Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Was ist die materielle Welt, was die spirituelle? (Quora)

Die materielle Welt, von der Weisheit der Kabbala ganz einfach als „diese Welt“ bezeichnet, ist in Wirklichkeit nichts anderes als unsere eigene innere Wahrnehmung der Realität. Es scheint uns als existierte da draußen eine Welt, die außerhalb unserer inneren Wahrnehmung liegt, tatsächlich befindet sich aber alles in unserem Inneren.

Egal ob wir ein riesenhaftes Universum voller Galaxien und Sterne sehen, oder auch nur unseren Planeten betrachten, mit seinen Stufen von unbelebt über pflanzlich zu belebt und menschlich, so nehmen wir all das in unserem Verlangen zu genießen wahr. Dieses Verlangen Genuss zu empfinden, oder anders ausgedrückt, unser egoistisches Verlangen, ist unsere Natur. Könnten wir dieses Verlangen von uns abtrennen, würden wir weder uns selbst noch die Welt wahrnehmen.

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Welche Möglichkeiten gibt es, um Familienkonflikte zu schlichten? (Quora)

Zunächst einmal sollte man Familienkonflikte als normal, gut und selbstverständlich akzeptieren.

Wenn wir keine Konflikte haben, dann stimmt etwas mit unseren Beziehungen nicht.

Konflikte sind ein wesentlicher Bestandteil einer Beziehung. Wenn wir sagen, dass „Liebe alle Verbrechen bedeckt“, bedeutet dies, dass es keine Liebe ohne das Auftauchen von Konflikten geben kann, so wie es auch keinen Frieden ohne Streit geben kann.

Habt keine Angst vor Konflikten. Da wir von Natur aus Egoisten sind, können wir durch Konflikte, Streit und Missverständnisse lernen, wie wir ein Gleichgewicht zwischen uns schaffen können.

Bei Konflikten können wir die Natur jeder Konfliktpartei studieren und herausfinden, wie wir diese beiden Formen der Natur miteinander verbinden.

Wir erlernen, wie wir Konflikte bedecken können, so dass es eine Verbindung über ihnen gibt. Wir erreichen einen Zustand, der in der Weisheit der Kabbala als „Mann und Frau, die Göttlichkeit zwischen ihnen“ bezeichnet wird. Der gleiche Ansatz funktioniert für eine ganze Familie und generell für alle Menschen, die ein korrektes Beziehungsnetz aufbauen wollen.

Basierend auf dem Video „Wie man mit Streit in der Familie umgeht“. Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.

Drei Vektoren der Evolution

Die Kabbala erforscht zwei parallele Wege zum Verständnis der höchsten lenkenden Kraft. Sie sind gleichwertig wie zwei Tropfen Wasser und es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen. Der eine Weg führt von oben nach unten bis zu dieser Welt und der zweite Weg beginnt in dieser Welt und steigt von unten nach oben auf. Es ist wie beim ersten Weg der während seines Abstieges, seine Wurzeln von oben nach unten gebildet hat. (Baal HaSulam „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“)

Wir untersuchen drei Achsen, drei Linien, drei Vektoren: absteigend von oben nach unten aus der Welt der Unendlichkeit in unsere Welt, dann die Entwicklung in unserer Welt, und schließlich der Aufstieg von unten nach oben in die Welt der Unendlichkeit, d.h. die Korrektur.

Frage: Die Evolution ist also vorbei?

Antwort: Die Evolution ist nicht nur beendet, sondern wird gerade neu geboren. Wenn wir uns nicht nach oben bewegen, sehen wir ihre Miasmen, wie eine Frucht, die verdirbt, wenn sie nicht rechtzeitig verzehrt wird.

Wir sehen, dass die Menschheit praktisch verdorben ist. Wenn man die Zeitachse betrachtet, haben wir im 16. Jahrhundert einen richtigen, guten Zustand erreicht. Heute befinden wir uns an einem Punkt, an dem wir schon längst hätten aufsteigen sollen. Leider sind wir immer noch dabei, uns darauf vorzubereiten.

