Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Dein eigenes Haggada zu Pessach

Der Auszug aus dem Exil ist der Auszug aus unserem egoistischen Verlangen, eine Erhebung aus ihm mit dem Glauben über dem Verstand, aus „Lo Lischma“ (um seiner selbst Willen) zu „Lischma“ (um des Schöpfers willen), aus Liebe zu sich selbst zu der Liebe zum Nächsten.

Wodurch gehen wir bei der Vorbereitung zu diesem Auszug und während der Flucht aus dem eigenen „Verlangen zu genießen“ zum „Verlangen zu geben“? Es ist uns allen sehr wichtig das zu wissen, denn gerade jetzt kommen wir gerade zu diesem Zustand.
„Hier ist das magere Brot, das unserer Väter in dem Land von Ägypten aßen“ [Haggada zum Pessach].

Wenn wir uns in unserem Ego befinden – essen wir „mageres Brot des Armen“, weil wir Armen bezüglich des Spirituellen nur winziges Licht bekommen, einen minimalen Funken des Lebens („Kista de Chajuta“), sogenanntes „dünnes Leuchten“ („Ner Dakik„), das uns und die ganze Welt belebt.
Und das ist nicht das Brot, das Menschen in Ägypten aßen, in Ägypten isst man gut! Unser Ego gibt uns alles: bitte schön, genieße!

Aber sobald wir die spirituelle Welt erreichen wollen, noch vor dem Ausgang aus dem egoistischen „Ägypten“, beginnen wir das „magere Brot“ zu kosten, – denn wir verstehen nicht, wie wir das Geben erreichen und was so gut daran ist.

Ich spüre in dem Geben kein Geschmack; alles ist trocken und fade wie dieses einfaches Plätzchen, nur Mehl mit Wasser! Genau so sieht für mich die spirituelle Welt zu der ich gehe aus.

Und deswegen muss ich aus dem satten Ägypten fliehen – von allem Guten – von Töpfen voller Fleisch und Fisch, fettem und appetitlichem, um mich in der Wüste von dem mageren Brot zu ernähren?! Danach sehne ich mich?

Aber das war wirklich so. Und deshalb steht es geschrieben, dass das Gebot über das „ungesäuerte Brot“ (mageres Brot, Matzen) den Söhnen Israels gegeben wurde, noch bevor sie aus Ägypten ausgezogen sind, als Darstellung der Erlösung, die in Eile vollzogen werden muss.“

„In der Eile“ – weil sonst kann man aus dem Egoismus nicht heraustreten! Das Spirituelle scheint so unattraktiv, so abstoßend zu sein, dass der Ausgang zu ihm eilig, mit Hilfe von einer zwingenden äußeren Kraft, die mich aus dem Egoismus herauszieht geschehen muss, denn ich selbst bin nicht in der Lage davon wegzukommen, von dieser ach so schöner Welt, wie sie sich mir in meinem egoistischen Verlangen darstellt.

Und die spirituele Welt scheint meinem Ego als große Finsternis, es gibt nichts darin was für meinen Egoismus atraktiv wäre, ich will sie nicht sehen!

Deshalb kann die Flucht nur „in der Eile“ stattfinden – ich werde plötzlich daraus herausgestoßen. Und lasst uns hoffen dass es so auch mit uns geschieht!

Aus einem Unterricht über Artikel von Baal HaSulam „Dies ist für Jehuda“, 31.10.2010

Sei bereit zu fliehen

Wir befinden uns alle in dieser ägyptischen Gefangenschaft, von welcher uns die Haggada von Pessach berichtet – außerhalb von der spirituellen Welt.

Deshalb sollen wir uns zurechtfinden und verstehen, wie bereit wir sind die Möglichkeit der Flucht zu nutzen, die sich uns jederzeit eröffnen kann. Sind wir dann auch in der Lage zu fliehen?

