Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Wie man etwas erreicht, was es in der Natur nicht gibt

Eine Frage, die ich erhielt: Warum haben Sie zuerst gesagt, dass wir nur das sehen, was sich von uns in seinen Eigenschaften unterscheidet, sprich nicht den Gleichgestellten, sondern jemanden, der höher oder niedriger ist als wir.

Und dann haben Sie gesagt, dass die Gleichheit der Eigenschaften eine notwendige Bedingung ist, um mit seinem „Empfänger“ die spirituelle Welle zu empfangen?

Meine Antwort: Unser Egoismus sieht einen Gleichgestellten nicht! Doch wenn wir die Gleichheit wahrnehmen wollen, müssen wir uns über unser Ego erheben!

Ich brauche die Gruppe, um die Gleichheit mit dem Schöpfer in der Eigenschaft des Gebens zu erreichen. Indem ich mich auf die Gleichheit mit Freunden ausrichte, stelle ich mich dem Schöpfer gleich.

Sonst werde ich ihm nicht als Gleichgestellter gegenüber treten können. Ich werde mich aus Eigennutz vor Ihm verbeugen oder weil ich mich wie ein Kind an Ihn anheften möchte, damit Er über mich herrscht, d.h., Ihn höher oder niedriger als mich selbst stellen, aber ihn nicht als einen Gleichgestellten ansehen.

Gleichstellen kann ich mich nur durch die Gruppe. Die Gruppe ist jener Umwandler, mit dessen Hilfe ich die Gleichheit, die Ähnlichkeit der Eigenschaften mit dem Gebenden erreiche.

In Wirklichkeit existiert die Gruppe nur in meiner Phantasie, damit ich die Gleichheit mit dem Schöpfer erreichen kann, jene Gleichheit, die es in der Natur nicht gibt!

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Was muss man tun, damit das Heilmittel auch wirkt?

Eine Frage, die ich erhielt: wenn ich ein Medikament einnehme, brauche ich dabei keine besondere Absicht zu haben.

Warum, wenn ich Kabbala studiere, die als Heilmittel gegen unseren Egoismus dienen soll, muss ich so viele verschiedene Bedingungen einhalten, damit es endlich auch wirkt?

Meine Antwort: Wenn man Medikamente einnimmt, gibt es auch eine Menge von Beschränkungen und Bedingungen: vor dem Essen, morgens oder abends, mit einem Glas Wasser schlucken usw.

Ein Heilmittel ist nicht nur die Tablette, die du schluckst. Der ganze Komplex der Bedingungen gehört auch zum Heilmittel. Denn wenn du diese Bedingungen nicht einhältst, wird das Medikament nicht wirken.

Wenn du das Medikament einnimmst, wirkst du auf deinen Körper, um ihn gesund zu machen, um die volle Funktion von allen seinen Systemen in einer richtigen Verbindung zueinander herzustellen.

Genauso korrigieren wir unsere Seele. Wir müssen ihr ein „Heilmittel“ geben, das Licht , das zur Quelle, zum Guten (zum richtigen und guten Funktionieren) zurückfuehrt.

Und der gute Zustand für die Gesundheit der Seele bedeutet ihre völlige Verbindung mit anderen Seelen, damit in ihrer Vereinigung, alle wie eine, dem Schöpfer ähnlich werden.

Genauso wie im Körper eine Kranheit besteht, wenn eines seiner Systeme aus der richtigen Verbindung mit den anderen ausfaellt. Und die Heilung nennt man dann, wenn die richtige Verbindung wiederhergestellt wird.

So kehren auch unsere Seelen dazu zurueck, gemeinsam zu sein. Und es ist klar, dass , so wie man bei der Einnahme eines chemischen Mittels, bestimmte Bedingungen einhalten muss, dies auch hier gilt: wir brauchen die richtigen Bücher, den Lehrer und alle inneren Bedingungen ( Absichten), von denen Kabbalisten schreiben.

Sonst kann das Heilmittel für die Korrektur meiner Seele nicht wirken.

