Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Sieben Milliarden Bewohner der spirituellen Welten

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man überprüfen, dass man wirklich die spirituelle Leiter hochsteigt und nicht sich selbst belügt, um seinen Egoismus zu streicheln?

Meine Antwort: Die ganzen Unterschiede bestehen nur in den Schirmen. Von der Welt der Unendlichkeit bis zu unserer Welt und zurück in die Welt der Unendlichkeit führt eine Leiter, die aus spirituellen Stufen besteht, die sich durch die Grobheit des Verlangens und seinen Schirm, der es zum Geben ausrichtet, unterscheiden.

Wenn ich eine Stufe höher steige, bleibt mein Charakter, meine Ausgangseigenschaften, erhalten, doch mein Geben vergrößert sich in dem Maße, in dem es auf der nächsten Stufe existiert.

Deswegen gibt jeder von uns, wenn er die gleiche Stufe hochsteigt, anders, auf seine eigene Art.

In unserer Welt, die bezüglich der spirituellen Welt nur eine einzige Stufe darstellt, leben sieben Milliarden Menschen und alle sind sie verschieden.

Genauso gibt es auf jeder der 125 Stufen der spirituellen Welten diese sieben Milliarden und sie sind alle verschieden, doch sie existieren in einer gemeinsamen Form.

Wie in unserer Welt alle um ihrer selbst willen existieren, so existieren alle in der spirituellen Welt um des Gebens willen, doch jede Stufe unterscheidet sich in ihrem Geben.

Wir glauben, dass der Unterschied einfach in der Größe liegt – ob das Geben größer oder kleiner ist. – Nein! Die 125 Stufen unterscheiden sich nicht in der Menge des Gebens: weniger oder mehr.

Jede von ihnen bedeutet eine vollkommen andere Beziehung zum Schöpfer, eine andere Art der Verbindung. Deshalb sind sie so weit voneinander entfernt.

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Gen des Gebens

Je mehr wir dem Licht entgegenstreben, desto besser wird unsere Zukunft sein, denn wir selbst rufen die Enthüllung des Lichtes hervor.

Das Licht durchleuchtet immer stärker diese Welt, und diejenigen, die sich ihm entgegenbewegen, nehmen diesen Zustand als gut wahr, alle anderen aber als schlecht.

Zuerst entwickelt das Licht die ganze Welt (unser Universum, die Erde und alles, was sich auf ihr befindet) auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe, indem es nur das egoistische Verlangen wachsen lässt.

Das ist die materielle Entwicklung, die maximal bis zur tierischen Stufe möglich ist. So wird die Materie durch das Licht entwickelt.

Doch wenn der Egoismus die tierische Stufe erreicht hat, kann er nicht mehr weiter wachsen und empfindet seine vollkommene Machtlosigkeit. Er sieht sich in einer Sackgasse und vor sich nur die Dunkelheit.

So gelangt die Welt zur Krise und Verzweiflung. Doch all das geschieht unter der Einwirkung des Lichts, das zeigt, dass wir nichts mehr haben, womit wir unser Verlangen zu genießen füllen können.

Wir konnten es noch nie füllen, wir hofften nur auf die Zukunft und strebten immer danach.

Doch jetzt, wo die Zukunft nicht mehr vor uns leuchtet und wir unser Verlangen auf der tierischen Stufe völlig ausgeschöpft haben, spüren wir keine weiteren Entwicklungsaussichten mehr. Wozu, wofür?

Und nun findet sich die Menschheit vor einer blinden Mauer wieder, ohne jegliches Ziel und Hoffnung für die Zukunft.

Deshalb wird genau jetzt die Wissenschaft der Kabbala enthüllt, die uns erklärt, wofür das alles geschieht – damit wir jetzt selbst zu Partnern des Lichts werden und die Stufe des Menschen, dem Schöpfer ähnlich, erreichen.

Das ist unser nächster Entwicklungsschritt – von der tierischen Stufe zur menschlichen überzugehen.

Doch ohne die Erkenntnis ist das nicht möglich. Malchut der Welt der Unendlichkeit kommt endlich zur Vollendung des Ziels der Schöpfung, das vom Schöpfer gesetzt wurde – Er wollte, dass die Schöpfung Ihn erkennt, unabhängig, aber Ihm ähnlich wird.