Denn jetzt empfinden wir den Geschmack von der spirituellen Arbeit wie trockenene und fade Matzen, und die Liebe zu Freunden hat einen bitteren Geschmack, den wir nicht haben wollen. Gerade das bedeutet, dass wir uns in dem Exil von der Spiritualität befinden.

Wir spüren, dass die spirituelle Welt viel höher ist, und ich wurde daraus vertrieben, weil ich sie nicht schätzen und verstehen kann, wie schön sie ist. In meinen Wahrnehmungsorganen empfinde ich sie als schlecht, also befinde ich mich in der Dunkelheit.

Und nicht das Ägypten selbst ist dunkel, Ägypten an sich ist ein enormes reiches Reich, voller Glanz und Pracht. Die Dunkeheit kommt davon, dass ich in diesem Ägypten nach dem Spirituellen suche, und in Bezug darauf fühle ich mich im Exil, es ist für mich wie „mageres Brot“

Ich empfinde diesen Zustand nur wenn ich aus Ägypten ausziehen will, und ich muss zustimmen so einfaches Brot zu essen, um mich auf die Flucht vorzubereiten.

Ich bin bereit zu fliehen wenn ich tatsächlich fühle, dass Ägypten die ägyptischen Plagen mit sich bringt und ich nicht mehr in der Lage bin diesen Zustand zu ertragen. Ich werde spüren, dass ich mich wirklich mit den anderen vereinigen möchte und der Pharao lässt mich nicht!

Ich möchte auch nur ein kleines bischen aus dieser egoistischen Sklaverei heraustreten, irgendeine Form des Gebens erreichen, denn ich spüre, dass es nur im Geben das Leben gibt! Aber im Moment befinde ich mich in „Lo Lischma“, in Egoismus, und möchte dadurch gewinnen und vom Pharao, der mir nur Unglück bringt, fliehen.

Solch eine Einstellung muss sich in der Gruppe formen, damit wir von dieser schweren Arbeit schreien, der Punkt von Mosche soll uns nach vorne ziehen und Pharao soll sich völlig offenbaren, so dass wir sehen, dass die egoistische Nutzung nichts Gutes in der Zukunft verspricht.

Bis unser Punkt im Herzen so eine polare Konfrontation mit dem Egoismus erreicht hat, dass wir diese nicht mehr dulden können.

Wir haben uns miteinander verbunden und die Wichtigkeit der Spiritualität auf solche Höhe erhoben, dass wir uns nicht mehr innerhalb von unserem Ego befinden können. Wir wollen herauskommen!

Lasst mich mich vom „mageren Brot“ ernähren, das ist mir egal! Denn ich muss im Geben sein! Denn alle Erfüllungen, die mir Ägypten geben kann gehören zum tierischen Niveau, und ich will nicht mehr nur dafür leben um mein Tier zu füttern! Ich möchte mit dem menschlichen Leben leben, um des Willens des Menschen der in mir ist!

All diese Berechnungen führen mich zur Flucht, aber sie selbst ist ein Wunder von oben.

Aus einem Unterricht über den Artikel von baal HaSulam „Dies ist für Yehuda“, 31.10.2010

Das Licht in deinen Wünschen

Eine Frage die ich erhielt : Ist die Füllung die ich von Zeit zu Zeit erfahre, ein Erhalten mit der Absicht „nur für sich“ ?
Denn, noch empfinde ich keinen Schirm.

Meine Antwort : Ja, weil es sich um die Eindrücke der umgebenden Lichter, in den Wünschen (Kelim) handelt, welche noch
gar nicht aufnahmefähig sind.

Das innere Licht kann man nur mit Hilfe des Schirmes, entsprechend der Fähigkeit, den fremden Wunsch wie meinen eigenen wahrzunehmen.
Mit der Grösse des verbindenden Wunsches (Aviut) kann man die Grösse (Dichte) des Schirmes messen.

