Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Wann kommt die langersehnte Morgendämmerung?

Die Wissenschaft der Kabbala ist dem menschlichen Egoismus verhasst, denn sie spricht von der Nächstenliebe.

Doch um den Menschen diesem ihm entgegengesetzten Ideal dennoch näherzubringen, wurden Religionen erfunden, d.h., die Möglichkeiten, die (scheinbare) „Wissenschaft der Kabbala“ in allen möglichen falschen Formen zu benutzen und sich dennoch auf diese Weise egoistisch zu entwickeln.

Eine Religion erhebt den Menschen über das tierische Dasein, indem sie ihm erzählt, dass es einen Schöpfer, Bestrafung und Belohnung in dieser und der kommenden Welt und die Ewigkeit seiner Seele gibt.

Sie vermittelt eine gewisse, wenn auch falsche Vorstellung von dem Höheren, und die Menschen beginnen, ganze Theorien, Philosophien, Methoden um dieses Thema herum aufzubauen, die Malerei und Kultur dadurch zu entwickeln, sie versuchen, größer zu werden.

Auf diese Weise entwickelt sich der Mensch durch Religionen in seinem Ego, um letztendlich in der heutigen Zeit wahrzunehmen, dass er sich im spirituellen Exil befindet.

Denn als wir vor 2000 Jahren von der spirituellen Stufe abgestiegen, sprich von der Nächstenliebe in den unbegründeten Hass allen gegenüber gefallen sind, wurde dieser Abstieg nicht als solcher empfunden, weil die Menschen die Anwesenheit des Schöpfers in ihrem Dasein gewohnt waren.

Der Mensch muss aber die ganze Tiefe seines Falls und die völlige Trennung von der Spiritualität fühlen!

Dafür muss für ihn das Licht, das seinen Zustand als Finsternis ausleuchtet, scheinen.

Deshalb wird uns die Tora nicht als Licht, das zur Quelle (zur Eigenschaft des Gebens und der Liebe) zurückführt, sondern als Religion dieser Welt gegeben, wenn wir die Tora mit einer egoistischen Absicht und nicht, um die Nächstenliebe zu erreichen, benutzen.

Während der Mensch die Tora mit einer egoistischen Absicht studiert, taucht er immer tiefer in die Finsternis des Egoismus ein, bis er den Zustand erreicht, in dem er diese Finsternis dadurch erkennt, dass er hochmütig ist und alle hasst, anstatt sie zu lieben.

Diesen Prozess müssen wir durchlaufen, um das Böse des Egoismus zu erkennen. Denn der Schöpfer sagt: „Ich erschuf den bösen Trieb“ – und wir unsererseits müssen ihn in uns enthüllen.

Dann werde ich die Tora als Mittel zu seiner Korrektur brauchen und aufschreien. Und das wird keine einfache Religion sein, sondern das Licht, das zur Quelle, zur Eigenschaft des Gebens und der Liebe, zurückführt.

Zum Kabbalalerntentrum–>

Alles wird vom höheren Licht korrigiert

Wir dürfen nicht vergessen, dass das Wichtigste die Einwirkung des höheren Lichtes auf uns ist! Das ist die Hauptkomponente, die wir immer wieder vergessen. Wenn das Licht auf uns einwirkt, lässt es uns ein wenig die andere Seite, die Natur des Gebens, spüren. Und jener kleine Funke von ihr, der in uns existiert, beginnt zu wachsen.Ich befinde mich ganz und gar innerhalb meines großen Egoismus, und mir ist lediglich dieser eine Funke des Gebens, der Punkt im Herzen, gegeben. Und wenn ich die kabbalistischen Bücher studiere und mit Freunden arbeite und mich mit ihnen verbinden will, ziehe ich damit das umgebende Licht an, das mich zur Quelle zurückführt.

Mein Punkt im Herzen weitet sich aus und wird größer, und in diesem zusätzlichen Umfang beginne ich wahrzunehmen, was das Geben im Gegensatz zum Empfangen, zu egoistischen Eigenschaften, bedeutet. Auf diese Weise lerne ich das eine im Kontrast zum anderen kennen und kann diese Eigenschaften – plus gegen minus – überprüfen.

Wie in der Physik oder Chemie brauche ich für eine Einschätzung immer einen Vergleich zweier Gegensätze, sonst kann ich nichts erkennen. Das Licht muss in einem Gegensatz zu der Finsternis stehen, erst dann beginne ich etwas zu verstehen.