Und zurzeit beginnt die Schöpfung, dieses höhere Ziel umzusetzen.

Wir alle sind die erste Generation, in der dieses besondere Informationsgen (Reshimo), das sich auf die menschliche Stufe bezieht, enthüllt wird, und wir müssen es realisieren.

Deshalb wird das Licht, das jetzt in dieser Welt wirkt, immer zum Nachteil für das egoistische Verlangen handeln, um uns zu helfen, sich darüber zu erheben.

Andererseits wird das Licht denjenigen helfen, die dieses „Gen des Gebens“ in sich realisieren wollen.

Der Schöpfer hat sich uns angenähert… Er hat uns das Buch Sohar, die Wissenschaft der Kabbala, die weltweite Krise enthüllt – die gesamte Situation und alle Mittel, die uns erlauben, diese neue Entwicklungsrichtung zu erkennen und sie umzusetzen.

Wir müssen uns nur selbst dem Licht entgegenstrecken, und wir werden erkennen, wie gut Er ist.

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Das Buch Sohar, P. 16-21

Die Erzählung der Tora beginnt von der Handlung über die Seele, die die Etappen des Zerbruchs, der Vermischung der zerbrochenen Teilchen, des Absturzes in den Hass und die Abstoßung schon durchgemacht hat. In anderen Worten, es geht in der Tora um die Seele, die zur Korrekrtur bereit ist.
Der Mensch in unserer Welt, im Zustand der Verhüllung, fühlt sich nicht als unvollkommen, nichtig, voller Feindseligkeit und Hass.

Nur die Einwirkung von höherem Licht kann helfen unsere wahre Natur – die volle Macht der  momentanen Lüste und Genüsse zu beleuchten.

Um den Egoismus loszuwerden und zu dem Zustand des unendlichen Genusses überzugehen, muss die Schöpfung, Malchut, ihre Absicht ändern, vom „Empfangen um seiner selbst willen“ zum „Empfangen um des Gebens willen“.
Dafür ist die Eigenschaft von Bina geschaffen, die zeigt, wie das Verlangen zu empfangen gebend werden kann.
Wenn das Geschöpf seine Wünsche „einschränkt“ und sich annuliert, gerät es unter die Macht von Bina, die Mutter, die ihrer Tochter, Malchut beibringt, wie sie um des Gebens willen arbeiten kann.

Sobald Malchut sich in Bina einschliesst, beginnt die Mutter ihre „Gewänder und Juwelen“, d. h. die Eigenschaft Chassadim, an ihre Tochter zu geben, unter deren Einwirkung die Schöpfung allmählich dem Schöpfer ähnlich wird.

Als Ergebnis der weiteren spiritüllen Entwicklung, erhebt sich Malchut über Bina und bekommt die Eigenschaft „Elokim“.
Dies bedeutet, dass sie ihre Wurzel zu erkennen beginnt und zum Verständnis ihres Platzes gelangt, Funktion und Pflichten im System der gemeinsamen Seele versteht.

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Gut und Böse

Der Sohar, Abschnitt „Wajikra„, Punkt 87:
Da die Tora aus Bina stammt, wurden die ersten Tafeln über Bina geschrieben, wenn da steht: „Charut (eingraviert) in die Tafeln, so lies nicht Charut, mit Kamaz, sondern Cherut (Freiheit), mit Zerech.“ Denn es ist tatsächlich Freiheit, da es der Ort ist, von dem alle Freiheit abhängig ist; denn es gibt keine Freiheit von all den Klipot ausser durch die Lichter von Bina. Ebenso gibt es nichts in der Tora, das geteilt ist, oder nicht zu einem Ort geht, Malchut, oder sich in einem Quellbrunnen, Jessod, vereint.

Wir sind das Material der Schöpfung, das Verlangen zu genießen, sich zu füllen. Es kann nur empfangen. Wenn seine Absicht zu empfangen – für sich – die Absicht und nicht das Verlangen ist, nennen wir es „Böse“.

Denn das Verlangen ist ein Material, das sich nicht verändert, man kann es nicht als gut oder böse bezeichnen. Ob es gut oder böse ist, bestimmt die Absicht. Und darin besteht unser freier Wille.

Bei den Verlangen, die sich in uns auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Ebene befinden, haben wir keinen freien Willen, wir können nichts daran ändern.

