden alle materiellen Empfindungen.

Das egoistische Verlangen kann nicht ewig existieren, es hat eine Grenze. Doch wenn du das Verlangen zu geben erhalten hast, ist es unsterblich.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 25.11.2010


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