Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Die Korrektur beginnt in Babylon

Die Schöpfung als Ganzes nennt sich „Babylon“. Sie wurde aus einem Verlangen erschaffen, das die Entwicklung in vier Phasen des Lichts, das Herabsteigen in den Welten, die Geburt und das Zerbrechen der Struktur von Adam durchlaufen hat. Im Endeffekt haben sich Verlangen zu empfangen und Verlangen zu geben dermaßen miteinander vermischt, dass es in jedem, Teile von allen anderen gibt.Dann ergießt sich das Licht auf diesen zerbrochenen Zustand, und die zerbrochenen Teile beginnen, vom unbelebten zum pflanzlichen, tierischen, und menschlichen Verlangen zu erwachen.

Doch gleichzeitig mit der Weiterentwicklung des Egoismus in den Menschen ist vor 5770 Jahren in einem der Menschen, Adam, das Verlangen zu geben entstanden. Damit hat der Korrekturprozess begonnen. Deshalb beginnt damit die Zeitrechnung.

Auf diese Weise lösen sich 20 Generationen bei der Vorbereitung auf die allgemeine Korrektur ab. Das erste Auftreten des völligen Zerbrechens nennt sich „Babylon“. Angefangen damit, sind bereits mehrere tausend Menschen den Weg von Adam bei der Enthüllung des Schöpfers gegangen, darum hießen sie „Mensch“, anders gesagt „Adams Sohn“ (Ben Adam).

Das Licht ergießt sich weiterhin auf die zerbrochenen Verlangen, und seine Einwirkung ruft in ihnen ebenfalls das Auftreten von zerbrochenen Verlangen zu geben hervor – löst Unruhe aus.

Der Mensch beginnt instinktiv die Suche, weil er sein Verlangen erfüllen will, er will den wahren Zustand enthüllen, den Grund für den Bruch zwischen den Eigenschaften des Empfangens und des Gebens finden. Genau das führt ihn zur Enthüllung des Schöpfers.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 28.09.2010

 Zum Kabbalalernzentrum–>

Wie hilft man einem Freund

Rabasch, 1984, „Der Mensch helfe seinem Freund „, der Text des Artikels ist in Fettdruck geschrieben.

Ich kann ohne Hilfe des Freundes nicht vorankommen, weil man nur in der Verbindung den Ort erreichen kann, in dem mir die spirituelle Welt eröffnet wird.

Hier brauche ich keine Hilfe, die in unserer Welt üblich ist, d.h. keine Hilfe des stärkeren, reicheren, besseren oder klügeren Menschen. Ich brauche die Hilfe des gleichgesinnten Menschen, der das gleiche Lebensziel verfolgt.

Wir müssen verstehen, wie ein Mensch seinem Freund helfen kann? Gilt das nur dort, wo es Reiche und Arme, Weise und Dumme, Starke und Schwache und dergleichen gibt?

In unserer Welt wird die Hilfe dort gebraucht, wo es einen Bruch zwischen den Menschen gibt, nur dort findet man die Möglichkeit, einander zu helfen. Wenn beide aber in der gleichen Lage sind, dann gibt es für die Hilfe keinen Platz. Die Hilfe in unserer Welt kommt also von einem Begünstigten zu einem minder begünstigten.

Aber wenn es nur Reiche, Starke und Kluge gibt, wie kann man dann noch einander helfen?

Ehrlich gesagt sind wir davon nicht begeistert, wenn wir jemanden um Hilfe bitten müssen. In unserem Inneren kommen Scham, Stolz und Neid hoch. Denn wir wollen uns nicht als Bedürftige zeigen, wir möchten nicht abhängig sein und streben nach der Getrenntsein.

Doch es gibt eine Sache, die allen eigen ist – das ist die Gemütslage. So wie die Weisen sagten: „Die Sorge im Herzen eines Menschen soll man anderen erzählen.“ Denn wenn die Stimmung schlecht ist, dann werden weder Reichtum noch Weisheit helfen.

Die erhobene Stimmung ist eine Folgerung der sicheren Empfindung einer guten Zukunft. Und wenn man weiß, dass man alleine nicht zurechtkommen oder sich retten kann, dann wird man depressiv.

