Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Die Stufen von Bina hochsteigen

Wenn wir uns über unseren Egoismus erheben und uns an die anderen mit den Banden der Liebe und des Gebens binden, durchlaufen wir nacheinander alle Stufen von Bina.

Die erste Phase von Bina ist „GaR de Bina“ – die Weigerung, den eigenen Egoismus zu benutzen, die Angst, zu nehmen, zu schaden, obwohl mir die Gelegenheit geboten wird, alles vollkommen ungestraft zu tun. So erhebe ich mich allmählich über meinen Egoismus.

Die zweite Phase von Bina ist „SaT de Bina“ – mir wird zu verstehen gegeben, dass alle von mir abhängen, und ich leide darunter, dass ich sie nicht erfüllen kann, wie geschrieben steht: „Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh säugen“.

Ich fange an, die Verlangen von den Anderen zu spüren und diese an mich anzuschließen – ich nehme die ganze Welt als ein Teil von mir selbst wahr.

Das ist jedoch kein Egoismus einer Mutter, die genießt, dass sie ihr Kind gefüttert hat – ich handle über dem Hass, der nicht verschwindet! Ich korrigiere jedes Mal meine Abstoßung dem Nächsten gegenüber.

Ich empfinde die Verlangen von den Anderen als mir fremd und verhasst und gleichzeitig fange ich dank dem Licht und der Kraft der Korrektur an, sie als meine eigenen wahrzunehmen. Alle Verbindungen entstehen nur mit Hilfe von anti-egoistischen Schirmen.

Und wenn ich beginne, an die Anderen zu geben, spüre ich die ganze Zeit, wie viel ich von mir nehme und an sie weitergebe, wie ich mich deswegen entleere – und wie ich allein deswegen erfüllt werde, dass ich sie erfülle!

Das sind Korrekturen über Korrekturen – der Weg zurück, nach oben, in die Welt der Unendlichkeit.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 03.10.2010

 

Vorbereitung auf die richtige Einstellung

Unsere ganze Arbeit ist auf die Vorbereitung gerichtet. Es wird von uns nicht verlangt, den Egoismus, der sich in uns enthüllt, auszulöschen, sondern bereit zu sein, ihn immer als in uns vom höheren Licht, vom Schöpfer enthüllt wahrzunehmen – damit wir ihn sofort als wenn auch bittere, aber freudvolle Anzeichen unserer Entwicklung erkennen.

Nach dem stufenweisen Herabsteigen der Seelen (des Verlangens und des Lichts) von oben nach unten müssen wir die gleichen Stufen, Zustände, von unten nach oben enthüllen, sie in allen Details durchfühlen, sonst wird es einen Makel im gesamten Kli, in der Endkorrektur geben.

Wir sind nicht in der Lage, das Schicksal, so wie es von oben nach unten heruntersteigt, zu verändern. Allerdings können wir uns darauf vorbereiten, es anders zu sehen und anzunehmen. Unangenehme Empfindungen im Egoismus, im Verlangen zu genießen, werden dadurch hervorgerufen, dass ich mich mit meinem Ego identifiziere.

Wenn ich mich aber über das Ego erhebe, wenn ich mich vorbereite, um nur gute Veränderungen in allem, was vom Schöpfer kommt, zu sehen, dann empfinde ich die gleichen Zustände der unangenehmen Enthüllung des Egoismus als gut, positiv, nützlich. Dafür bin ich dankbar.

Wenn ich anfange, das Verhalten des Schöpfers anders wahrzunehmen, werden alle meine absichtlichen und unabsichtlichen Vergehen zu Möglichkeiten für die Korrektur zum Geben und verwandeln sich später in Verdienste. Also hängt alles von mir, von meiner Vorbereitung ab.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 07.10.2010

