Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Wie wirst du deine Welt ausmalen?

Als Symbol unseres bevorstehenden Kongresses gelten die Einheit, die Vereinigung, die gegenseitige Bürgschaft, die Vereinigung der ganzen Menschheit um die höhere Kraft, die wir untereinander offenbaren werden. Sie bringt uns zum Gleichgewicht, zur Ruhe, zur Empfindung der Ewigkeit. Damit heben wir den Tod auf! Denn der Todesengel wird aus dem uns trennenden Hass geboren. Und wenn wir stattdessen, die geistige Kraft, die Kraft des Gebens heranziehen, dann werden wir des ewigen Lebens würdig.
Gerade der Hass hebt das Leben auf und bringt uns zum Tod! Er tötet unsere Körper und gibt uns die Empfindung dieser Welt. Diese Welt ist die Widerspiegelung der egoistischen Verbindung zwischen uns. Aber jeder ist verpflichtet, sich und die ganze Welt in eine andere Form der Verbindung zu bringen, damit anstelle dieser Welt, die geistige Verbindung empfunden wird:  Brija, Jezira, Azilut, Adam Kadmon und die Welt der Unendlichkeit. Alle Welten sind Formen der Verbindung zwischen uns, es ändert sich nichts mehr! Wir werden in unseren Körper leben, ebenso, wie jetzt – nur unsere Beziehungen werden sich verändern, und werden uns die Empfindung der neuen Realität geben.
Und wir werden fühlen, dass wir in der Welt der Unendlichkeit existieren und hören auf, unsere Körper zu empfinden! Unsere ganze Welt steigt in die Unendlichkeit hinauf.
Verschiedene Beziehungen und Verbindungen zwischen den Menschen: von bedrohlichen, bis zur neutralen und freundlichen, bewirken das ganze Spektrum der Farben und der Schattierungen um uns herum – von der schwarzen Finsternis bis zu den hellen und schönen Farben: von himmelblau bis weiß. Stellen Sie sich die ganze heutige Menschheit vor, ausgerüstet mit Gewehren und Messern, wo sich jeder von den anderen in einer Festung abgrenzen will, um dort das Haus zu haben, um von niemandem abhängig zu sein oder eben das vollkommene Gegenteil – die vollständig offene Welt, ohne jegliche Grenzen, wo die anderen und ich eine Einheit bilden, und die ganze Welt, meine Kinder, Freunde ein einheitlicher Organismus sind.
Der Mensch wird fühlen, dass er ohne andere Menschen verloren ist. Heute beginnen wir allmählich, aus der Natur zu lernen, wir enthüllen, dass wir alle verbunden und voneinander abhängig sind.
Diese Schlussfolgerung ist immer noch erzwungen, aber später werden wir verstehen – dass das gerade gut ist, dass wir mit den Anderen verbunden sind! Denn ich kann gerade aufgrund dieser Verbindung über diese Welt hinaus zur Vollkommenheit und der Ewigkeit hinaufsteigen! Ich werde dankbar dafür sein, dass eine solche Verbindung existiert – denn sie erlaubt mir die Wahrnehmung der Realität zu verändern, sowie in eine andere, geistige, die ewige Dimension einzugehen.

Aus dem Unterricht zum Thema „die Fragen über die Rolle des Volkes“, 12.08.2010

 

Was hält die Familie zusammen?

Nur eine starke Gesellschaft kann helfen, die Familie zusammenzuhalten, denn sie kann  beide Eheleute in der richtigen Richtung der geistigen Entwicklung festhalten, weil sie verschiedene Zustände durchleben – sowohl die Aufschwünge, als auch die Abstiege.

Sie müssen zum integralen Teil dieser Gesellschaft werden und sollen verstehen, dass es unmöglich ist, die spirituelle Entwicklung alleine zu gestalten – hierfür ist die andere Hälfte notwendig. Die Gesellschaft der Zukunft wird sich ernst um die Verbindung zwischen den Eheleuten sorgen. Dabei spielt der Einfluss der Umgebung eine wichtige Rolle.

