Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Vier Schritte zu Keter

Wenn in uns die spirituelle Sehkraft erwacht, beginnen wir wirklich zu sehen und allmählich immer klarer zu begreifen, dass alles von dem „Ort“, dem Verlangen abhängt, d.h. von der Anzahl und der Tiefe der Einzelheiten, die die spirituelle Realität für mich enthüllen und mir zeigen, wie sehr ich mit den anderen verbunden bin. Alles hängt von der Anzahl dieser Details ab, und, was das Wichtigste ich, von ihrer Stärke, von der Kraft der Verbindung.

Jeder von uns entdeckt plötzlich verschiedene Details seiner egoistischen Wahrnehmung, verzichtet jedoch auf seinen Egoismus, um sich mit den anderen zu verbinden. In meinem Verlangen scheint eine Ausbuchtung in Bezug auf einen überstehenden Teil des Verlangens eines anderen zu entstehen, und der überstehende Teil meines Verlangens entspricht einer Ausbuchtung von ihm. Auf diese Weise verbinden wir uns, indem jeder sich in Bezug auf den anderen annulliert.

Also verzichte ich auf meine eigenen Interessen, um mich mit ihm verbinden zu können. Er aber entdeckt in seiner Wahrnehmung diese vorstehenden Zacken meines Egoismus und annulliert sich selbst, um sich mit mir verbinden zu können. Auf diese Weise vernichten wir nicht unseren Egoismus, sondern nutzen ihn ständig, um uns durch noch mehr vorstehende Zacken und Ausbuchtungen verbinden zu können. Von der Anzahl dieser Verbindungen hängt die Empfindlichkeit, die Feinfühligkeit unserer Wahrnehmung und deren Stärke ab, deshalb enthüllen wir darin immer mehr Details.

Auf diese Weise wird das gemeinsame Gefäß um der gemeinschaftlichen Interessen willen aufgebaut. Je mehr ich die gemeinsamen Bedürfnisse enthülle, desto mehr kann ich mich annullieren und mit den anderen verbinden. Doch dann muss ich darüber nachdenken, wozu ich das tue. Um die Shechina zu enthüllen. Und hier muss ich eine weitere, tiefere Verbindung für das höhere Ziel erreichen, indem ich enthülle, dass es der Schöpfer ist.

Der Schöpfer ist keine Gestalt, sondern eine Eigenschaft, die infolge meiner Klärungen zum Vorschein kommt, ähnlich der höheren Sefira Keter, die ich enthülle, nachdem ich alle vorangehenden Sefirot geklärt habe, ähnlich dem Gebot der Liebe, zu dem wir gelangen müssen, jedoch andererseits dazu nicht in der Lage sind. Es enthüllt sich uns von allein, wenn wir alle vorangehenden Gebote erfüllen.

Das gleiche betrifft die Verbindung. Wenn ich mit meinem Punkt im Herzen in der Gruppe arbeite und mich mit den Freunden verbinde, enthülle ich innerhalb dieser Verbindung auf allen vier Ebenen deren innere Wurzel, die als Shechina bezeichnet wird. Shechina bedeutet Enthüllung des Schöpfers.

Ich selbst kann diese letzte Stufe – Keter, den Gebenden – nicht aufbauen. Sie wird dadurch enthüllt, dass ich meine vier Schritte ihr entgegen gemacht habe.

Folglich habe ich alles, was von mir abhängt, gemacht, vier Stufen und Formen der Verbindung durch eigene Kraft enthüllt und dann enthülle ich die vierte Stufe Keter, an der ich nicht selbst arbeiten kann. Genau das bedeutet Shechina. Meinerseits beende ich die gesamte Arbeit und dann erwartet mich ein Fund, wie geschrieben steht: „Ich habe mich angestrengt und gefunden“.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 13.06.2012


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