Aus einem Unterricht nach dem Artikel „Einführung zu Panim Meirot Umasbirot“, 05.07.2010

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Der Sohar – unsere mächtigste Waffe

Es wurde gesagt, dass es verboten ist, die Tora ohne Absicht zu studieren. Denn du ziehst dadurch kein Licht heran, das zur Quelle zurückführt, sondern wandelst sofort „das Elixier des Lebens“ „in tödliches Gift“ um. Dieser Punkt ist deine einzige Auswahl im Leben. Da wir aber mit der einzigen Waffe gegen das Übel, gegen den Egoismus mit dem Buch Der Sohar zu tun haben, so sollen wir uns bemühen, es richtig zu verwenden. Es ist klar, dass wir nicht auf „den roten Knopf“ drücken können, um die Welt an die schädlichen, unvermeidlichen Folgen zu führen, aber dennoch gibt es die Möglichkeit, auf die Zustände der Leiden einzugehen, was schon in der Vergangenheit geschah (siehe „die Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 70,71).Und deshalb soll der Mensch, vor dem Lesen des Sohars, einzelne „Metapher“ vorbereiten, die ihn beeindrucken, und mit deren Hilfe er von der tierischen Stufe (dem Wunsch für sich selbst) – zur Stufe des Menschen hinaufsteigen kann (zum Streben nach der Einheit, dem Geben und der Liebe). Die Stufe des Menschen ist der Wunsch, sich mit anderen zu verbinden. Denn das korrigierte System der Seelen heißt auch „Adam“ (der Mensch).

Sowie dieses System abstürzt und sich in eine große Menge Scherben verstreut, so verwandelt sich jeder einzelne ausschließlich in den tierischen Teil. Das menschliche Niveau (die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, Adam – „dem Schöpfer ähnlich“) erscheint in uns dann, wenn die zerbrochenen Teile (die Seelen) sich gemeinsam zu einem einheitlichen Wunsch verbinden.

Folglich existieren die Seelen nur in der gegenseitigen Verbindung. Es heißt: das Leben „über dem Verstand“ – in den Beziehungen zwischen den Seelen, im gegenseitigen Geben. Die Gesamtheit dieser Beziehungen ist der Schöpfer, der uns untereinander verbindet, und die Kraft, die uns zum Leben erweckt,, heißt „das umgebende Licht“. Das heißt, der Schöpfer ist eine Kraft, die uns wirklich untereinander verbindet, und das umgebende Licht ist Seine höhere Erscheinungsform. Es gibt hier nichts anderes, außer dem Licht und dem Wunsch (Kli). Auch wenn wir ihnen eine Menge anderer Namen geben, gibt es letztendlich nur sie beide.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 06.07.2010

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„Und der Herr erschien ihm in Alonei Mamre“

Artikel von Rabash „Und der Herr erschien ihm in Alonei Mamre“: Warum in Alonei Mamre und nicht an einem anderen Ort? Weil Mamre Abraham zu einem Bund (Beschneidung) geraten hat.

Als der Schöpfer Abraham anwies, sich selbst zu beschneiden, ging Abraham seine Freunde um Rat fragen.

Mamre sagte ihm, „Erinnere dich an den Tag, an dem die Chaldäer dich in einen brennenden Ofen warfen, und an jene Hungersnot, die die Welt erduldete … und jene Könige, die von deinen Männern gejagt und erschlagen wurden.

Der Schöpfer rettete dich von ihnen allen und keiner konnte dir schaden. Erhebe dich und tue, wie dein Herr befiehlt.“

Jeder Mensch ist wie eine kleine Welt, in der – ähnlich einem einzelnen Teil eines Hologramms – alle Eigenschaften der gesamten Welt enthalten sind, nur sind diese Eigenschaften in jedem von uns unterschiedlich zusammengesetzt.

Malchut der Welt der Unendlichkeit hat sich in viele Teile, viele Seelen geteilt, doch in jedem Teil gibt es alle Eigenschaften, nur können bestimmte Verlangen stärker und andere wiederum schwächer vertreten sein.

Die erste Korrektur des Egoismus besteht darin, alle Verlangen, den Genuss für sich selbst zu empfangen, von sich zu trennen.

