Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Licht durch den Wandspalt

Der Höhere zeigt uns seinen unteren Teil, Malchut, als leer und dunkel, nichts Gutes versprechend.

Die „spirituelle Welt“, die „höhere Welt“ zeigt sich uns mit Absicht auf eine so unansehnliche Weise. In „dieser Welt“ aber, die im Keter des Unteren wahrgenommen wird, gibt es wenigstens einen kleinen Genuss.

Ich befinde mich in einem Zustand, in dem mich diese Welt auch nicht anzieht, doch der Zustand der höheren erscheint mir noch schlimmer.

Denn ich empfinde keine Erfüllung in den egoistischen, empfangenden Verlangen, und der Höhere gibt mir noch eine zusätzliche Schwere dazu, indem er mir sagt: „Du wolltest doch im Geben sein!“ Ich habe nichts zu essen, werde aber aufgefordert: „Los, teile mit den Anderen!“

Aus diesem Grund können die Bedingungen des Höheren nur ohne Überlegungen, ohne jegliche Bedingungen, nicht durch eigene Kräfte, sondern durch die Kraft des Lichtes, ohne Pläne und Hoffnungen, den eigenen Egoismus zu füllen und daraus Nutzen in „dieser Welt“ zu ziehen, angenommen werden.

Das Wichtigste aber ist, den Zustand des Gebens zu erreichen. Dann wirst du ALLES haben, aber nur, nachdem du auf alles verzichtest! Du wirst die Erfüllung (Zufriedenheit) erfahren, doch nicht vom Empfangen, sondern vom Geben.

So müssen wir den Monat Elul vor dem Jahresanfang, dem Anfang des spirituellen Weges wahrnehmen. Das Akronym von ELUL bedeutet: „Ich zum Geliebten und der Geliebte zu mir“.

Der Höhere stellt an mich diese hoffnungslosen Bedingungen, die keine Erfüllung versprechen, damit ich mich gerade mit deren Hilfe von meinem egoistischen Zustand befreie.

Denn wenn Er mir etwas Gutes versprechen würde, würde ich mich, festgekettet an die Genüsse, niemals von meinem Egoismus befreien können.

Doch es steht geschrieben: „Der Schöpfer legt die Hand des Menschen auf das gute Schicksal“, indem Er sein Leben in Dunkelheit und Leere eintaucht, aber andererseits einen kleinen Lichtstrahl für ihn enthüllt, der dem Menschen zeigt, in welche Richtung er sich vor der Finsternis retten kann.

Der Lichtstrahl bedeutet keine egoistischen, materiellen Errungenschaften. Der Schöpfer leistet mir Hilfe auf dem spirituellen Weg – Er führt mich zu einer kabbalistischen Gruppe, zum Ort meiner freien Wahl einer richtigen Umgebung, und „leuchtet“ mir ein wenig, d.h., gibt mir das Gefühl, dass gerade das Geben Licht sei. Licht bedeutet Erhebung über dem eigenen Egoismus, wenn es für dich nicht wichtig ist, ob er leer oder erfüllt ist, sondern wichtig, mit Wem du verbunden bist.

Der Schöpfer gibt zu verstehen: es geht dir schlecht im materiellen Zustand – suche keine materielle Erfüllung, sondern schau aus diesem Zustand heraus nach oben – denk darüber nach, dass es ein anderes Leben geben kann, mit anderen Werten, im Geben, in einer anderen Dimension (des Glücks).

Das bedeutet, dass für mich ein Lichtstrahl durch einen Spalt in der Wand leuchtet, die mich von der höheren Welt, der Welt der Ruhe (vor meinem Egoismus, der Unruhe der Erfüllung) und der Vollkommenheit (im Streben nach Geben und Liebe), trennt.

Aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel vom 06.09.2010
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Gemeinsame Sprache des Schöpfers und der Schöpfung

Je größer das Hindernis, das mir im Weg steht, ist, desto größer ist die „Gegenhilfe“, die ich darin sehe – entsprechend dem Charakter und den Eigenschaften meines Egoismus, welcher der Eigenschaft des Lichts entgegengesetzt ist.
Denn wenn ich mich über ihn, über all seine Eigenschaften erheben kann, werde ich dem Licht ähnlich sein. Auf eine andere Weise kann ich nicht erfahren, wie das zu erreichen ist.
Alle diese Hindernisse muss ich bis zum letzten Detail durchspüren – ich füge mich in sie ein und erhebe mich über sie durch die Kraft des Lichtes!
Doch gerade sie geben mir seine Form, denn weder das Licht selbst noch das Verlangen zu genießen haben ihre eigene Form. Wie sonst kann diese ähnlichkeit erreicht werden? Wie können zwei absolute Gegensätze – das Verlangen und das Licht – miteinander verbunden werden?
Deshalb werden in der Mitte zwischen ihnen Zwischenwände, Sprossen, Stufen als Mittel zu ihrer Verbindung gesetzt. Und das Verlangen zu genießen, das all diese Hindernisse in sich aufnimmt, wird letztendlich dem Licht vollkommen ähnlich sein.
Im Inneren wird es immer noch das Verlangen zu genießen sein. Doch diese Filter helfen ihm, dem Licht ähnlich zu werden. Es muss sich nur über sie erheben! Sie nicht als Hindernisse, die das Licht schwächer werden lassen, wahrnehmen, sondern sie in umgekehrter Form in sich einschlieъen. Das bedeutet, in dem „Glauben über dem Verstand“ zu gehen.
Wir müssen uns vom Zustand, in dem Bina sich in Malchut einfügt und Malchut die Macht über Bina erhält, erheben, damit umgekehrt Bina anfängt, über Malchut zu herrschen, und die Eigenschaften von Bina maßgebend werden.
Alle diese Formen zwischen der Unendlichkeit, Keter, und der letzten, vierten Stufe, Malchut, werden als Namen (Eigenschaften) des Schöpfers bezeichnet und dienen als Beispiele, nach welchen das Licht Malchut erschaffen und beeinflussen kann.
Und Malchut kann, durch das umgekehrte HaWaYaH von ihr zu Keter, sich in das Licht einkleiden (mit dem Licht sprechen), ihm ähnlich werden. Diese acht Sefirot zwischen Malchut und Keter sind wie eine gemeinsame Sprache, die zwischen dem Licht und dem Verlangen, dem Schöpfer und der Schöpfung, möglich ist.
Aus diesem Grund werden sie als heilige Namen bezeichnet, denn der Name bedeutet Enthüllung, Erkenntnis der Eigenschaft des Schöpfers, Seines bestimmten Verhältnisses uns, Malchut, gegenüber. Doch das, was ich nicht erkannt habe, kann mit keinem Namen bezeichnet werden.

Aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot vom 07.09.2010

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Der Traum vom Glauben über dem Verstand

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll ich tun, wenn ich mir jedes Mal, wenn ich „Glaube über dem Verstand“ höre, sofort automatisch einen egoistischen Nutzen vorstelle?

Meine Antwort: Es ist alles richtig. Wir sind nicht in der Lage, anders zu denken. Jede altruistische Eigenschaft, die irgendwann einmal in uns entsteht, entsteht „von oben“, d.h. unter der Einwirkung des Höheren Lichtes, das zur Quelle, zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, zurückführt.

Und wenn wir noch nicht das Verlangen, ohne Eigennutz zu geben, verspüren, dann müssen wir alles tun, was die Einwirkung des Höheren Lichtes auf uns hervorruft, damit das Licht kommt und uns diese Eigenschaften verleiht.

Wenn ich erkenne, dass ich nicht in der Lage bin, das uneigennützige Geben zu wollen, ist es bereits ein gutes Verständnis unserer Natur, über welches ein gewöhnlicher Mensch nicht verfügt. Es ist ebenfalls durch die Einwirkung des Lichtes auf uns hervorgerufen und bedeutet die Annäherung an die Spiritualität.