Wir haben schon genügend Schläge von der Natur bekommen, und müssen endlich verstehen, dass man mit ihr das Gleichgewicht erreichen muss. Folglich müssen wir eine gute Beziehung zwischen uns aufbauen, dann wird diese Harmonie auf uns positiv einwirken und alles wird sich normalisieren: die Hitze, die Kälte, das magnetische Feld, tausende verschiedener Parameter – alles wird ausgewogen . Man wird das Gefühl bekommen, dass diese Welt das Paradies ist (sogar auf der materiellen Stufe)!

Dafür muss man das Gleichgewicht erreichen, und dazu gibt es eine sehr einfache Bedingung: sich in der gegenseitigen Verbindung auf allen Ebenen, auf allen Niveaus zu befinden: auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufe. Und eine dieser Bedingungen lautet somit die richtige Verbindung innerhalb  der Familie.

Kabbalisten nahmen als Schüler keine unverheirateten Burschen, denn der Mann ohne Frau  galt nur als „die Hälfte des Körpers“. Und es ist unmöglich nur „die Hälfte des Körpers“ zu korrigieren. Früher war diese Bedingung sehr streng. Heute wurde alles freier, alle können studieren, weil wir uns in der Übergangsperiode befinden, und die Menschen zur Heirat nicht verpflichten können, die nicht in der Lage sind, sich zu verbinden. Aber es wird die Zeit kommen, und ich hoffe bald, wo die folgende Generation verstehen wird, dass für die Erreichung des Gleichgewichtes mit der Natur die materielle Ordnung. die Familie notwendig ist.

Eine Familie kann man nur im einheitlichen Streben nach einem geistigen Ziel erhalten. Die Verbindung zwischen den Eheleuten auf dem Haushaltsniveau,  dem materiellen: die Kinder, die Familie, das Haus, die Wirtschaft – diese kann nicht mehr erhalten bleiben. Der Egoismus ist so sehr gewachsen, dass die Menschen einander nicht mehr brauchen. Jeder hat eine Arbeit, jeder ist fähig, sich eine Wohnung zu mieten. Der Mensch fühlt sich heute relativ unabhängig, er braucht keine Unterstützung seitens der Frau und der Kinder – ihm stehen  ein  Supermarkt,  moderne Haushaltstechnik, die Krankenhauskasse zur Verfügung. Es ist nicht mehr so, wie es in der Vergangenheit war, wenn man ohne Familie einfach verloren gewesen wäre.

Deshalb kann nur das höhere Ziel, das über dem tierischen Niveau hinausgeht – bis zum Niveau des Menschen (Adam – vom Wort „ähnlich“), ähnlich dem Schöpfer, ein Ziel, das uns die Ewigkeit öffnet und über das irdische Leben und über den Tod hinaushebt – nur das kann die innere, geistige Vereinigung in der Familie gewährleisten. Aber heute ist es noch schwer zu realisieren.

Aus dem Unterricht zum Thema „Kabbala heute. Die Aktualität im Licht der Kabbala“, 10.08.2010

 

Kabbala Akademie

Die Familie – die sich auf der allgemeinen geistigen Grundlage basiert

Eine Frage, die ich erhielt: Warum geschehen heute solche Probleme in den familiären Beziehungen, und viele Menschen trennen sich voneinander oder möchten überhaupt nicht heiraten?

Meine Antwort: Der Egoismus wächst die ganze Zeit. Es ist nicht mehr so, wie es in den vorigen Generationen war, wo fast keinen Unterschied zwischen der alten und der neuen Generation gab

Die Menschen blieben, auf derselben Erde, im selben Dorf zu leben, der Sohn vererbte den Beruf des Vaters: der Vater war Schmied – und der Sohn war Schmied, der Vater war Bauer – und der Sohn war auch Bauer.

So war es üblich! Die Menschen gaben die Kleidung von der Generation an die Generation weiter. Und heute ist der Mensch jeden Augenblick – neu!

Der Mensch braucht für die Veränderungen nicht mal neu geboren zu werden. Und weil er neu ist – kann er auch nicht das ertragen, was gestern war.

