Und was ist hinter dem Horizont?
Am Anfang hat Nukwa kein Verlangen das Licht zu empfangen, sie ist nur ein Punkt hinsichtlich von SA (hinter der Brust von SA).
Später fängt sie an zu wachsen und das Licht zu empfangen, um ihre Verlangen (Gefäße, Kli) aufzubauen. Das Licht kommt von SA zu Nukwa, und sie baut sich dank der Verbindung zu ihm auf.
Diese Verbindung zwischen ihnen durch ihre „Kehrseiten“ ist die Zeit der Bildung von Nukwa, ihres Schirms, der ihr die Formen des Gebens, von SA, beibringt.
Wenn sie sie übernommen hat, erhält sie das Verlangen und die Kraft und kann zu einer für SA angemessenen (ihm ähnlichen) „Frau“ werden – dann vereinen sich Nukwa und SA (die Schöpfung und der Schöpfer) „von Angesicht zu Angesicht“, und sie bekommt von Ihm die Erfüllung.
Doch die Schöpfung wird niemals zum „Schöpfer“ werden können – sie muss Ihm ähnlich, gleich werden! Der eine kann nicht zum anderen werden, er kann ihm nur ähnlich werden. Und das reicht auch aus, wir haben kein Bedürfnis nach mehr!
Wir wissen nicht, wie es weiter geht, nach der Endkorrektur (Gmar Tikun). Im Moment ist es unmöglich, sich das vorzustellen.
Es kann sein, dass sich uns vollkommen neue Möglichkeiten eröffnen, wie auch jetzt die spirituelle Welt sich dem Menschen unserer Welt plötzlich zu enthüllen beginnt und diese ganze Welt ihm wie ein kleines Sandkorn im Vergleich zu dem spirituellen Universum, das sich ihm eröffnet hat, erscheint.
So riesig kommt ihm die spirituelle Welt in seinen Eindrücken, Empfindungen, Erfüllungen und Erkenntnissen vor. In erster Linie ist es für den Menschen selbst so, als ob er neugeboren wird und alles, was mit ihm früher geschah, als nichts empfindet.
Es ist sogar noch kleiner als ein Samentropfen im Vergleich zu einem großen, erwachsenen Menschen. Denn der Samentropfen gehört der gleichen materiellen Welt an, enthält in seinem Inneren bereits die gesamte Information über den zukünftigen Menschen und muss sich nur entwickeln.
Und hier entsteht etwas vollkommen Neues. Die spirituelle Welt bedeutet eine neue Wahrnehmung der Realität: anstelle der egoistischen, in sich hinein, eine, die aus sich herausgeht.
Es ist auch möglich, dass nach dem Ende der Korrektur ein Durchbruch in eine weitere Dimension erfolgt, die wir uns im Moment überhaupt nicht vorstellen können.
Wir können uns noch nicht einmal die spirituelle Welt vorstellen, obwohl wir alle möglichen Ansätze für deren Wahrnehmung haben: die Tora, Religionen, Erzählungen von Kabbalisten.
Darüber aber, was nach dem Ende der Korrektur geschieht, ist gar nichts bekannt – die Kabbalisten deuten das mit keinem einzigen Wort an.
Sie erzählen uns nur von dem Weg der Korrektur. Niemand sagt aber, was geschieht, nachdem ich dem Schöpfer ähnlich geworden bin.
Der Sohar grenzt unsere Forschung klar durch das Material und die Form, die in die Materie gehüllt ist, ein. Und über die abstrakte Form und das Wesen darf nicht gefragt werden, denn wir verfügen über keine Werkzeuge zu deren Forschung, um die Antwort darauf zu bekommen.
Aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot vom 14.09.2010
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