Das Höhere Licht zeichnet in meinem Egoismus seine Eigenschaften, deshalb kann ich verstehen, was das Geben „außerhalb von mir“ bedeutet, und das uneigennützige Geben ohne Gegenleistung wollen. Wenn der Mensch über ein solches Verständnis verfügt, dann befindet er sich bereits auf dem Weg zum Eingang (Machsom) in die spirituelle Welt.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 26.07.2010

Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 22

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Kabbalistische Hauptquellen

Der Kommentar von Baal HaSulam zu den Werken von ARI und dem Buch Sohar

Ich weiß jedoch, dass der Grund dafür darin liegt, dass der Glaube schwand, insbesondere das Vertrauen in die großen Weisen der Generationen, und die Bücher der Kabbala und das Buch Sohar wimmeln von materiellen Beispielen, die unserer Welt entnommen sind.

Daher entsteht bei jedem die Angst, dass es mehr Schaden als Nutzen (von seinem Studium) geben würde (und anstatt zur Korrektur zu einem noch größeren Zerbrechen, einem noch größeren Egoismus kommen würde), weil man leicht beginnen könnte, sich (anstelle von spirituellen Eigenschaften) verdinglichte Gestalten vorzustellen.

Und das ist es, was mich dazu verpflichtete, ausführliche Kommentare zu den Werken des großen ARI (TES) und nun auch zum heiligen Sohar (Perush Sulam) zu verfassen. Und damit habe ich die Angst (vor dem falschen und dadurch gefährlichen Studium der Tora) vollkommen zunichte gemacht, da ich alle spirituellen Begriffe erklärt und bewiesen habe, indem ich sie von jeglicher materiellen Vorstellung löste und sie hinter die Schranken von Zeit und Raum führte, wie sich die Studierenden überzeugen werden, um es jedem aus dem Hause Israel zu ermöglichen, das Buch Sohar zu studieren und sich in seinem heiligen Licht zu wärmen.

(D.h., wenn man das Buch Sohar mit dem Sulam-Kommentar studiert, muss man gar keine Angst haben, vom Weg, der zum Schöpfungsziel, der Verschmelzung mit dem Schöpfer, führt, abzukommen).

Baal HaSulam, Einführung in das Buch Sohar, Punkt 58

Der Punkt, aus dem die Rettung kommt

Es wird die ganze Zeit ein und dieselbe Frage wiederholt: warum konnte das Licht von Anfang an kein fertiges Geschöpf erschaffen, das dem Schöpfer ähnlich wäre?
Dies ist jedoch unmöglich! Es ist unmöglich die Eigenschaft des Gebens direkt vom Schöpfer an die Schöpfung zu übertragen. Deshalb müssen wir durch das Zerbrechen der Welten (in der Welt Nekudim) und der Seele (der Sündenfall mit dem Baum der Erkenntnis) gehen.
Andersfalls kann man nicht die Eigenschaft des Gebens mit der Eigenschaft des Erhaltens, Bina mit Malchut verbinden – nur mit Hilfe des Zerbrechens, mithilfe der Sünde von Adam oder dem Zerbrechens des Tempels.
Aber was hat den Menschen dazu gezwungen, die Frucht (den Apfel) vom Baum der Erkenntnis zu schmecken?
Es ist genauso mit dem Genuss, den man sieht und versteht, dass er schädlich ist, folglich empfindet man die Scham, aber man dennoch bereit, den Genuss zu erfahren, weil die Versuchung viel zu groß ist, es ist unmöglich, sogar unter Todesdrohung darauf zu verzichten.
Und der Genuss löscht die Scham nicht aus, sondern zwingt dich sogar, weiterzumachen!
Hier muss man eben die Schlussfolgerungen machen und, lernen, weil gerade in diesem Punkt die Versündigung Adams am allgemeinen Egoismus (am Baum der Erkenntnis) offenbart wird, über die es gesagt ist: „Aß und wird noch essen!“ – er ist nicht in der Lage, aufgehalten zu werden, da dieser Genuss viel zu groß ist, obwohl er weiß, dass er verboten ist. Hier ist gerade der Punkt, wo sich der Unterschied zwischen dem Licht und dem Wunsch offenbart. Und wenn du empfinden und wollen wirst, ihn zu korrigieren, dann wirst du fühlen, das hierfür das Licht notwendig ist, das zur Quelle zurückführt!
Es gibt keine andere Wahl, als zu fühlen, dass man alleine nicht in der Lage ist, sich zu helfen, so dass nur das Wunder von oben einen retten kann! Folglich fordert man das Licht und bekommt die Rettung.
Die Rettung kommt nur aus diesem Punkt des Menschen. Und der Schöpfer ruft „die Tiere nicht“ auf, aus Ägypten hinauszugehen, denn es ist „der Mensch“ bereits, der beim Auszug „das Vieh“ hinter sich führt…
Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zu“ Panim Meirot „“, 29.08.2010