Aus diesem Grund studiere ich geduldig, und selbst wenn ich nichts verstehe, ziehe ich nach und nach das umgebende Licht an, und zwar dadurch, dass ich mich in der Gruppe und in der Nähe von den authentischen Quellen befinde.

Aus dem Unterricht über einem Shamati-Artikel vom 25.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Lasst uns einander begeistern…

Wie viele Menschen in der Welt haben denn die Möglichkeit, um frei zu handeln? Wenn alle Menschen nur nach dem Befehl ihrer Natur handeln, dann gibt es niemanden, der wirklich handelt.

Wenn ich nun von oben vollständig gelenkt werde, dann gibt es so etwas wie „mich“ nicht. Es wurde gesagt: „Ich Bin gekommen, und es gibt keinen weiteren Menschen“…

Natürlich gibt es eine Menge Menschen, aber es fühlt sich so an, als ob es die anderen nicht geben würde – denn keiner von ihnen ist in seinen Handlungen frei.

Wenn es keinen Menschen gibt, der über die Freiheit des Willens verfügt, dann gibt es keine Welten, es gibt nichts, außer der Welt der Unendlichkeit.

Bezüglich des Schöpfers existiert nichts anderes. Es existiert nur derjenige, der die freie Handlung erfüllt.

Stellt euch dieses Weltbild vor – die vollkommene Leere! Und darin sind nur wenige einzelne Wünsche sichtbar, die hinaufgestiegen sind und bereit sind, die freien Handlungen zu erfüllen.

Auch du hast eine Möglichkeit, frei zu sein und ein Mensch zu werden!

Lasst uns der Größe dieser einzigartigen Möglichkeit bewusst werden.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Welche Bitte wird erhört sein?

Der Höhere hält sich immer in der Vollkommenheit auf, Er braucht nichts, außer dem Geben.

Er empfindet nichts und wechselt nicht Seine Stimmung – Er ist das System, das vorgegebene, unveränderliche Gesetz.

Wenn du dich in die Übereinstimmung mit diesem Gesetz bringst, dann übt es auf dich eine positive Einwirkung.

Und wenn du dieses Gesetz ignorierst oder ihm nicht ähnlich bist, dann wirkt es auf dich negativ ein.

Denn unsere Anfangs- und Endzustände der Schöpfung sind schon vorgegeben, und sie sollen – vollständig realisiert werden, unabhängig davon, ob du dazu beiträgst oder Widerstand leistest, ob du es verstehst oder nicht.

Bei dem Unteren (das heißt bei dir) gibt es nur eine gute Möglichkeit – an diesem Prozess bewusst teilzunehmen und dem Höheren deinen Wunsch weiterzugeben.

Wir müssen genau diesen Wunsch erreichen – du brauchst nichts außer diesem Wunsch! Folglich muss man diesen Wunsch richtig erheben können, um ihn an den Höheren weiter zu geben.

Und der Höhere befindet sich in der Vollkommenheit und ist ständig bereit, dem Unteren alles Notwendige zu geben.

Der Untere ist eine Versammlung aller Seelen, und der Höhere ist – Eins: ein Licht, ein Vorhaben, eine Kraft.

Wenn der Untere dem Höheren ähnlich werden möchte – das heißt, vereinigt werden möchte, um die Einheit zu bilden – dann schafft er, seinen Wunsch richtig zu erheben. Der Höhere erhört sonst keine anderen Bitten.

Auschnitt aus dem Unterricht über den Artikel „Einführung zu dem Sulam Kommentar“

Zum Kabbalalernzentrum–>

Der Schlüssel zum Licht

Wenn ich mich über meinen Egoismus hinweg erhebe und auf die Wünsche anderer Menschen eingehe, dann bekomme ich das unendliche, geistige Gefäß, in dem ich das ganze Licht der Unendlichkeit empfinden kann.

Es funktioniert sehr einfach: Als ob es ein großes Rohr mit einem Absperrschieber gäbe, durch welches das Licht ununterbrochen fließt. Und mit diesem Absperrschieber kann ich die Strömung des Lichtes beliebig stark verändern, indem ich das Rohr vollständig offen halte.

Genauso ist es in unserer Welt, in welcher sogar ein kleines Kind den Absperrschieber drehen und dadurch den Andrang des Wassers verändern kann. Ich mache dasselbe. Ich verfüge nur über einen kleinen Wunsch zur Spiritualität, über den Punkt im Herzen.

