Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Die ewig scheinende Sonne

In der Wissenschaft der Kabbala geht es nur um das Verlangen. Über das Licht gibt es nicht besonders viel zu sagen. Es ist statisch, befindet sich im absoluten Ruhezustand, gibt nur, verfügt über eine einzige Eigenschaft – das Geben.Du willst von ihm empfangen? – Dann handle genauso wie es. Das Licht verändert sich nicht. Mit deinem Verlangen rufst du seine Einwirkung hervor.

Es ist einer Energiequelle ähnlich. Ich kann mich dieser nähern oder mich von ihr entfernen, kann von der einen Seite oder von der anderen an sie herankommen. Es ist mit einer Sonne zu vergleichen – man kann unter ihr verbrennen, man kann sie aber auch zum Guten nutzen.

Genauso wie die Sonne ist auch das Licht absolut statisch. Du kannst es anbeten oder es anschreien – es ändert sich nicht.

Alle Veränderungen spielen sich in dir ab, ob du schreist oder dich bedankst. Entsprechend deinen Veränderungen erzielst du verschiedene Ergebnisse durch seine Einwirkung.

Das Licht verändert sich nicht. Du enthüllst ein statisches, unbewegliches Feld. Dann stellst du fest, wie unterschiedlich du es im Maße deiner Veränderungen wahrnimmst. Aber du bist es, der es unterschiedlich wahrnimmt, es selbst verändert sich nicht.

Das Licht ist wie die Sonne, die niemals aufhört zu scheinen. Du kannst ihre Energie nutzen, wie du willst – zum Aufwärmen oder zum Kühlen u.a., doch die Energie selbst hat keine Form – die Form bestimmst du.

So ist auch der Schöpfer – der Gütige, der sowohl den Guten als auch den Schlechten Güte zukommen lässt – allen, die es wünschen. Erweist Er den Schlechten etwa auch Güte? Ja.

Doch weil sie dem Schöpfer in den Eigenschaften entgegengesetzt (gegensätzlich) sind, bekommen sie in dem Maße ihrer Gegensätzlichkeit zu Ihm Schläge statt Güte – und das hilft ihnen das Böse des Egoismus zu erkennen und verändert sie allmählich.

Aber am Besten ist, die Anweisung zur Nutzung des Lichts – die Kabbala – zu verwenden und sich nach dieser unter der Einwirkung des Lichts allmählich, schnell und einfach zu verändern.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „600 Tausend Seelen“ vom 20.09.2010

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Bündnis zwischen den Freunden

Eine Frage, die ich erhielt: Es steht geschrieben: „Glaube bis zu deinem Tod nicht an dich selbst“ – bis zum Tod des eigenen Egoismus. Doch wie kann man dann sicher sein, dass man das Ziel erreicht und nicht von dem Weg abkommt?

Meine Antwort: Es gibt das spirituelle Ziel und die Mittel zu dessen Erreichung, und ich muss mich daran festhalten. Ich kann keine Sicherheit in Bezug auf morgen haben und möchte deswegen bereits heute ein Bündnis mit der Gruppe und dem Schöpfer eingehen, um die Erreichung des höheren Ziels für mich selbst zu sichern!

Denn wenn ich mich auf dem Weg nicht halten kann, falle ich in das tierische Dasein zurück und urteile aus diesem heraus über das Leben, und der Schöpfer schenkt mir keine Beachtung mehr.

Oder aber ich hefte mich an die Gruppe von Freunden an und begebe mich vollkommen in ihre Hände, damit sie mich beschützen. Dann binden sie mich an die Gruppe fest, damit ich nicht herausfalle, wie die Seeleute auf einem Schiff, das in den Sturm geraten ist, sich am Mast festbinden, um nicht von der Welle ins Meer gespült zu werden. Jeder muss sich in so einer gefährlichen Situation sehen.

Und ich muss ein Bündnis zwischen uns aufbauen, solange ich noch voller Kraft und Begeisterung bin – solange ich mich im Aufstieg befinde, unterzeichne ich das Bündnis. Denn ich verstehe, dass Zeiten einbrechen können, in denen ich das spirituelle Ziel nicht mehr rechtfertigen kann, alles wird mir hoffnungslos schlecht vorkommen – und ich werde keine Zweifel daran haben, dass ich im Recht bin.