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In der Sprache der einheitlichen Seele

Aus dem Artikel von Rabasch „Das Ziel der Gruppe“: Und deswegen haben wir uns hier versammelt, um eine Gruppe zu gründen, in welcher jeder von uns danach streben wird, dem Schöpfer Vergnügen zu bereiten. Doch um das zu erreichen, müssen wir zuerst damit beginnen, einem Menschen Vergnügen zu bereiten – zu geben – welches ‚Liebe deinen Nächsten‘ genannt wird. Man kann nur mittels der Unterdrückung des eigenen Egoismus zur Ausführung dieses Gebotes – der Nächstenliebe kommen.
Die Artikel von Rabasch scheinen manchmal verwirrend und unorganisiert zu sein, für uns ist es unverständlich, warum er plötzlich die Zitate aus einer oder aus der anderen Stelle herauszieht.
Aber man muss verstehen, dass der Kabbalist nichts unabsichtlich macht. Es ist eben das, was er fühlt, und seine Empfindung ist ein Gewand des höheren Lichtes ins korrigierte Kli. Und wenn wir an seiner Stelle wären, hätten wir auch nichts anderes geschrieben!
Selbst wenn es uns scheint, dass dieser Text in einem unpassendem Stil geschrieben ist, muss man verstehen, dass wenn wir hinaufgestiegen sein würden und seine Stufe erreicht hätten, so hätten wir dieselben Wörter in der selben Form geschrieben. Es heißt, der Methodik von Rabasch und Baal HaSulam zu folgen.
Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch, 29.08.2010

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Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 18

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Die grundlegenden kabbalistischen Quellen

Das Buch Sohar

Rashbi und seine Generation, das heißt, diejenigen, die den Sohar erkannten, haben vollständig alle 125 Stufen erkannt, obwohl es noch vor dem Kommen des Mashiach (Messias) (vor unserer Zeit) war. Von ihm und seinen Schülern steht geschrieben: „Der Weise ist einem Propheten vorzuziehen“. Daher wird im Sohar vielmals gesagt, dass es keine Generation geben wird, die der Generation von Rashbi gleichen würde, bis zur Generation des Mashiach (bis zu unserer Generation).

Daher hat sein großes Buch auf diese Welt solch einen starken Eindruck gemacht, denn die Geheimnisse der Tora, die darin eingeschlossen sind, umfassen die Höhe aller 125 Stufen. (Nicht weil die Welt sie versteht, sondern weil darin die Höhere Kraft eingeschlossen ist).

Und daher steht im Buch Sohar selbst geschrieben, dass der Sohar sich erst am Ende der Tage offenbaren wird, das heißt, in den Tagen des Messias, weil, wie wir sagten, wenn die Stufen der Studierenden nicht der Stufe des Autors gleich sind, sie nicht seine Andeutungen verstehen können, weil sie keine gemeinsame Erkenntnis haben. (Am Ende der Entwicklung des Egoismus, wenn die Menschheit ihren Weg als sündhaft erkennen wird und sich deshalb nach Korrektur sehnen wird – dann wird die Notwendigkeit des Sohars spürbar werden, weil man beim Lesen die wahre Absicht, die Kraft, das Licht der Korrektur heranziehen kann)

Und da die Stufe jener, die den Sohar erkannten, auf der Höhe von allen 125 Stufen war, ist es unmöglich, sie vor dem Kommen des Messias zu erkennen. Folglich gibt es in den Generationen, die der Ankunft des Messias vorausgehen, keine gemeinsame Erkenntnis mit dem Autor des Sohar, und daher konnte sich der Sohar nicht in den Generationen offenbaren, die der Generation des Messias vorausgingen (Es gibt noch keine endgültige Entwicklung des Egoismus).

