Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Das höhere System sehen und hören

Die Menschen wissen nicht, was der Zustand „liShma“ bedeutet, und bezeichnen oft so ihre ganz und gar nicht spirituellen Zustände.

Sie begreifen nicht, dass es, um liShma zu erreichen, einer schweren Arbeit bedarf, die ohne das Studium der Kabbala, die Gruppe, die Erfüllung von Aufstiegsbedingungen, die von Kabbalisten erklärt werden, unmöglich zu bewältigen ist.

Denn liShma bedeutet, dass du dich über deinen Egoismus erhebst und dich gänzlich im Geben befindest. In dem Verlangen zu geben siehst du die spirituelle Welt und existierst nur um der Spiritualität willen in dieser Welt.

Du identifizierst dich gänzlich mit deiner Seele und brauchst einen gesunden Körper nur, um in beiden Welten existieren zu können.

Denn die Seele kann nicht vorankommen, ohne dass ihr zweiter Teil, der Körper, sich in dieser Welt befindet. Sie braucht den Körper bis zur allerletzten Stufe.

Die Menschen begreifen nicht, dass man, um die Eigenschaft des Gebens, liShma, erreichen zu können, das Licht, das zur Quelle des Gebens, zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, zurückführt, anziehen muss.

Danach heißt der Mensch „Engel“, d.h., er erhält offen die Befehle des Schöpfers und führt sie aus.

Er „hört“ entweder den Schöpfer oder „sieht“ Ihn – es enthüllen sich ihm im Licht Chassadim oder sogar Chochma das höhere System, seine Beziehungen mit dem Schöpfer.

Diese Erkenntnis hat in keiner Weise etwas mit der Qualität oder Quantität des Wissens zu tun, sondern nur damit, in welchem Maße man über die Eigenschaft des Gebens und der Liebe verfügt.

Bis zu welcher Stufe soll der Mensch hinaufsteigen?

Jede Seele verbessert den Zustand der gemeinsamen Seele, indem sie sich korrigiert und den übrigen Seelen dabei hilft, sich zu korrigieren und die Korrekturen in die gemeinsame Seele einzubringen.

1. Jeder Mensch soll die Wurzel seiner Seele realisieren, bzw. sein geistiges Gen (Reshimo) zur persönlichen endgültigen Korrektur (Gmar Tikun prati) zu führen.

2. Unser persönlicher, endgültig korrigierter Zustand ist unser vollständiger Einschluss in die gemeinsame Seele Adam Ha Rishon.

Was heißt die gemeinsame Seele Adam Ha Rishon – ist sie das gesamte Ich, oder bin ich nur ein Teil von ihr? Die gemeinsame Seele ist ich alleine, denn alle anderen sind schon korrigiert. Ich nehme deren Wünsche, die ich erfüllen soll. Ich bin wie ein Körperorgan, das dem ganzen Organismus, seinen Anteil, seine Funktion gewährleisten soll. Deshalb verhält sich der gesamte Organismus zu mir, je nach Maß meiner Funktion darin.

Angenommen, ich bin ein Teil des Blut-, Lymphen- oder Nervensystems, und deshalb enthülle ich nur die dazu relevanten Teile des Organismus. Auf diese Weise enthülle ich das gesamte System Adams Ha Rishon bezüglich meiner Seele. Ich schließe diesen riesigen Wunsch der gemeinsamen Seele in mich ein und verhalte mich den anderen gegenüber wie eine Mutter, SaТ de – Bina, wie „die Kuh, die Milch geben will“. Denn ich bin dazu verpflichtet, sie mit den Früchten meiner Arbeit zu erfüllen.

Ich beginne das gesamte System Adam Ha Rishon zu fühlen, wenn ich alle Wünsche an mich anbinde, die wegen mir unerfüllt sind, weil ich meine Arbeit vernachlässigt habe, und dadurch leere Stellen entstanden sind. Denn dies ist mein geistiges Gefäß, mein Wunsch. Er befindet sich in den anderen, ist aber trotzdem meins!