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Wie man vor Liebe leuchtet

Frage: Ich verstehe, dass man seinen Egoismus hassen kann, doch woher entsteht in mir plötzlich die Liebe zum Nächsten?
Antwort: Die Liebe entsteht infolge der Korrektur, über den Schirmen. Doch nichts verschwindet, das Verlangen zu genießen wächst nur ständig, der Hass und die Entfernung von den Anderen vergrößern sich, und darüber entsteht die Liebe!
Wenn wir die Welt der Unendlichkeit erreichen, werden wir eine endlose Entfernung zwischen uns spüren, und darüber die vollkommene Verbindung. Deshalb wird diese von uns erschaffene Verbindung als „620″ Mal (Pi Tarach) größer als die ursprünglich existierende bezeichnet.
Es ist mit dem elektrischen Netz zu vergleichen – um Energie zu gewinnen, ist Widerstand notwendig. Du musst Kraft aufwenden, um diese Energie zu gewinnen – nur dann leistet sie die Arbeit und führt zu einem positiven Ergebnis.
Es ist Widerstand einerseits und irgendeine Handlung andererseits notwendig. Wenn du sie verbindest, kannst du die Arbeit verrichten, indem du eine Energiequelle erhältst – die Lampe beginnt, zu leuchten.

Sie leuchtet, weil es in ihrem Inneren eine Spirale mit Widerstand gibt, und je mehr Widerstand sie dem Licht leistet, desto stärker leuchtet sie!
Diese zwei Kräfte, die zusammenarbeiten, jedoch einander entgegengesetzt sind, erwärmen die Spirale, und sie beginnt, Licht auszustrahlen.
Alles beruht auf Widerstand, er muss bei allen Erscheinungen erhalten bleiben, danach messen wir die Leistung – das folgt aus dem primären Verlangen zu genießen, das gegenüber dem Licht steht.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 03.10.2010

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Der wahre Altruismus und die Hilfe für den Nächsten

Eine Frage, die ich erhielt: Baal HaSulam schreibt, dass man den Nächsten so sehr lieben muss, dass man ihm sogar das letzten Kissen geben sollte. Bedeutet das, dass wir die materiellen Verlangen voneinander erfüllen sollen?

Meine Antwort: Ich habe aber nichts, womit ich diese Verlangen erfüllen könnte! Wo soll ich sieben Milliarden Kissen für die ganze Menschheit hernehmen?

Wenn jeder sich nur um das Geben sorgt, wird er von nichts zu viel haben – nur das Nötigste, um ein normales Leben für sich zu sichern. Was kann er dann an die Anderen geben?

Es gibt ein Gesetz, nach dem ich nichts Notwendiges, ohne das ich selbst nicht existieren kann, weggeben darf. Das bezieht sich auf die Existenz des tierischen Körpers, der nicht vernachlässigt werden darf.

Also habe ich gar nichts, was ich an die Anderen geben kann. Das wird von mir auch nicht verlangt! Wenn ich mich in Bezug auf den Korrekturprozess richtig organisiere, habe ich kein Gramm, keinen Groschen zu viel – ich lebe nur um des Gebens willen und nehme für mich selbst nicht zu viel.

Wir vergessen aber, dass wir nichts selbst tun müssen – alles wird vom Licht geregelt. Wir müssen nur die Verbindung erschaffen, damit das Licht durch uns wirkt.

Wenn ich daran denke, dass der Andere etwas haben soll, dann wird er es auch haben. Ich habe das für ihn arrangiert, dadurch bin ich dem Schöpfer ähnlich geworden, denn ich habe eine Handlung des Gebens ausgelöst.

Ich kann nichts Größeres tun, als das Licht zum Handeln zu erwecken. Das bedeutet, dass ich ein MaN, eine Bitte erhebe. Und mein MaN (meine Bitte) aus Malchut funktioniert so, wie MaD (eine Antwort) aus Bina. Ich erhebe mein gesamtes Verlangen zu Bina, von der gleichen Stärke wie SaT de Bina.

Alles wird in Gedanken geregelt, von mir geht das Verlangen, den Nächsten zu erfüllen, aus, erfüllt wird er aber vom Schöpfer. Ich bin nur ein Bindeglied zwischen einem anderen Menschen und dem Schöpfer. Die Welt ist in dieser Form in meiner Vorstellung erschaffen worden, damit ich mich korrigieren kann.

Ich spüre, dass ich selbst nichts außer dem Geben an den Nächsten brauche. Ich fühle mein Verlangen über seinem und noch höher das Verlangen des Schöpfers, die Möglichkeit, Ihn zu erfüllen und Ihm Genuss zu bereiten.

Wenn ich meine Verlangen auf diese Weise organisiere, bedeutet das, dass ich meine Handlungen vollziehe. Der Schöpfer wird diese Handlungen vollziehen, und wir werden die Einheit erlangen. Ich habe Ihn darum gebeten, uns verschmelzen zu lassen, und es ist geschehen. Ich muss nur darum bitten.