Nur ein anderer Mensch kann einem helfen, indem er sieht, dass er sich in einem niederen Zustand befindet. So wie geschrieben steht: „Kein Mensch kann sich selbst aus dem Gefängnis befreien““.

Wenn unsere Welt das Gefängnis ist, dann erreicht man die Freiheit, die Empfindung der höheren Welt, nur mithilfe eines zielgerichteten Freundes.

Ein Freund kann ihn aufmuntern, d.h., die Überzeugung in der Erreichung des Ziels geben.

Das heißt, sein Freund erhebt ihn aus dem Zustand der Melancholie, in dem er sich befindet, in einen Zustand des Lebens. Dann beginnt der Mensch wieder Lebenskraft, Sicherheit und Glück zu spüren.

Meine Verzweiflung kam von der Unmöglichkeit, das geistige Ziel ohne Hilfe zu erreichen. Ich kann niemanden verpflichten, aber ich habe einen Freund gefunden, der sich wünscht, mir zu helfen. Somit hilft er mir nicht mit seinem Wissen oder mit seinem Reichtum, sondern nur mit dem Wunsch, das gemeinsame Ziel zu erreichen.

Folglich muss also jedes der Mitglieder der Gruppe auf die Gemütslage seines Freundes achten, und darüber nachdenken, worin er seinem Freund helfen könne, um ihm eine gehobene Stimmung zu bereiten.

Denn gerade die Stimmungslage ist jenes Tätigkeitsfeld, wo jeder in seinem Freund einen Mangel finden kann, den er füllen kann.

Es bedeutet nicht, dass man den Freund erheitern muss. Wir sind verpflichtet, in jedem Freund das Gefühl der Überzeugung in der Zielerreichung hervorrufen, damit er den Geist des Lebens, die gehobene Gemütsverfassung erlangt – welche über dieses Leben, über diese Welt hinaufsteigt. Mit einem Freund kann der Mensch sicher aus diesem Gefängnis hinauskommen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 26.09.2010

Segen und Fluch

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeuten „Segen und Fluch“, von denen im Buch Sohar geschrieben steht?
Meine Antwort: Segen ist die Kraft, die es mir ermöglicht, mich über den Egoismus zu erheben, mich mit den anderen zu verbinden. Segnen bedeutet, die Kraft des Gebens und der Liebe zu schenken.
Und Flüche sind umgekehrte Handlungen, wenn dem Menschen die Möglichkeit zu geben und zu lieben genommen wird.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.09 2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Die Hauptschwierigkeit der spirituellen Arbeit

Sukkot (das Laubhüttenfest) symbolisiert, wie auch alle anderen Feste, die spirituellen Zustände, die jeder Mensch weltweit durchlaufen muss, während er in seinen Eigenschaften von unserer Welt zur Welt der Unendlichkeit aufsteigt.

Als Aufstieg wird die Stärkung der Verbindung zwischen uns und dadurch auch unserer größeren Ähnlichkeit mit dem Schöpfer bezeichnet. Man kann sagen, dass wir nicht aufsteigen, sondern uns einander immer mehr annähern.

Es ist kein mechanischer, sondern ein qualitativer, gefühlsmäßiger, gegen die egoistische Natur gerichteter Aufstieg. Und diese können wir nur durch die Kraft des Lichts bekämpfen.

Darin besteht die ganze Schwierigkeit. Das Problem liegt nicht in der Überwindung des Egoismus, nicht im Kampf gegen die natürliche Faulheit – damit beschäftigen wir uns im normalen Leben. Die Schwierigkeit des spirituellen Weges besteht darin, dass diese Handlung nicht durch unsere eigenen Kräfte vollbracht wird.

Meine Natur kann nicht durch meine Anstrengung geändert werden, sondern durch eine gewisse verborgene Kraft, die ich darum bitten muss, diese Handlung zu vollbringen. Und darin besteht das ganze Problem!

Denn wenn ich selbst gegen meinen Egoismus arbeiten würde, würde ich mich für einen Helden halten. So handeln viele, und der gleiche Egoismus zwingt uns, gegen ihn vorzugehen, wenn das Ziel es wert ist.