Angenommen, ich kann 10 Gramm deines Wunsches empfinden, ihn wie meinen eigenen Wunsch annehmen, damit er sich in mir wie ein Keim (Ibur)
entwickelt, worum ich mich nachfolgend auch kümmere, sorge.

Das heisst also, das Mass der Verbindung sind die 10 Gramm deiner Wünsche, die ich erfüllen kann. Das was ich in deinem Wunsch empfinde, welcher
von mir erfüllt wird, heisst das „Innere Licht“ (Or Pnimi).

Dann fühle ich plötzlich eine Abtrennung – das zusätzliche Öffnen der Selbstsucht – über welches ich mich mit der Vergangenheit, mit den 10 Gramm
deines Wunsches verbinde, und ich mich trotz Selbstsucht um die Erfüllung deines Wunsches kümmere, mit dem vergrösserten Schirm.
Das ist die Phase der „Ernährung“(Katnut) nämlich, wenn uns eine grössere Entfernung trennt, und ich diese dennoch überwinde.

Und dannach empfinde ich erneut eine noch grössere Abtrennung, über die ich mich wiederum erhebe, das Stadium des „Erwachsenwerdens“ (Gadlut).
Wen betreffen all diese Phasen, der „Keim“, die „Ernährung“, das „Erwachsenwerden“ ?
Sie betreffen mich, weil ich es bin der diese Arbeit verrichtet. Der Andere weiss möglicherweise gar nichts davon.

Auf diese Weise bewerten wir die Grösse des Schirmes und werden entweder von den umgebenden Lichtern (O“M),
oder von den inneren Lichtern (O“P) beeindruckt.

Aus einem Unterricht über das Buch Sohar, 31.10.2010

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Alles hängt vom Verlangen eines Menschen ab

Eine Frage, die ich erhielt: Wird unser Kongress zu unserem Auszug aus dem egoistischen Ägypten?

Meine Antwort: Wir müssen davon überzeugt sein, dass es so sein wird! Ohne Zweifel! Wir kommen auf dem Kongress zusammen, verbinden uns, spüren, wie wichtig das ist, ungeachtet dessen, dass das Geben an den Freund und an den Schöpfer uns eigentlich nicht reizt.

Die Bedingung für den Auszug ist, „Matzen“ (das Brot der Armut, ungesäuertes Brot) zu essen, und zwar im reichen, glücklichen, satten Ägypten, das von Fett durchtränkt ist.

Das Exil beginnt in dem Moment, in dem du es wahrnimmst. Und die Rückkehr aus dem Exil bedeutet nicht den Ortswechsel, sondern den Auszug zur Enthüllung des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens, im gleichen ehemaligen Ägypten… in dir, und diese Eigenschaft des Gebens beginnt, dir zu leuchten.

Deshalb müssen wir jetzt, vor der Befreiung, spüren, wie sehr uns die spirituelle Freiheit fehlt! Und dann kommen wir zur Enthüllung des Schöpfers und der höheren Welt – der Eigenschaft des Gebens in unserem Verlangen.

Alles geschieht innerhalb ein und desselben Verlangens und nicht durch den Ortswechsel von einem Punkt zum anderen. Das gleiche Erez Goschen, die Gegend mit ehemals größtem Wohlstand in Ägypten, verwandelt sich in die Wüste Sinai für uns.

In der spirituellen Welt gibt es keinen Raum, alles geschieht innerhalb des Verlangens, das diese Zustände durchläuft: Erez Kanaan, der Abstieg nach Ägypten, das gute und das schlechte Ägypten, sieben fette Jahre und sieben magere Jahre, die Flucht aus Ägypten in die Wüste Sinai und durch sie in das gelobte Land – all das vollzieht sich an einem Ort, in einem Verlangen, aber in Abhängigkeit von unseren Empfindungen darin.