Der Schöpfer macht es absichtlich, dass dem Nächsten an etwas fehlt – damit ich Ihn darum bitten will, das auszugleichen, damit ich mich mit Ihm verbinden und Ihm ähnlich werden will.

Er hat das ganze Übel in der Welt erschaffen und will, dass ich als Beschützer eines jeden auftrete und mich um alle kümmere. Er füllt die Welt mit dem Licht der Unendlichkeit aus und verschwindet anschließend und gibt mir die Möglichkeit, das Licht in diese Welt zurückzuholen.

Ich muss aber begreifen, dass die Welt sich mir in meiner „Matrix“, in meiner Einbildung auf diese Weise vorstellt, damit ich korrigiert werde.

Wenn ich aber versuche, etwas zu geben, d.h. nicht mich, sondern die Welt zu korrigieren, dann lasse ich die Welt noch schlechter werden – um mir später meines Fehlers bewusst zu werden und anzufangen, doch mich selbst zu korrigieren.

Wir sehen deutlich, dass jegliche „humanitäre Hilfe“ nur Schaden anrichtet und Terrorismus, Diebstahl und Faulheit zur Folge hat.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 04.10.2010



So hat mich nun mal meine Mutter zur Welt gebracht…

Bericht (Personality and Social Psychology Review): Egoistische Genen werden von der Mutter geerbt, die altruistische von dem Vater.

Bemerkung: Entsprechend der Wissenschaft der Kabbala, der maennlicher Teil ist fuer die Eigenschaft und Kraft des Gebens verantwortlich, wobei der weibliche Teil fuer die Eigenschaft und Kraft des Empfangens.

Der maennliche Teil ist der Schirm, der weibliche ist das Verlangen, deshalb ragt der maennliche Organ hervor, der weibliche herein usw. ..

Aber es gibt keinen Vorteil von eine Geschlecht ueber dem anderen, ohne beiden kommt man nicht zurecht, der Egoismus ist nicht weniger wichtig als der Altruismus. Und man baut sich auf, indem man beide richtig kombiniert – in der mittleren Linie.

Auch die Kabbala ruft uns dazu auf, sich mit unseren Problemen zum Schoepfer, der dich gemacht hat hat (Lech le uman she asani), und nicht zu den Eltern.

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Ein Hilfeschrei

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kommt man zum inneren Schrei? Gibt es ein Vorankommen ohne den Schrei?

Meine Antwort: Natürlich gibt es kein Vorankommen ohne den Schrei. Und zum Schrei kann man nur mit Hilfe der Umgebung gelangen. Der Mensch ist nicht in der Lage, ein solches Verlangen allein zu erreichen.

Denn der Schrei soll auf das Geben gerichtet sein, ich muss mich über meinen Egoismus erheben, und dieses Sich-Erheben ist nur möglich, wenn ich meine Freunde beneide.

Worüber soll ich mich sonst erheben? Wie und wohin soll ich aus meinem Ego herausspringen? Es ist unmöglich, sich selbst aus dem Sumpf an den Haaren herauszuziehen, oder wie die Kabbalisten sagten: „Ein Gefangener kann sich nicht selbst aus dem Gefängnis befreien“.

Nur wenn ich an der Vereinigung arbeite, führe ich meinen Punkt im Herzen aus dem Egoismus heraus, indem ich mich mit den anderen verbinden will. Ich verstärke ständig die Anstrengungen, lasse mich immer mehr von der Gruppe begeistern und bekomme durch sie das Licht, das zur Quelle zurückführt.

Das Licht dringt durch das spirituelle System von Arich Anpin (A“A) über Aba we Ima (Aw“I) und Seir Anpin (S“A) zu Malchut (M) durch. Malchut bedeutet die Shechina, die Gesamtheit aller Seelen.

Da die Seelen sich unter Parssa in einem zerbrochenen Zustand befinden, gibt es dort keine Möglichkeit, das Licht zu empfangen. Aus diesem Grund steigen wir zu Shechina auf, zur Versammlung der Seelen, die nach der Einheit und dem Geben streben, und bekommen dort die Einwirkung des höheren Lichts. Dort ist unser Treffpunkt.