Diese Handlung nennt sich Bund mit dem Schöpfer (nach dem Ziel) oder Beschneidung (nach der Handlung). D.h., um bis zur Eigenschaft des Gebens (Stufe von Bina) aufsteigen zu können, schneidet der Mensch die Verlangen zu empfangen von den Verlangen zu geben ab.

Der Mensch wird von drei Seelen gesteuert: von der tierischen, der vernünftigen und der leitenden Seele. Die eine steuert ihn durch die Gefühle, die andere durch den Verstand und die dritte wägt ab, wonach es sich zu streben lohnt.

Sie beleben uns, und alles hängt davon ab, welche von ihnen die Oberhand gewinnt. Denn letztendlich müssen wir alle uns gegebenen Kräfte nutzen – doch es ist wichtig, wer genau die Entscheidungen treffen wird und wem sich unsere anderen Eigenschaften unterordnen werden.

Jeder Mensch überprüft, während er die Stadien der Korrektur des Egoismus durchläuft, ob sein „Körper“ (seine Verlangen) bereit ist, eine Entscheidung zu treffen, sich der Stufe von Bina (Stufe des Gebens) anzuschließen.

Erst dann erlangt er das Kli, das spirituelle Gefäß, des Verlangens zu geben und vollzieht die Korrektur der „Beschneidung“ – er schneidet quasi die egoistischen Verlangen von sich ab.

Er sieht, dass seine anderen Verlangen nicht mit dem Schöpfer einverstanden sind, dass er keine Kraft hat, sie zu korrigieren, aber die Kraft, sich zu zwingen, sie quasi von sich abzuschneiden (wie geschrieben steht, „von dem Rande seines Herzens“).

Später, auf den späteren Stufen, wird er sie sogar so korrigieren können, dass sie selbst wollen werden, sich den Handlungen des Gebens anzuschließen, und ihm helfen werden, noch höher aufzusteigen.

Diese Kraft, diese Eigenschaft, genannt Mamre, findet der Mensch in sich selbst – das ist seine Vorbereitung (sein Freund), mit deren Hilfe er die Eigenschaft des Gebens erreichen kann.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 01.06.2010

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Das letzte Mittel

Die gesamte Korrektur beginnt mit der Erkenntnis des Bösen, wie geschrieben steht: „Ich erschuf den bösen Trieb und ich erschuf die Tora als Mittel zu seiner Korrektur“.

Wäre das von dem Schöpfer extra erschaffene Böse nicht enthüllt worden, wer würde sich dann korrigieren wollen?

Doch das Empfinden des Bösen, das Leiden, treibt uns sogar zur eigenen Korrektur! Obwohl wir anfangs alles, die ganze Welt von außen verändern wollen, stimmen wir später dennoch zu, dass wir uns selbst verändern müssen!

Diese Veränderung muss jeder Mensch, jedes Volk, jede Gesellschaft, unsere gesamte Zivilisation durchlaufen.

Die Korrektur kann nicht beginnen, ohne dass ich eine Notwendigkeit darin sehe, d.h. ich muss spüren, dass es mir gerade ohne die Korrektur schlecht geht!

Deshalb müssen wir uns entwickeln, unseren Egoismus wachsen lassen und in ihm verschiedene Schläge und Probleme, Leere, Verlust von Erfüllung und Hoffnung sowie vollkommene Unfähigkeit, dies auch nur im Geringsten zu ändern, enthüllen.

Und wir suchen danach, wie wir die Welt verändern können, bis wir feststellen, dass das Böse in uns an allem schuld ist. Und dann entdecken wir, scheinbar zufällig, die Kabbala für uns…

Doch jemand musste sie für mich in Form von Büchern und Internetseiten vorbereitet haben, denn meine eigene Natur, die in der Eigenschaft zu empfangen und sich zu füllen gefangen ist, ist nicht in der Lage, einen Kontakt mit der äußeren Welt herzustellen, um den Schöpfer unmittelbar wahrzunehmen. Dazu brauche ich anfangs äußere Mittel: den Lehrer und die Bücher.

Für gewöhnlich wird dieses Wissen von Mensch zu Mensch überliefert – von denjenigen, die die Verbindung zur spirituellen Welt bereits erlangt haben.

