Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Verbunden mit der ganzen Welt

Frage: Wir haben im Moment eine Art Zwischenzeit, einen „Schwebezustand“ zwischen den Kongressen. Wie können wir die Bürgschaft verstärken, um vorankommen zu können?

Meine Antwort: Wir müssen ständig arbeiten. Was macht es für einen Unterschied, ob wir gerade einen Kongress veranstalten oder nicht? Der Mensch weiß nicht, wann er das von ihm verlangte Maß an Anstrengungen erreicht. Er muss jedem neuen Tag in Erwartung jenes Augenblicks entgegenstreben, in dem er in der Lage sein wird, den Freunden zu geben und durch sie der ganzen Welt und durch die Welt dem Schöpfer.

Ich muss meine inneren Zustände analysieren: wie sind meine Gedanken und Absichten; inwieweit versuche ich im Laufe des Tages, das Ziel zu definieren; wurde mein Herz von diesem Bestreben durchdrungen; erwacht es von alleine; kann ich mich dazu verpflichten; kann ich diesen Gedanken vor dem Hintergrund aller anderen Beschäftigungen behalten, egal was ich im Moment zu tun habe? Daran sehe ich, wie weit ich vorangekommen bin.

Wir haben nur eine Möglichkeit, die spirituelle Welt zu erreichen – und zwar, indem wir unsere Verlangen ständig bearbeiten und sie immer näher an die Empfindung und das Verständnis dessen, was Geben bedeutet, heranbringen. Die Veränderungen sollen gerade in uns, in unseren Verlangen stattfinden. Deshalb bringt uns jeder Augenblick, der dieser Arbeit gewidmet ist, weiter.

Danach hängt alles vom Menschen selbst ab. Wie soll das Vorankommen aus seiner Sicht sein: persönlich oder global? Wenn er sich dem Schöpfungsziel entgegenbewegen will, dann ist diese Bewegung nur auf globaler Ebene möglich. Alles, was sich unter dieser Meßlatte befindet, funktioniert in der heutigen Zeit nicht.

Einst genügten die Gruppe und der Lehrer; doch heute sind wir mit der ganzen Welt verbunden. Wer Tag für Tag durch seine Handlungen unsere Weltgruppe und die gesamte Welt der Korrektur näherbringt, selbst in kleinen Dingen, der kann sehen, dass es auch sein persönliches Vorankommen zumindest vorantreibt. Im Grunde genommen bedeutet das persönliche Vorankommen eine Investition in die Anderen.

Darüber hinaus musst du versuchen, jeden Tag ein wenig mehr Qualität zu dem, was du für die Anderen tust, hinzuzufügen – im Schriftverkehr, in den Blogs, in der Internetarbeit. Wir können nur dann an den Anderen geben, wenn wir mit ihm verschmolzen sind, wenn wir ihn verstehen und nicht versuchen, ihm das aufzuzwingen, was uns selbst gefällt. In unserer Botschaft an die Menschen verteilen, verbreiten wir das, was ihnen am nächsten ist. Wir müssen uns in sie „kleiden“.

Liebe bedeutet, dass ich das Verlangen des Anderen nehme und es entsprechend dem, was er will, erfülle. Anderenfalls werden wir niemanden erreichen können.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 21.07.2011


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