Eine Frage, die ich erhielt: Ist der Schrei ebenfalls eine Gruppenhandlung?

Meine Antwort: Der Schrei ist ein Ergebnis der Ansammlung von gemeinsamen Anstrengungen der Gruppe. Der Mensch bedarf einer äußeren Einwirkung, um zum persönlichen Schrei zu kommen. Es ist eine Kombination von beidem nötig.

Dabei spürt der Mensch, dass er aus der Gemeinschaft heraus schreit. Denn er verlangt nicht nach irgendetwas, sondern nach der Vereinigung, er betet nicht um die Errettung vor dem Unglück, sondern um die Eigenschaft des Gebens.

Sein Schrei ist individuell, jedoch auf die Einheit, auf die Verbindung mit den anderen und dem Schöpfer gerichtet. So sind die Gesetze der spirituellen Welt, des Ortes der Verbindung über dem Egoismus.

Aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel vom 01.10.2010

Kabbala Akademie

Das Hauptprinzip des Vorankommens

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist das Hauptprinzip des Vorankommens?

Meine Antwort: Um die spirituelle Arbeit besser zu verstehen, muss man am Schluss beginnen. Der letzte Punkt, das Ziel – die „Verschmelzung“ – wird durch die Einwirkung des Höheren Lichtes auf den Menschen erreicht.

Im Laufe des gesamten spirituellen Aufstieges, der Korrektur des Egoismus von seinem Ausgangspunkt bis zur Endkorrektur, ja noch ganz am Anfang des Weges, am Anfang der Korrektur des Egoismus, muss es zur Erkenntnis dessen kommen, dass nur das Höhere Licht mich korrigieren kann.

Das heißt, die Erkenntnis des Bösen ist der Ausgangspunkt, wie geschrieben steht: „Ich erschuf den Egoismus und gab die Tora zu dessen Korrektur“.

Und dieser Punkt ist der wichtigste, weil darin der Unterschied zwischen den Gläubigen und den Kabbalisten besteht. Die Gläubigen sehen kein Übel in sich, deshalb korrigieren sie sich nicht, sondern führen Handlungen aus, um nach dem Tod ins Paradies zu kommen.

Und ein Kabbalist weiß, dass die Möglichkeit, die höhere Welt zu enthüllen, ihm nur jetzt gegeben wird und der Tod seines Körpers ihm nichts bringt. Es gibt weder ein Paradies noch eine Hölle nach dem Tod.

Wenn der Mensch vollkommen auf alle Möglichkeiten verzichtet, das Ziel mit Hilfe von irgendwelchen Ausflüchten, Wegen und Mitteln zu erreichen, und sich nur dem Höheren Licht hingibt und nur darauf vertraut, dann bedeutet das, dass er am Anfang der Leiter zum Schöpfer angelangt ist.

Später muss er noch viele Anstrengungen unternehmen, um durch alle Tore zu gehen und sich zu vergewissern, dass sie nicht zur höheren Welt führen, um dann das letzte ewig offene Tor – das Tor der Tränen – zu erreichen und durch dieses zu gehen.

Bis dahin gibt es viele egoistische Ausflüchte vor der Erkenntnis des Bösen: das Studium, die egoistischen Weisheiten, die Verbreitung – alles Mögliche, nur um sich nicht vor dem Licht beugen und zugeben zu müssen, dass man selbst nicht in der Lage ist und dass nur das Höhere Licht korrigieren und zur Eigenschaft des Gebens erheben kann.

Diese Erkenntnis des Bösen kann nur mit Hilfe der Gruppe beschleunigt werden. Und zwar nicht einfach die Erkenntnis des Bösen des Egoismus als Verlangen „für sich selbst“, sondern die Erkenntnis dessen, dass dieser gegen den Schöpfer ist und das Ziel nicht erreichen lässt.

Man muss die „Gruppe“, das „Studium“ und die „Verbreitung“ miteinander verbinden, nur um schnell zu erkennen, dass allein die Einwirkung des Höheren Lichts uns retten kann.

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Über die Liebe und den Hass

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet, „seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben“?  Was muss man dafür tatsächlich tun?

Meine Antwort: Die Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst bedeutet, dass unsere gesamte Welt (die unbelebte, pflanzliche, tierische Natur, die Menschheit), die gesamte Schöpfung, sich in mich wie ein integraler Teil, „wie ein Mensch mit einem Herzen“, einfügen muss!