Das bestätigen immer öfter auch alle wissenschaftlichen Studien. Die einzig mögliche Veränderung vollzieht sich auf der menschlichen Stufe, in der Absicht über dem Verlangen.

Das Verlangen an sich wurde vom Schöpfer erschaffen und uns in einer unveränderbaren Form gegeben. Und die Absicht über dem Verlangen ist uns von vornherein egoistisch gegeben, „für sich“, und wir müssen feststellen, dass diese Absicht schlecht ist, weil sie gegen die Vereinigung, gegen das Geben an den Nächsten, an den Schöpfer gerichtet ist.

Doch die Absicht kann auch umgekehrt sein – „für die anderen“, die Absicht zu geben. Dann heißt sie „der gute Trieb“.

Das bedeutet, dass „der böse Trieb“ und „der gute Trieb“, Gut und Böse, nach der Absicht bestimmt werden und „der Trieb“ selbst, das Verlangen, unverändert bleibt.

Diese Absicht existiert nur auf der Stufe des Menschen. Die Absicht, sich an den Schöpfer anzugleichen, nennt sich Gut, und das Gegenteil davon Böse. Die Absicht wird in der Vereinigung mit den anderen oder in der Entfremdung von den anderen umgesetzt.

Deshalb muss ich aus meinen Absichten nur diejenigen aussuchen, in denen ich über eine freie Wahl verfüge – ob ich mich mit den anderen in der gemeinsamen Absicht des gegenseitigen Gebens vereinen soll. Darin gleichen wir uns an den Schöpfer an.

Und nur hier bestimme ich Gut oder Böse – entweder in Bezug auf meinen Egoismus oder auf das, was der Schöpfer verfügt.

Darum, wenn wir uns korrigieren wollen, kann das nur Bina, die höhere Eigenschaft des Gebens, tun.

Wenn sie auf das Verlangen zu genießen trifft, verändert sie seine schlechte Eigenschaft in eine gute, d.h. die Absicht zu empfangen in die Absicht zu geben.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 17.05.2010

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Wo soll man den Schöpfer suchen?

Eine Frage, die ich erhielt: Warum reden wir immer nur über die Verbindung zwischen uns und nicht über die Verbindung mit dem Schöpfer?

Meine Antwort: Im Moment geht es uns um die Umsetzung unserer Aufgabe, darum schenken wir so viel Aufmerksamkeit der Verbindung zwischen uns.

Das Endziel ist die Verschmelzung mit dem Schöpfer nach dem Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften, was für uns, „Mensch“, Adam (dem Schöpfer „gleich“) zu werden bedeutet.

Dafür müssen wir unser spirituelles Gefäß (Kli) vorbereiten, indem wir es an den Höheren angleichen. Dieses Gefäß muss für alle eins sein, wo sich alle seine Teile wie ein Mensch mit einem Herzen vereinen.

Im Gefäß sind unser ganzer Hass, Neid, Ehrgeiz, Hochmut und Machtgier enthalten, und über all dem müssen wir uns erheben und vereinen, um uns an den Schöpfer anzugleichen und Verschmelzung mit Ihm zu erreichen.

Uns kommt es vor, als ob befände sich der Schöpfer irgendwo außerhalb von uns , doch letztendlich enthüllt Er sich innerhalb  jenes gemeinsamen Gefäßes, das wir zwischen uns aufbauen.

Deshalb, um den richtigen Durchblick zu haben, müssen wir alles so wahrnehmen, als ob es sich alles an einem Ort befinden würde. Dieses Gefäß bauen wir zur Enthüllungen des Schöpfers auf! Es befindet sich genau dort, wo wir uns über unserem Egoismus verbinden.

Unser Egoismus bleibt unten, und darüber bauen wir Verbindungen untereinander auf. Und wenn unsere Verbindung wirklich stark ist und auf der Kraft des Lichtes, das zur Quelle zurückführt, aufgebaut ist, werden wir darin den Schöpfer (Bore) enthüllen, was  „komme und siehe“ (Bo-Re) bedeutet.

Und Es ist nicht etwa so, dass Er irgendwo dort oben im Himmel sitzen würde und ich hier unten irgendetwas machen würde, um Ihn im Himmel zu enthüllen.

