Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Das „Perpetuum Mobile“

Der Mensch wird für das Geben nicht arbeiten können, wenn er keine Empfindung für dessen Wichtigkeit verspüren wird, welche für ihn die Energie für die Ausführung der nachfolgenden Handlungen ist.

Unsere Selbstsucht hat in sich, dass wir keine vergeblichen Handlungen begehen. Die Selbstsucht richtet uns darauf, aus jeder Handlung, den Gewinn zu erzielen, andernfalls wird sie nicht zulassen, dass wir weitere Handlung begehen.

Auf dem spirituellen Weg hilft uns die Selbstsucht, nur in der Richtung des angestrebten Ziels zu handeln, unter Bedingung, dass es eine größere Wichtigkeit des Ziels als die Selbstsucht gibt, und wenn es sie nicht gibt, dann bietet die Selbstsucht das entgegengesetzte Ziel an, und richtet uns auf diese Weise zum Ziel. Deshalb heißt sie „die Hilfe gegen dich“.

Deshalb müssen wir uns nach jeder Handlung darum sorgen, eine noch größere Wichtigkeit des Ziels zu finden als früher, d.h. die Befriedigung vom Aufstieg zum Ziel. Es wird eben die Energie für die folgende Handlung sein.

Eine solche Herangehensweise zwingt uns immer darüber nachzudenken, warum und wofür wir handeln.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Bürgschaft“ „, 15.10.2010

 

 

Wie erkennt man Vollkommenheit

Die Spiritualität stellt die Vollkommenheit dar, in der nichts ändert. Folglich sehe nur ich darin die Veränderungen. Der Schöpfer scheint mir nah, fern, anders zu sein.

Wenn ich alles richtig mache, dann erkenne ich nicht nur die äußere Seite der Geschehnisse, sondern sehe in allem „den Guten und das Gute Schaffenden“, dabei verstehe ich dass „es niemanden außer Ihm gibt“, und dass alles nur in mir geschieht.

Aber wenn sich alles in mir verändert, dann sollte ich alle diese Veränderungen als ein Wohl wahrnehmen und verstehen, dass ich gerade auf dessen Grundlage in der unveränderlichen Beziehung zum Schöpfer festgehalten werden soll.

In diesem Fall ergibt sich, dass meine inneren Veränderungen in mir das Wesen des Schöpfers, aus dem Widerstand des eigenen Egos aufbaue.

In der Gewalt des Mangels

Eine Frage, die ich erhielt: Es gibt ein bekanntes Gebet „Ich danke dir dafür, dass du mich nicht als Frau erschaffen hast“.

Warum heißt es nicht „Ich danke dir dafür, dass du mich nicht als Mann erschaffen hast“, empören sich zu Recht die Frauen.

Meine Antwort: Die Rede ist von der Kraft der Überwindung. Wenn der Mensch sein egoistisches Verlangen überwindet, preist er den Schöpfer dafür, dass Er ihm die Kraft der Überwindung geschenkt hat. Wir alle, sowohl Männer als auch Frauen, befinden uns unter dem Einfluss des weiblichen Teils, in der Gewalt des Mangels.

Frau bedeutet „Nekew“, „Nekewa“, „Nukwa“, d.h. Leere, Bedürfnis, ein Ort des Mangels. Die Männer erleben kein geringeres Mangelgefühl als Frauen und ein noch größeres Leeregefühl.

Deshalb, wenn wir von der spirituellen Korrektur sprechen, dankt jeder von uns, der sein egoistisches Verlangen überwinden kann, ob Mann oder Frau, dass er dieser Analyse und dieser Korrektur würdig geworden ist und sich über seinen Egoismus erheben, sich mit den anderen verbinden und die Verschmelzung und die Enthüllung des Schöpfers erreichen kann.

Wir kommen zu solchen Korrekturen, in denen Männer und Frauen die gleichen Etappen durchlaufen. Frauen, die mit uns zusammen den spirituellen Weg gehen, durchlaufen die gleichen Prozesse, verstehen uns sehr gut, studieren das gleiche Material, nehmen es auf und setzen es um.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“ vom 14.10.2010

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Die wahre und die eingebildete Freiheit

Wir verfügen über eine einzige freie Handlung in unserem Leben in dieser Welt, alles Andere ereignet sich mit einer absoluten Unvermeidbarkeit und auf Befehl von oben.

Es ist jedoch nicht einfach, diese uns überlassene Freiheit zu finden, denn wir werden hart durch Schmerz und Genuss von oben regiert, gefesselt von Tausenden von Fäden.