Ich heiratete gestern, und heute sehe ich „sie“ an und verstehe nicht: „Ist das wirklich die Frau, die ich gestern geheiratetet habe?! Wo ist denn die gestrige Frau geblieben, wo sind ihre alten Eigenschaften?“ – Ich sehe sie heute nicht.

Ich verstehe nicht, dass die Veränderung in mir geschah – ich sehe sie an – und mir scheint es so zu sein, dass sie sich verändert hat, und ich bin heute nicht mehr bereit, mit ihr zusammen zu leben.

Daran ist niemand schuld! Wenn unser Wunsch, der sich ständig entwickelt nicht korrigiert wird, – dann wird die Familie zerstört. Auf welcher Grundlage können sich die Menschen untereinander verbinden?

Einst hielt uns die Verbindung auf „dem körperlich-öffentlichen“ Niveau fest: die gemeinsame Wirtschaft, das Haushaltsleben, die Kinder, die Pflicht, der Druck der öffentlichen Meinung.

Und heute beunruhigt den Menschen nichts! Er ist höher als all diese Beschränkungen gestiegen und möchte nichts.

Deshalb ist der Mensch nicht in der Lage, eine Familie zu gründen, er wünscht sie einfach nicht, und will keine Kinder haben.

Die Probleme in der Familie wachsen ständig, und es ist unmöglich, sie zu lösen, wenn die Eheleute keine gemeinsame Beschäftigung mit dem Geistigen vereinigen wird.

Nur sie kann die Familie erhalten! Keine materiellen Beschäftigungen werden sie zusammenführen. Wie es gesagt wurde: „Der Mann und die Frau – und der Schöpfer zwischen ihnen“.

Wir werden noch entdecken, wie sehr für unsere Verbindung auf dem Niveau „der Mensch“ die höhere Kraft, die höhere Idee notwendig ist.

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Kabbalisten über das Wesen der Wissenschaft der Kabbala, Teil 24

Die Wissenschaft der Kabbala und die Philosophie

Dort, wo das Wissen der Forscher (Überlegungen des egoistischen und deshalb vom Egoismus begrenzten Verstandes eines Menschen) endet, beginnt die Weisheit der Kabbala.

Dies bedeutet, dass die Philosophen nur bis zur Ebene der Kreise geforscht haben (bis zu welcher sie ihr Egoismus in seiner Einschränkung, nur für sich selbst zu sehen, gelassen hat), doch ab dort wissen sie nichts.

Aber selbst in ihrem Wissen (sogar) innerhalb der Ebene dieser Kreise (die sie in ihrer egoistischen Erkenntnis vom Gefühl erfassen und vom Verstand erforschen) geraten sie in ihrer Mehrheit sehr durcheinander (weil sie das Gesamtbild der Schöpfung, ihren Grund und ihr Ziel nicht sehen), was sie auch selbst zugeben.

Die Weisheit der Kabbala beginnt aber erst an jener Stelle, wo ihre (durch den Egoismus begrenzte) Allwissenheit endet, das heißt ab der Ebene der Kreise (der menschlichen Erkenntnis).
Rabbi Nachman von Bratslav. Sichot Moaran, 225

interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >    Kabbala Akademie

Abbitte vor Jahresbeginn

Vor Rosh haShana (Neujahrsfest) ist es üblich, Reue zu zeigen und um Vergebung zu bitten.
Aus dem Artikel von Rabash „Abbitte“: Wenn der Mensch den Schöpfer um Vergebung bittet, bedeutet dies, dass er den wahren Grund aller Sünden erkennt.
Wenn ihm aber der vollkommene Glaube fehlt, bittet er, dass der Schöpfer ihm die Kraft gibt, den Glauben im Herzen zu erlangen.
Daraus resultiert der Unterschied zwischen demjenigen, der den Glauben (die Eigenschaft des Gebens) erlangt hat und deshalb „Israel“ (zum Schöpfer strebend) heißt, und demjenigen, der den Glauben nicht erlangt hat und deshalb „Goi“ heißt (ein Volk, ein Fremder, d.h. mit einem fremden Verlangen, weil Verlangen/Razon von Erez/Land stammt, also ist Goi derjenige, der nicht zum Schöpfer strebt).
Derjenige, der stets den Glauben erkennt, sieht den Unterschied zwischen diesen beiden Stufen der spirituellen Entwicklung eines Menschen und kann, nachdem er von der Stufe „Goi“ zur Stufe „Israel“ übergegangen ist, den Schöpfer preisen: „Ich danke Dir, mein Schöpfer, dafür, dass Du mich nicht als Goi erschaffen hast!“

