Was bedeutet es, den Schöpfer zu besiegen?
Frage: Was bedeutet „Meine Söhne haben Mich besiegt“, wenn wir uns doch nie über den Schöpfer erheben?
Meine Antwort: „Meine Söhne haben Mich besiegt“ bedeutet, dass sie sich über all das Mühsal erhoben und alle Schwierigkeiten überwunden haben, die der Schöpfer ihnen gab. Im Bild des Gast und Gastgebers besiege ich den Schöpfer nicht nur – nein, ich nutze Ihn auch. Der Sieg besteht nicht darin, Ihn zu unterwerfen und zum Schweigen zu bringen, sondern auch darin, Ihn zu benutzen: Von Ihm all die Liebe und das Geben zu erhalten, die Er in mir hervorruft und die ich jenseits meiner Scham zu fühlen beginne. Zuerst schämte ich mich, gefasst zu werden – als hätte ich etwas gestohlen. Dann zeigte sich, dass ich gar kein Dieb bin, sondern ein Geschenk erhalten habe, das mir der Gastgeber aufgrund Seiner großen Liebe zu mir gab. Das erzeugt in mir zwei Arten von Gefühl – Bina und Malchut.
Das Gefühl des Gastgebers ist der Anfang von Bina, ohne welche kein Geschöpf existieren kann. Das Gefühl von Malchut ist das gleiche, da ich empfangen möchte. Aber sobald ich die Liebe des Gastgebers und die Scham innerhalb von Malchut spüre, muss ich eine Berechnung anstellen, wie ich Bina über Malchut erheben kann.
Doch wenn ich Bina über Malchut erhebe, damit ich keine Scham mehr verspüre und den Genuss empfangen kann, ist es schon wieder eine Klipa, da Bina dann Malchut dient. Wenn ich andererseits Malchut mit ihrem Verlangen zu empfangen gemeinsam mit dem Gefühl der Scham nutze, um das Verlangen Binas zu erfüllen, steigt Malchut zu Bina auf und gibt ihr ihre Awiut (Grobheit) – die Kraft ihres Verlangens. In der Folge breitet sich Bina aus und wird stärker. Durch die Kraft, die Bina hilft, entwickelt sich die Stufe Moses; man versucht, den Zustand Keter zu erreichen, die Anheftung und dann beginnt man, Malchut zu korrigieren.
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Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel “ Geheimnis der Geburt”, 11.09.2013
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