Was tun gegen Undankbarkeit?
S. Vinokur: Was tun, wenn Hilfe mit Undankbarkeit erwidert wird? Vielleicht ist es falsch, Dankbarkeit zu erwarten? Ist sie gar überflüssig?
M. Laitman: Wenn Sie jemandem helfen wollen, müssen Sie sich, darauf einlassen, nur zu helfen. Darauf, dass die Hilfe nur von Ihnen in Richtung dieser Person geht, ob Mann, Frau, Kind, ganz gleich wer es ist. Sie helfen ohne jede Erwartung, etwas im Gegenzug zu erhalten – weder eine freundliche Haltung, noch ein Geschenk oder Dankbarkeit… Nichts! Erst dann haben Sie wirklich geholfen.
S. Vinokur: Es ist eine hohe Kunst, nicht zumindest ein “Danke” zu erwarten.
M. Laitman: Ein einziges “Danke” kann unendlich wertvoll sein. Stellen Sie sich ein Kleinkind vor, dass seine Mutter anlächelt. Was für ein Dankeschön und eine Belohnung das für sie ist! Es hängt also davon ab, ob Sie irgendeine Art von Rückmeldung erwarten.
Prüfen Sie, wie viel von Ihrer Hilfe uneigennützig ist, wie viel Prozent davon. Und zu wieviel Prozent, Sie sich irgendeine Art von Reaktion oder Dankbarkeit erhoffen. Dann werden Sie vielleicht keine unerfüllten Erwartungen haben.
Bereiten Sie sich darauf vor, wirklich altruistisch zu handeln – nur für einen anderen und nicht für sich selbst. Sie müssen sicherstellen, dass Sie die Energie und das Verlangen dazu haben. Sie sollten dazu in der Lage sein. Es darf keine Rolle spielen, für wen. Wenn es wichtig ist, für wen es geschieht, ob für diesen oder jenen Menschen, dann ist da schon Ihre Belohnung enthalten. Sie müssen es sich selbst sehr genau vor Augen führen. Es ist nicht einfach. Aber dafür ist es wahr. Es ist eine kabbalistische Methode.
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