Wenn ich mich aber auf die Wünsche anderer Menschen konzentriere, mich in den allgemeinen Körper der Seele einreihend, wie die einzelne Körperzelle, dann gebe ich diesem allgemeinen Körper etwas zurück, und er beginnt sich, um mich zu sorgen. Folglich erhalte ich auch alle seine unendlichen Möglichkeiten.

Das heißt, die Kabbala spricht nun zweckmäßig darüber, dass man die eigenen Wünsche zurücklassen sollte, um in die Wünsche der anderen Menschen berücksichtigen zu können.

Dadurch bekommen wir die Möglichkeiten, geistige Gefäße, Wünsche, welche um „613“ Mal größer sind, als diejenigen, die wir ursprünglich hatten!

Anfänglich hatten wir nur einen Punkt – und nun bekommen wir den ganzen Körper zur Verfügung, und zwar jeder von uns!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zum TES“, 10.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Heiler der Herzen

Unsere gesamte Arbeit, die mittels der freien Wahl durchgeführt wird, verläuft hauptsächlich in der Verhüllung der höheren Lenkung.  Über diesen Zeitraum steht in der „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“ (Punkt 53) geschrieben:

„Gemäß dem Leiden – die Bezahlung”. Denn die Lenkung des Schöpfers ist nicht klar, und es ist nicht möglich, Ihn anders als in der Verhüllung des Angesichts zu sehen, das heißt nur von Seiner Umkehrseite… und deswegen gerät man in Zweifel …Dabei liegt die Wahl immer in den Händen des Menschen: den Wunsch des Schöpfers auszuführen oder gegen Seinen Wunsch zu verstoßen. Denn die Leiden und der Schmerz des Menschen lassen ihn an der Realität der Lenkung des Schöpfers zweifeln.
Stellt euch vor, ihr seht jemanden durch das Prisma eures egoistischen Verlangens. Es gibt mich und den Schöpfer, und zwischen uns steht meine egoistische Natur.
So wie wenn ein guter, lieber Mensch auf mich zugehen würde – doch er ist Arzt und hält eine Spritze in der Hand, um sie mir zu geben.
Und ich bin ein kleines Kind, ich sehe sein mildes Lächeln und die Spritze in seiner Hand und erstarre vor Angst. Und er geht immer näher an mich heran, um mir diese Spritze zu geben.
Habt ihr euch das vorgestellt?! So ist auch euer Zustand! Das heißt, wir müssen Ihn kennenlernen und Ihn verstehen, Seine Absichten spüren – selbst wenn Er vorhat, uns die Spritze zu geben… Was tun, wenn wir krank sind und geheilt (korrigiert) werden müssen?!
Doch wozu hat Er das alles getan? Damit wir Ihn erkennen können, denn sonst wäre es nicht möglich gewesen. Den Vorzug des Lichtes erkennt man nur aus der Finsternis heraus.
Dann verstehst du, dass all diese imaginären schrecklichen Bilder – die Spritze, diese ganze Welt voller Leiden und Übel – nur in deiner egoistischen Vorstellung gemalt werden.
Die Stufe des Glaubens bedeutet, sich über diese Materie zu erheben, dann wirst du sie nicht mehr spüren! Du wirst spüren, dass all das deine kindliche Phantasie war, die in Wirklichkeit nicht existiert hat.
Jenes Licht, die gute Einstellung des Schöpfers dir gegenüber, erschien deinem Egoismus wie eine schmerzhafte Spritze. Wie Kinder Angst vor Spritzen haben, so hatten auch wir Angst davor…
Aus dem Unterricht nach dem Artikel “das Vorwort zum TES”, 10.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Wie kann man die „giftigen Schlangen“ bewältigen?

Kurze Zusammenfassung vom Wochenabschnitt Chukat [Numeri, 19:1 – 22:1], T.7 [21:21 – 22:1]: …Und wieder beginnt das Volk, sich über all seine Missgeschicke zu beklagen, und zu sagen, dass es umsonst aus Ägypten weggeführt wurde.

Daher sendet der Schöpfer eine Menge von giftigen Schlangen; so bereut das Volk sein Murren und bittet Moses, dass er dieses Leiden von ihm nehmen soll.