Sondern genau innerhalb der Verbindung zwischen den Seelen, enthülle ich ihn, zwischen den Organen des spirituellen Organismus, als das ihn erfülltende innere Licht.

Und die Menschen glauben, dass wir den Schöpfer ausschließen und nur über die Verbindung untereinander reden, weil sie in ihrem Inneren nicht bereit sind, zu akzeptieren, dass es eine Verbindung zwischen unserer Arbeit, dem Studium, der Verbreitung, der Vereinigung miteinander und dem Schöpfer gibt.

Jeder nimmt den Schöpfer als etwas Großes wahr und ist bereit, sich mit Ihm zu vereinen, und mit einem anderen Menschen nicht. Sie verstehen aber nicht, dass das ein und dasselbe ist.

Eine innigere Verbindung zwischen den Menschen nennt sich „Schöpfer“, die Eigenschaft des Gebens, doch die Natur des Menschen lässt ihn das nicht akzeptieren…

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Aufstehen und weitergehen

Wir haben die Arbeit am Aufbau einer kabbalistischen Gruppe begonnen. Wenn wir im Laufe des Tages alle gemeinsam an den Artikel, den wir behandeln, denken werden, werden wir gewaltige Veränderungen in uns feststellen können.
Denn so viele Herzen, Verlangen, setzen die Methodik von Baal HaSulam um, indem sie nach dem Ziel streben und das Ziel gemeinsam ermitteln. Alleine das vereint uns bereits.

Alle gemeinsam ziehen wir das Licht an, das auf uns einzuwirken beginnt. Und so werden wir große Veränderungen feststellen.

Selbst wenn es uns erscheinen mag, als ob sich alles zum Schlechten verändern würde… Na und? Es geschieht, um uns beizubringen, dass das Vorankommen über unserem Egoismus stattfindet, über unserem Verlangen zu genießen, sprich, ohne eine Belohnung in unserem Egoismus wahrzunehmen.

Heute habe ich so gut gearbeitet und morgen fühle ich eine noch größere Belastung des Herzens: eigene Nichtigkeit, Machtlosigkeit, Verachtung, Hass, Gleichgültigkeit.

Und wieder muss ich aufstehen und weitergehen. Das gleicht der Wanderung durch die Wüste, die in der Tora beschrieben wird.

Du hast deinen bösen Trieb enthüllt? Großartig! Jetzt wirst du erfahren, wie du ihn korrigieren und den Weg fortsetzen kannst.

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Auf dem Übergang zu einer neuen Welt

Analytik: Wir treten in eine neue Phase, über die wir noch nichts wissen. Wir wissen nur, dass der Übergang der problematischste Zustand ist, in welchem riesige Leiden und Verluste möglich sind, sogar dann, wenn die Zukunft besser als die Vergangenheit sein kann. Aber wie durchlebt man ihn?

Bemerkung: Richtige Gedanken beginnen sich zu formen. Wir befinden uns tatsächlich in einem Übergang von der Welt, die auf egoistischem Empfangen gegründet ist, in eine Welt die auf altruistischem Geben gegründet ist.

Entweder führen uns ständige Leiden zur Realisierung, dass wir genau diese Welt brauchen oder ein Verstehen des Programms, nach welchem die Natur arbeitet. Auf dem ersten Weg, dem des Leidens, sind wir schon.

Wenn wir jedoch den Menschen die Ursache der Geschehnisse erklären, können wir die Zeit, mit der wir die Notwendigkeit erkennen, unsere Gesellschaft, unsere eigene Einstellung zur Welt verändern zu müssen, verkürzen.

Aber das Verstehen alleine, dass unser Egoismus das eigentliche Böse ist und mit dem Geben, mit Liebe ausgetauscht werden muss, um dieses Leben auf der Erde fortsetzen zu können, reicht nicht aus. Wir brauchen eine Kraft, um uns ändern zu können, und diese existiert nicht in unserer Welt!

Hier beginnen wir zu verstehen, warum Kabbala, die Methodik der Korrektur unserer Natur uns auf eine so ungewöhnliche Art und Weise weitergegeben wurde, warum es ohne sie absolut unmöglich ist, sich zu ändern, und folglich zu überleben.

Die Versuche, unsere Natur zu ändern, führten zur Entstehung von verschiedenen Religionen und Glauben. Ihre Ergebnisse sehen wir: das Böse ist geblieben und entwickelt sich weiter zusammen mit ihnen.