Ich schließe alles in mich ein und spüre es wie mein eigenes Ich – sonst gibt es mich nicht! Über dem uns trennenden Egoismus müssen wir die Kraft von oben, das Verlangen, die Fähigkeit erlangen, jeden wie sich selbst und sogar noch mehr zu spüren, d.h. zu spüren, dass das alles Ich bin.

Doch dieses Ich ist kein egoistisches Gefühl, weil der Hass zwischen uns bleibt und sogar wächst! Und genau über diesem Hass werde ich mich mit den anderen verbinden – nur dann werden sie für mich „die Nächsten“ heißen.

„Der Nächste“ ist derjenige, den ich hasse und dabei liebe „wie mich selbst“… „Alle Verbrechen werden von der Liebe bedeckt“ – der frühere Hass bleibt, doch über ihm kommt die Liebe hinzu.

In unserer Welt wird alles nur von einem egoistischen Verlangen bewegt – entweder im Empfangen oder im Geben. In der spirituellen Welt befinden wir uns zwischen zwei entgegengesetzten Kräften – dem Empfangen und dem Geben.

Der Egoismus wächst, und parallel dazu entsteht die Eigenschaft des Gebens – diese zwei Eigenschaften erlauben mir, zur Erkenntnis zu gelangen, dass ich vor dem Berg des Hasses (Sinai, von „Sina“ – Hass) stehe.

Doch davor muss ich „Ägypten“ durchlaufen – unter der Knechtschaft des Egoismus, des Pharaos, Hass gegen ihn fassen und vor ihm fliehen, auf der Suche nach der Kraft zu dessen Korrektur.

Am Berg des Hasses gegenüber dem Nächsten muss ich darauf antworten, ob ich wirklich bereit bin, mich mit den anderen durch die Liebe über meinem Hass zu verbinden, wie ein Mensch mit einem Herzen zu werden.

Wenn ich alle Schläge und Plagen des Egoismus/des Pharaos durchlaufen und gespürt habe, dass ich bereits genug gelitten habe, stimme ich zu! Denn ich hasse sehr meinen Egoismus – mehr als ich den Nächsten hasse.

Ich stimme zu, weil ich glaube, dass es mir die Möglichkeit gibt, den Schöpfer zu enthüllen. Letztendlich begreife ich, dass die Liebe und das Geben an den Nächsten selbst meine Erfüllung ist.

Ich verlange nichts mehr außer diesem – diese Handlung an sich erfüllt mich. Und dadurch werde ich dem Schöpfer ähnlich.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 03.10.2010

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Der Schatten für die Verhüllung des Egoismus

Eine Frage, die ich erhielt: In der Nacht von Hoschana Rabba ist es üblich, seinen „Schatten“, d.h. den Schirm, durch den man später das Licht empfangen kann, zu überprüfen. Wie entsteht er?

Meine Antwort: Jeder von uns ist ein egoistisches Verlangen. Wenn wir Spiritualität erreichen wollen, vereinen wir uns zu einer Gruppe.

Natürlich möchte niemand das „Geben“ üben, doch jeder von uns hat über seinen egoistischen Verlangen einen „Funken“, der ihn ins Unbekannte zieht.

Die Kabbalisten erklären, dass wir uns in einem „Lichtfeld“ befinden. Dieses Feld umfasst die gesamte Realität und wirkt so auf uns ein, dass die „Funken“ in jedem erwachen.

In dem Ausmaß ihrer Erweckung interagieren sie mit dem Lichtfeld, welches sie ausrichtet – und die Menschen kommen an einem physischen und/oder virtuellen Ort zusammen und wollen sich letztendlich verbinden.

Das nennt sich Gruppe, die Verbindung von Menschen durch ihre spirituellen Verlangen: der Egoismus bleibt hinter jedem von ihnen zurück, und sie verbinden sich mit Hilfe ihrer Bestrebungen nach Spiritualität.

Wenn wir anfangen, nach dem gegenseitigen Geben zu streben, rufen wir durch gemeinsame Anstrengungen die Einwirkung des Lichts hervor und fangen an, uns zu verändern.

Nach und nach spüren wir immer größere egoistische Verlangen, doch zugleich fällt ihr Wert in unseren Augen. Und das spirituelle Verlangen steigt in der Werteskala.