Folglich arbeite ich wie der Schöpfer, der seine Schöpfung erfüllen will. In Bezug auf diesen fremden Wunsch bin ich der Gebende, und er ist der Nehmende.

Und ich verbinde mich mit den anderen und zeige ihnen meine Liebe, wie sich der Schöpfer zur gemeinsamen Seele verhält. Ich verbinde mich aber nur mit jenem Teil der Seele, der für mich relevant ist, mit jenem System, das ich erfüllen soll. So erreiche ich den Zustand, in welchem ich mich wie der ganze Adam Ha Rishon fühle, und dadurch enthülle ich den Schöpfer.

Indem ich mich mit dem gesamten System Adam Ha Rishon assoziiere, mit welchem ich mich verbinden kann, um den Teil meiner Arbeit beizutragen, verbinde ich mich mit seinen Teilen in der korrigierten Form. Denn alle anderen, außer mir, sind korrigiert. Folglich enthülle ich Adam Ha Rishon in seiner wahren Form und gewinne das Leben innerhalb dieser gemeinsamen Seele, Malchut der Welt der Unendlichkeit. Auf diesem Wege soll sich jeder Mensch realisieren: seine persönliche Einstellung und seinen Egoismus korrigieren, die Wünsche der anderen einschließen, sowie erfüllen und empfinden, dass sie seine eigenen sind, um dadurch das gesamte System Adam Ha Rishon zu erreichen, und darin den Schöpfer zu enthüllen.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Das Grundprinzip der spirituellen Entwicklung

Ohne sich vor der Gruppe zu annullieren erhält man kein spirituelles Gefäß, das Verlangen, von oben die Eigenschaft des Gebens zu empfangen. Das heißt, man wird studieren, aber keine Ergebnisse erzielen.

Eher im Gegenteil, wenn man sich über die anderen stellt, wird das Studium zu einer tödlichen Droge und man verwandelt sich in eine „Fledermaus“. Wenn man sich aber kleiner als Freunde macht, wird man durch das Studium zu einem „Hahn“, der die Morgendämmerung begrüßt. Alles hängt nur von der Einstellung gegenüber der Gruppe und den Freunden ab. Wichtig sind nicht die äußeren Handlungen, sondern das, was im Herzen eines Menschen geschieht:

1)inwiefern er spürt, dass er ohne sie das Ziel nicht erreichen kann (erstmal egoistisch).

2)dann fängt er an, daran zu arbeiten, um sie groß zu sehen. Und das ist in der Tat sehr schwer. Man sollte wenigstens begreifen, dass der Schöpfer diese für ihn ausgesucht hat.

Solange er nicht spürt, dass sie ihm nahestehen, für ihn wichtig und unverzichtbar sind, wird das Licht nicht richtig auf ihn einwirken können. Meinen ersten Schritt nach oben mache ich dann, wenn ich alle als eine „Eins“ und mich selbst als eine „Null“ wahrnehme – im Verhältnis „0,1″, wenn ich mich zehnmal kleiner als sie empfinde.

Doch auf der zweiten Stufe belastet der Egoismus mein Herz noch mehr, und ich werde sie 100mal wichtiger als mich selbst nehmen müssen, und auf der dritten Stufe 1000mal wichtiger. Sonst werde ich nicht um die Einwirkung des korrigierenden Lichtes bitten können. Und jedes Mal, wenn ich höher steigen will, muss ich erst tiefer gehen. Deshalb werde ich jedes Mal einen noch größeren Bruch zwischen mir selbst und der Gemeinschaft spüren müssen: 10mal, 100mal, 1000mal größer.

Und das ist ohne die Unterstützung der Umgebung nicht möglich, ohne eine gemeinsame Idee, von der alle so angefeuert werden, dass jeder Begeisterung, Inspiration, Wichtigkeit der Spiritualität, Verständnis verspürt, dass das die einzige anstrebenswerte Arbeit im Leben ist.

