Warum gibt es so viele Worte in der Tora?
Eine Frage, die ich erhielt: Wenn jedes Wort in der Tora als „der Wille zu empfangen“ oder „der Wille zu geben“ erklärt werden kann, warum gibt es dann so viele verschiedene Worte in der Tora?
Meine Antwort:
Der Schöpfer – Der Schöpfer ist „der Wille zu geben“ (Gut, Gutes tuend, Liebend, usw.). Deshalb wollte Er das Geschöpf erschaffen – um ihm zu geben.
Das Geschöpf – Der Schöpfer erschuf nur ein Geschöpf – „den Willen sich zu erfreuen“ (den Willen, Genuss zu empfangen). „Der Wille zu empfangen“ wurde im exakten Gegensatz zum „Willen zu geben“ erschaffen. Es ist ein Abdruck des Schöpfers, damit man in der Lage zu ist, alles zu empfangen, was einem der Schöpfer geben möchte.
Der Schöpfungsplan – Genuss kommt direkt (erkennbar) vom Schöpfer zum Geschöpf und erfüllt es. Doch außerdem beeinflusst der Schöpfer das Geschöpf indirekt (verschleiert) dadurch, dass Er in ihm ein „Verlangen Ihm ähnlich zu werden, ein Verlangen zu geben“ anregt. Daher entdeckt das Geschöpf innerhalb seiner Erfüllung ein zusätzliches Verlangen – „dem Schöpfer ähnlich zu werden“ und dann entscheidet es, diesen Zustand zu erlangen, indem es den Prozess der Korrektur wählt. Ein Teil des Korrekturprozesses geschieht für das Geschöpf unbewusst (von oben nach unten) und ein Teil geschieht bewusst (durch den freien Willen, von unten nach oben).
Anleitungen – Alle kabbalistischen Quellen bilden eine Beschreibung beider Teile des Korrekturprozesses und sie sind in vier Sprachen geschrieben: die Thora, Halacha, Haggada und Kabbala. Sie sind Empfehlungen dafür, wie man den bewussten Teil dieses Prozesses auf die bestmögliche Weise ausführen kann (Die Tora stammt von dem Wort Oraa, Anleitungen).
Korrektur– Die Anfangsbedingungen und das endgültige Ziel bilden zusammen eine Abfolge von Handlungen, die dazu bestimmt sind, den anfänglichen „Willen zu empfangen“ zum „Willen zu empfangen mit der Absicht zu geben“ zu bringen. Der Prozess der Korrektur des geschaffenen „Willen zu empfangen“ zerbricht in Teile und Folgen von Handlungen. Das ist es, was alle kabbalistischen Quellen beschreiben.
Verwandtes Material: Blog-Post: So lesen sie die Thora richtig! Artikel von Baal HaSulam: Matan Torah (Gabe der Tora)Diesen Beitrag drucken