Moses betet für sie und bekommt eine Anweisung vom Schöpfer, wie er aus dieser Situation mit Hilfe einer ehernen Schlange herauskommt.

Während des ganzen spirituellen Weges ist der Mensch mit Fragen übewältigt und weiß nicht, was er tun soll.

Er beugt sich unter der Last, sodass er giftige Schlangen herausruft, das heisst, dass das ursprüngliche, der Schöpfung zugrunde liegende Verlangen, zu genießen, aufzuwachen beginnt.

Und was hilft dem Menschen? Ihm hilft, dass er eine Schlange aus Kupfer herstellt. Das heißt, er beginnt zu verstehen und zu spüren, dass alles was ihm gegenüber steht, nur eine Statue ist, und nicht etwas Lebendiges.

Wenn diese Schlangen von außen kommen, so scheinen diese dem Menschen ein Ausdruck der höheren Kraft zu sein.

Aber wenn der Mensch selbst das gleiche bildet, wird ihm klar, dass dies keine höhere Kraft, sondern nur ein Spiel seiner Vorstellungskraft ist, und das alles ist nur ein dummes Hindernis , welches sich innerhalb von ihm selbst bildet.

Sobald Moses eine ehernde Schlange gechaffen hat, löste sich das Problem, und das Volk Israel wurde diesen Kummer los.

So zeigt uns die Tora verschiedene Schutz- und Korrekturmethoden.Die „eherne Schlange“ ist eine sehr interessante Methode, sich über seinen „bösen Trieb“ – den Egoismus – zu erheben, wenn du etwas ihm gegenüber baust und somit verstehst, dass alles vor dir stehende nur eine illusorische Fantasiegestalt ist.

Du siehst das dadurch, dass du selbst dieses Idol baust. Man kann dies Abreitstherapie nennen. So wird der Mensch dieses Problem, das Erwachen der Schlange in sich, los. Selbstveständlich sind alle diese Handlungen innere Handlungen.

Eine Frage: Einerseits, steht geschrieben: „Mach dir kein Bildnis“. Hier aber befiehlt der Schöpfer Moses, sich einen Götzen zu machen.

Meine Antwort: Das stimmt. Manchmal verfahren wir so mit unseren Kindern. Wir zwingen sie dazu, etwas zu machen, damit sie keine Angst mehr davor haben: „Gehen wir gemeinsam zum Hund, und du wirst sehen, er wird dir gar nichts tun!“

Vor dir steht eine Gestalt, und du denkst, sie kommt von oben, vom Schöpfer, dass die Schlange eine höhere Kraft symbolisiert, die über dich regiert.

Aber der Schöpfer sagt: „Nein! Tue selbst das gleiche, und du wirst sehen, dass das ganze nur in deinem Kopf passiert, du hast dir diese Schlange nur ausgemalt.“

In der Tat, es befindet sich nichts vor dir, es scheint dir nur so. Und wenn du diesen „Götzen“ baust, wirst du sehen, dass in ihm nichts ist und all diese giftigen Schlangen, die angeblich kommen und dich erschrecken, nichts an sich haben, außer dem, was du selbst in sie hineingelegt hast. Du hast sie geschaffen, und nicht eine höhere Kraft. Baue selbst einen Goetzen, und du wirst sehen, dass es so ist.“

„Eherne Schlange“ bedeutet eine Methode der Heilung, die dir einen richtigen Umgang mit dem egoistischen Wunsch erlaubt.

Aus einem Soharunterricht, nach dem Wochenabschnitt Chukat , 14.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Wir lernen, um uns zu ändern.

Die Schwierigkeit liegt darin, dass der Mensch immer nach Wissen strebt und nicht verstehen kann, dass die Offenbarung nur über dem Wissen geschieht – in den spirituellen Gefäßen des Glaubens über dem Verstand. Nur dort offenbart sich das wahre Wissen.

Sogar jetzt, während wir die Artikel von Rabash über die Gruppe studieren und uns bemühen, nach diesen Prinzipien unsere Internet-Gemeinschaft aufzubauen, wollen wir, dass Menschen sich mit ihnen möglichst viel beschäftigen.

Wie sie den Inhalt verstehen, ist nicht so wichtig. Die Hauptsache ist es, dass man diese Artikel im Laufe des Tages ein- zweimal durcharbeitet.