Wir fangen mit der Liebe zu Freunden an, die uns hilft, das umgebende Licht anzuziehen, das uns korrigiert und uns wahre Nächstenliebe schenkt, von der wir zur Liebe zum Schöpfer gelangen. Das heißt, dieses Prinzip greift während des ganzen spirituellen Aufstiegs, bei jeder Handlung, vom Anfang des Weges bis zum Ende.

Zum Kabbalalernzentrum–>


Die gesamte Arbeit besteht in der Klärung

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man nach dem Unterricht überprüfen, wieweit man vorangekommen ist?

Meine Antwort: Das Wichtigste ist die Klärung: was will ich, will ich das um meiner selbst oder um des Gebens willen, habe ich dabei eine Verbindung mit Freunden, brauche ich sie oder nicht, handle ich aus dem egoistischen Verlangen heraus oder mit der Absicht zu geben, von Seiten des Schöpfers oder der Schöpfung, über meinem Egoismus oder in ihm drin? Das gesamte Vorankommen basiert auf einer solchen Selbstanalyse.

Es ist möglich, dass diese Klärungen nach einem guten Unterricht mir meinen schlechten Zustand enthüllen, doch sie werden in jedem Fall genauer sein, und das bedeutet, dass ich vorankomme!

Jeder Tag muss ein einfaches Ergebnis mit sich bringen: morgen bzw. zum nächsten Unterricht muss ich mit einem klareren Verlangen kommen.

Ungeachtet dessen, ob ich will oder nicht – das wird ohnehin von oben gegeben. Doch wird dieser Zustand präziser?

Es kann durchaus sein, dass die Klärung dazu führt, dass ich in einer Sackgasse lande und sich alles in Nebel hüllt. Doch das bedeutet ebenfalls eine größere Klarheit und Klärung!

Das Licht, das ich während des Unterrichts empfange, liefert mir Begriffsklärungen. Ungeachtet dessen, ob sie positiv oder negativ sind, lässt mich das eine genauere Analyse durchführen, um mich selbst, meinen Zustand in bezug auf den Schöpfer und das Ziel – in alle Richtungen – einschätzen zu können.

Auf diese Weise wirkt das Licht auf das Verlangen – wenn es dieses für mich ausleuchtet, sehe ich mehr darin.

Selbst wenn ich plötzlich ganz aufhöre, auch nur irgendetwas darin unterscheiden zu können, und völliges Chaos und Nebel, die vorher nie da gewesen sind, sich breit machen, bedeutet das auch, „mehr“ zu sehen. Das sind auch Stufen der Erkenntnis.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Diese Welt – ist nur der Ausgangspunkt

Der Schöpfer hat diese materielle Welt nicht geschaffen! Sie existiert nur in deiner Einbildung, weil du dich in deinem Egoismus befindest.

In dem Moment, wo du zum Wunsch des Gebens übergehen wirst und die gebenden Wünsche zu erwerben beginnst, wird dir die Höhere Realität offenbart, in der du dann lebst und dich entwickelst.
Und deine untere Schicht des materiellen Wunsches bleibt weiterhin bestehen, denn sie soll dir die Freiheit des Willens bezüglich des Spirituellen gewährleisten.
Wie auch in dieser Welt, wenn ich einkaufen oder arbeiten gehe, aber immer wieder nach Hause, zur Familie zurückkomme.

Ebenso gibt es in der spirituellen Welt einen konstanten Ort, worin wir existieren. Und daraus steigen wir nach den geistigen Stufen hinauf und hinunter – aber diese untere Schicht der Existenz bleibt uns ständig erhalten.

Sie ist illusorisch und existiert in der Wirklichkeit nicht – sie besteht nur in unserer Einbildung, um aus diesem Basispunkt heraus selbständig eine Handlung des Gebens zu begehen.