Deshalb steht geschrieben: „Glaube bis zu deinem Tod nicht an dich selbst“. Wenn der Mensch sich nicht in die Hände der Gruppe begibt, damit sie ihn lenkt, dann wird er vom eigenen Egoismus gesteuert werden und keine Chance haben, sich von diesem loszureißen. Es lohnt sich nicht, die Zeit zu vergeuden – entweder du schließt das Bündnis ab oder du kehrst nach Hause auf das Sofa zurück…
Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 17.09.2010

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Wenn die Entscheidung getroffen ist

Wir müssen einen Zustand erreichen, in dem wir uns zwischen Ägypten und der Freiheit finden und erkennen, dass wir, wenn wir uns vereinen, uns gemeinsam über unsere heutige Natur erheben und aus jedem früheren Zustand fliehen können.

Und solange das Böse noch nicht erkannt wurde und der Mensch noch in Ägypten bleiben will, macht es keinen Sinn, mit ihm zu reden. Das Exil muss in all seiner Bitterkeit, mit all seinen Problemen und Leiden wahrgenommen werden, damit endlich die Entscheidung getroffen wird, wegzugehen.

Unser Punkt im Herzen, „Moshe“ (Moses), zieht  (moshech) uns aus unserem momentanen Zustand nach vorne. Erst dann sind wir bereit, die Bürgschaft anzunehmen, und nicht früher.

Und in diesem Zustand existieren in dem Menschen sehr viele Verlangen nebeneinander. Natürlich bleiben in ihm noch all seine „Ägypter“ und der Pharao, aber es enthüllen sich bereits Moses, der Schöpfer, das Volk Israel – alle Eigenschaften des Menschen, sowohl die alten, egoistischen, als auch die neuen, altruistischen.

Der Mensch zweifelt, ob er aus dem Egoismus, aus dem Ägypten, ausziehen sollte. Und selbst nachdem er ausgezogen ist, hat er noch lange Zeit Zweifel, ob er richtig gehandelt hat und vielleicht lieber zurückgehen sollte – bis er seinen gesamten Egoismus korrigiert hat.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“ vom 17.09.2010

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Wie bemisst man „den Glauben über den Verstand“?

Unser ganzer Weg besteht in der Erkennung der Handlungen des Schöpfers uns gegenüber und der Klärung der richtigen Reaktion auf diese.

Das heißt „die Arbeit für den Schöpfer“, wenn ich zwei Sachen klären will: wer das mit mir macht und was Er macht? Das heißt, die Handlung und den Handelnden erkennen. Dadurch, dass ich versuche, die Handlungen und den Handelnden zu erkennen, entsteht meine Einstellung zu ihnen. Erst dann darf es um einen „Menschen“(„mich“) gehen, der irgendeine Haltung hat, zu „dem, was mit ihm geschieht“ und zu „Dem, der über ihn regiert“.

Die Einstellung zur Handlung entsteht „im Wissen“, durch Einbeziehung des Verstandes.

Wen ich dem Handelnden, dem Schöpfer eine Haltung aufweise, die meiner Empfindung seiner Taten entgegengesetzt ist, handelt es sich in diesem Fall um „über den Verstand“ bzw. trotz des Verstandes. Wenn ich mich dem Schöpfer gegenüber in direkter Abhängigkeit von Seinen Handlungen einstelle, dann heißt das „innerhalb des Wissens“. Unsere ganze Arbeit bewerten wir nur bezüglich des Schöpfers.

Diese Handlungen, die vom Schöpfer kommen, kann ich als „bitter/süß“ empfinden, das heißt als „gut und böse“ wahrnehmen. Und gleichzeitig habe ich einen weiteren Bezug zum Schöpfer – „die Wahrheit und die Lüge“.

Es ist nicht obligatorisch, dass „bitter“ die Wahrheit ist, und süß – die Lüge. Aber wenn ich mich über meine Empfindung „süß/bitter“ hinwegsetzeund für mich nicht die Empfindung wichtig ist, sondern die Erkenntnis, dass es von dem guten und Gutes tuenden Schöpfer kommt, dann bedeutet das, dass ich mich im Glauben über den Verstand befinde.

Von selbst bin ich dazu nicht fähig, weil ich in meinen Empfindungen lebe. Jedoch kann ich die Hilfe des Schöpfers bekommen und „süß und bitter“ werden nicht mehr unterschieden. Das bedeutet, dass ich mich im Geben befinde und Ihn im Glauben über dem Verstand wahrnehme.

Dank der von Ihm gegebenen Kraft bin ich aufgestiegen, und empfange identisch sowohl die angenehmen als auch unangenehmen Zustände, „das Gute“ und „das Böse“. Ich werde mich nicht einfach damit abfinden, sondern es wirklich so empfinden, und es bestimmt das Ausmaß meiner Beziehung zum Schöpfer!