Vor uns liegt ein ziemlich ernster Weg von unten nach oben, alles ist dafür längst vorbereitet: die Kabbala, Lehrbücher, Handbücher, die erklären, wie man sich entwickelt, wie man eine Gruppe bildet, sich verbindet und schrittweise den Schöpfer offenbart.

Frage: Was aus der Welt der Unendlichkeit ausgeht, führt zu Bruch und Verderben. Was hingegen aus unserer niederen Welt kommt, sollte zur Vollkommenheit führen. Welche Logik wendet der Schöpfer an?

Antwort: Der Punkt ist, dass dieser ganze Kreislauf von Anfang an so geplant war. Die höhere Kraft dringt zwischen uns ein und zerbricht uns.

Deshalb entsteht der Egoismus. Danach findet die Evolution fast 15 Milliarden Jahre lang statt. Erst dann beginnt ihre Korrektur, auch mit Hilfe der höheren Kraft.

Die Korrektur erfolgt, wenn man diese höhere Kraft auf eine intelligente Weise zu sich heranzieht – indem man MAN erhebt. Wenn wir unser Verlangen nach Korrektur, nach Verbindung erheben, kommt das Licht der Korrektur auf uns herab.

Aus dem Unterricht, 18.08.2019

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Was ist Bildung? (Quora)

Bildung – das heißt, die richtige Form der Bildung und nicht, wie es derzeit um den Erwerb von Fähigkeiten und Kenntnissen geht. Sie ist unsere Einbindung in ein bestimmtes soziales Umfeld, das uns eine Handlungslinie und eine Ausrichtung auf einen zukünftigen Zustand gibt.

Wir müssen unseren nächsten Zustand in unserem sozialen Umfeld sehen. Unser nächster Zustand drängt uns vorwärts, erweckt, ermutigt, motiviert und inspiriert uns, so zu sein. In einem sozialen Umfeld fällt es uns leichter, uns zu verändern.

Die Erzieher sollten also eine soziale Atmosphäre schaffen, in der unsere Gefühle und Stimmungen zu Impulsen für die Anpassung an unsere Umgebung werden, so dass sich die Einheiten, aus denen sich die Gesellschaft zusammensetzt, zu einer harmonischen Gruppe zusammenfinden, die zu unserem nächsten Zustand wird.

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Aus Selbstliebe

Frage: Kann ein Mensch seinen Nächsten lieben, wenn er sich selbst nicht liebt?

Antwort: Ein Mensch kann nicht anders, als sich zu lieben. Auch wenn er sich hasst, liebt er sich dennoch.

Wir sind von Anfang an so geschaffen, dass unsere ganze Natur Selbstliebe ist. Es kann nicht sein, dass ich mich nicht liebe. Selbst wenn ich mich hasse, wenn ich mich umbringen will, geht das immer noch von der Selbstliebe aus. Sie ist in uns, sie ist unser Fundament. Deshalb kann alles, was darüber liegt, nur auf der Grundlage der Selbstliebe aufgebaut werden.

Man will nicht leiden, also kann man sich sogar vom Leben trennen. Vielleicht aus einem unbewussten Gefühl heraus, dass man unsterblich ist, aber auch aus Liebe zu sich selbst. Es gibt kein anderes Motiv für alle unsere Handlungen, als uns selbst zu lieben.

Ich denke, dass man im Internet eine Menge Informationen zu diesem Thema finden kann.

Aus einem Vortrag der MAK-Videokonferenz

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Schweigen ist Gold

Ich verbrachte unzählige Stunden im Gespräch mit meinem Lehrer Rav Baruch Shalom Ashlag (RABASH). Meistens sprachen wir miteinander, wenn wir bei unseren täglichen Morgen Spaziergängen oder während unserer häufigen zweitägigen Ausflüge nach Tiberias allein waren.

Ich habe ihn einmal gefragt, was er gemacht hat, bevor ich kam, denn als ich ihn traf, war er bereits dreiundsiebzig Jahre alt. Er sagte: „Ich war allein.“ Als ich ihn fragte, ob er es nicht nötig hätte, mit jemandem zu reden, sagte er einfach: „Nein“.

