Über die kulturellen Unterschiede
Eine Frage, die ich erhielt: Ich bin ein Musleme und studiere Kabbala einige Monate lang. Kann ich weiterhin die Gesetze meiner Religion beachten und die Seele korrigieren?
Meine Antwort: Die Kabbala entstand vor dem Judaismus, Christentum und Islam. Die Tora erzählt uns, wie Abraham „die Geschenke“ an die Söhne der Konkubinen gegeben hat und sie in Richtung Osten schickte, womit der Anfang von den östlichen Lehren gelegt wurde. Alles stammt aus einer Quelle.
Der allgemeine Wunsch teilt sich in eine Menge der Einzelteile, wobei jeder Teil seinen eigenen Weg der Korrektur geht. Einige können ihn sofort beschreiten – sie haben die Gruppe gebildet, die Abraham aus Babel herausgeführt hat.
Alle übrigen Teile wurden in der Welt zerstreut, und jeder kommt auf eigene Art voran, den eigenen Eigenschaften entsprechend.
Die Mittel ihres Aufstiegs sind verschiedene Religionen, Glauben und Kulturen. Dabei bereitet es keine Probleme, gleichzeitig in der eigenen Konfession zu bleiben und den spirituellen Weg zu gehen. Baal HaSulam schreibt in seinen Werken über die letzte Generation:
„Die religiöse Form des Lebens aller Völker soll ihre Vertreter zum Geben verpflichten, nach dem Prinzip „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“. Dies ist die allgemeingültige Religion für alle Völker.
Somit kann jedes Volk seiner Religion und Tradition folgen, und es ist nicht nötig, sich in die Religion des anderen Volkes einzumischen“.
Mit anderen Worten, man muss sich nicht in die Beschaffenheit der Völker und deren Kulturen einmischen. Lass sie in Ruhe, denn die Menschen brauchen das. Dieser „Territorium“ hat nichts mit der Spiritualität zu tun. Je nach dem Aufstieg verwandelt er sich für den Menschen in die kulturelle Plattform, in die Tradition, die ihn weiterhin nicht stört.
Wenn ich über meine Natur aufsteigen will, um mit allem vereinigt zu werden, dann erscheinen sogar die Wechselbeziehungen der Religionen in einem anderen Licht. Als Mosleme verstehe ich plötzlich, dass ich zum Ziel sogar mit dem Christen zusammen gehen kann.
Denn was kann uns daran hindern? Jeder hat sich an die häusliche Küche gewöhnt, die niemand wegimmt. Wie Baal HaSulam schreibt, kann jeder in der eigenen Religion bleiben, und hier hat niemand das Recht, sich darin einzumischen, weil das nichts mit dem spirituellen Weg zu tun hat.
Im Endeffekt stellen die Religionen die Kultur in unserer Welt dar, die Tradition, die von vornherein der Natur verschiedener Teile, die Malchut entspricht, sowie mit der Wurzel der Seele übereinstimmt.
…Vor kurzem, lasen wir den Wochenabschnitt der Bibel über Abraham, der nach der Verordnung des Schöpfers, seinen einzigen Sohn Izchak aufopfern sollte, aber im letzten Moment, auch nach der Verordnung des Schöpfers, das Zicklein geopfert hat.
Das Opfer – hebräisch „Kurban“, kommt vom Wort „Karov“ – die Annäherung (die rechte Linie Abraham opfert seine Selbstsucht, Kurban, seine linke Linie Izchak auf, und nähert sich dem Schöpfer an – Karov).
Und wir hören, wie die Moslems den Feiertag Kurban feiern, weil Ibrahim, nach dem Willen Allahs, anstelle Ismael den Bock aufgeopfert hat. Allah kommt vom Wort Alla, Elion, der Höhere.
Aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 21.11.2010
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