Wir sind gehorsame Marionetten, die von oben an diesen Fäden gezogen werden, wobei unsere Verlangen, Gedanken und Körper, Worte und Taten gesteuert werden.

Wir sind absolute Sklaven unserer Natur, angefangen von einer Embryozelle im Mutterleib bis hin zum Alter, in dem der Mensch glaubt, dass er bereits selbständig handelt und existiert.

Er wird von den Naturkräften gesteuert. Woher kann auch etwas Neues in ihm entstehen, wenn alles Natur ist? Daher gibt es hier auch keine Freiheit der Wahl, und der Mensch wählt immer das Angenehmste für sich und flüchtet vor den Leiden, wie auch jedes andere Geschöpf, ob Pflanze oder Tier.

Und obwohl diese Illusion der Freiheit im Menschen existiert – denn ich mache doch, was ich will! – ist es doch eine Illusion, und die wahre Freiheit verbirgt sich im Ausbruch über die Natur, d.h. im Ausbruch über den Egoismus.

In der Tora steht geschrieben, dass es die „Freiheit vom Todesengel“ bedeutet. Diese Worte können niemanden gleichgültig lassen! Die Freiheit vom Tod setzt nicht voraus, dass unser tierischer Körper die Unsterblichkeit erlangt, um endlos dieses irdische Dasein voller Leiden und mit wenig Freude zu fristen.

Die Freiheit vom Todesengel tauscht dieses Leben gegen die Erlangung eines vollkommenen und bestmöglichen Daseins ein: sowohl eines ewigen als auch eines vollkommenen zugleich! Und das kann durch diesen Begriff, genannt „Freiheit des Willens“, erreicht werden.

Eine solche Freiheit ist wirklich anlockend und erwünscht, denn in unserem normalen Leben brauchen wir für gewöhnlich auch keine Freiheit, und es passt uns viel besser, wenn unser Leben wie eine gut funktionierende Uhr geregelt ist: Zuhause, Familie, Arbeit.

Je weniger Freiheit, desto weniger Kopfschmerzen. Doch wenn man Ewigkeit und Vollkommenheit erlangen kann, indem man sich vom Todesengel befreit, was kann es besseres geben?

Man muss außerdem verstehen, dass der Todesengel unser eigenes Ego ist, das uns unser Grab schaufelt. Es gibt uns dieses schreckliche Gefühl, dass wir uns niemals erfüllen können, und wir nehmen dieses Leben als beengend und vergänglich wahr.

Die Freiheit vom Todesengel bedeutet die Erlangung des Gebens, dessen unendlicher Erfüllung und des Einschlusses in den ewigen Strom des Lebens.

Ausgehend davon wollen wir versuchen, aus den Werken von Kabbalisten zu klären, wie man eine solche Freiheit erlangen kann.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“ vom 15.10.2010

Wenn jeder an jeden denkt

7. Wenn in einer Gruppe jeder an jeden denkt, wird sie zu einem vollkommenen System, das sich im Zustand der Bürgschaft befindet – als eine Seele.

Alle darin werden sich über ihre Verlangen erheben und eine gemeinsame gegenseitige Verbindung untereinander eingehen, und im Geben füreinander bürgen.

Jeder hat seinen „Punkt im Herzen“ aus seinem Egoismus herausgetrennt und ihn mit den „Punkten im Herzen“ der anderen verbunden. Auf diese Weise sind Verlangen „unten“ geblieben, die Verbindung jedoch findet zwischen den „Punkten im Herzen“ statt.

In einer solchen Verbindung des gegenseitigen Gebens gelten bereits andere, altruistische Gesetze. Vor dem Menschen eröffnet sich eine neue Welt.

8. Wenn man sich über seinen Egoismus erhoben hat, beginnt die Korrektur der Verbindung mit den anderen im Heranziehen des ehemals verstoßenen Verlangens – im „Geben um des Gebens willen“, und später im „Empfangen um des Gebens willen“.

Alle Beziehungen werden realisiert, nur um dem Schöpfer Genuss zu schenken. In jedem entwickelt sich dieser gemeinsame Geist, der zwischen den Freunden zugegen ist, sie sind bereits in der Lage, ihn zu erkennen, nur darauf ist ihre Absicht gerichtet.

Es entsteht ein Gefühl der Zusammenarbeit nicht mit sich selbst und nicht mit den anderen, sondern mit einem Ganzen. Und aus dieser Einheit heraus kommt die Beziehung zum darin enthüllten Schöpfer.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“ vom 08.10.2010

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Wie soll man aufhören, an sich selbst zu denken?