Als „Fremder“ wird ein Mensch bezeichnet, der für sich handelt, und als „Israel“, „Yehudi“, derjenige, der sich mit dem Schöpfer vereinen will, um Ihm zu geben.
Zwei Teile sind in jedem Menschen vorhanden: ein unkorrigierter, wo sein Ego, und ein korrigierter, wo die Eigenschaft des Gebens herrscht und regiert.
Darin besteht der Unterschied zwischen einem „Fremden“ und „Israel“, sowie das Maß unser aller Sünden. Und wir müssen uns selbst ständig in der Mitte sehen, genau diese Selbstanalyse bedeutet die Vorbereitung auf den Jahresbeginn, auf eine neue Veränderung.
Jeder muss sich als ein „Babylonier“ fühlen, der die Wahl hat, mit wem er gehen soll: mit Abraham, um „Israel“, auf der Suche nach dem Schöpfer, der Eigenschaft des Gebens, zu werden, oder den Weg des Egoismus mit dem Rest der Welt.
Alles wird nur am Schöpfer, der Eigenschaft des Gebens, gemessen – inwieweit wir wollen, dass sie uns beherrscht und uns in allem, sowohl bewusst als auch unbewusst, lenkt.

Nur auf diese Weise soll man sich den Schöpfer vorstellen – als eine innere Kraft, die in einem Menschen regiert, und keine äußere.
Es ist klar, dass der Mensch nicht dadurch „sündigt“, dass er über egoistische Verlangen verfügt, denn so ist er erschaffen worden! Doch wenn er sich entscheidet, in seinem Egoismus zu bleiben, dann wird das als Sünde bezeichnet.
Beim ersten Mal ist es noch keine Sünde (wie über den Sündenfall von Adam haRishon geschrieben steht), ich kläre nur diese Handlung, ihre Ursache und Wirkung.

Doch wenn ich bereits diese Sünde (Ego) in mir offenbare und mich damit einverstanden erkläre, dass sie in mir regiert, dann bedeutet das, dass ich „sündige“. Genau das ist die Überprüfung dessen, was ich will.

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Der Sandsturm meines Egoismus

Eine Frage, die ich erhielt: Wollen Sie sagen, dass, weil ich jetzt meinen Nachbarn egoistisch ausnutze, ein Sandsturm in Indien losbricht?
Meine Antwort: Ja! Wir Menschen muessen verstehen, dass alle Probleme aufgrund des Fehlens einer Verbindung zwischen uns entstehen.
Dies bedeutet aber nicht, dass durch die Entfernung zwischen uns sofort einen Sandsturm ausgelöst wird!
Doch durch meine Konfrontation mit dir störe ich das Gleichgewicht der Kräfte der Natur.

Alle Naturkräfte bilden eine Einheit, sie befinden sich in einer Wechselbeziehung, im Gleichgewicht, in einer allumfassenden Harmonie. Außer dem Menschen, der durch seinen wachsenden Egoismus keine Rücksicht auf die anderen nehmen will und zu einem aktiven negativen Element wird, und so das Gleichgewicht aller Kräfte (der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur) stört.

Die Lösung des Problems ist, zu einem integralen Teil der gesamten Natur, wie alle anderen ihrer Teile, zu werden.

Wir muessen verstehen, dass die Welt als eine Einheit, in einer vollkommenen wechselseitigen Beziehung, als geschlossenes System existiert, wo alle miteinander verbunden sind. Dies bedeutet, dass wir uns zu „einem Menschen mit einem Herzen“ vereinen müssen.
Ihr könnt aber dagegenhalten, dass wir dazu nicht in der Lage sind. Darum existiert die Wissenschaft der Kabbala, und ihre Anwendung ruft die Kraft der Vereinigung hervor!

