Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Von der Liebe zum Hass und vom Hass zurück zur Liebe

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn das Zerbrechen der allgemeinen Seele ein im Voraus eingeplantre und notwendiger Prozess ist – warum wird er als „Sündenfall“ bezeichnet?

Meine Antwort: Wir bezeichnen jedes Fallen als die Sünde – aber haben wir damals gesündigt?

In unserer Welt gilt es als Sünde, wenn ich daran denke, dass ich fähig bin, diese Handlung nicht zu begehen, weil ich genau weiß, dass sie unzulässig ist – und sie dennoch begehe. Aber dieser Gedanke ist falsch: würde ich genau wissen, dass ich sie nicht machen dürfte – hätte ich nicht gesündigt.

In Wirklichkeit, gilt als eine Sünde der Zustand, worin mich die Kräfte der Teilung ergriffen haben, um über mich zu herrschen. Als Sünde wird also der Zustand selbst und nicht sein Grund bezeichnet. Und der Grund ist immer der Schöpfer, Er hat unseren bösen, egoistischen Anfang geschaffen. Und wie kann man den bösen Anfang erschaffen, wenn nicht mittels des Sündenfalles? Man muss bis zu den hohen Stufen hinaufsteigen, um später zu fallen, um den Eindruck von allen Aufstiegen zu bekommen, um vom heutigen Zustand, den egoistischen Wunsch aufgrund des Zerbrechens hinaufzusteigen. Denn hätte es kein Zerbrechen gegeben, wäre die Selbstsucht einfach „tierisch“ geblieben. Und infolge des Zerbruchs wird er zur „Schöpfung“, zum „bösen Anfang“.

Bis zum Zerbrechen war es der einfache Wunsch zu genießen, – das einfache Tier. Wenn der Löwe den Damhirsch umbringen möchte, dann denken wir nicht, dass dabei der böse Anfang gilt – sondern, dass es seine Natur ist, dass der Wunsch die Füllung bekommt. Wann erscheint dann der böse Anfang? Wenn wir hinaufsteigen, und dort die Kräfte der Liebe und der Vereinigung bekommen, und wenn wir damit später fallen, und sie sich ins Gegenteil- in grundlosen Hass verwandeln! Folglich gibt es den Wunsch zu genießen, zusammen mit den Informationsdaten (Reshimot), die ihn zum grundlosen Hass stoßen – ein solcher Wunsch wird als böser Anfang bezeichnet.

Denn nun will er alle Anderen ausnutzen, weil er selbst davon Genuß erhält. Das heißt, im Menschen erscheint die Empfindung für andere Menschen – was es im Tier nicht gibt, und er genießt, wenn es dem anderen schlecht geht! Es ist schon der echte Egoismus.

Und das Gute beginnt dann zu gelten, wenn ich diesen Hass in Liebe umwandle. Aber ich brauche auf jeden Fall die Beziehung zu meinem Nächsten.

Aus dem Unterricht zur „Lehre der Zehn Sfirot“ „, 15.07.2010


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