Kabbala Akademie

Die Vorbereitung auf das Erhalten der Tora – des Lichtes der Korrektur

Die Tora – als Kraft der Korrektur, bringt uns der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer näher. Ab dem Zeitpunkt, wo wir dem Schöpfer gleich werden, heißen wir Adam, und jeder von uns heißt Ben-Adam (ein Mensch) – sein Teil. Adam kommt von dem Wort ‚Edame‘, das „dem Schöpfer ähnlich“ bedeutet. Somit wird nun als „Mensch“ derjenige bezeichnet, der die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreicht hat und nicht die von den in unserer Welt existierenden Milliarden von Menschen.

Wenn wir uns bewusst werden, dass wir die Möglichkeit zur Korrektur haben, dann feiern wir, die zukünftigen „Menschen“, die Gabe der Tora, die das Mittel hierfür ist! Folglich braucht man den entsprechenden Wunsch, um die Tora bzw. das Mittel zur Erhöhung auf das Niveau des Schöpfers benutzen zu können. Wir sind täglich bemüht, unsere irdischen Probleme zu lösen – wie entwickelt man jedoch das Streben nach Spiritualität, den Wunsch zur Erreichung der danachfolgenden, höheren Dimension? Dafür ist eben die Vorbereitung auf das Erhalten der Tora notwendig.

Es ist geschrieben, dass der Schöpfer uns die Tora jeden Tag schenkt. Dieses Mittel steht immer zur Nutzung bereit und hängt nur von unserem Wunsch ab. Deshalb muss ich vorerst den inneren Wunsch wachsen lassen, um mich später von der tierischen Stufe bis zum Eingang in die neue Welt, in die Spiritualität erheben zu können. Wenn ich jedoch keinen vergleichbaren Wunsch habe, dann werde ich weiterhin wie ein Tier leben und dieses Mittel nicht wahrnehmen, weil ich dazu kein Bedürfnis habe. Ich werde nichts verstehen und nichts wünschen, was über die Ebene dieser Welt hinausgeht.

Oder ich komme schon in der Spiritualität voran, aber verfüge noch nicht über den ausreichenden Wunsch, um mit Hilfe dieses Mittels, in die höhere Dimension überzugehen, und soll mich deshalb auf das Erhalten der Tora vorbereiten. Nur wenn ich mein eigenes Böse enthüllt habe und abgeklärt habe, was ich korrigieren muss, um den Schöpfer, das Geben und die Liebe zu erreichen, bedeutet dies, dass ich mich für die Tora vorbereitet habe. Und wenn ich den Egoismus nicht wahrnehme und auch nicht zur Korrektur bereit bin, dann erhalte ich die Tora nicht und kann sie auch nicht richtig anwenden.

Sich mit der Tora zu beschäftigen bedeutet, das Licht an sich heranzuziehen, das zur Quelle zurückführt. Ich muss danach streben und sich wünschen, dass es mich korrigiert! Ich soll das Buch öffnen, und daran denken, dass ich das Medikament bekomme, ohne welches ich sterben kann! Denn es gibt viele Menschen in unserer Welt, die sich auf diese Art und Weise mit der Tora beschäftigen…

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 17.05.2010

Das Schamgefühl, das stärker als der Tod ist

Eine Frage, die ich erhielt: Wie können wir die Empfindung eines solchen Schamgefühls erreichen, welches folglich zur Kontraktion des Egoismus führen wird?

Meine Antwort: Die Scham ist ein sehr erhabenes Gefühl, das nicht direkt am Anfang des Weges empfunden wird. Dies ist die Scham vor dem Schöpfer, vor dem Gebenden, weil Er das Geben ist und ich das Nehmen.

In unserer Welt beschränken wir uns ständig, um nicht zu erhalten, um uns deswegen nicht zu schämen. Wir wollen das Empfangen irgendwie rechtfertigen.

Wir sind bestrebt, das Selbstwertgefühl zu vergrößern, wobei uns das eigene Ich teurer als das Leben ist. Wir sind einverstanden, zu sterben, um nur nicht demütigt zu werden.

Auf diese Weise ist unsere Natur programmiert. Die Menschen sind bereit, den Tod zu akzeptieren, nur um das eigene Ich, den Ehrgeiz, beibehalten zu können.