Und wenn wir nach „40 Jahren“ die Stufe von Bina in diesem Verlangen erreichen, enthüllen wir mitten in der Wüste das Land Israel („wo Milch und Honig fließen“) und den korrigierten Endzustand – alles an einem Ort, der als zentraler Punkt von Malchut der Welt der Unendlichkeit bezeichnet wird. Und nur unsere Sichtweise auf dieses Verlangen und dessen Einschätzung verändern sich.

In dem Maße, in dem wir bestrebt sind, die Eigenschaften der ersten neun Sefirot in Malchut einzuordnen, bekommt sie dementsprechend auch alle möglichen Eigenschaften: von den schlechten bis hin zu den besten. Alles hängt nur von Malchut ab, von unserem Verlangen, die Eigenschaften des Höheren aufzunehmen und genauso wie Er zu werden. Alles geschieht nur innerhalb des Verlangens eines Menschen.

Aus dem Unterricht über den Artikel „Hier ist Jehuda“ vom 31.10.2010

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Neigung zur Einheit

Alles in der Welt basiert auf dem Zusammenwirken von zwei Kräften: Anziehung und Abstoßung. Die gesamte Materie ist ihnen untergeordnet, seien es ganze Galaxien oder lediglich Mikropartikel.

Auf diese Weise zeigen sich auf unserer Ebene zwei spirituelle Kräfte: die Kraft des Lichts und die Kraft des Gefäßes, die Kraft des Schöpfers und die Kraft der Schöpfung.

Die Natur des Schöpfers ist die Kraft des Gebens, und die Natur der Schöpfung ist die Kraft des Empfangens. Das Schöpfungsziel ist es, die Kraft des Schöpfers zu erlangen und Seinen Zustand zu erreichen. Dies bestimmt das ganze Programm: die Reihenfolge der Entwicklung und deren Schritte.

Der Schöpfer hat uns erschaffen, „ohne uns zu fragen“, und uns lediglich mit dem Verlangen zu empfangen ausgestattet. Es fügt sich ein Funke des Verlangens zu geben hinein, und das baut eine Kette von Zuständen auf, aus denen wir begreifen, was der Schöpfer von uns will. Infolge dessen schließt sich die Schöpfung bewusst dem Prozess an und trägt zu ihrer Entwicklung bei.

Wenn in mir der Funke der zweiten Kraft erwacht, beginne ich zum ersten Mal die Geschehnisse zu verstehen, nachzudenken und Fragen zu stellen.

Dieser erwachte Punkt ist auch der Schöpfer. Er gibt mir die Möglichkeit, selbständig zu sein: während ich mich zwischen zwei Verlangen befinde, vergleiche ich sie und suche nach einer Gelegenheit, geboren zu werden, um selbst diese Kräfte auf dem Weg zum Ziel zu steuern.

Ich erlange die Freiheit der Wahl, und nun denke ich über den Sinn meines Lebens nach und nicht darüber, inwieweit es meinen Egoismus befriedigt.

Und da gerät die Kraft der Verbindung zwischen den Teilen der Schöpfung in mein Bewusstseinsfeld. Der Punkt, der im Inneren glimmt, beginnt, mich in Richtung Einheit anzutreiben.

Unterbewusst, ohne zu wissen warum, neigen die Menschen mit dem Punkt im Herzen dazu, die Welt als ein Ganzes zu sehen. Ohne der Mystik und den neuen New-Age-Bewegungen zu verfallen, wollen sie das Gesamtsystem der gegenseitigen Verbindung aller Teile der Realität durchschauen und erkennen.

Eben diese einzige Verbindung, die sie anstreben, ist auch das spirituelle Leben. Das integrale Zusammenwirken von Zellen und Organen lässt das Leben eines gemeinsamen Körpers entstehen, und er nimmt sich in dem Maße lebendig wahr, in dem seine Teile miteinander verbunden sind.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 29.10.2010

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Liebe ist ein Naturgebot

Es ist Zeit, zu dem Natursystem, zu der Verbindung, die die Natur von uns verlangt, zurückzukehren.