Die Errichtung einer Sukka (Laubhütte) bedeutet die Erhebung der Eigenschaft des Gebens (das Dach) über das Verlangen zu empfangen. Wir wollen das Geben vom Empfangen trennen, damit das Licht durch die Abdeckung der Sukka nicht in das egoistische Verlangen gelangt.

Das Licht korrigiert uns so, dass unsere ganzen spirituellen Verlangen sich über dem Dach der Sukka und das egoistische in ihrem Inneren befindet. Das heißt, wir haben es im Schatten versteckt.

Wir haben eine Abdeckung für jedes Verlangen gebaut – wir wollen diese Verlangen nicht egoistisch nutzen.

Durch die Erschaffung eines „Schattens“ erlangen wir die spirituelle Empfindung, in der wir die spirituelle Realität – die Welt, die sich in der Eigenschaft des Gebens wahrnehmen lässt – erkennen.

Aus dem Unterricht nach dem Shamati-Artikel 8 vom 06.09.2010

Eine einfache Formel der Realität

Wir existieren in einer Realität, in der es keine Zeit gibt. Alle Änderungen von Zeit, Raum und Handlungen, alles, was mit uns geschieht, und unsere eigenen Veränderungen, gehen von unserer unbeständigen Wahrnehmung aus, und außen, außerhalb von uns, verändert sich nichts. Wenn es keine Veränderungen in unserem Verlangen und unserer Absicht gäbe, würden wir keine Veränderungen wahrnehmen.

In der Realität gibt es nichts, außer dem Verlangen und der Absicht sowie dem höheren Licht, das sich dem gegenüber in einem absoluten Ruhestand befindet. Während sich dieses Verlangen verändert, nimmt es sich in allen möglichen Formen und Arten wahr. Im Moment nehmen wir uns selbst wahr – auch das ist ein Verlangen, welches sich selbst auf diese Weise wahrnimmt.

Dieses Verlangen durchläuft schrittweise verschiedene Zustände nach einer kausalen Reihenfolge, vom Anfang ihrer Entwicklung bis zum Ende. Diese ganze Entwicklung wird nur bezüglich dieses Verlangens realisiert, und außerhalb des Verlangens gibt es keine Veränderungen.

Deshalb handelt die gesamte Wissenschaft der Kabbala davon, wie dieses Verlangen seine Realität wahrnimmt: wo es sich befindet und warum, in einer Beziehung mit wem. Das ist sein ganzes Leben.

Indem die Wissenschaft der Kabbala uns die ganzen Ereignisse, die das Verlangen erlebt, enthüllt, erklärt sie uns den ganzen Prozess, insbesondere den letzten Entwicklungsabschnitt des Verlangens.

Dieser letzte Abschnitt verläuft bewusst, wenn das Verlangen und seine Absicht sich entwickeln und einen Zustand erreichen, in dem sie anfangen, ihre eigene Realität wahrzunehmen. Es entsteht in ihnen eine gewisse Kraft, eine besondere Wahrnehmungseigenschaft, die es dem Verlangen erlaubt, sich über sich selbst zu erheben und sich von einem äußeren, objektiven Punkt zu beobachten.

Dann stellt das Verlangen fest, dass es wirklich existiert, sich verändert, sich auf etwas zubewegt, sich in Kontakt mit jemandem vorerst Unbekannten befindet und dass es in seiner Entwicklung ein Ziel gibt. Es beginnt, über einen zukünftigen Zustand nachzudenken, den es noch nicht erkennt.

All das geschieht, weil im letzten Entwicklungsabschnitt des Verlangens in ihm der sogenannte „Punkt im Herzen“ entsteht. Von da an fängt es bereits an, sich immer mehr mit diesem Punkt zu identifizieren und sich mit ihm zu verbinden, ihn mehr zu schätzen, sich außerhalb von sich selbst aufzuhalten.

Das heißt, das Verlangen beginnt, nicht darauf zu achten, was es in ihm gibt oder nicht, inwiefern es erfüllt oder leer ist, sondern die Erfüllung und ihr Fehlen als ein Mittel zu sehen, sich immer mehr mit dem Punkt über dem Verlangen, genannt Schirm und Absicht, der Schöpfer bzw. der Einzige, zu identifizieren. Auf diese Weise entwickelt sich das Verlangen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 29.09.2010

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