Wir sind bereit, auf diese Weise gegen unseren Egoismus und sein Bestreben nach Ruhe zu handeln, weil wir darin einen Gewinn für unseren Neid, unsere Genusssucht und unseren Ehrgeiz sehen.

Doch auf dem spirituellen Weg muss man sich annullieren und „denjenigen“, den ich nicht kenne, um „das“ bitten, was mir entgegengesetzt ist, damit „Er“ kommt und meine Natur zum Gegenteil verändert.

Wenn wir uns vereinigen müssen, um jemanden zu besiegen, vereinigen wir uns, besiegen ihn und kehren als Helden zurück. Doch uns zu vereinigen, um den Schöpfer zu überzeugen, uns zu korrigieren, uns zu vereinen, ist ein großes Problem! Das Problem besteht darin, dass der Schöpfer verborgen ist und wir nicht verstehen, gegen was und für was wir arbeiten.
Bild

Aus diesem Grund beginnen viele Menschen mit der spirituellen Arbeit und werfen sie dann hin. Sie können diese Verhüllung nicht überwinden, sich nicht mit dem Teil unserer Arbeit abfinden, der nicht von uns abhängt.

Der Mensch tut sich schwer damit, zu akzeptieren, dass er sich für die Korrektur seiner selbst an die unsichtbare Kraft wenden muss. Darum liegt das ganze Problem nicht in unserer Faulheit, sondern darin, dass der Schöpfer verborgen ist.

Aus dem Unterricht nach den Auszügen zum Sukkot-Fest vom 24.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>


Die ewige Abhängigkeit vom Licht

Eine Frage, die ich erhielt: Wodurch unterscheidet sich die Erkenntnis des Bösen von der Korrektur des Bösen?

Meine Antwort: Das Verlangen ist (vom Licht) erschaffen worden und kann sich selbst nicht verändern. Außerhalb des Lichts ist das Verlangen gleich Null – es existiert nicht! Es hängt völlig von der Einwirkung des Lichts, von dem es erschaffen wurde, ab.

In der Schöpfung gibt es nichts anderes, außer dem Licht und dem von ihm erschaffenen Verlangen. In Abhängigkeit von der Einwirkung des Lichts auf das von ihm erschaffene Verlangen kann das Verlangen von „völlig egoistisch“ bishin zu „völlig altruistisch“ sein.

Alles hängt davon ab, wie intensiv das Licht darauf einwirkt. Wenn wir vom Verlangen sprechen, müssen wir sagen wie es ist, und dass es völlig vom Licht bestimmt wird.

Das ist mit einem Stück Eisen zu vergleichen, das sich unter einem Magneten befindet. Das gesamte Verhalten des Eisenstücks hängt vom Verhalten des Magneten ab.

Und wir hängen immer und ewig vom Licht, von seiner Einwirkung auf uns ab. Und wenn es aufhört, verschwinden wir!

Die Erfüllung mit dem Licht des Verlangens ruft in uns den Genuss hervor.

Die Entleerung des Verlangens ruft in uns Leiden hervor.

Durch die fast völlige Entfernung des Lichts von uns (aus dem Verlangen) hören wir auf, das Licht als Quelle unserer Existenz wahrzunehmen (die Verhüllung des Schöpfers).

Die Annäherung des Lichts aus seiner Verhüllung lässt uns das Böse, unseren Egoismus in uns gegenüber seiner Eigenschaft des Gebens und der Liebe erkennen, selbst wenn wir das Licht an sich noch nicht wahrnehmen.

Eine noch größere Annäherung des Lichts wird bereits als die Erkenntnis des Egoismus als einer unannehmbaren Eigenschaft empfunden – in einem solchen Zustand ist der Schöpfer (das Licht) ein Garant dafür, dass der Mensch nicht mehr auf seinen Egoismus zurückgreifen wird. Wenn das Licht sich jedoch entfernt, fällt der Mensch zweifels ohne in seinen natürlichen Egoismus zurück.