Es ergibt sich, dass der Schöpfer uns allen denselben Film zeigt, damit wir in dieser Realität existieren können.

Deshalb sieht sowohl der größte Kabbalist als auch der dümmste Mensch, nach wie vor, ein und dieselbe materielle Welt.

Es ist klar, dass der Kluge sie ein wenig anders sieht, weil er darin mehr versteht – aber im Allgemeinen sehen alle das gleiche Bild.

Und wenn es doch einen Unterschied gibt (wenn ein Mensch bspw. die besonderen Eigenschaften hat), hat es nichts mit der Spiritualität zu tun.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Die schmutzige Brille ist an allem Schuld

Wir befinden uns innerhalb eines Systems, das als die einzige Schöpfung, die Seele, Adam bezeichnet wird.

Dieses System wurde vom Schöpfer geschaffen. Wir sind darin mittels der konstanten Beziehungen verbunden, wie die Organe eines menschlichen Körpers.

Unsere gemeinsame Verbindung ist mit dem Leben dieses Systems – mit dem Licht ausgefüllt. Das System heißt die Welt der Unendlichkeit, weil dort alles grenzenlos und vollkommen ist.

Auf diese Welt der Unendlichkeit, worin alle Teile in Liebe verbunden und mit dem grenzenlosen Licht ausgefüllt sind, legt der Schöpfer einen herabsetzenden Filter auf, und dann noch einen usw….

Als ob man anfangs ein schönes Bild zeichnete und später darauf eine Folie mit den schmutzigen, ungeordneten Flecken auflegte.

Folglich legte man noch eine und noch eine weitere Folie darauf, wodurch das Originalbild immer schmutziger wurde – und somit ergaben sich später 125 Schichten. Es sind 125 Schichten der Senkung der Eigenschaften des Gebens und der Liebe, die uns im System der Welt der Unendlichkeit vereinten.

Wir befinden uns in der äussersten Schicht und können überhaupt nicht die vorhergehenden Schichten fühlen. Und hier, in dieser Welt, ist das System der Beziehungen ganz verdorben.

Anstelle der Empfindung der Liebe, die uns in der Welt der Unendlichkeit verbunden hat – hassen wir einander, fühlen keine allgemeine Verbindung, sind abgekapselt, abgesondert und zerrissen.

Folglich wünscht sich der Schöpfer, uns aus diesem letzten Zustand ins Licht zurückzuführen, damit wir durch diese Schichten, alle Filter und alle Welten (die Welt/Olam – kommt vom Wort Olama/die Verhüllung) in die Unendlichkeit zurückkehren. Deshalb ruft Er uns und weckt uns auf. Früher entwickelte Er uns egoistisch, damit wir lernten, mehr zu verstehen, mehr zu fühlen und das Leben zu lenken.

Und wenn wir eine bestimmte Reife erreichen, dann beginnt Er uns qualitativ zu entwickeln.

Denn es genügt Ihm nicht mehr, weiterhin unseren Egoismus zu vergrößern.

Wir sollen uns jetzt Seine Eigenschaften aneignen, den gleichen Wunsch aus demselben Material bekommen und nicht bloß einen größeren, wie es im Laufe unserer ganzen Geschichte geschah. Deshalb ist unsere gegenwärtige Etappe der Entwicklung so eigenartig.

Wenn wir versuchen, uns an die innere Schicht anzugleichen, worin wir miteinander stärker verbunden sind, dann regen wir dadurch Sein Licht an – das uns aus der Ferne leuchtet, genannt das umgebende Licht oder Or Makif – und darin werden wir korrigiert, um das Licht der Liebe und des Gebens zwischen uns zu enthüllen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel, aus dem Buch „Shamati“, 28.05.201

Zum Kabbalalernzentrum–>

Grundsätzlicher Unterschied der heutigen Realität

Eine Frage, die ich erhielt: Heute leiden sehr viele Menschen an Depressionen, sie verlassen monatelang nicht ihre Wohnung und brauchen psychologische Hilfe. Was kann ihnen helfen?