Die Menschheit wird unvermeidlich zu einer solchen Schlussfolgerung kommen muessen, sie liegt bereits nahe. Sobald wir in diese Phase eingetreten sind, geschieht alles Weitere sehr schnell.

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Es gibt etwas Neues über der Sonne!

Eine Frage, die ich erhielt: Warum steht im Sohar geschrieben: „Es gibt nichts Neues unter der Sonne, doch über der Sonne gibt es Neues“?

Meine Antwort: Über der Sonne gibt es Neues, weil das Licht keine neuen Verlangen (Kelim) der Schöpfung bringt.

Die Schöpfung muss in ihrem Inneren neue Verlangen, neue Erfüllungsmängel erkennen, wünschen, ausfindig machen, Anstrengungen dazu unternehmen.

Das Sonnenlicht ist das Licht der Unendlichkeit. Die Schöpfung nimmt dieses direkte Licht als das geringste Leuchten Nefesh de Nefesh wahr.

Und nur durch sehr viele Klärungen bezüglich der Gegensätzlichkeit ihrer selbst und des Lichts, des Egoismus und des Gebens, findet die Schöpfung durch ihre eigenen Anstrengungen neue Mängel gemessen an der Enthüllung der Größe des Schöpfers in sich heraus.

Auf diese Weise enthüllt sie neue Möglichkeiten des Gebens, darum wird das vorherige Licht Nefesh de Nefish, die Wahrnehmung des Schöpfers, aufgrund Seiner Größe als das unendliche Yechida des Lichtes NaRaNCHaY empfunden.

Die Enthüllung dieses großen Lichts, der Größe des Gebenden, ruft das Licht „über der Sonne“ – über dem Verstand, dem Verlangen, den Erfüllungen, die direkt vom Schöpfer zur Schöpfung kommen – hervor.

Aus diesem Grund ist die Sonne für sie lediglich das Leuchten des Lebens. Doch alles Übrige baut die Schöpfung über der Sonne auf, indem sie das Streben nach Liebe dem ursprünglichen Verlangen hinzufügt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 05.08.2010

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Kabbalisten über das Wesen der Wissenschaft der Kabbala, Teil 23

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Alle Weisheit der Welt ist in der Weisheit der Kabbala eingeschlossen.

Dort, wo das Wissen der Forscher (Erforschung des Universums mit Hilfe von egoistischen Eigenschaften, mit Mitteln unserer Welt) endet, beginnt die Weisheit der Kabbala (Erforschung des Universums mit Hilfe der Erlangung der spirituellen Eigenschaften des Gebens und der Nächstenliebe durch den Forscher).
Rabbi Nachman von Bratslav. Sichot Moaran, 225

Die innere Weisheit, in der es keine Verzerrungen (des von unserem Egoismus wahrgenommenen Schöpfungsbildes) gibt und deren Höhe (Tiefe der Erkenntnis) unvergleichbar bedeutender, als die aller anderen Lehren (die auf der Erforschung des Universums durch egoistische Eigenschaften des Menschen basieren) ist, diese wahre Weisheit (da sie uns ein verzerrungsfreies Weltbild bietet) ist die Weisheit der Kabbala.

Rav Shimon Bar Tsemah Duran (RASHBATS), das Buch TASHBATS, Teil 2, Punkt 52

interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >    Kabbala Akademie

Interessant ist, was es dort weiter gibt…

Es steht geschrieben: „Sie werden die Vorräte beenden“ – wir befinden uns an ein- und derselben Stelle, in einem Zustand, und nichts ändert sich. Alles ist schon vom Schöpfer in Seinem ursprünglichen Vorhaben erschaffen, denn für Ihn sind das Vorhaben und die Handlung unzertrennlich. Er wollte die Geschöpfe erschaffen, die Ihm gleich wären, um mit ihnen zu verschmelzen – und Sein Wunsch bedeutet eben die Handlung.

Was sind dann die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft? Diese existieren nur bezüglich unserer Realität, und in Wirklichkeit gibt es keine Zeit. Es ist unmöglich zu sagen, was früher, und was später war oder was noch davor geschah, bevor im Schöpfer solch ein Wunsch entstanden ist. Wir sind nicht dazu fähig, über den Begriff der Zeit nachzudenken oder zu sprechen. Kaum gehen wir über ihren Grenzen hinaus, gehen alle unsere Wörter verloren, denn unser ganzes Leben basiert sich auf den Begriffen: „früher“ und „später“, alle unsere Empfindungen sind mit der Zeit verbunden.

