Warum ein Kabbalist keine Angst vor dem Tod hat
Frage: Sie sagen, dass ein Kabbalist über der Stufe des Todes existiert. Ein gewöhnlicher Mensch existiert unterhalb dieser Stufe. Was bedeutet das?
Antwort: Ein Kabbalist hat keine Angst vor dem Tod, während ein gewöhnlicher Mensch ständig in dieser Angst lebt. Er versucht sich zu vergessen. Er spielt mit sich durch verschiedene Handlungen, nur um nicht daran zu denken, dass sein Leben zu Ende geht. Die Angst ist ein unbegreifliches Merkmal des Verschwindens, der Beendigung des Lebens, „Warum existiere ich dann, warum mache ich das alles?“
Obwohl diese Fragen sehr wichtig für uns sind, bleiben sie außerhalb der Grenzen unseres Lebens ungelöst. Wir verdrängen sie, beschäftigen uns mit unwichtigen Aktivitäten und lassen das Wichtigste beiseite, als ob es nicht existierte.
Wenn wir diese Fragen als die wichtigsten für uns festlegen, dann macht alles andere, bis sie gelöst sind, für uns keinen Sinn. „Warum bringe ich Kinder zur Welt? Warum existiere ich? Wozu jage ich allen möglichen belanglosen Dingen im Leben hinterher?“
Der Kabbalist enthüllt all dies und existiert daher in absolut klarer, realer Form. Für ihn ist alles an seinem Platz. Er lässt sich nicht auf halbe Andeutungen ein, versteckt sich nicht vor Geburt, Tod und der Beendigung dieses Lebens.
Er versteht die Bedeutung der Zustände eines jeden. Er verhält sich in diesem Leben rational, da er jedes Phänomen in seiner gegenwärtigen Perspektive, in seiner gegenwärtigen Dimension, in seiner gegenwärtigen Bedeutung behandelt – in Übereinstimmung mit dem Leben, der Bewegung, dem Tod, der Reinkarnation, dem Erreichen eines endgültigen Ziels, das vielleicht erst nach ein paar Leben erreicht wird. Er erkennt diese Perspektive.
So gehört für ihn auch dieses kleine Leben zu einem von vielen. Er versteht, wo sich jede seiner Bewegungen, jede seiner Handlungen befindet. Das heißt, er handelt in unserer Welt nicht wie ein gewöhnlicher Mensch, der heute und morgen nach dem Motto lebt: “ Was wird sein, was kann ich tun?“ – ohne den nächsten Moment zu verstehen, ohne sich vorzustellen, ob es überhaupt eintreten wird oder nicht.
Aus dem Fernsehprogramm Nahaufnahme – „Jenseits der letzten Zeile„
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