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt uns, wie wir die Einwirkung des Lichtes auf uns steuern und auf diese Weise schnell und unkompliziert zur Vollkommenheit gelangen können, anstatt uns in der Erkenntnis des Bösen an uns selbst in diese Richtung bewegen zu müssen.

In jedem Fall hängen wir für ewig vom Licht ab – und das ist wunderbar, weil Es uns mit Sicherheit zur Vollkommenheit bringt.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Die ewig scheinende Sonne

In der Wissenschaft der Kabbala geht es nur um das Verlangen. Über das Licht gibt es nicht besonders viel zu sagen. Es ist statisch, befindet sich im absoluten Ruhezustand, gibt nur, verfügt über eine einzige Eigenschaft – das Geben.Du willst von ihm empfangen? – Dann handle genauso wie es. Das Licht verändert sich nicht. Mit deinem Verlangen rufst du seine Einwirkung hervor.

Es ist einer Energiequelle ähnlich. Ich kann mich dieser nähern oder mich von ihr entfernen, kann von der einen Seite oder von der anderen an sie herankommen. Es ist mit einer Sonne zu vergleichen – man kann unter ihr verbrennen, man kann sie aber auch zum Guten nutzen.

Genauso wie die Sonne ist auch das Licht absolut statisch. Du kannst es anbeten oder es anschreien – es ändert sich nicht.

Alle Veränderungen spielen sich in dir ab, ob du schreist oder dich bedankst. Entsprechend deinen Veränderungen erzielst du verschiedene Ergebnisse durch seine Einwirkung.

Das Licht verändert sich nicht. Du enthüllst ein statisches, unbewegliches Feld. Dann stellst du fest, wie unterschiedlich du es im Maße deiner Veränderungen wahrnimmst. Aber du bist es, der es unterschiedlich wahrnimmt, es selbst verändert sich nicht.

Das Licht ist wie die Sonne, die niemals aufhört zu scheinen. Du kannst ihre Energie nutzen, wie du willst – zum Aufwärmen oder zum Kühlen u.a., doch die Energie selbst hat keine Form – die Form bestimmst du.

So ist auch der Schöpfer – der Gütige, der sowohl den Guten als auch den Schlechten Güte zukommen lässt – allen, die es wünschen. Erweist Er den Schlechten etwa auch Güte? Ja.

Doch weil sie dem Schöpfer in den Eigenschaften entgegengesetzt (gegensätzlich) sind, bekommen sie in dem Maße ihrer Gegensätzlichkeit zu Ihm Schläge statt Güte – und das hilft ihnen das Böse des Egoismus zu erkennen und verändert sie allmählich.

Aber am Besten ist, die Anweisung zur Nutzung des Lichts – die Kabbala – zu verwenden und sich nach dieser unter der Einwirkung des Lichts allmählich, schnell und einfach zu verändern.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „600 Tausend Seelen“ vom 20.09.2010

Zum Kabbalernzentrum–>

Bündnis zwischen den Freunden

Eine Frage, die ich erhielt: Es steht geschrieben: „Glaube bis zu deinem Tod nicht an dich selbst“ – bis zum Tod des eigenen Egoismus. Doch wie kann man dann sicher sein, dass man das Ziel erreicht und nicht von dem Weg abkommt?

Meine Antwort: Es gibt das spirituelle Ziel und die Mittel zu dessen Erreichung, und ich muss mich daran festhalten. Ich kann keine Sicherheit in Bezug auf morgen haben und möchte deswegen bereits heute ein Bündnis mit der Gruppe und dem Schöpfer eingehen, um die Erreichung des höheren Ziels für mich selbst zu sichern!

Denn wenn ich mich auf dem Weg nicht halten kann, falle ich in das tierische Dasein zurück und urteile aus diesem heraus über das Leben, und der Schöpfer schenkt mir keine Beachtung mehr.

Oder aber ich hefte mich an die Gruppe von Freunden an und begebe mich vollkommen in ihre Hände, damit sie mich beschützen. Dann binden sie mich an die Gruppe fest, damit ich nicht herausfalle, wie die Seeleute auf einem Schiff, das in den Sturm geraten ist, sich am Mast festbinden, um nicht von der Welle ins Meer gespült zu werden. Jeder muss sich in so einer gefährlichen Situation sehen.