Wir müssen die Übereinstimmung, die Homöostase, die Ähnlichkeit der Eigenschaften erreichen, von der vollkommenen Trennung zu einer Stufe aufsteigen, auf der wir zu hundert Prozent miteinander verbunden sind, wie die Teile eines gesunden Körpers.

Alle Kräfte, die auf uns einwirken, verfolgen ein einziges Ziel – uns zu einer natürlichen Form der Verbindung, zur Liebe, anzustoßen.

Doch wenn unser Egoismus gewachsen ist, wir aber noch nicht die richtige gegenseitige Verbindung gefunden haben, dann wird der Unterschied zwischen den Zuständen, zwischen dem erforderlichen Zusammenschluss und der tatsächlichen Trennung, als Leiden empfunden.

Das ist der Grund, warum das Leben immer schwerer wird. Selbst die Hilfssysteme, die dazu bestimmt sind, die Situation zu mildern, zu verwirren, werden uns nicht mehr helfen können, weil wir in den letzten Entwicklungsabschnitt eingetreten sind und uns zu einem globalen integralen System zusammenschließen müssen.

Heute stellt die Menschheit fest, dass sie durch untrennbare Bande verbunden ist, darum ist sie einfach verpflichtet, das Gesetz der Liebe – das Gesetz des sicheren Zusammenwirkens aller Teile der Schöpfung – in sich umzusetzen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 29.10.2010

 

Ich bin eine Handlung des Schöpfers!

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn wir diese Welt betrachten, dann urteilen wir sie mit eigener Vernunft, wie können wir sie dann mit der Vernunft des Schöpfers begreifen?

Meine Antwort: Deshalb müssen wir die Korrekturen machen – unsere Vernunft von allen egoistischen Dummheiten reinigen, die uns stören, den Schöpfer zu enthüllen.

Wenn wir Korrekturen mit Hilfe des Lichtes Chassadim machen, dann erheben wir uns über den egoistischen Wunsch hinauf und sind bereit, das Licht Chochma – die Vernunft des Schöpfers anzunehmen.

Eigentlich erforschen wir uns selbst – und danach erkennen wir Ihn, den Schöpfer. Es ist geschrieben: „Nach Deinen Handlungen – erkennen wir Dich“ – aber was ist denn Seine Handlung? Das bin ich selbst! Ich bin eine Handlung des Schöpfers! Und ich muss herausfinden, wer ich bin.

Deshalb muss ich aus meiner beschränkten, egoistischen Wahrnehmung hinausgehen – ich soll die Gruppe aufbauen.

Und wenn ich beginne, mich bezüglich der Gruppe wie der Wunsch bezüglich des Lichtes zu prüfen, so fängt damit mein Begreifen der Handlungen des Schöpfers an.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Schaffende Vernunft“, 28.10.2010

Einheit in allem

Das Prinzip der Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst fasst alle Prinzipien zusammen, schließt sie in sich mit ein.

Wir erfüllen das Prinzip der Ehrfurcht und dann das Prinzip der Liebe in der Vereinigung, indem wir uns vor der Gruppe annullieren, in der Bürgschaft, im Empfangen des Lichtes, das zur Quelle zurückführt. Das Licht bringt uns den Zustand der Ehrfurcht und dann der Liebe.

Alles zusammen nennt sich „Erfüllung von 613 Geboten“. Die Rede ist von der Korrektur der Verlangen. Jedes Verlangen neutralisiert seinen Egoismus und erlangt einen Schirm – die Absicht des Gebens.

Ich sehe die Stufen der Leiter nicht im Voraus, ich selbst baue sie durch den Selbstverzicht auf, der mir ermöglicht, mich immer fester an der Gruppe festzuhalten.

Auf diese Weise wird in mir das vereinte Kli gebildet, das auf den vereinten Schöpfer gerichtet ist. Hier ist das Prinzip „das Vereinte entspricht dem Vereinten“ notwendig.