Auch wenn man verwirrt ist, nichts verrsteht, alles verflucht und gleichzeitig alles wünscht – wichtig ist der Wunsch, sich die ganze Zeit darin zu befinden. Dadurch wird man das Licht anziehen, das zur Quelle zurückführt und die eigenen Wünsche ändert. Erst dann wird man verstehen!

Aber das Verständnis ist kein Selbstzweck! Das Ziel ist es, die richtigen Handlungen auszuführen, die uns der Eigenschaft des Gebens näher bringen.

Wir lernen nicht, um uns Wissen anzueignen – wir lernen, um uns zu ändern! Anders wäre es viel zu leicht für unseren Egoismus, wie es für ihn üblich ist, auch noch die höchste spirituelle Welt für sich einzunehmen.

Aber die ganze Tora wurde nur dafür gegeben, um unseren egoistischen Ursprung zu korrigieren. Sie arbeitet gegen ihn.

Nicht du begibst dich in die Spiritualität, sondern die spirituelle Kraft der Korrektur dringt in dich ein. Und du musst dir diese korrigierende Kraft wünschen und warten. Diese Kraft ist dein Mashiach.

Doch man muss ständig an diesen Artikeln über die Gruppe arbeiten: Den Plan vorbereiten, eine Zusammenfassung erstellen und daraus Definitionen, Gesetze und Prinzipien ableiten.
Und darauf basierend baut man die Agenda auf.

Das Wesentliche ist diese Beschäftigung selbst. Und das Resultat kommt als Ernte dieser Arbeit und nicht durch Verständnis. Alles hängt nur davon ab, wie stark wir uns wünschen, dass es geschieht. Dies nennt man Gebet (MaN).

Deshalb ist die Arbeit an den Artikeln notwendig, aber die Arbeit besteht nicht im Erwerb von Wissen, sondern in der praktischen Realisierung von Rabashs Ratschlägen in der Gruppe.

 Zur Kabbala Akademie

Aus der Lüge heraus zum Licht hinauf

Eine Frage, die ich erhielt: Wie können wir jetzt die Korrektur verlangen, wenn wir uns vollständig in den egoistischen Wünschen aufhalten?

Meine Antwort: Natürlich können wir jetzt keine Korrektur verlangen. Wenn ich – der vollkommene Egoist bin, wie kann ich um die Korrektur bitten?

Dennoch wird von mir nur ein wenig verlangt, in dem Masse, in dem ich fähig bin, um die Kraft des Gebens zu bitten, während ich mich immer noch im Egoismus befinde.

Das heißt, du wünschst dich aus dem Zustand „Lo Lishma“, aus der Lüge, aus dem Ego, aus dem Wunsch „Genuss zu empfangen“, aus dem Gedanken, über sich selbst hinauszugehen, um den Zustand des Gebens zu erlangen.

Natürlich ist es die Lüge, und du willst den anderen nichts geben oder sie lieben, also mit dem Schöpfer verglichen zu werden.

Du weißt einfach nicht, was das Geben ist, und deshalb kannst du diese Wörter sagen. Wenn du wissen würdest, was das ist, würdest du sofort weglaufen wollen.

Deshalb bleibt die Wahrheit vor dir verborgen, damit du nicht weißt, worum du bittest, da es deiner Natur solchermaßen widerspricht – dass dieser Zustand dem Tod aller deiner heutigen Wünsche und Eigenschaften gleicht.

In der Wissenschaft der Kabbala studieren wir die Beziehungen zwischen den Lichtern und Wünschen. Es gibt das Gefäß, den Wunsch und das Licht ihm gegenüber.

Und außerdem gibt es den anderen Zustand, wenn sowohl der Wunsch – unwahr ist, als auch das Licht – nicht direkt ist, sondern umgebend. Wir befinden uns jetzt gerade in solchem Zustand.

Bis dahin tun wir quasi so, als ob wir uns wünschen, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen, folglich bitten wir das Licht um die Kraft des Gebens. Und deshalb funktioniert es.

Das System ist so aufgebaut, dass wir immer aus unserem jetzigen Zustand heraus, in welchem wir den folgenden Zustand nicht wünschen und dennoch darum bitten, auch den folgenden Zustand erreichen können, um sich darin zu befinden.

Es ist damit begründet, dass in uns Reshimot vom korrigierten Zustand existieren, der dann zersplittert wurde.

