Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Und den Ziegenbock schicke in die Wüste…

Sohar, Abschnitt „Tezaweh“, P.102: …Es steht geschrieben: „„Holt zwei Ziegenböcke, einen für mich und einen für jenen Zerstörer, Sitra Achra, so dass er denkt, er hat von meinem eigenen Mahl gegessen, und er wird nichts von der Freude unseres anderen Mahles wissen. Er wird diesen Teil nehmen „, d. h. GaR der linken Linie, die in die Wüste geschickt werden, zu einem Ort der Zerstörung, um sie zurück an die Macht zu bringen, d.h. zum mittleren Punkt des zerstörten Teils der Welt.

In allen kabbalistischen Bücher lesen wir über Handlungen, die wir ausführen sollen, um die wirkliche Welt zu enthüllen und ein richtiges Sehen und Spüren zu erlangen.

Nehmen wir an, ich weiß nicht, wo ich mich befinde. Dann versuche ich, meine Gefühle zu verschärfen, die Brillengläser zu säubern, einen Nebel vor meinen Augen zu zerstreuen, ich führe verschiedenste Handlungen aus, die mir helfen können, mich an diesem unklaren, nicht spürbaren Ort zurecht zu finden.

Genau solche Vorschriften geben uns die Kabbalisten: Wie wir unsere Wahrnehmungskanäle, d.h. alle unsere Wahrnehmungsorgane – Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken (5 Sefirot) – klären können, um uns in diesem neuen Raum zu orientieren, ihn zu erkennen.

Deshalb wird im Sohar erzählt, dass wenn du ein Hindernis hast, das deine Wahrnehmung stört (ein Hindernis, das GaR der linken Linie heißt),  sollst du es nicht mehr verwenden, in anderen Worten „in die Wüste schicken“.

Also, es wird im Sohar beschrieben, wie man mit seinen Wahrnehmungsorganen arbeiten soll, wie man sich immer mehr einer richtigen Orientierung im Raum, in welchem man sich befindet, annähert.

Im Wesentlichen spricht die ganze Wissenschaft der Kabbala nur davon, wie man statt dieser erfundenen Welt die Wahrnehmung einer neuen Realität erreichen kann.

Denn wir fahren nirgendwo, fliegen nirgendwo, gehen nirgendwo, sondern befinden uns an demselben Ort, im gleichen Zustand, aber bilden unsere Wahrnehmungsorgane immer mehr aus.

Deshalb heißt Kabbala die Wissenschaft des Empfangens (im Hebräischen kommt das Wort „KaBBaLa“ vom Wort „leKaBeL“, „empfangen“).

Aus einem Unterricht nach dem Buch Sohar, 03.06.2010

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