Alle unsere Anstrengungen und Korrekturen sind auf die Bildung einer Einheit ausgerichtet. Der Mensch ermittelt sie, indem er danach strebt und alles Andere dabei unterdrückt.

Mit wem verbindet er sich? – Mit der Gruppe, die er nach einem einzigen Kriterium bewertet – nach dem Ziel. Er schließt sich nur diesem Zielpunkt, der in der Gruppe enthalten ist, und nichts Anderem in seiner Umgebung an. Er beugt sich vor der Einheit und konzentriert sich darauf.

Dann verbindet er, der Vereinte, sich mit der vereinten Gruppe, während er alles Andere aus seinen Berechnungen ausschließt, in dem Bestreben, den Einen Schöpfer, den Guten und Gutes tuenden, die Eigenschaft des Gebens, zu enthüllen. Auf diese Weise, durch die Nächstenliebe, erlangt der Mensch die Liebe zum Schöpfer.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 28.10.2010

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Hört auf die Bestechungen des Egoismus anzunehmen!

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann die Gruppe dem Zustand entgehen, der die Versammlung der Spötter genannt wird? Was machen wir, wenn wir doch in diesen Zustand gefallen sind?

Meine Antwort: Es ist unmöglich nicht zu fallen und der Versammlung der Spötter zu entgehen. Man kann zum Guten nicht gelangen, ohne davor das Böse entdeckt zu haben. Das Gute wird über dem Bösen aufgebaut, über der Erkennung und der Korrektur des Bösen.

„Ich habe den bösen Trieb erschaffen“, – sagt der Schöpfer. In anderen Worten, es existiert keine Güte in der Natur, auch wenn ihr denkt, ich wäre gütig, ich verhülle mich und enthülle nur die Rückseite, nur das Böse. Sucht nichts gutes in der Welt, die welt ist nur Böses.

Was uns angeht, unsere Aufgabe, unsere ganze Arbeit besteht darin, den Gegensatz Gut – Böse zu enthüllen (von der Rückseite zur guten Seite überzugehen, von Achoraim zu Panim).

Deshalb müssen wir bereit sein, dass jegliches Wohl, dessen wir je gewürdigt werden, sich zuerst als Böse enthüllen muss. In unserem Leben verstecken und vertuschen wir das Böse, wir fliehen vor den schlechten Empfindungen.

Unsere egoistische, schützende Kraft zeichnet uns ständig falsche Bilder – nur damit wir uns gut fühlen; um unsere wahre Situation in unserer Wahrnehmung zu kompensieren, fühlen wir die Wahrheit nicht und sprechen sie nicht aus. Tatsächlich, wozu muss der Egoismus leiden? Er versucht von Anfang an diese Möglichkeit zu verhindern. So sieht die Mutter nur die positiven Eigenschaften ihres Kindes und nur die negativen Eigenschaften der Nachbarkinder.
Und um eine objektive Wahrnehmung, die von meinem Egoismus unabhängig ist zu erreichen, kann ich nur die eigene Meinung durch die Meinung der Gruppe ersetzen. Durch sie kann ich eine richtige Einstellung zu mir, zu der Welt und zu dem Schöpfer aufbauen.

So bekomme ich ein „Wekzeug“, mit dem ich einen objektiven Blick in alle Richtungen werfen kann. Ich habe den „Sechsten Sinn“ konstruiert, und er erlaubt mir, eine Einstellung zu allem zu formen, welche von meiner Natur nicht abhängig ist.

Vorher lag ich bewusstlos unter der Last des eigenen Ego, und jetzt beginne ich etwas zu erkennen, kehre zu der Wirklichkeit zurück.

Der Aufbau eines spirituellen Gefäßes, der Bürgschaft, der Vereinigung mit der Gruppe, bedeutet ein Werkzeug aufzubauen, das uns erlaubt die wahre Realität zu offenbaren. Ich erkenne die Gruppe entsprechend meinem Niveau,eben so wie sie tatsächlich ist.