Diese Verbindung zur spirituellen Welt muss bereits vor mir in der Welt existieren, sonst werde ich als totaler Egoist niemals eine Ahnung von der Spiritualität bekommen können. Ich werde versuchen, mich nur auf der Ebene dieser Welt von den Leiden zu befreien.

Aus diesem Grund ist die Verbreitung des Wissens über die Wissenschaft der Kabbala notwendig. Und die Menschen, die sich in dieser Welt bereits innerlich leer fühlen, werden sie als Methode zu ihrer absoluten Erfüllung entdecken.

Dann werden sich die zwei Bedingungen für den Anfang der Korrektur erfüllen: 1. einerseits geht es dem Menschen schlecht, 2. andererseits hat sich ihm eröffnet, dass es ein Mittel gibt, damit es ihm besser geht. Und er wird allmählich damit anfangen, sich zu korrigieren und das Ziel seiner Schöpfung in sich zu realisieren.

In unserer Generation wird noch die erste Bedingung geklärt. Der Mensch versucht verschiedene Mittel und Methoden, um sich nur irgendwie füllen zu können, manchmal sogar durch Alkohol und Drogen, doch auch das vergeht allmählich.

Bald wird selbst die Neigung zu Drogen, Gewalt und Fanatismus verschwinden – die Menschen werden aus ihrem Inneren heraus verstehen, fühlen, dass sie damit ihre innere Leere nicht füllen können.

Das Verlangen zu genießen verändert sich, steigt zur nächsten Stufe auf. Es ist nicht mehr möglich, so weiter zu machen.

Der Mensch kann keine Beruhigung mehr in Drogen finden, er sucht nach einer tieferen Entscheidung. Doch die Menschen müssen sich bis zu einem solchen Zustand entwickeln, bis sie keinen anderen Ausweg als in der Wissenschaft der Kabbala sehen.

Man kann ihre Suche durch die Verbreitung dieser Methode verkürzen, damit alle schnell verstehen: Wir müssen die höhere, uns lenkende Kraft enthüllen – nur das kann uns helfen!

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Erfüllung ist der Schirm und das reflektierte Licht.

Wir denken immer an die Erfüllung. Dafür sind wir auch geschaffen worden. Aber die vollkommene Erfüllung ist nur in einem unbegrenztem Verlangen möglich. Solches Verlangen kann nur ein äußeres Verlangen sein, das sich ständig erneuert. Du füllst es mit Geben und Liebe auf und fühlst dich deswegen in einem Zustand der Vollkommenheit und Ewigkeit. Gebend zu sein bedeutet, ein Verlangen und eine Möglichkeit zu geben zu haben, damit das Verlangen und die Möglichkeit zu geben nie enden.

Aber das Ziel der Schöpfung ist nicht das Geben, sondern die Erfüllung der Geschöpfe. Aber das Ziel des Schöpfers ist doch, die Geschöpfe aufzufüllen, ihnen Genuss zu bereiten, damit sie von Ihm bekommen?
Aus der Perspektive des Schöpfers stimmt das. Aber aus unserer Sicht besteht das Empfangen darin, dass wir durch unser Empfangen dem Schöpfer erlauben, uns zu geben und bringen somit uns selbst und Ihm den kontinuierlichen, ewigen Genuss.
Das heißt, das Ziel meiner Arbeit besteht darin, ständig nach dem Schöpfer zu streben, und dieses Streben, diese Passion sind auch meine Erfüllung. Denn die Erfüllung vom Parzuf sind der Schirm und das reflektierte Licht. Heute verstehen wir diesen Zustand noch nicht ganz. Er scheint uns künstlich, abstoßend, nicht echt oder wirklich.
Aber auch heute leben wir nur im Maß unserer Erfüllung, nur ist diese egoistisch und deswegen begrenzt sie sich auf Leiden! Echte Erfüllung ist kein direktes Licht, sondern eine Erfüllung durch Geben; echte Erfüllung sind der Schirm und das gespiegelte Licht.