Und ich muss ein Bündnis zwischen uns aufbauen, solange ich noch voller Kraft und Begeisterung bin – solange ich mich im Aufstieg befinde, unterzeichne ich das Bündnis. Denn ich verstehe, dass Zeiten einbrechen können, in denen ich das spirituelle Ziel nicht mehr rechtfertigen kann, alles wird mir hoffnungslos schlecht vorkommen – und ich werde keine Zweifel daran haben, dass ich im Recht bin.

Deshalb steht geschrieben: „Glaube bis zu deinem Tod nicht an dich selbst“. Wenn der Mensch sich nicht in die Hände der Gruppe begibt, damit sie ihn lenkt, dann wird er vom eigenen Egoismus gesteuert werden und keine Chance haben, sich von diesem loszureißen. Es lohnt sich nicht, die Zeit zu vergeuden – entweder du schließt das Bündnis ab oder du kehrst nach Hause auf das Sofa zurück…
Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 17.09.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Wenn die Entscheidung getroffen ist

Wir müssen einen Zustand erreichen, in dem wir uns zwischen Ägypten und der Freiheit finden und erkennen, dass wir, wenn wir uns vereinen, uns gemeinsam über unsere heutige Natur erheben und aus jedem früheren Zustand fliehen können.

Und solange das Böse noch nicht erkannt wurde und der Mensch noch in Ägypten bleiben will, macht es keinen Sinn, mit ihm zu reden. Das Exil muss in all seiner Bitterkeit, mit all seinen Problemen und Leiden wahrgenommen werden, damit endlich die Entscheidung getroffen wird, wegzugehen.

Unser Punkt im Herzen, „Moshe“ (Moses), zieht  (moshech) uns aus unserem momentanen Zustand nach vorne. Erst dann sind wir bereit, die Bürgschaft anzunehmen, und nicht früher.

Und in diesem Zustand existieren in dem Menschen sehr viele Verlangen nebeneinander. Natürlich bleiben in ihm noch all seine „Ägypter“ und der Pharao, aber es enthüllen sich bereits Moses, der Schöpfer, das Volk Israel – alle Eigenschaften des Menschen, sowohl die alten, egoistischen, als auch die neuen, altruistischen.

Der Mensch zweifelt, ob er aus dem Egoismus, aus dem Ägypten, ausziehen sollte. Und selbst nachdem er ausgezogen ist, hat er noch lange Zeit Zweifel, ob er richtig gehandelt hat und vielleicht lieber zurückgehen sollte – bis er seinen gesamten Egoismus korrigiert hat.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“ vom 17.09.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Wie bemisst man „den Glauben über den Verstand“?

Unser ganzer Weg besteht in der Erkennung der Handlungen des Schöpfers uns gegenüber und der Klärung der richtigen Reaktion auf diese.

Das heißt „die Arbeit für den Schöpfer“, wenn ich zwei Sachen klären will: wer das mit mir macht und was Er macht? Das heißt, die Handlung und den Handelnden erkennen. Dadurch, dass ich versuche, die Handlungen und den Handelnden zu erkennen, entsteht meine Einstellung zu ihnen. Erst dann darf es um einen „Menschen“(„mich“) gehen, der irgendeine Haltung hat, zu „dem, was mit ihm geschieht“ und zu „Dem, der über ihn regiert“.

Die Einstellung zur Handlung entsteht „im Wissen“, durch Einbeziehung des Verstandes.

Wen ich dem Handelnden, dem Schöpfer eine Haltung aufweise, die meiner Empfindung seiner Taten entgegengesetzt ist, handelt es sich in diesem Fall um „über den Verstand“ bzw. trotz des Verstandes. Wenn ich mich dem Schöpfer gegenüber in direkter Abhängigkeit von Seinen Handlungen einstelle, dann heißt das „innerhalb des Wissens“. Unsere ganze Arbeit bewerten wir nur bezüglich des Schöpfers.