Meine Antwort: Heutzutage ist Depression die meist verbreitete Krankheit weltweit. Dagegen kann man nur eine Medizin empfehlen: das Licht, das zur Quelle zurückführt.

Da hilft aber kein Psychologe. Denn der Schöpfer enthüllt sich uns von Seiner Kehrseite.

Jeder von uns sah sich einst als einen kleinen Menschen, um den herum sich die Welt in verschiedenen Schichten unseres Egoismus enthüllt: 1, 2, 3.

Unser Ego wuchs immer weiter und dementsprechend entwickelten wir uns und erschufen eine neue Umgebung – die Welt der neuen Technik, der neuen Technologie, der neuen gesellschaftlichen Beziehungen.

So entwickelten wir uns schrittweise 1 – 2 – 3 im Laufe unserer ganzen Geschichte zum Reichtum, zur Macht, zum Wissen hin.

Doch heute sind wir an der vierten – besonderen – Ebene angelangt! Hier entwickelt sich nicht mehr unser Ego, nicht die Eigenschaft des „Empfangens“ enthüllt sich immer mehr in uns, sondern der Schöpfer, die Eigenschaft des „Gebens“. Das ist der grundsätzliche Unterschied zu unserer Zeit – der Zeit der Enthüllung des Schöpfers.

Früher hat mich die Natur (der Schöpfer) verpflichtet, zu wachsen und immer schlauer, klüger, erfahrener, herrschsüchtiger zu werden, d.h. mich zu entwickeln.

Doch jetzt hat der Mensch seine Entwicklung in dieser Welt abgeschlossen. Die Menschen erkennen die Sinnlosigkeit von Neuentdeckungen – alles erlischt allmählich: die Entwicklung der Wissenschaft, die Weltraumforschung. Wir haben uns totgelaufen.

Als Gegenteil dazu enthüllt sich jetzt der Schöpfer – die neue Natur. Und hier müssen wir bereits anders vorgehen. Wir können nicht mit unserem Egoismus an die neue Etappe herantreten, wir werden nur uns selbst schaden.

Wir müssen verstehen, dass eine vollkommen neue Vorgangsweise begonnen hat, und uns weder unsere Kraft, noch die hochentwickelte Technik oder unsere ganze Wissenschaft helfen kann.

Wir werden plötzlich feststellen, dass alle von uns in dieser Welt erschaffenen Systeme aufgehört haben, zu funktionieren. Alle früheren Ziele haben ihren Wert verloren: Geld, Macht, Wissen, Familie, Bildung, Kultur.

Finsternis und Verzweiflung machen sich in der Welt breit – doch das geschieht, weil sich der Schöpfer, die Kraft des Gebens, in ihr enthüllt. Wir wollen sie jedoch nicht, denn sie annulliert unseren Egoismus, unsere Natur, unsere ganzen Verlangen!

Wie ein Kind, das von einer Ecke in die andere gerannt ist und spielen wollte, plötzlich zu hören bekommt: „Das reicht, jetzt musst du geben und lieb sein – geh mit deiner kleinen Schwester spielen“. Das ist gegen seine Natur, das Leben färbt sich schwarz , es verliert sofort seine ganze Energie.

Das macht verständlich, warum Menschen depressiv werden und monatelang ihre Wohnung nicht verlassen können. Antidepressiva sind die meist verbreiteten Medikamente heutzutage. Doch ich kann nur das umgebende Licht als Medizin empfehlen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch „Schamati“

Zum Kabbalalernzentrum–>

Licht statt Leiden

Vor langer Zeit mussten diejenigen, die Spiritualität erlangen wollten, ihre Körper zu Einschränkungen und Leiden verdammen, um ihr egoistisches Verlangen zu zerstören und eine neue – gebende – Natur anzunehmen. Das war zu Zeiten der Stammväter und der Weisen der Mischna.