Wie kann ein Schirm aufgefüllt sein? Ein Schirm wirft das Licht zurück, lässt nichts in unsere Seele (Parzuf) eindringen, stellt ein Hindernis dar. Wie kann ein Hindernis eine Erfüllung geben? Aber wenn ich selbst dieses Hindernis aufstelle und von selbst schaffe, das erfüllt mich wie mein Geben an den Schöpfer. Denn das ist ein Hindernis gegen meinen Egoismus, gegen meinen Wunsch zu genießen, wie der Gast, aber nicht gegen den Gastgeber ( s. die Parabel)

Dieses Hinderniss erlaubt mir, nichts umsonst zu bekommen, wobei das reflektierte Licht meine Erfüllung ist. Denn dadurch kann ich auch etwas um des Gebens willen tun. Das erfüllt mich. Wenn dies so ist, wozu brauchen wir überhaupt die Erfüllung? Sie ist nur notwendig, damit der Schirm und das reflektierte Licht existieren können.

Denn der Schöpfer genießt nicht von einer Erfüllung, sondern vom Geben. Ich genieße auch, weil ich gebe. Das bedeutet die Ähnlichkeit der Eigenschaften, die Verschmelzung mit Ihm.

Deswegen sind das ursprüngliche vom Schöpfer erschaffene Verlangen zu genießen und eine Erfüllung Ihm gegenüber nur die notwendigen Bedingungen, auf deren Basis und über ihnen ein neues Verlangen und eine neue Erfüllung zu bilden. Und ICH schaffe sie!

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Die Aufgabe des Embryos ist, sich an den Höheren anzuheften

Eine Frage, die ich erhielt: Wer ist unser „Höherer“ in der Spiritualität?

Meine Antwort: Das wissen wir nicht. Wir befinden uns im Mutterleib des Höheren wie ein einziger Punkt, ein Samentropfen, unser spirituelles Reshimo (Aufzeichnung, Gen). Außer diesem Reshimo haben wir nichts mehr!

Denn unser irdischer Körper, unser Verstand und unsere Gefühle gehören nicht zur spirituellen Welt und sind dort nicht zu sehen.

In der spirituellen Welt gibt es nur den Mutterleib des Höheren (Malchut der Welt der Unendlichkeit) und uns innerhalb dieses Mutterleibes. Und jeder von uns ist ein Reshimo (0/1, Shoresh de Awiut / Alef de Hitlabshut) bzw. ein Punkt im Herzen. Und nun besteht unsere Aufgabe darin zu versuchen, uns im Mutterleib einzunisten!

Alles beginnt mit drei Tagen der Absorption des Samens. Das allererste Problem für den Embryo (für uns) ist, sich an die Gebärmutterwand anzuheften, d.h., den ersten Kontakt mit dem Höheren herzustellen. Und um sich an ihn anzuheften, muss man sich vor ihm annullieren.

Doch wo ist dieser Höhere, diese Gebärmutterwand? Was ist das? Der Höhere ist eine kabbalistische Gruppe, meine Umgebung! In dieser Form präsentiert sich der Höhere als Schöpfer vor mir.

Es gibt also eine Umgebung, und ich, der sich an sie angeheftet hat, nehme trotz aller Hindernisse die ganze Kraft des Verlangens der Gruppe an und bin bereit, alles von ihnen in mich aufzunehmen, indem ich mich vor ihnen annulliere.

Wenn ich mich an die Gruppe anhefte, beginnt mein Awiut, die Kraft des Verlangens zu wachsen und unangenehme Gefühle in mir hervorzurufen: Enttäuschung, Wachstum des Egoismus, Schwere. Doch ich muss wie ein Blutegel noch tiefer eindringen, mich in der Gruppe, in der „Gebärmutterwand“, einnisten.

Und dann wird die erste Verbindung zwischen uns entstehen, nicht durch einen Punkt, sondern durch ein Röhrchen, das mich mit Blut versorgt – noch ist das eine Verbindung auf der unbelebten Stufe (Dam/Blut von domem/unbelebt), doch ich bekomme bereits spirituelle Nahrung von dem Höheren.