Je größer die Gegensätzlichkeit zwischen dem Bösen und Guten ist und ich alle Zustande mit der Dankbarkeit durchlebe, desto höher ist meine spirituelle Stufe, die Höhe, auf welche ich über meine sowohl angenehme als auch unangenehme Wünsche und Erfüllungen hinaufgestiegen bin. Das heißt die Höhe des Glaubens an den Schöpfer.

Das Studium „Vom Mund zum Mund“

Eine Frage die ich erhielt: Was heißt „vom Mund zum Mund“ [„pe al pe“] zu lernen, wie Rabasch von Baal Sulam lernte?
Meine Antwort: „Vom Mund zum Mund“ zu lernen, bedeutet mit einem gemeinsamen Schirm zu lernen, denn der Mund (pe) – ist der Ort, wo sich der Schirm befindet.

Solche Verbindung heißt „Rucha be Rucha“ (auf dem Niveau Ruach), und dieses Niveau soll der Schüler mit seinem Lehrer erreichen.

Das ist das Maß des sich Annullierens von dem Unteren, dank welchem er einer Verbindung mit dem Höheren erreicht.

Jenen spirituellen Zustand zu erreichen ist nicht so einfach, aber wenigstens der Schüler muss das machen, was er in dieser Welt machen kann, indem er die Ratschläge seines Lehrers so befolgt, als ob das für ihn ein Gesetz wäre.

Das ist ein einfacher, praktischer Ratschlag, der für jeden zugänglich ist, und er heißt ein minimales Niveau des Annullierens vor dem Äußeren, auf welcher wir aus eigenen egoistischen Interessen her bereit sind.

Wenn ich von ihm das Spirituelle empfangen möchte, muss ich mich wie in einer Armee annullieren: gesagt – getan.

Der Lehrer spricht von dem Aufbau der richtigen Absicht, von Selbstannullierung, von Anstrengung, von Teilnahme an der Verbreitung – alles was vom Schüler gefragt wird.

Und der Schüler muss [den Anweisungen des Lehrers] zuhören, dann beginnt er durch den entstandenen Verbindungspunk das Licht, dass zur Quelle zurückführt,zu empfangen und das Gesagte zu verstehen.

Im Maß des Annullierens des eigenen Egoismus‘, verwandelt er sich automatisch in eine solche Konstruktion, in welcher das Verstehen zu ihm kommt, indem er die Form / den Eindruck des Spirituellen einnimmt. Und durch diesen Eindruck beginnen wir das Gesagte zu verstehen.

Wenn der Untere sich annulliert, drückt der Obere in ihm seinen Aufbau, seine zehn Sefirot.

Hoffen wir, dass Rabasch wirklich zu unserem Lehrer wird.

Aus einem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 12.09.2010

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Kabbalisten über die Sprache der Kabbala, Teil 2

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Die Wissenschaft der Kabbala spricht nicht von unserer materiellen Welt
Der Sohar spricht keineswegs von materiellen Ereignissen (die in den egoistischen Verlangen eines Menschen stattfinden), sondern von den höheren Welten (die in den altruistischen Verlangen wahrgenommen werden), wo die zeitliche Abfolge (Handlungsabfolge) eine andere als in der materiellen (egoistischen) Welt ist.
Spirituelle Zeiten äußern sich durch die Änderung von Formen und Stufen, die über Raum (des egoistischen Verlangens) und Zeit (der Handlungsabfolge) liegen (weil die Ursache und die Folge in der spirituellen Eigenschaft des Gebens ihrer Folge im Materiellen entgegengesetzt sind).

Das Buch Sohar mit Sulam-Kommentar, Abschnitt WaJeze, 139

Die Wissenschaft der Kabbala erzählt nur davon, was angefangen von der Wurzel der spirituellen Welt Assija und höher liegt (d.h. höher als unsere Welt. Aus diesem Grund sind alle, die versuchen Kabbala in unserer Welt anzuwenden, entweder Laien oder Scharlatane).

Rabbi Nachman von Bratslav. Sichot Moaran, 225

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Wie man Traurigkeit in Freude umwandelt

Eine Frage, die ich erhielt: Warum wird Jom Kippur vom Volk nicht als ein Feiertag, sondern als ein trauriger Tag, ja sogar als ein Trauertag empfunden?

Meine Antwort: Weil die Menschen nicht begreifen, dass das „Schlechte“ in den Empfindungen auch ein Sprungbrett zum Guten sein kann und abhängig von unserer Einstellung nicht als das Böse, sondern als das Gute empfunden werden kann. Zum Beispiel wenn im Zuge einer ärztlichen Untersuchung eine Erkrankung festgestellt wird – es wird etwas Böses erkannt, doch nun kann es behandelt werden, also bedeutet die Aufdeckung des Bösen etwas Gutes!