Doch dann kam die Zeit des Talmud, und seine Weisen, die Kabbalisten von damals, haben die Bedingungen für den Wechsel von unserer zu der spirituellen Natur, vom Empfangen zum Geben, verändert.

Jede Epoche hat ihren korrigierten Teil zum Gesamtsystem der Seelen hinzugefügt. Es ist also teilweise korrigiert worden, und alle anderen noch nicht korrigierten Seelen können vom korrigierten Teil Unterstützung erhalten.

Wir werden nicht mehr unsere Körper quälen und einschränken müssen, dazu sind wir mit unserem gewaltigen Egoismus auch nicht mehr in der Lage.

Die Weisen des Talmud haben für uns den Weg geebnet. Den Teil des egoistischen Verlangens, den wir zerstören müssten, indem wir dem Körper durch schweres Leben Qualen zufügen, können wir jetzt auch durch das Licht, das zur Quelle zurückführt, korrigieren.

Die Stammväter und die Weisen der Mischna korrigierten sich mittels zwei Handlungen: durch körperliche Leiden und Anziehung von Licht der Tora.

Die Weisen des Talmud haben aber das System so korrigiert, dass wir unseren Körper, anstatt ihn leiden zu lassen, auch durch das Licht der Tora korrigieren können.

Für die heutige Zeit ist es sehr wichtig, denn wer kann heute auf alle Errungenschaften der modernen Zivilisation verzichten?

Die Kabbalisten des Talmud haben sich und ihre Einordnung in das Gesamtsystem korrigiert, dadurch ist sein korrigierter Teil groß geworden.

Selbst wenn ich unkorrigiert und als Sünder auf die Welt komme, befinde ich mich in einem System, das eine Vielzahl von korrigierten Teilen, die es stützen, enthält, und wenn ich mich korrigieren will, habe ich etwas, auf dessen Unterstützung ich zurückgreifen und woran ich mich anschließen kann!

Jetzt liegt es nur an mir!

Zum Kabbalalernzentrum–>

Was nützt uns die Nächstenliebe?

Als „Nächster“ wird nicht ein beliebiger Mensch bezeichnet, sondern ein Freuend, der sich mir gegenüber befindet, zu dem ich allmählich beginne, die Liebe zu empfinden, woraus später die Liebe zum Schöpfer entstehen wird.

Es ist eine exakte Formel: zuerst wende ich mich an den Schöpfer, und dann, um mich mit Ihm zu verbinden, vereinige ich mich mit den Freunden, dem „Nächsten“.weiter…

Ich arbeite an der Nächstenliebe, da sie die Bedingung zur Erreichung der Liebe zum Schöpfer ist!

Der Nächste und der Schöpfer sind miteinander verbunden, weil sie sich bezüglich meines Wunsches „zu genießen“ in der gleichen Lage befinden. Sie sind beide gleichermaßen von mir entfernt, und ich verhalte mich ihnen gegenüber identisch!

Der Schöpfer ist der Gebende, und meinen Nächsten hasse ich genauso, wie ich die Eigenschaft des Gebens hasse… Deshalb stoße ich sie beide zurück. Sollte ich eine solche Einstellung nicht erreichen, wenn ich mich zum Schöpfer und zum Nächsten identisch verhalte, dann kann ich nicht richtig arbeiten. Dies ähnelt dem Ziel – wenn man den Blick und das Ziel zu vereinen versucht. Wenn ich mich jedoch entweder mehr zur Seite des Schöpfers oder des Nächsten drehe, dann habe ich nicht mehr die richtige Ausrichtung.Ich muss mich gerade auf das Ziel richten, damit ich mich als zum Schöpfer (Isra-El) Strebender mit dem Licht der Korrektur und dem Schöpfer in einem Ganzen verbinden kann.