„Ganz Israel bürgt füreinander“

1. Das Wichtigste ist, daran zu denken, dass zwischen uns, den Seelen, ein ewiges Verbindungssystem existiert. Wir sind von Anfang an verbunden, und jeder ist allen anderen etwas schuldig.

Es gibt hier keine Freiheit – wir sind von Anfang an vollkommen miteinander verbunden und voneinander abhängig. Und zwar nicht nur Israel, sondern die ganze Welt.

2. Wenn wir zur spirituellen Stufe der Enthüllung des Schöpfers aufsteigen wollen, müssen wir das Gesetz der Verbindung, das in diesem Netz gilt, enthüllen und es erfüllen.

3. „Israel“ ist eine kleine Gruppe, die beschlossen hat, dies durch das Bestreben direkt zum Schöpfer umzusetzen. Der Name Israel bedeutet Isra-El, direkt zum Schöpfer.

Zu Zeiten von Abraham war das ein Teil von Babyloniern, der den allgemeinen Entwicklungsweg verlassen hat und sich gerade aus ideologischen Gründen entfernt hat und auf Abstand gegangen ist.

Heute ist das kein Volk Israel mehr, sondern ein Teil der Menschheit, des modernen Babylon, der die gleiche Entscheidung getroffen hat. Doch letztendlich wird sich die ganze Menschheit diesem Bestreben anschließen.

4. Die wichtigste Bedingung zur Erreichung des Schöpfers ist die Bedingung der gegenseitigen Gruppenbürgschaft. Wir müssen wirklich deren Erfüllung zustimmen – mit Hilfe eines Prozesses, der „Wir werden tun und wir werden hören“ heißt.

Wir werden alles, was in unserer Macht steht, „tun“ und als Folge davon „hören“ – den Zustand der Bürgschaft erreichen.

Wenn wir diese Bedingung erfüllen, enthüllen wir die richtige Verbindung zwischen uns allen, werden „wie ein Mensch mit einem Herzen“ sein. Und dann enthüllt sich uns die „Tora“, die Methode zur Korrektur der menschlichen Natur (des Egoismus).

5. Die Bürgschaft ist im Grunde genommen eine einfache Sache: ich bekomme ein dermaßen starkes Gefühl der Gewissheit und Sicherheit, dass ich ganz aufhöre, an mich selbst zu denken.

Wenn ich ein König wäre, stünden mir Geld, Ärzte, eine Armee zur Verfügung – und trotzdem würde es mir keine absolute Sicherheit geben.

Doch dank der allgemeinen Verbindung der Seelen, wird das Verlangen des Menschen unbedingt gestillt und beruhigt werden, wenn alle daran denken.

6. Reichtum und Macht sind hier machtlos. Auch die Freunde innerhalb der Bürgschaft haben nichts, womit sie mich erfüllen könnten. Doch durch den allgemeinen Gedanken und die Fürsorge werden die Freunde Wege für das Licht öffnen, und es wird durch sie zu meiner Seele fließen.

Das Verlangen meiner Seele wird sich gesättigt fühlen, aufhören, die Leere zu fürchten und nach der Erfüllung zu verlangen, und mir die Möglichkeit geben, mich darüber zu erheben und mich dem Geben an die anderen zu widmen, ohne an mich selbst zu denken.

Deshalb ist das Streben nach dem Schöpfer von Anfang an nötig, und das Streben nach den Freunden ist die Bedingung für die Erreichung des Schöpfers.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“ vom 08.10.2010

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Der Tropf funktioniert nicht. Was tun?

Es ist an der Zeit, zu begreifen, dass wir verloren sind. Jeder sitzt auf dem Loch, das er ins gemeinsame Boot gebohrt hat, und hält sich mit Müh und Not an Ort und Stelle, um dieses Loch zu schließen.Ständig entsteht hier und da ein Leck, und so sehr wir uns auch bemühen, gehen wir trotzdem unter.

Auf diese Weise ist es unmöglich, sich auf das Ziel zu bewegen. Ich muss erkennen, dass ich von den anderen abhänge, und mir diese Abhängigkeit vorstellen. Wenn man das Bild nicht verwischt, wird es schrecklich sein, doch gerade das wird mich vorantreiben.

„Der Auszug aus Ägypten“ besteht gerade darin, dass wir die hundertprozentige Abhängigkeit voneinander enthüllen. Wir können nicht mehr in unserem Egoismus bleiben.

