Verstand und Gefühl
Frage: Woher kommen entsprechend der Weisheit der Kabbala bei einem Menschen die Gedanken?
Antwort: Gedanken sind ein Produkt des Wunsches. Verlangen ist das Grundthema des Menschen: Ich möchte meine Leere füllen. Infolgedessen tauchen die Gedanken auf, um herauszufinden, wie ich mich selbst füllen kann.
Frage: Woher kommen die Gefühle?
Antwort: In den kabbalistischen Quellen gibt es keine Hinweise auf solche Konzepte. Es gibt ein Verlangen und es gibt die Absicht, die hilft, den Wunsch zu erfüllen. Die Absicht ist eine zusätzliche Stufe über dem Wunsch, die ausdrücklich zur Wunscherfüllung dient.
Zuerst kommt der Wunsch, dann die Absicht, da der Verstand den Wunsch niemals ändert. Im Gegenteil, der Wunsch regiert den Verstand. Was auch immer Philosophen, Schriftsteller, Dichter, Künstler den Menschen darlegen möchten – unser körperliches Verlangen ist Herrscher über alles.
Frage: Was bedeuten laut Kabbala die Emotionen wie Freude, Humor, etc.?
Antwort: Das sind alles Gefühle im Verlangen.
Frage: Welche Funktion haben die Gefühle und der Verstand eines Menschen in seiner spirituellen Entwicklung?
Antwort: Die Rolle der Gefühle soll zeigen, was mit dem Wunsch eines Menschen geschieht; die Rolle des Verstandes ist es, mit diesen Wünschen zu arbeiten. Der Verstand arbeitet aber nicht selbst mit ihnen. Er kann das Verlangen jedoch durch das Licht, das erneuert, bewegen.
Häufig versuchen Psychologen und Experten aus pseudowissenschaftlichen Bereichen, mit der inneren Welt, mit den Gedanken und Wünschen eines Menschen zu arbeiten; es gelingt ihnen aber nicht vollständig.
Als Ergebnis der Wünsche beeinflussen die Gedanken die innere Welt eines Menschen. Mit Hilfe seiner Gedanken, schafft der Mensch in seinem Wunsch die Bedingungen, unter welchen das umgebende Licht beginnt ihn zu beeinflussen beginnt.
Aus der russischen Kabbala Lektion, 21/8/16
(200471)
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