Wann kommt die langersehnte Morgendämmerung?
Die Wissenschaft der Kabbala ist dem menschlichen Egoismus verhasst, denn sie spricht von der Nächstenliebe.
Doch um den Menschen diesem ihm entgegengesetzten Ideal dennoch näherzubringen, wurden Religionen erfunden, d.h., die Möglichkeiten, die (scheinbare) „Wissenschaft der Kabbala“ in allen möglichen falschen Formen zu benutzen und sich dennoch auf diese Weise egoistisch zu entwickeln.
Eine Religion erhebt den Menschen über das tierische Dasein, indem sie ihm erzählt, dass es einen Schöpfer, Bestrafung und Belohnung in dieser und der kommenden Welt und die Ewigkeit seiner Seele gibt.
Sie vermittelt eine gewisse, wenn auch falsche Vorstellung von dem Höheren, und die Menschen beginnen, ganze Theorien, Philosophien, Methoden um dieses Thema herum aufzubauen, die Malerei und Kultur dadurch zu entwickeln, sie versuchen, größer zu werden.
Auf diese Weise entwickelt sich der Mensch durch Religionen in seinem Ego, um letztendlich in der heutigen Zeit wahrzunehmen, dass er sich im spirituellen Exil befindet.
Denn als wir vor 2000 Jahren von der spirituellen Stufe abgestiegen, sprich von der Nächstenliebe in den unbegründeten Hass allen gegenüber gefallen sind, wurde dieser Abstieg nicht als solcher empfunden, weil die Menschen die Anwesenheit des Schöpfers in ihrem Dasein gewohnt waren.
Der Mensch muss aber die ganze Tiefe seines Falls und die völlige Trennung von der Spiritualität fühlen!
Dafür muss für ihn das Licht, das seinen Zustand als Finsternis ausleuchtet, scheinen.
Deshalb wird uns die Tora nicht als Licht, das zur Quelle (zur Eigenschaft des Gebens und der Liebe) zurückführt, sondern als Religion dieser Welt gegeben, wenn wir die Tora mit einer egoistischen Absicht und nicht, um die Nächstenliebe zu erreichen, benutzen.
Während der Mensch die Tora mit einer egoistischen Absicht studiert, taucht er immer tiefer in die Finsternis des Egoismus ein, bis er den Zustand erreicht, in dem er diese Finsternis dadurch erkennt, dass er hochmütig ist und alle hasst, anstatt sie zu lieben.
Diesen Prozess müssen wir durchlaufen, um das Böse des Egoismus zu erkennen. Denn der Schöpfer sagt: „Ich erschuf den bösen Trieb“ – und wir unsererseits müssen ihn in uns enthüllen.
Dann werde ich die Tora als Mittel zu seiner Korrektur brauchen und aufschreien. Und das wird keine einfache Religion sein, sondern das Licht, das zur Quelle, zur Eigenschaft des Gebens und der Liebe, zurückführt.
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