Unterdrücke die Fremden nicht
Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten, denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen. [Tora, Exodus, Mischpatim, 22:20 ]
Sogar dann, wenn in dir neue, egoistische Verlangen offenbart werden, die dir „in deinem Land“ gezeigt werden, d.h. wenn in deinem korrigierten Zustand die von dir noch nicht korrigierten Verlangen erscheinen, selbst dann sollst du diese nicht „wegfegen“, oder dich bewusst darin beschränken, sie zu benutzen. Im Gegenteil, sollst du ihnen helfen, wieder „kräftig“ zu werden. Denn sie sind eben „das Fremde“.
Ihr sollt keine Witwen oder Waisen ausnützen. Wenn du sie ausnützt und sie zu mir schreit, werde ich auf ihren Klageschrei hören. Mein Zorn wird entbrennen und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, sodass eure Frauen zu Witwen und eure Söhne zu Waisen werden. [Tora, Exodus, Mischpatim, 22:21-22:23]
Die Witwen und die Waisen sind die unvollendeten Gefäße, die unvollendeten Instrumente für den Aufstieg, die noch nicht vollständig korrigierten Verlangen, denen noch eine Hälfte fehlt, um erhoben zu werden.
„Nicht zu unterdrücken“, das bedeutet, keinesfalls die neuen Verlangen zu vernachlässigen, sondern immer daran zu arbeiten, alle Verlangen zusammenzutragen. Es geht darum, dass der Mensch innerlich alle Verlangen, Absichten, Eigenschaften in das Einheitliche Ganze sammelt, das schon die Seele genannt wird, um darin die spirituelle Welt zu offenbaren.
Auszug aus dem TV-Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 27.05.2013
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