Es steht jedoch geschrieben: „Die Meinung von Kleinbürgern steht der Meinung der Tora entgegen“, und der Mensch stößt die Korrektur von sich weg. Er versteht nicht, wozu er das braucht.

Er jammert, dass es ihm schlecht geht, und bittet den Schöpfer darum, es solle ihm gut gehen, d.h. er weint um seinen Egoismus und beklagt sich, dass der Schöpfer ihn nicht erfüllt.

Er sagt quasi dem Schöpfer: „Warum bist Du so böse, so grausam?! Was kostet Dich das? Lass mich doch genießen!“

Er versteht nicht, dass die Enthüllung des Bösen für sein Wohl, für sein Wachstum notwendig ist. Am Beispiel unserer jahrtausendelangen Geschichte sollten wir eigentlich bereits verstehen, dass der Schöpfer nur auf jenes Verlangen antwortet, das auf die Korrektur, auf das Schöpfungsziel gerichtet ist, und auf keine anderen Bitten.

Doch nun ist die Zeit gekommen, allen zu erklären, was es bedeutet, tatsächlich zum Versöhnungstag zu kommen – um zu enthüllen „Ich erschuf das Böse“, dann „Ich erschuf die Tora zu dessen Korrektur“ und anschließend „weil ihr Licht zur Quelle zurückführt“.

Aus dem Unterricht nach den Artikeln von Rabash, Auszüge zum Versöhnungstag vom 15.09.2010

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An der Grenze zwischen Dunkel und Licht

Der Mensch braucht die Kraft der Tora, um sich selbst und die Realität bezüglich des Schöpfers zu enthüllen. Die Nähe zu dem Schöpfer bedeutet Ähnlichkeit mit Ihm, mit der Eigenschaft des Gebens und der Liebe.

Für den Menschen enthüllt sich diese Eigenschaft in der Beziehung zum Nächsten – zu demjenigen, der ihm in dem Lebensziel ähnlich ist.

Das Ziel (die Annäherung an den Schöpfer, die Enthüllung des Schöpfers, die Verschmelzung mit Ihm) wird in zwei Schritten erreicht:

1. die Eigenschaften des Menschen werden als das Böse enthüllt, weil sie ihn nicht das Ziel erreichen lassen,

2. die Kraft der Korrektur, das Licht, wird enthüllt, das in der Verbindung zwischen den Menschen, die auf das Ziel gerichtet sind, entdeckt und benutzt werden kann. In diesem Fall hilft der böse Trieb, die Natur des Menschen, ihm selbst bei der Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Am Anfang erscheinen uns die Makel des Egoismus (Klipot) als große Hindernisse. Doch während wir vorankommen, entdecken wir die Möglichkeit, sie zum Guten zu wenden.

Sie alle werden zu unserem Punkt der Selbständigkeit (Klipat Noga), dank welchem wir wachsen.

Rechts ist der Schöpfer, links ist die Klipa, aus ihnen beiden formen wir uns selbst, unsere unabhängige Form der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer.

Wenn die Kraft des Lichtes und die Kraft der Finsternis sich richtig miteinander verbinden, erschaffen sie in uns die Form von Adam, die Form eines Menschen. Als Mensch wird in uns das Ausmaß unserer Ähnlichkeit mit dem Schöpfer bezeichnet.

Das Licht macht alles: es enthüllt in uns die Kraft des bösen Triebs, aber auch seine Kraft, um den Egoismus zu entwickeln.

Letztendlich wird ihre gemeinsame Quelle, der Schöpfer, enthüllt, und der Unterschied zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkel, verschwindet, und alle Kräfte und Eigenschaften lassen das Bild der einzigen Realität der Quelle entstehen.

Genau darin besteht auch die ganze Wissenschaft der Kabbala – in der Enthüllung des Schöpfers der Schöpfung gegenüber, genauer gesagt in der Schöpfung.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 14.09.2010

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Neue Erfüllung für ein neues Verlangen

Der moderne Mensch besitzt alle Güter dieser Erde, und trotzdem sind wir noch unzufriedener als früher.

Früher, wenn der Mensch ein Pfund Brot am Tag hatte, konnte er von nichts Besserem mehr träumen.

Schaut aber, was ein moderner Mensch alles braucht. Doch ist er zufrieden? Nein! Und alle fragen: Warum?

Doch die Zufriedenheit befindet sich gar nicht erst auf der menschlichen Ebene – es werden keine neuen Spielsachen mehr helfen.