Die Scham bedeutet eigentlich, wenn ich das Gefühl bekomme, dass mein Ich aufgehoben wird und später verschwindet. Wenn ich den Wunsch und die Erfüllung verliere und nicht dabei spüre, dass ich aufhöre, zu existieren.

Der Mensch stirbt und fühlt nicht, dass er absolut aus dieser Realität verschwindet. Er hat nur das Gefühl, dass er einen Teil verliert, bzw. von der Vergangenheit befreit wird.

Aber wenn ich mich schäme, dann wird  meine geistige Existenz gestrichen. Dieses Gefühl gibt mir zu spüren, dass von mir jetzt nichts übrig bleibt!

Diese Empfindung ist höher als Leben und Tod, sie ist sehr tiefgehend. Man kann ihr nicht widerstehen. Der Mensch ist bereit, sich selbst zu töten, um nur nicht den Punkt seines Ich zu verlieren.

Denn der Körper ist einfach das Tier, und wir haben keine große Angst, ihn zu verlieren. Wir sehen auch, wie die Menschen ihr Leben riskieren. Aber der Schöpfer spielt mit uns, indem Er den Punkt unseres Ichs  konsequent und methodisch aufreizt. Und uns bleibt keine andere Wahl, denn wir sind verpflichtet, irgendwelche Handlungen zu unternehmen, um die eigene Persönlichkeit zu retten.

Die Empfindung, dass ich über dieses Leben hinaufsteigen soll, höher als der Tod hilft mir, meine zweite Natur zu enthüllen. Ich bin bereit, mir sie anzueignen! Man sagt mir „du sollst geben“  und ich bin dazu bereit! Ich bin sogar einverstanden, mich selbst zu verlieren! Damit dieser Punkt meines Ich, weiterhin existiert.

Solche Empfindung kann nur das Licht geben, das zur Quelle zurückführt. Das Licht wirkt auf uns ein und erweckt in uns diesen Punkt, der in unserem Inneren begründet ist – ein Ausgangspunkt “Jesh mi ajin” („Nichtvorhandensein“ bzw. Aus dem Nichts geschaffen sein). Dies ist nicht das Wesentliche des Wunsches „zu genießen“, sondern etwas viel tiefer Gehendes.

Um ein solches Gefühl zu erreichen, sind die kabbalistische Gruppe und das Studium notwendig. In der Gruppe bemühen wir uns, das Modell der geistigen Einheit aufzubauen, wie sie in der Welt der Unendlichkeit existiert.

Während des Studiums und unter Bedingung der Einheit, ziehen wir das Licht heran, das uns folglich zu diesem Zustand erhebt. Es gibt keine anderen Mittel! Nur die Gruppe und das Studium innerhalb der Gruppe.

Gerade dieses beängstigende Gefühl bringt uns der Rettung näher.

Aus dem Unterricht zum Artikel “Einführung in die Wissenschaft der Kabbala”, 14.05.2010

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Das sich umwandelnde Herz

Wir verfügen über die einzige Freiheit der Wahl bezüglich des Wunsches zur Spiritualität, des Punktes im Herzen, den wir über alle übrigen Wünschen erheben können.

Kaum erhebe ich den Punkt im Herzen über das eigene Herz, über alle seine egoistischen Wünsche, das heißt, ich richte mich direkt zum Schöpfer „Isra-El“, so beginnt mein Herz in dem selben Augenblick umgewandelt zu werden, größer zu werden.

Folglich beginne ich das Fallen zu fühlen – die Spiritualität verliert an Wichtigkeit, und es leuchtet nichts vorwärts, es gibt nur die Leere.

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Es bedeutet, dass der Punkt im Herzen sich unter den Wünschen des Herzens befindet, und der Egoismus ist dagegen hinaufgestiegen.

Ich beginne wieder, innerlich zu arbeiten, um diese Wünsche zu überwinden und das Spirituelle (den Punkt) höher als sie (als das Herz) zu erheben. Mein Herz bekommt sofort die erneute Last – und auf diese Weise sind entweder die egoistischen Wünsche oder der spirituelle Wunsch wichtiger.

Aus dem Unterricht „Vorwort zum Buch Sohar“, 10.03.2010

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