Baal HaSulam. Artikel zum Abschluss des Buches „Sohar“

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Kinder, die gealtert sind

Der Mensch wächst so auf, dass er zu Beginn neue Verlangen und Erfüllungen erhält, die für seine Entwicklung notwendig und für ihn gut sind.

Denn das ist die Richtung, die für ihn von der Natur vorherbestimmt wurde, die ihn großziehen und ihm auf die Beine helfen will – so wachsen Kinder in dieser Welt auf.

Dies gilt nicht als verbotener Genuss, denn ich muss dieses natürliche Entwicklungsstadium durchlaufen bis ich „erwachsen“ werde. Wir sehen wie Kinder für gewöhnlich voll von verschiedenen Wünschen sind und dieses Leben genießen.

Doch in dem Augenblick, als ich erwachsen werde und nun bereits bewusst und nicht durch die Kraft der Natur weiter wachse und mich entwickeln soll, dann schaden mir die ganzen Genüsse, die ich empfange, weil ich sie nicht auf das Geben ausrichte.

Zuvor lag die ganze Verantwortung auf der Natur – der Schöpfer bestimmte meinen Weg und führte mich, sagen wir mal, bis zu einem Alter von 15-20 Jahren entlang dieses Weges. Und alles, was ich von diesem Leben bekam, war gut für meine Entwicklung.

Doch sobald diese „kindliche“ Entwicklungsphase abgeschlossen ist und ich die Richtung von nun an selbst bestimmen soll, muss ich meinerseits die Absicht um des Gebens willen hinzufügen, sonst wird jeglicher von mir empfangene Genuss mich nicht größer werden lassen und vorwärtsbringen sondern töten!

Er wird mich auf einem umgekehrten Wege dazu bringen, zu fühlen, dass es so nicht weitergeht und ich mich nicht durch meinen Egoismus und Genüsse, sondern durch die Absicht zu geben entwickeln muss.

Aus diesem Grund schaden dem Menschen alle Genüsse, die er nach der Phase des Großwerdens erfährt, – ähnlich einem Menschen, der seine Wunde aufkratzt.

Doch wie tief müssen wir in dieses Übel eintauchen, um zu begreifen, dass wir so nicht weitermachen können – wie groß gewordene Kinder, die die Natur nicht mehr unbekümmert das Leben genießen lässt, sondern von ihnen zu geben verlangt?

Wie tief wir „unsere Wunde aufkratzen“ müssen, hängt bereits von uns ab – uns sind alle Mittel und Erklärungen gegeben: wir werden zum Studium, zu den Büchern, in die Gruppe geführt – dorthin, wo wir zur Vernunft kommen und darüber nachdenken können, was wir dem Leben hinzufügen müssen, um uns richtig zu entwickeln.

Und das, was wir hinzufügen, ist die Klärung von Wahrheit/Lüge als Ergänzung zu süß/bitter, im Gegensatz zu Kindern, die nur süß/bitter verstehen.

Und damit wir nicht unser Leben lang Kinder bleiben, wie geschrieben steht: „Was soll man mit den Kindern machen, die gealtert sind?“, müssen wir beginnen nach dem Prinzip Wahrheit/Lüge vorzugehen.

Doch wir dürfen süß/bitter nicht auslöschen, sondern darüber eine neue Lebenseinstellung aufbauen. Und das ist nur möglich, wenn man durch das Kabbala-Studium das höhere Licht anzieht.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 18.07.2010

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Von der Liebe zum Hass und vom Hass zurück zur Liebe

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn das Zerbrechen der allgemeinen Seele ein im Voraus eingeplantre und notwendiger Prozess ist – warum wird er als „Sündenfall“ bezeichnet?

Meine Antwort: Wir bezeichnen jedes Fallen als die Sünde – aber haben wir damals gesündigt?