Der „Nächste“ (die kabbalistische Gruppe) – ist ein geistiges Gefäß, das System der Seelen, und der Schöpfer füllt dieses System aus. Aber später verstehe ich, dass sie identisch sind, weil sich das Gefäß dem Licht angleicht. Es gibt kein Licht ohne Gefäß, ohne Kli! Und in meinen Augen verbindet sich alles zusammen. Die Gruppe ist für mich wie ein Beispiel des Schöpfers. Aus der Beziehung zu ihr erkenne ich, wie ich mich Ihm gegenüber verhalten muss: entweder zu lieben oder zu hassen.

Denn nur das Geben gilt als Beziehung zum Schöpfer – also bitte schön, die Gruppe existiert doch dafür, um zu prüfen, inwiefern ich mich in der Absicht zu geben befinde. Was schafft dann die Distanz, den Unterschied zwischen dem Schöpfer und der Gruppe? Nur mein eigenee Egoismus! Wenn da nicht mein Ego wäre, gäbe es dazwischen keinen einzigen Unterschied. Warum fühle ich aber immer noch den Unterschied? Weil ich vom Schöpfer irgendeinen Genuss empfange, und keinen von der Gruppe. Genau darin liegt eben der gesamte Unterschied!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch „Was uns Gebot der Nächstenliebe nützt“, 26.05.2010

Zuviel Wohlstand?

Ich erhielt folgende Frage: Was ist der Unterschied zwischen den „sieben fetten und den sieben mageren Jahren“? Wie wirken sie sich in unserer Welt aus?

Meine Antwort: „Die sieben fetten Jahre“ (sieben guten Jahre) bezeichnet die Zeit, in der die Menschheit nach Wohlstand strebte. Wir wollten durch technische, wissenschaftliche, soziale und politische Revolutionen ein gutes Leben erreichen. Noch vor wenigen Jahren beanspruchten die Amerikaner die Erfolgreichsten zu sein, da Amerika eine Konsum-Gesellschaft ist. Je größer der Konsum, desto größer der allgemeine Wohlstand. Jetzt entdecken wir, dass eine Kultur des Konsums nicht zukunftsfähig ist; wir zerstören uns und unseren Planeten. Wir können mit dem Weg des Konsumverhaltens nicht voranschreiten, da alles Grenzen hat.

Zukunftsvoraussagen in der Zeit meiner Kindheit malten ein ganz anderes Bild von unserem gegenwärtigen Zustand. Mir wurde gesagt, dass ich als Erwachsener nur noch vier statt acht Stunden zu arbeiten hätte, den Rest der Zeit könnte ich für kulturelle Aktivitäten nutzen, Ich hätte zwei Monate Ferien und die Kinder der Zukunft hätten eine gute Ausbildung und wären kulturell entwickelter.

Heute jedoch arbeiten die Menschen zwölf Stunden und haben kaum Urlaub. Ausbildung und Kultur sind in einer schrecklichen Krise. Die Familien brechen auseinander. Die Mehrheit der Menschheit lebt in Verzweiflung und Depression und ist von Antidepressiva oder „Modedrogen“ abhängig. Wir sind in einem Zustand, der das Ende der „sieben fetten Jahre“ einläutet und den Beginn der „sieben mageren Jahre (die sieben schlechten Jahre) markiert. Die „sieben mageren Jahre“ entstehen, um die Menschheit zur Entscheidung zu bewegen, eine solche Existenz aufzugeben.

Was sollen wir tun? Die Menschen des alten Babylon standen vor dem gleichen Dilemma, als ihr Egoismus genauso wie der unsrige explodierte. Abrahams Ratschlag zur damaligen Zeit passt also genauso in unsere Zeit.

„Es gibt zwei Lösungen. Willst Du Dich über die ganze Erde verbreiten, obwohl die Bestimmung des Geschöpfes die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer ist?“ „Fliehe nicht vor Deiner Aufgabe“, warnte Abraham, „Es ist unausweichlich, dass Du in viereinhalbtausend Jahren zu ihr zurückkehren musst“. Abraham sprach natürlich von unserer Zeit.

Kabbala Akademie