Diese Reshimot wecken die Lichter auf, die sich weit weg in der Welt Azilut befinden, und wir können sie heranziehen, damit sie auf uns einwirkten, und als umgebende Lichter bezeichnet werden.

Natürlich leben wir in der Lüge und wünschen uns kein Geben und keine Nächstenliebe. Das ist eben die Wahrheit. Die Tora verheimlicht uns diese Tatsache nicht.

Im Gegenteil, sie besagt, dass der Schöpfer und die Spiritualität deshalb verborgen sind, weil du sie niemals verlangen hättest, wenn du sie sehen würdest.

Damit du dir vorstellen kannst, dass die Spiritualität sogar in deinen egoistischen Wünschen gut ist – bleibt sie vor uns verborgen.

Und wenn du so tust, als ob du sie willst, sich dabei eine egoistische Belohnung vorstellend – dann wirkt auf dich das Licht auf jeden Fall ein, sodass deine Wünsche und Gedanken vom Erhalten auf das Geben gerichtet werden. Auf diese Weise arbeitet das Licht mit dir. Das System ist gerade für solchen Prozess aufgebaut.

Dies geschieht nicht nur in unserem Zustand, sondern auch dann, wenn wir von der Stufe des Erhaltens auf die erste geistige Stufe des Gebens hinaufsteigen.

Nach dem Machsom wechseln die Zustände nach demselben Prinzip – wir verlangen weiterhin das Unerwünschte.

Dort „wird der Mensch durch seine Seele unterrichtet“, und es ist die gewisse Unterstützung gewährleistet, weil man sich schon in der Spiritualität aufhält.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Die psychologische Barriere auf dem Weg zum Geben

Es gibt eine psychologische Barriere auf dem Weg zum geistigen Ziel. Wenn ich das Geben erreichen will, dann muss ich nichts anderes fragen, außer wie ich den Zustand des Gebens erreichen kann.

Dieser Zustand des Gebens befindet sich nicht in den Definitionen meiner egoistischen Vernunft und meines heutigen Wunsches.

Das heißt, ich darf nichts verlangen, was mir jetzt klar ist – denn es wird dem echten Geben, dem wahrhaft spirituellen Zustand entgegengesetzt.

Wenn ich diesen Zustand erreichen werde und mir diese geistige Eigenschaft aneignen werde, dann werde ich mich dort schon mit der neuen Vernunft und dem neuen Herz prüfen – ich werde in den gebenden Wünschen fühlen und verstehen.

Aber wenn ich über das Geben in den egoistischen Wünschen erfahren möchte, dann werde ist keine Erkenntnis erlangen. Deshalb heißt die allererste Etappe „der Übergang des Machsom“ (der Barriere zur spirituellen Welt).

Es bedeutet, die Wahrnehmung der Eigenschaft des Gebens in der Loslösung von allem, was in meinen heutigen Wünschen empfunden wird.

Deshalb verlange ich die Eigenschaft, die höher als mein Verstand ist: Ich will nur wissen, wie diese Eigenschaft zu bekommen ist, aber was diese Eigenschaft bedeutet – weiß ich nicht.

Ich habe mit ihr keine Verbindung, keinen Punkt des Kontaktes, keine Prüfung – ich nehme sie als solche, die mir von oben geben wird.

Es scheint so zu sein, dass eine solche Herangehensweise für den ernsten, entwickelten, klugen Menschen unpassend wäre. Aber im Gegenteil!

Gerade diejenigen, die über das entwickelte Gefühl oder die Vernunft und das Verständnis bezüglich aller Prozesse verfügen, die über den Egoismus nachdenken und erkennen, wie sehr sie sich in seiner Macht und in der Sklaverei befinden, verstehen auch folglich, dass wir keine andere Wahl haben, als darüber aufzusteigen und uns von den heutigen Wünschen, von egoistisch beschränkten Gefühlen und Vernunft vollständig loszulösen!

Deshalb bitte ich während des Unterrichts nur um die Einwirkungen des Lichtes – ungeachtet davon, was es mit mir machen wird.

Ich fühle mich wie das Kleinkind, das nichts versteht, und mit allem einverstanden ist, was die Mutter macht, während es sich in den Händen seiner Mutter befindet.

Gerade solche Hingabe und solche Ergebenheit muss ich gegenüber dem Höheren erreichen: Ich bitte es, heile mich! Und außer dem verlange ich nichts mehr.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.06.2010

Zum Kabbalalernzentrum –>