Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Vierhundert Jahre am Berg des Hasses

Frage: Gehen alle unsere Absichten direkt in den Mund des Pharaos, um ihn zu füttern?

Meine Antwort: Es hängt alles davon ab, was diese Absichten sind. Der Pharao ist eine bestimmte Kraft, das Ego was sich gegenüber dem Licht enthüllt. Er ist eine Reserve des Egoismus, das Verlangen zu empfangen, welches wir erschaffen müssen.

In der Weisheit der Kabbala gibt es keinen „Pharao“ ohne „Israel“, d.h. das Streben in Richtung des Schöpfers im Menschen, der arbeitet, um sich mit den anderen zu vereinigen und das Geben zu erreichen. Deswegen erschafft ein Mensch im Grad seiner Bemühungen in Richtung des Gebens den Pharao, entwickelt seine Verlangen (Kelim) in sich, aus welchen er später flieht und die er danach korrigiert, um dadurch belohnt zu werden.

Die gesamte Arbeit in Ägypten liegt im übereinkommen mit dem Pharao und darin ihn groß zu machen, stark und reich, das bedeutet unser Ego von dem winzigen Punkt unseres natürlichen Egoismus zum Status des Schöpfers wachsen zu lassen. Was gibt uns dieser gesamte Egoismus letztendlich? Er gibt uns die Verlangen nach Essen, Sex, Geld, Ruhm und Wissen, ein winziges Ego in unserer Welt, ein physisches Ego, welches nichts mit Spiritualität zu tun hat. Dieses irdische Ego verlangt nicht einmal nach Korrektur.

Indem wir beginnen an unserer Vereinigung zu arbeiten, entdecken wir Wut, Entfremdung und Gleichgültigkeit in unserer Einheit.

Im Grunde ist das die Enthüllung des Bösen, aber nur wenn ein Mensch es als solches betrachtet. Am Ende kann er sagen, dass er sich mit den anderen nicht verbinden kann und dass es nicht seine Aufgabe ist, noch bevor er angefangen hat. Und einige beginnen, werden aber schwach und „Sterben in Ägypten“.

Aber es gibt diejenigen, die es ertragen, dank dem Verständnis, dass sie keine Wahl haben. Sie halten daran fest, immer und immer wieder, obwohl sie sehen, dass sie weitermachen, um zu verlieren. Und geben ihr bestes, um sich mit den Freunden zu verbinden, die Gruppe zu stärken, trotz ihrer Bemühungen sehen sie, dass nichts hilft. Im Gegenteil, sie erfahren ein Verlangen, ihre Freunde zu kritisieren und sie alle zusammen aus den Augen zu schaffen. Und einmal mehr überkommt sie dieser Blitz des Egoismus.

Deshalb wird alles was ein Mensch verdient, all seine Anstrengungen immer wieder von seinem Ego aufgebraucht, dem Pharao, welcher wächst und gedeiht. Der Mensch selbst baut all diese Eigenschaften in sich auf, durch seine eignen Anstrengungen. Später erreicht er die Stufe, auf der er sein Ego nicht länger aufrecht erhalten kann. Und dann empfängt er alle Gefäße des Pharaos (Kelim), die Verlangen.

Mit anderen Worten beginnt das ägyptische Exil genau mit der Arbeit des Menschen in Richtung der Vereinigung mit den Freunden. Was verdiente Israel tatsächlich, nachdem sie aus Ägypten flohen, als der Schöpfer sie befreite? Sie verdienten die Vereinigung am Berg Sinai (dem Berg des Hasses), zusammen als „ein Mensch mit einem Herzen“, aber nur für einen Moment, bis sie das „goldene Kalb“ formten und wieder fielen. Aber diese Abstürze sind heute von anderer Natur, im Gold, was sie aus Ägypten trugen, nahmen sie die „Ägyptischen Gefäße“ mit, um sie davor zu retten und zu erneuern.

Aber dennoch, was wollten sie während all dieser Jahre des Exils? Sie wollten in sich eine Einheit schaffen, die sie am Ende, am Berg Sinai, erreichten. Und ohne diese schrittweisen Anstrengungen, dem Berg Sinai zu trotzen, wären die „400 Jahre des ägyptischen Exils“ für euch nicht durchlaufen worden.

Aus dem zweiten Teil der Täglichen Kabbala Lektion vom 21.4.2011, Das Buch Sohar


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