Nur wenn man aus sich herausgeht, vom Egoismus zum Geben kommt- dann verliert man den „Puls“, bzw. die in einem lebende Empfindung der Zeit, und man beginnt zu verstehen, was das Leben über die Zeit hinaus bedeutet. Somit befinden wir uns in der ewigen und unveränderlichen Realität, und alles, was wir tun, ist das Begreifen dieser Realität bezüglich uns selbst. Wie ein Mensch, der wieder das verlorene Bewusstsein erreicht.

Er befindet sich in derselben Realität, empfindet sie nur nicht und macht sich allmählich diese Empfindung bewusst. Es ist eben das, was mit uns hier geschieht… Die ganze Wissenschaft der Kabbala ist uns dafür gegeben, um uns ins Gefühl, ins volle Bewusstsein zurückzubringen. Es bedeutet eben die volle Korrektur. Und was weiter geschieht, erzählen die Kabbalisten nicht… Die nachfolgenden Korrekturen und Entwicklung erfordern völlig neue Wahrnehmungsorgane.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „die Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“, 06.08.2010

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Genuss hinterfragt

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet spiritueller Genuss? Ist er einfach sehr stark oder ist es überhaupt etwas ganz anderes?

Meine Antwort: Der ganze Unterschied zwischen dem irdischen und dem spirituellen Genuss besteht darin, in welchen Verlangen sie wahrgenommen werden: in den egoistischen oder in den Verlangen zu geben.

Meine egoistischen „empfangenden“ Verlangen sind begrenzt, sie decken allmählich die Leere auf. Ich bin gezwungen, nach noch größerem Genuss zu suchen.

Also bin ich nie zufrieden! Ich versuche, mich mit Genuss zu füllen, doch es gelingt mir nicht.

Denn der Genuss bedeutet „Plus“ und ich bin „Minus“, und bei dem Versuch zu genießen, erreiche ich nur einen kurzfristigen Genuss, ähnlich einem Kurzschluss, der schnell verschwindet, ich aber bleibe doppelt so leer wie vorher weil der Genuss, den ich so wollte, verschwunden ist, in mir aber ein Gefühl der Leere erzeugt hat, zusätzlich zu der Leere, die davor in mir existiert hat.

Ich verliere also ständig doppelt! Deshalb bewegen wir uns in unserem Leben von Generation zu Generation vorwärts, indem wir in unserem leeren Egoismus aufsteigen.

In der heutigen Zeit entsteht ein neues Problem: das Ego, welches wuchs und in mir das Gefühl der Leere erzeugte, hat überhaupt aufgehört zu wachsen.

Eigentlich sollte das zur Zufriedenheit führen, doch ich spüre, dass ich nichts habe, was mir Genuss bereiten könnte. Das ist ein neues Unheil, das schlimmer als das vorherige ist, weil es keine Hoffnung auf die Erfüllung lässt.

Außerdem fühle ich, dass der Egoismus allumfassend geworden ist und die Summe von allen sieben Milliarden persönlichen Egoismen darstellt. Und ich hänge von ihnen ab, und alle hängen von mir ab – ich weiß nicht, was ich damit machen soll, und verzweifle völlig!

In dieser Zeit findet der Mensch ein Schlupfloch in den Drogen, wodurch er den Zeitpunkt der Erkenntnis der völligen Krise noch ein wenig nach hinten verschiebt.

Doch auch dieser Zeitabschnitt ist begrenzt, denn hier wird klar, dass das kein Ausweg ist, dass das Abschalten vom Leben bedeutet, den Tod zu akzeptieren. Die Natur lässt das nicht zu!

Und wir kommen zu der Frage „Was sollen wir weiter tun?“ und müssen vom Genuss durch das Empfangen zum Genuss durch das Geben übergehen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Lehre der Kabbala und deren Wesen“ vom 06.08.2010

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