Vor uns – Absturz
Meinung: (M. Chasin, Analytiker): Die Bankiers und Finanziers haben Angst, die Macht an der Welt zu verlieren. Deshalb versuchen sie mit allen Mitteln, die natürliche Entwicklung der Ereignisse zu verhindern. Das ganze Finanzsystem Europas ist aggressiven Attacken von Spekulanten und internationalen Ratingagenturen ausgesetzt.
Man kann dahinter eine Absprache erkennen, aber die Prozessbeteiligten haben ernsthafte Begründungen: Das Schuldenvolumen ist so groß, dass es unmöglich ist, es zurückzuzahlen. Denn die Schuldenbildung war aus der Sicht der Refinanzierung geformt und nicht aus der Sicht einer Rückzahlung.
Heute steht das Weltfinanzsystem vor der Frage: Was tun mit den Schulden?
Das Problem liegt darin, dass das gegenwärtige System der Entscheidungsbildung nicht in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen, die gegen große Konzerne gerichtet sind bzw. Druck auf ein Land auszuüben mit dem Ziel, ihr Parlament zu zwingen, ein Gesetz über Steuererhöhungen und die Reduzierung von Staatsausgaben zu billigen. Die Finanzinstitute können ihre Interessen wahren – Strauss-Kahn ist dafür ein Beispiel.
Die Bankiers und die Finanziers haben Angst, die Macht an die Welt und die Politiker zu verlieren. Und wenn dazu noch berücksichtigt wird, dass man sich für die Krise verantworten muss, wird die Lage der Finanziers noch besorgniserregender. Aus theoretischer Sicht sollen Politiker eine Frage zu den Regeln im neuen Finanzsystem stellen. Aber sie haben nichts, was sie sagen können. Und die Löcher des alten Systems werden immer größer.
Es wird offenkundig, dass sich eine solche Situation fortsetzen wird, bis die Entwicklung der Krise die politischen Prozesse beschleunigen wird. Aber dann wird die gesamte Situation schon nach einer Revolution ‚riechen‘. In der Zwischenzeit aber wird der Konservativismus der politischen Maschine die negativen Prozesse in der Wirtschaft nicht aufhalten können, und – sie werden noch weiter wachsen.
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