Wir wollen uns mit Sachen betäuben, doch die in uns entstehende Leere entstammt etwas ganz anderem – der Nichtübereinstimmung mit dem Schöpfer. Aus diesem Grund werden wir sie mit nichts außer der Wahrnehmung des Schöpfers füllen können!

Diese Leere entsteht in uns nach und nach und häuft sich bis zu einem bestimmten Maße an, um dann zu „explodieren“ – und da wird die Menschheit begreifen, dass wir diese Leere nicht mehr verbergen können, sondern sie füllen müssen, sonst wird uns das Leben schlimmer als der Tod vorkommen.

Dieses Verlangen kann keine Erfüllung in dieser Welt finden – das ist das Bedürfnis nach der Enthüllung der höheren Welt, des Schöpfers!

Doch die Schutzkräfte des Organismus zwingen uns, danach zu suchen, wie wir uns selbst in die Irre führen könnten. Und der Mensch nimmt Drogen, fängt an zu trinken oder füllt sein Leben mit unbedeutenden modischen Sachen oder Reisen aus – wir stecken unseren Kopf vor den Problemen in den Sand.

So funktioniert die Schutzkraft unseres Egos, das sich selbst beweisen will, dass es erfüllt ist, und diese Leere, die zu füllen unmöglich ist, verbergen will. Wozu sollen wir darüber nachdenken, was wir uns nicht holen können, und uns das Leben dadurch schwer machen?

So kann es nicht lange weitergehen! Noch schaffen wir es, uns auf der Stufe „Tier“ in die Irre zu führen, um das unerfüllte Verlangen auf der Stufe „Mensch“ nicht zu spüren. Doch die Situation wird unbedingt eskalieren.

In der Geschichte haben ähnliche Zustände zu Revolutionen, Kriegen, dramatischen und tragischen Lösungen geführt. Wollen wir hoffen, dass in unserem Fall der Ausweg nicht so hart sein wird.

Denn in diesem Fall müssen wir von der Ebene unserer Welt, der Stufe „Tier“, zu der Ebene der höheren Welt, der Stufe „Adam“ bzw. Schöpfer, aufsteigen. Das liegt nicht in unseren Kräften, die Menschheit wird vor Machtlosigkeit durchdrehen.

Auf unserer egoistischen Ebene konnte man von einer Stufe zur nächsten dank Revolutionen, Kriegen, neuer Ordnung, Religionen, neuen Technologien wie z.B. Buchdruck, Dampfmotor, Internet usw. aufsteigen.

Für eine gewisse Zeit brachte es Erfüllung, doch nun hat der Egoismus sich ausgeschöpft, und das Bedürfnis nach der Enthüllung des Schöpfers verlangt eben nach der spirituellen Erfüllung. In uns entsteht ein neues Verlangen: Denjenigen zu enthüllen, der uns lenkt.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 02.09.2010

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Jahresanfang ist der Anfang einer neuen Stufe

Der spirituelle Aufstieg vollzieht sich von dem Empfangen für sich hin zum Geben an die Anderen, was als „Glaube über dem Verstand“ bezeichnet wird, d.h., wenn ich „das Geben dem Empfangen vorziehe“ und Genuss vom Geben empfange.

Ich muss Begeisterung und Freude verspüren, weil ich mich über meinen Egoismus erhebe und nicht mehr darauf achte, was ich in ihm bekommen kann. Doch ich brauche das Licht, die Kraft, um in mir eine solche Veränderung zu vollziehen!

Das bedeutet: „Ich zu meinem Geliebten und der Geliebte zu mir“, wenn der Schöpfer und ich miteinander zu reden und einander zu verstehen beginnen.

Ich verstehe, warum der Schöpfer mein Leben leer gemacht und mir die Möglichkeit gegeben hat, mich der Gruppe anzuschließen, um zu klären, was Geben bedeutet.

Er leuchtet mir ein wenig, als ob Er sagen würde: „Nimm das!“, damit ich den ersten Schritt machen kann. Doch die Umsetzung obliegt mir.

Malchut des Höheren (die Eigenschaft des Gebens) wird von meinem Egoismus Keter (Rosh, Kopf) als dunkel und leer gesehen.

Doch wenn ich beschließe, dass mein Keter (Bestreben) ist, mich an sie – durch mein Verlangen zu geben – anzuheften, dann erscheint mir Malchut des Höheren nicht mehr leer – und dann hefte ich mich an sie als an eine höhere Stufe an.

Genau dies bedeutet auch den Beginn eines neuen Weges. Der Anfang heißt Neujahr (Rosh HaShana – Haupt des Jahres), das dem Monat Elul folgt – Akronym von „Ich zu meinem Geliebten und der Geliebte zu mir“.

Aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel vom 06.09.2010

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