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Was können wir tun, um den Wunsch nach Korrektur zu erwecken?


laitman planeEine Frage, die ich erhalten habe: Sie sagen, dass all die Vortrag und Unterrichte an jeder beliebigen Straßenecke einem nichts anderes geben könnten als eine zeitweilige Erleichterung, was noch größere Enttäuschung nach sich ziehe. Und dass der Grund dafür darin liegt, weil der Egoismus durch physische Handlungen wie Meditation, Medikamente und sogar durch das Befolgen der Gebote nicht korrigiert werden kann. Im Gegenteil wächst der Egoismus und er wird von Tag zu Tag größer. Diese Entwicklung bringt dann eine Person letztlich zur Kabbala, die genau die passende Methode für die Korrektur des Egoismus darstellt. Aber bis eine Person zur Kabbala kommt, liegt ein langer und qualvoller Weg vor ihr.

Meine Frage ist: Was kann getan werden, um den Wunsch nach der Korrektur in den Herzen solcher Menschen zu erwecken? Was kann getan werden, damit solche Menschen begreifen, dass der Egoismus böse ist, und dass dieses Übel durch das Studium der Kabbala korrigiert werden kann?

Meine Antwort: Eine konsequente Verbreitung der Kabbala über einen langen Zeitraum hinweg, in dem alle anderen Methoden über „Beseitigung“ und „Korrektur“ langsam zu Bruch gehen.

Worauf basiert die Kabbala

Kommentar: Es gibt so viele Methoden, ein Ziel zu erreichen. Psychologie ist sowohl Fremd- als auch Selbstbeobachtung, Laborstudien, Umfragen, Interviews usw. Im Prinzip kann das alles einseitig sein da wir uns in unserer egoistischen Natur befinden und nicht darüber aufsteigen.

Antwort: Ich kann keinen Menschen nehmen und ihn einfach an Geräte anschließen. Nur Maschinen, d. h. etwas, das außerhalb von uns existiert, können eine objektive Bewertung des Zustands eines Menschen und seiner Reaktionen abgeben, so etwas gibt es nicht.

Es haben außerdem nicht nur die Testpersonen, sondern auch diejenigen, die die Ergebnisse der Geräte lesen, egoistische Eigenschaften.

Frage: Und wie untersucht die Kabbala die Realität, dass sie als objektiv betrachtet werden kann?

Antwort: Indem uns die Kabbala erlaubt, unsere Eigenschaften in Bezug auf gegensätzliche Eigenschaften zu erforschen, gibt sie uns eine sehr interessante Möglichkeit – Egoismus versus wahrem Altruismus. Wenn wir uns über das Ego erheben und die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Verbindung erlangen, bauen wir in uns ein bestimmtes System von zwei entgegengesetzten Zuständen auf und können in und zwischen ihnen im mittleren Zustand existieren.

Die Psychologie misst zwar alles sehr genau, kommt aber über ihre egoistische Natur nicht hinaus. Es ist also unmöglich, genau zu sagen, wo wir stehen.

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Aus der Fernsehsendung “ Spirituelle Zustände“

Die Wahrnehmung von Handlungen und Güte des Schöpfers


Eine Frage, die ich erhielt: Was sind Handlungen des Schöpfers und Seine Güte?

Meine Antwort: Das ist die Güte, welche die Welt erfüllt und in meinen korrigierten Verlangen vorgefunden wird. Sogar in diesem Augenblick bin ich von der Welt der Unendlichkeit umgeben, die von absoluter Güte erfüllt ist, doch ich habe keine Befähigung, sie zu spüren.

Die Güte Schöpfers ist das, was ich anstelle des Übels, das ich jetzt spüre, erkennen werde. Mein Egoismus wächst ständig und dadurch zeigt er mir, dass alles schlecht ist. Er zeigt mir zwei Gegensätze: das Licht und das gleiche Licht in der Form von Dunkelheit. Auf diese Weise spürt jemand das Licht in dieser Welt, da er entgegengesetzt zur Eigenschaft des Gebens ist.