Früher konnte ich sie nicht sehen, weil ich durch meinen Egoismus bestochen war, und dieser Rückstoß des Egoismus blendet meine Augen, betäubte meine Ohren, entstellte mein Weltbild.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabash

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Eine teure Münze

Eine Frage, die ich erhielt: Die Kabbalisten haben eine Lösung beschrieben, und sehr viele Menschen weltweit sind damit einverstanden, dazu bereit. Woran fehlt es uns denn noch?

Meine Antwort: Es fehlt an der Erkenntnis der Dringlichkeit. Alles, was die Spiritualität betrifft, kann nur aus der Ausweglosigkeit, aus der Notwendigkeit heraus umgesetzt werden: entweder Leben oder Tod.

Wie am Berg Sinai: entweder vereinigt ihr euch oder es wird der Ort eures Begräbnisses sein. Der Mensch ist nicht um Haaresbreite dazu bereit, auf die Eigenliebe zu verzichten, bis er sieht, dass er keinen anderen Ausweg hat.

Aus diesem Grund verlangt jede Entscheidung, die wir auf dem Weg treffen, danach, durch kräftige Schläge vorangetrieben zu werden: durch Ängste, Unruhe, Gefahr, alles zu verlieren. Das nennt sich „der Weg der Leiden“. Denn der Schöpfer stellt das allumfassende Naturgesetz dar, das keine Begünstigung und keine Kompromisse kennt.

Eine andere Möglichkeit ist, mit Hilfe des Lichts voranzukommen, welches die Situation sichtbar macht und uns die Wahrheit zeigt. Dann unterstützt und bestärkt jeder jeden und ist bereit, allen zu helfen, damit die Gruppe die Notwendigkeit und die Bereitschaft spürt, den wahren Zustand zu enthüllen.

Wenn wir uns alle gemeinsam auf ihn zubewegen, erscheint er uns nicht mehr so schrecklich wie in dem Fall mit den Leiden. Denn wenn ich leide, bleibe ich ein Egoist und sehe nur Bedrohung vor mir. Wenn ich mich aber vor der Gruppe annulliere, reicht für mich ein Hundertstel der Leiden aus, um sie in vollem Maße wahrzunehmen.

Wenn ich mich vor den Freunden beuge, verstärke ich meine Empfindsamkeit gegenüber den Leiden. Nun leide ich, weil ich im Egoismus versinke.

In der Gruppe werde ich empfindlicher, und wenn man mir jetzt ein Hundertstel meines Egoismus demonstriert, empfinde ich großes Leiden und bin bereit, es loszuwerden, als ob ich seine ganze Last spüren würde.

Das ist das, was mir die Freunde geben – sie teilen meine Bürde, wie in dem Gleichnis über den König, der sein ganzes Vermögen in ein fernes Land schaffen musste. Seine Untertanen hätten als Egoisten die ganzen Schätze gestohlen, darum gab er jedem von ihnen eine einzelne Münze. Es machte keinen Sinn, diese eine Münze zu stehlen, und jeder brachte sie zum Bestimmungsort.

Wenn wir zusammengehen und uns voreinander beugen, gibt es keine Notwendigkeit, einen Weltkrieg zu durchleben. Es reicht, dass wir unsere Kräfte investieren und nichts erreichen, – das erzeugt bereits Leiden, die ihren Teil dazu beitragen.

Denn Jahre später habe ich immer noch nichts. Wie ist das möglich? Was passiert? Die Verbindung verstärkt den Schmerz von ergebnislosen Anstrengungen. Dieser Schmerz wird ausreichen, damit ich auf der Flucht vor ihm höher, zu einer spirituellen Stufe, steige und meinen Teil des Schatzes übergebe.

Aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash vom 28.10.2010

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