Die Eigenschaft des Gebens ist wie ein Magnet, der unser Ego festhält
Ich bin der Wunsch zu geniessen. Er ist die einzige Eigenschaft, die ich als Geschöpf erhielt, und somit lebe ich darin. Indem ich mich mit der Eigenschaft des Gebens verbinde, kann ich sie ebenfalls erhalten.
Meine Natur wird immer der Wunsch zu genießen bleiben. Ich kann sie nicht ändern, ich kann sie nur mit der Kraft des Gebens kontrollieren, die ich von außen erhalte. Wenn mir der Schöpfer wichtig genug wird, dann werde ich meine Natur um Seinetwillen einsetzen.
Wir empfangen die Eigenschaft des Gebens von außen mit der Hilfe des Lichtes. Dies gelingt uns, weil wir noch die Erinnerung an diese Eigenschaft haben, die wir vor dem Fall in den Egoismus verwendeten. Und darum kann die Eigenschaft des Gebens unter dem Einfluss des Lichtes in uns wieder erweckt werden.
Darum werde ich als Mensch (Adam) bezeichnet, weil ich letztendlich wie der Schöpfer werden kann und muss. (Auf Hebräisch kommt das Wort Adam vom Wort Domeh – ähnlich.
Dazu muss ich daher bewußt das Licht verwenden, damit es mir die Eigenschaft des Gebens zurückgeben wird. Gleichzeit bleibt mein Wunsch zu genießen der gleiche. Doch die Eigenschaft des Gebens kann in mir so weit wachsen, dass sie an Wichtigkeit zunimmt und meine Eigenschaft, Genuss zu empfangen kontrollieren wird.
Die beiden Eigenschaften – Empfangen und Geben – ändern sich nie. Alles was sich in einem Menschen ändert, ist sein inneres Gleichgewicht und er wird von der stärkeren der beiden Eigenschaften beherrscht.
Dies ist wie ein Magnet, der ein Stück Metall festhält: Während der Magnet arbeitet, hält er das Stück Metall in der Luft, als ob er „spirituell“ wäre. Doch sowie der Magnet das Stück Metall loslässt, fällt letzteres sofort in die Eigenschaft des totalen Egoismus zurück.
(Aus Teil 2 des täglichen Kabbala Unterrichts über das „Vorwort zum Sulam Kommentar“).