Je stärker das Licht an mir arbeitet, umso härter und dunkler erscheint mir das Leben, weil ich mich im Gegensatz zum Licht befinde. Das Licht, das in Bezug auf alle Seelen und nicht nur in Bezug auf mich enthüllt wird, zeigt mir, dass alles, was mir geschieht, von der gesamten Welt abhängt.

Daher versteht die Welt nicht, warum sie plötzlich Flauten und Trägheit durchmacht. Unterbewusst spürt ein Mensch, dass er von jedem abhängig ist. Wie also soll er handeln? Er muss fähig sein, zu prüfen, wann er gibt und wann er empfängt. Jedoch die Enthüllung unserer globalen Verbindung trübt unser Verlangen zu empfangen und macht uns hilflos. Wenn mir gesagt wird, dass ich eine Arbeit beenden soll und bekomme Geld dafür, verstehe ich das. Doch ich kann nicht ohne eine Belohnung arbeiten!

Die Problematik hier ist, dass das Licht sich selbst zunehmend enthüllen wird, während sich die Verbindung zwischen uns zeigt. Wir werden ihren Einfluss als verstärkte Dunkelheit und Krise spüren. Doch wenn wir anfangen, miteinander das Spiel des Gebens zu spielen, werden wir korrigiert. Die Wissenschaft der Kabbala, selbst als ein Spiel, wird die Menschheit im gegenseitigen Geben mit der Quelle, die uns korrigiert, vereinen. Als Ergebnis werden wir uns gewiss in einem korrigierten Zustand wiederfinden.

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„Wie bewertet man einen Menschen am besten?“ (Quora)

Michael Laitman, in Quora: „Wie bewertet man einen Menschen am besten?“

Wir sollten nur die Bestrebungen und Anstrengungen würdigen, die auf das Wohl der ganzen Menschheit gerichtet sind; nicht auf unser eigenes Wohl, das Wohl unserer Nation oder unserer Familie – sondern nur auf das Wohl der Menschheit. Respektieren wir diese Bestrebungen und Anstrengungen, dann werden wir erkennen, in welchem Maße wir unsere egoistische Natur überwinden müssen, um der Welt anzugehören und einen Beitrag zur Welt zu leisten.

Ich denke, dass alle Menschen ihr egoistisches Verlangen überwinden müssen. Jeder, der einen solchen Beitrag leistet, sollte von der Gesellschaft mit Dankbarkeit und Respekt bedacht werden. Man sollte die Menschen entsprechend dem Grad ihres sozialen Beitrags schätzen und ihnen dankbar sein.

Wir sind so geschaffen, dass wir die Anerkennung der Gesellschaft brauchen. Auf diese Weise drücken wir im Wesentlichen unser „Selbst“ aus. Schaffen wir eine Gesellschaft, die ihre Mitglieder für ihren sozialen Beitrag respektiert und würdigt, dann wird eine solche Gesellschaft ihre Mitglieder schützen und auf ihren Beitrag zur Menschheit reagieren. Auf diese Weise werden wir jeden Menschen in die Lage versetzen, ein aktives Mitglied der Menschheit zu werden. Wir werden nur die positiven Aspekte eines jeden Menschen in Bezug auf die gesamte menschliche Gesellschaft sehen; wir werden die Art des Beitrags sehen, den jeder Mensch leistet.

Deshalb müssen wir solche Gesetze in unserer Gesellschaft einführen, in denen wir alle nur nach unserem Beitrag zur Menschheit bewertet werden. Wenn wir die Menschen nach diesen Kriterien beurteilen und wissen, dass andere uns genauso bewerten und behandeln, dann haben wir keine andere Wahl, als gesunde Zellen im Gesamtkörper zu werden. Auf diese Weise wird jeder von uns seinen maximalen Nutzen für die Menschheit erkennen.

Basierend auf einer Frage und Antwort mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman am 9. September 2006. Geschrieben/editiert von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.