Denn jeder hält ein Röhrchen mit Infusion für die Anderen in der Hand und öffnet das Ventil nicht. Das ist der Grund, warum jeder lediglich von einem winzigen Leuchten (Kista de Chajuta) lebt und auf ein wahres Leben hofft.

Die Rede ist von meinem Leben! Außer dem Dasein in dieser Welt, das bald ein Ende findet, habe ich nichts, bis ich die Freunde dazu bringe, das Ventil zu öffnen.

Die belebende Lösung – das Licht, das durch meine Seele durchfließt und ihr das Gefühl des spirituellen Lebens gibt – ist für mich einfach lebensnotwendig. Und sie kann nur durch meine Freunde in mich hineinfließen.

Doch sie lassen sie nicht durchfließen. Was soll man da tun? Sie erwecken, sie dazu anregen, diese Kanäle zu öffnen. Wenn ich das schaffe, dann werde ich gerettet, wenn nicht, erwartet mich der Tod. Und die Arbeit daran soll von allen gemeinsam gemeistert werden.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“ vom 08.10.2010

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Wer sucht die Freunde aus?

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn der Mensch die äußere Form der Gruppe, wie er sie sieht, nicht akzeptieren kann, wird er eine solche Haltung aufbauen können, bei der die Gruppe ihn aufsteigen lässt?

Meine Antwort: Es ist falsch, zu glauben, dass ich nicht von der Gruppe die Erweckung verlangen kann, weil sie mir als unkorrigiert vorkommt. Die Rede ist von unterschiedlichen Ebenen der Schöpfung.

Meinem Egoismus können die Freunde als Verbrecher vorkommen, die sich nicht verbinden wollen und allem gegenüber gleichgültig sind.

Doch andererseits, warum sind sie hier? Denn der Schöpfer ist derjenige, der sie von oben hält, selbst wenn sie selbst zu gar nichts fähig sind. Er hat sie ausgesucht und in die Gruppe geführt. Er weiß, dass sie so weit sind. In Seinen Augen sind sie des Vorankommens würdig.

Und wenn der Schöpfer genau sie vorgezogen hat, dann muss ich das akzeptieren. Ich schätze die Freunde dafür, dass sie vom Schöpfer ausgesucht wurden, und nicht für ihre persönlichen Eigenschaften.

Wie wertvoll können sie für mich werden? Genauso wie meine eigenen Kinder. Den Kindern gegenüber verspüre ich eine natürliche, „tierische“ Liebe, ohne jeglichen Bezug zu ihren Tugenden. Das Gleiche ist mit den Freunden: Wenn der Schöpfer sie schon ausgesucht hat, dann kann ich eine solche Haltung ihnen gegenüber aufbauen.

Und dann kommt der nächste Schritt. Die Gruppe wird stärker, ich beginne, den Freunden Bedeutung beizumessen – und dann können wir zusammen, in Bürgschaft, an der gemeinsamen Erkenntnis unserer gegenseitigen Wichtigkeit arbeiten.

Jetzt verstehe ich: die Freunde üben Einfluss auf mich aus, und deswegen sind sie hundertprozentig wichtig für mein spirituelles Schicksal. Ich messe ihnen die höchste Wichtigkeit bei, wie einem Richter, der mich zu lebenslanger Haft verurteilen kann.

Ich verachte und verfluche die Freunde nicht mehr. Vielleicht sind sie unansehnlich in meinen Augen, aber wichtig – das ist bereits eine vollkommen andere Haltung.

Denn ich habe keine andere Wahl. Der Schöpfer hat die Gruppe vor mich gestellt. Wenn ich mich mit ihr arrangiere, wird sich mir die höhere Welt eröffnen, und wenn nicht, erwartet mich die lebenslange Haft in dieser Welt.

Nun entscheide dich, welche Haltung du gegenüber dem Richter einnimmst. Es kann sein, dass sich unter der Richterrobe der größte Mafioso verbirgt, der gegen dich eingestellt ist. Doch soll man die Hände etwa in den Schoss sinken lassen?

Indem ich im Glauben über dem Verstand gehe, muss ich meine Freunde, die vom Schöpfer ausgesucht wurden, rechtfertigen. Außerdem, wer weiß, vielleicht sind sie gar nicht so, wie sie sich meinem Egoismus präsentieren?

Wenn ich Anstrengungen unternehme und bereit bin, mich selbstlos in die Gruppe einzuordnen, dann spüre ich, dass ich ein besonderes Kli erlange, das mich nach der Bürgschaft verlangen lässt.