Und all das geschieht durch meine Verbindung mit der Gruppe. Es gibt für mich keine andere Wand zur spirituellen Welt, durch die ich dorthin gelangen kann!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zum Sulam Kommentar“ vom 24.06.2010

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Wo findet man den Punkt seiner Freiheit?

Eine Frage, die ich erhielt: Warum hat der Schöpfer die Welt so gemacht, warum verbirgt er sich vor unseren Verstand und unserer Wahrnehmung? Warum hat er uns Sich und dem Endziel entgegengesetzt erschaffen?

Meine Antwort: Weil Er uns Freiheit geben wollte! Damit wir nach unserer freien Wahl Ihn enthüllen und so gebend wie Er werden wollen. Wenn wir von Anfang an den Schöpfer spüren und so wie Er ist akzeptieren würden, wer von uns beiden würde sich wehren?
So wie jetzt, wehrt sich keiner von uns gegen den uns beherrschenden Egoismus. Wir sind nur Roboter, die auf Egoismus vorprogrammiert wurden. Wenn der Schöpfer in uns ein Programm des Gebens eingelegt hätte, hätten wir dies genauso ausführen müssen. Solche Geschöpfe nennt man Engel, unwillkürliche / mechanische Naturkräfte. Weder erstere noch letztere sind frei.

Die Freiheit liegt allein in der Mitte, zwischen Unreinheit und Heiligkeit. Dieser Zustand heißt Klipat Noga, das mittlere Drittel der Eigenschaft Tiferet.

Deshalb ist es notwendig, uns an solchen Punkt im unstabilen Gleichgewicht einzusetzen, wo wir nicht wüssten, in welche Richtung wir uns wenden sollen – wo befindet sich das Gute und wo das Böse, was sollen wir vorziehen und wonach sollen wir streben?

Genau hier befindet sich der Punkt unserer freien Wahl, und nur aus solchen Punkten setzen wir eine Linie zusammen, entlang welcher wir vom jetzigen Moment bis zur Endkorrektur gehen. Unsere Aufgabe besteht nur darin, das Maß und die Formen der Verhüllung, ihren Grund und ihre Notwendigkeit zu verstehen, um uns selbst als eine unabhängige Persönlichkeit zu bauen. Der Schöpfer hat hier kein anderes Ziel außer unsere Selbstständigkeit. Er braucht eine selbständige Schöpfung, wem sonst kann Er Genuss bereiten? Einer Machine, die Er selbst geschaffen hat und die ganz von Ihm angetrieben wird?

Aber nur in dem Maße, in welcher die Schöpfung selbständig wird, genießt der Schöpfer, indem er ihr Genuss bereitet. Es gibt bereits jemand, dem man Genuss bereiten kann! Es gibt jemand, der wirklich existiert! Deshalb konnte Er uns nicht gleich vollkommen erschaffen und uns die ganze Welt der Unendlichkeit gleich schenken, und somit das Ganze abschließen. Er musste uns Sich entgegengesetzt schaffen und zwischen zwei Welten einpflanzen.

Denn gerade hier in der Mitte, auf dem Riß zwischen zwei dieser Welten, wo weder die Macht des Schöpfers, noch die Macht der Schöpfung wirkt, in diesem neutralen Punkt, der weder zur einen noch zur anderen gehört, nur hier gibt es Freiheit!

Aus einem Unterricht über dem Artikel „Einführung zur TES“, 03.06.2010

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Fragen zu „Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 2“ (5)

Was ist das Ziel der Schöpfung?

Eine Frage, die ich erhielt: Wir sind also ein gemeinsames, vereintes Verlangen und werden alles, was uns der Schöpfer bereitet hat, empfangen müssen! Müssen wir uns dafür auf das höhere Mahl vorbereiten? Eine höhere Verbindung in uns entwickeln, damit wir gemeinsam dem Schöpfer widerstehen können? Und das, nachdem wir „Nein“ zu Ihm gesagt haben und dadurch selbständig geworden sind und unsere Scham besiegt haben? – Das ist ein Widerspruch! Der ewige Tisch und zwei Gleichgestellte – wie soll man das verstehen? Wie eine Art Reinkarnation? Es ist schwer, sich dieses Zweiteilige auch nur einen Augenblick lang vorzustellen!