In unserer Welt gilt es als Sünde, wenn ich daran denke, dass ich fähig bin, diese Handlung nicht zu begehen, weil ich genau weiß, dass sie unzulässig ist – und sie dennoch begehe. Aber dieser Gedanke ist falsch: würde ich genau wissen, dass ich sie nicht machen dürfte – hätte ich nicht gesündigt.

In Wirklichkeit, gilt als eine Sünde der Zustand, worin mich die Kräfte der Teilung ergriffen haben, um über mich zu herrschen. Als Sünde wird also der Zustand selbst und nicht sein Grund bezeichnet. Und der Grund ist immer der Schöpfer, Er hat unseren bösen, egoistischen Anfang geschaffen. Und wie kann man den bösen Anfang erschaffen, wenn nicht mittels des Sündenfalles? Man muss bis zu den hohen Stufen hinaufsteigen, um später zu fallen, um den Eindruck von allen Aufstiegen zu bekommen, um vom heutigen Zustand, den egoistischen Wunsch aufgrund des Zerbrechens hinaufzusteigen. Denn hätte es kein Zerbrechen gegeben, wäre die Selbstsucht einfach „tierisch“ geblieben. Und infolge des Zerbruchs wird er zur „Schöpfung“, zum „bösen Anfang“.

Bis zum Zerbrechen war es der einfache Wunsch zu genießen, – das einfache Tier. Wenn der Löwe den Damhirsch umbringen möchte, dann denken wir nicht, dass dabei der böse Anfang gilt – sondern, dass es seine Natur ist, dass der Wunsch die Füllung bekommt. Wann erscheint dann der böse Anfang? Wenn wir hinaufsteigen, und dort die Kräfte der Liebe und der Vereinigung bekommen, und wenn wir damit später fallen, und sie sich ins Gegenteil- in grundlosen Hass verwandeln! Folglich gibt es den Wunsch zu genießen, zusammen mit den Informationsdaten (Reshimot), die ihn zum grundlosen Hass stoßen – ein solcher Wunsch wird als böser Anfang bezeichnet.

Denn nun will er alle Anderen ausnutzen, weil er selbst davon Genuß erhält. Das heißt, im Menschen erscheint die Empfindung für andere Menschen – was es im Tier nicht gibt, und er genießt, wenn es dem anderen schlecht geht! Es ist schon der echte Egoismus.

Und das Gute beginnt dann zu gelten, wenn ich diesen Hass in Liebe umwandle. Aber ich brauche auf jeden Fall die Beziehung zu meinem Nächsten.

Aus dem Unterricht zur „Lehre der Zehn Sfirot“ „, 15.07.2010

Kabbalisten über Kabbalisten, Teil 13

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Auf den Wegen von Kabbalisten schreiten

Obwohl er eine Seele hat, ist er nicht im Stande, sich aus eigener Kraft zu der Erkenntnis des Schöpfers zu bewegen, bis er Inspiration von Oben bekommt. Dann wird ihn dies (und nur dies) dazu verpflichten, innezuhalten, den Anweisungen der Weisen (wie man sich vom eigenen Egoismus lossagen kann) zu folgen und auf diese (ihre Anweisungen) völlig zu vertrauen (indem man sich annulliert)

Baal HaSulam, Brief 19

Und da in jeder Generation zweifellos das Individuum weiter entwickelt ist, bedeutet das, wenn (die Zeit kommt und) gewöhnliche Menschen sich (gezwungenermaßen) von ihrer Qual und ihrem Leid befreien wollen, müssen sie sich der bewussten Weiterentwicklung (in der Spiritualität, im Geben und in der Liebe) zuwenden – dem Weg der Tora. Sie (die Massen) haben keine andere Wahl, als sich und ihre körperliche Freiheit beiseite zu stellen und dem Individuum Gehorsam zu leisten, den Anordnungen (des spirituellen Anführers) zu folgen und die Mittel der Heilung (die Methode der Korrektur des Egoismus), die dieses Individuum ihnen anbietet, anzunehmen.

Baal haSulam „Die Freiheit“

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