Und nun, indem ich mich mit einer Forderung an die Freunde richte, sehe ich plötzlich, dass ich mich im Grunde genommen an die eigenen Verlangen richte, die mir als fremd vorgekommen sind. Meine gesamte Arbeit wird sich ins Innere verlagern, bis wir mit den Freunden zu einem Ganzen geworden sind.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 13.10.2010

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Die Kunst, blitzschnell neu zu starten

„Und Hiskija drehte sein Gesicht zur Wand“.

Vor allem muss man sich auf die Korrektur des gemeinsamen Kli ausrichten, dann wird sich alles andere ebenfalls regeln.

Jeden Tag wird die Schechina aufs Neue jungfräulich, und wir müssen sie wieder zu einem Gefäß formen. Darüber steht im Traktat „Sanhedrin“ geschrieben: „Eine Frau geht nur mit demjenigen einen Bund ein, der ein Gefäß gebaut hat“.

Jeden Tag stehen wir auf und sind der Verbindung mit dem Geben, der Gruppe, der Schechina, des Schöpfers erneut beraubt. Das ist natürlich und richtig – auf diese Weise beginnen wir immer und immer wieder, die Gefäße zu enthüllen, deshalb beginnt jeder neue Tag für uns mit einem unbeschriebenen Blatt.

Wir müssen fortschreiten, indem wir den Glauben über den Verstand erheben und niemals erwarten, dass die Eigenschaft des Gebens plötzlich von alleine wichtig für uns wird. Natürlich verliert sie an Wert, und das ist auch gut so.

Ich muss dazu bereit sein und mich darauf freuen – mich freuen, dass ich nicht vergessen habe und dass ich Kraft habe. Denn das ist ein Anzeichen für den Einfluss der Gruppe, die mir sofort die Fähigkeit verleiht, auf meinen Zustand richtig zu reagieren.

Für mich ist das Empfangen wichtig, ich verstehe jedoch, dass das Geben wichtig sein muss, also muss ich mich über das Wissen erheben, um das Geben höher zu stellen. Nach der Kraft für diese Erhebung über die egoistische Berechnung suche ich nicht in mir, sondern in den äußeren Mitteln.

Man darf nicht darauf warten, dass der Egoismus die Wichtigkeit des Gebens erkennt, das wird niemals geschehen. Jeden Tag, jeden Augenblick kann der Mensch das Gebet, das er an die „Wand“, d.h. an die Schechina, an die Gruppe richtet, erneuern und dadurch vorwärts schreiten.

Wenn der Mensch sich prüft und seinen Zustand nicht nach den Empfindungen im egoistischen Verlangen, sondern nach der unermüdlichen Suche nach dem richtigen Kurs bewertet, wird seine Freude zielgerichtet sein und ihm beim Vorankommen helfen.

Alles hängt davon ab, wie schnell der Mensch jeden Augenblick zum richtigen Gebet erwacht. Und das hängt wiederum alleine davon ab, wie er die Umgebung aufgebaut hat.

Wenn die Gruppe ihm bei jedem Abstieg Kraft spendet, dann sieht er die Geschehnisse adäquat. In seinem Inneren kocht das egoistische Verlangen, doch von außen wirken die umgebenden Lichter, die von der Gruppe kommen, auf ihn ein.

Infolge dessen sieht der Mensch immer die Wichtigkeit des Ziels und erhebt das richtige Gebet.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 13.10.2010

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Der Sieg über den Todesengel

Jeder weiß, dass das materielle Leben mit dem Tod endet. Und können wir ewig leben? Selbstverständlich nicht, jeder biologische Körper stirbt, wie es von den Naturgesetzen festgelegt ist.

Es gibt jedoch die„Freiheit von dem Todesengel“, wobei der Tod die Macht unseres Egoismus bedeutet, der uns tötet und in einer engen Kapsel dieser Welt für einen kurzen Augenblick einschließt. Das nennt sich Tod, und darüber sind wir in der Lage, uns zu erheben.

Das bedeutet nicht, unseren biologischen Körper ewig leben zu lassen, sondern während unseres Lebens ein zusätzliches Leben zu erlangen, das sich über diese Realität erhebt – das spirituelle Leben.

Und dann, in diesem spirituellen Leben, werden wir genauso wie jetzt in einer weiteren Dimension existieren können. Und wenn der biologische Körper stirbt, werden wir in der gleichen Wahrnehmung des ewigen Lebens weiter leben.

Das ist das, wozu das Leben im Geben im Stande ist – den Todesengel zu besiegen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“ vom 08.10.2010

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