Diese Handlungen, die vom Schöpfer kommen, kann ich als „bitter/süß“ empfinden, das heißt als „gut und böse“ wahrnehmen. Und gleichzeitig habe ich einen weiteren Bezug zum Schöpfer – „die Wahrheit und die Lüge“.

Es ist nicht obligatorisch, dass „bitter“ die Wahrheit ist, und süß – die Lüge. Aber wenn ich mich über meine Empfindung „süß/bitter“ hinwegsetzeund für mich nicht die Empfindung wichtig ist, sondern die Erkenntnis, dass es von dem guten und Gutes tuenden Schöpfer kommt, dann bedeutet das, dass ich mich im Glauben über den Verstand befinde.

Von selbst bin ich dazu nicht fähig, weil ich in meinen Empfindungen lebe. Jedoch kann ich die Hilfe des Schöpfers bekommen und „süß und bitter“ werden nicht mehr unterschieden. Das bedeutet, dass ich mich im Geben befinde und Ihn im Glauben über dem Verstand wahrnehme.

Dank der von Ihm gegebenen Kraft bin ich aufgestiegen, und empfange identisch sowohl die angenehmen als auch unangenehmen Zustände, „das Gute“ und „das Böse“. Ich werde mich nicht einfach damit abfinden, sondern es wirklich so empfinden, und es bestimmt das Ausmaß meiner Beziehung zum Schöpfer!

Je größer die Gegensätzlichkeit zwischen dem Bösen und Guten ist und ich alle Zustande mit der Dankbarkeit durchlebe, desto höher ist meine spirituelle Stufe, die Höhe, auf welche ich über meine sowohl angenehme als auch unangenehme Wünsche und Erfüllungen hinaufgestiegen bin. Das heißt die Höhe des Glaubens an den Schöpfer.

Das Studium „Vom Mund zum Mund“

Eine Frage die ich erhielt: Was heißt „vom Mund zum Mund“ [„pe al pe“] zu lernen, wie Rabasch von Baal Sulam lernte?
Meine Antwort: „Vom Mund zum Mund“ zu lernen, bedeutet mit einem gemeinsamen Schirm zu lernen, denn der Mund (pe) – ist der Ort, wo sich der Schirm befindet.

Solche Verbindung heißt „Rucha be Rucha“ (auf dem Niveau Ruach), und dieses Niveau soll der Schüler mit seinem Lehrer erreichen.

Das ist das Maß des sich Annullierens von dem Unteren, dank welchem er einer Verbindung mit dem Höheren erreicht.

Jenen spirituellen Zustand zu erreichen ist nicht so einfach, aber wenigstens der Schüler muss das machen, was er in dieser Welt machen kann, indem er die Ratschläge seines Lehrers so befolgt, als ob das für ihn ein Gesetz wäre.

Das ist ein einfacher, praktischer Ratschlag, der für jeden zugänglich ist, und er heißt ein minimales Niveau des Annullierens vor dem Äußeren, auf welcher wir aus eigenen egoistischen Interessen her bereit sind.

Wenn ich von ihm das Spirituelle empfangen möchte, muss ich mich wie in einer Armee annullieren: gesagt – getan.

Der Lehrer spricht von dem Aufbau der richtigen Absicht, von Selbstannullierung, von Anstrengung, von Teilnahme an der Verbreitung – alles was vom Schüler gefragt wird.

Und der Schüler muss [den Anweisungen des Lehrers] zuhören, dann beginnt er durch den entstandenen Verbindungspunk das Licht, dass zur Quelle zurückführt,zu empfangen und das Gesagte zu verstehen.

Im Maß des Annullierens des eigenen Egoismus‘, verwandelt er sich automatisch in eine solche Konstruktion, in welcher das Verstehen zu ihm kommt, indem er die Form / den Eindruck des Spirituellen einnimmt. Und durch diesen Eindruck beginnen wir das Gesagte zu verstehen.

Wenn der Untere sich annulliert, drückt der Obere in ihm seinen Aufbau, seine zehn Sefirot.

Hoffen wir, dass Rabasch wirklich zu unserem Lehrer wird.

Aus einem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 12.09.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>