Meine Antwort: Der Grund dafür ist, dass Sie, mein Lieber, einfach noch Egoist sind, d.h., Sie befinden sich nur in einer Natur. Und wenn eine andere, eine altruistische Natur beginnt, sich in Ihnen zu offenbaren, dann entsteht in Ihnen keine Schizophrenie, sondern es bietet sich Ihnen eine großartige Gelegenheit, zu verstehen, wie sich diese Gegensätze vereinen. Übrigens stellt bereits die Quantenphysik solche Naturerscheinungen fest.

Eine Frage, die ich erhielt: Kann man es so verstehen, dass meine vorläufige Sklavennatur sich nur in meinen Empfindungen, allein durch die Wahl eines Herrn, selbst bei einem Unterschied in ihren Funktionsrollen oder wahrscheinlich sogar in ihrem Wesen, verändert?

Wo soll dann das Verhältnis eingeordnet werden, bei dem ich mich frei für die Arbeit bei einem Herrn für einen guten Lohn entscheide? Wer ist er dann für mich? Ein gleichnamiger Partner?

Warum wird in der Tora das Wort „Knecht“ sowohl seitens des Schöpfers: „Fürchte dich nicht, Jakob, mein Knecht, sprach der Schöpfer“ als auch seitens der handelnden Personen: „Knecht des Schöpfers“ etc. benutzt?

Meine Antwort: Es gibt mehrere Arten der Verbindung mit dem Schöpfer: Sohn, Knecht, Ehefrau, Freund etc. Mit „Knecht“ ist der völlige Vorzug der Eigenschaft des Gebens vor der Eigenschaft des Empfangens gemeint.

Eine Frage zu „Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 3“

Eine Frage, die ich erhielt: Zitat: „Außer Dir wird niemand den Schöpfer erblicken“. Und was ist mit den anderen?

Meine Antwort: Das wird mit jedem geschehen, doch nur in seinen persönlichen korrigierten Eigenschaften.

Die Religion ist eine Rückverbindung zur Spiritualität

Die Religion wurde dem Volk Israels im Laufe der Verbannung gegeben, um das Begreifen des Übels „Egoismus“ und das Bedürfnis nach dem Licht, das zur Quelle zurückführt, zu entwickeln.

Alle übrigen Völker sollten sich auch mittels der Religionen und des Glaubens entwickeln.

Abraham teilte noch in Babylon „die Geschenke (Glauben) an die Kinder der Konkubinen aus und schickte sie nach Osten“.

Die Völker, die sich in der Nähe befanden, haben diese „Geschenke“ in Form der weltweiten Religionen bekommen: Christentum und Islam. Diese sind auch dazu bestimmt, den Menschen zum Begreifen des Übels seiner Selbstsucht zu bringen.

Diese Geschenke stammen vom Schöpfer und sollen die Menschen dem Schöpfer näher bringen.

Alle Religionen sind die „Rückverbindung“ zur Spiritualität, die im Endeffekt dem Menschen zeigen sollen, dass er sich dem Geistigen entgegengesetzt verhält.

Allmählich wird uns offenbart, dass wir an der Grenze der Entwicklung des Egoismus angekommen sind, dass unser Ego wie eine Krebsgeschwulst ist, die uns langsam auffrisst. Und dies wird uns mit Hilfe des Lichtes eröffnet.

Unsere ganze historische Entwicklung geschah unter Einwirkung des Höheren Lichtes. Das Licht macht alles – sei es direkt, oder auf Umwegen.

Das Licht entwickelt unsere Selbstsucht, und erklärt uns allmählich unsere Natur, dass wir im Übel des Egoismus existieren, wie die Fledermaus in der Finsternis, die nur die Finsternis (das, was für uns vorteilhaft ist) sieht. Dann werden wir uns dessen bewusst, was dem ganzen Übel in der Welt zugrunde liegt und richten uns in der Zukunft auf das Gute aus.

Dies sind die notwendigen Etappen unserer Entwicklung.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zu“ Panim Meirot „, 29.06.2010

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