Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Paradigmenwechsel

Ich enthülle die Einheit durch direkte und indirekte Handlungen.

Indem ich direkt handle, kümmere ich mich um die Freunde, ich helfe ihnen, bereite Kaffee und Tee für sie vor, bediene sie – kurz gesagt, ich verbinde mich. So ist es in unserer Welt üblich: wir kommen den Menschen näher, indem wir sie mit Geschenken erfreuen.

Und was die spirituellen Handlungen betrifft, muss ich in den Freunden die besten Menschen der Generation sehen. Sie sind miteinander zusammengeschweißt, und ich befinde mich außerhalb ihrer Vereinigung und beuge mich vor ihnen, um zu einem Ganzen mit ihnen zu werden. Und ich richte mich insbesondere während des Studiums auf diese Korrektur aus.

Infolge aller meiner Anstrengungen – ob inneren oder äußeren, ob in der Handlung oder in der Absicht – kommt zu mir das Leuchten der höheren Stufe, die ich mir als korrigiert vorstelle. Ich stelle mir vor, dass wir alle dort vereint sind und zusammen das Licht zwischen uns enthüllen, entsprechend der Ähnlichkeit der Eigenschaften.

Meine gesamte Arbeit besteht darin, durch meinen Selbstverzicht die Einwirkung des Höheren hervorzurufen. Nur nicht stören, nur mich einfügen. Dieses Stadium nennt sich „drei Tage des Einnistens des Samens in der Gebärmutter“.

Ich muss mich lediglich im Inneren absorbieren lassen, noch mehr und noch mehr, indem ich mich über dem Egoismus annulliere, um kein Fremdkörper innerhalb des Höheren zu sein. Denn sonst kommt es zu einer Vergiftung.

„Der Höhere“ ist kein Abstraktum, es sind Freunde. Sie sehen immer schlimmer in meinen Augen aus, und ich muss dem ständig durch die Arbeit über dem Wissen entgegenwirken.

Man könnte meinen, die Außenwelt bietet mir eine wunderbare Umgebung aus klugen, gesunden, fröhlichen Menschen, die sehr schön die Zeit verbringen können.

Und hier regen mich dumme Gespräche und Heuchelei auf. Und ich arbeite immer mehr, um in jedem Zustand die Einzigartigkeit und die Größe meiner Freunde enthüllen zu können.

Das Stadium der Entstehung ist ein langwieriger Prozess, und dessen Ziel ist der Selbstverzicht. Ich befinde mich im Mutterleib – in einer besonderen Gruppe, unter den Freunden, mit denen ich mich verbinden und durch die ich die Hilfe von oben erhalten muss.

Der Zustand des Embryos ist eine Übergangsphase. Der Aufstieg zur ersten spirituellen Stufe ist am schwierigsten.

Doch wie ist das möglich? Denn es steht geschrieben, dass die Korrektur vom Leichten zum Schwierigen verläuft. Und dennoch schreibt Baal HaSulam in dem Artikel „Ein Gebot“: „Der schwierigste Moment am Dienen für den Schöpfer ist die erste Anheftung“.

Es gibt keinen anderen Ausweg, denn es geht um einen Paradigmenwechsel, um einen Wechsel der Einstellung, der Wahrnehmung der Realität. Dabei werden sehr viele Parameter in einem Menschen verändert, und er beginnt, die Welt mit ganz anderen Augen zu sehen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 02.11.2010

Die Zeit der letzten Schlachten

Der Sohar, Abschnitt „BeShalach“, aus dem Punkt 311: Dem Schöpfer ist es bestimmt, all diese Könige, welche Israel und Jerusalem angegriffen haben, wieder zu beleben: Hadrian, Lupinus, Nebukadnezar, Sanherib und all die anderen Könige in der Welt, die sein Haus zerstört haben.

 

Er wird ihnen wieder Herrschaft geben, genauso wie zu Beginn und der Rest der Nationen wird sich mit ihnen versammeln und sie werden Krieg um Jerusalem führen.

Und der Schöpfer wird sie öffentlich rund um Jerusalem rächen, wie geschrieben steht: „Und also soll die Plage sein, womit der Ewige plagt all die Völker, die zu Felde gezogen sind wider Jerusalem“. Und das ist für die Zeit geschrieben, wenn der Messias kommt; dieses Lied ist ein ewiges Lied.

 

Es geht hier nicht um Zeiten, sondern um die umgebenden Lichter, die kommen und uns ein Zeitgefühl geben. Darum ist alles, was wir noch in der Zukunft, in einem großen Awiut (Stärke, Grobheit) des Verlangens, enthüllen müssen, die schweren Teile von Malchut. Sanherib, Nebukadnezar und andere, die ganz am Ende der Korrektur enthüllt werden.

Darum wird das als die „Zeit“, wenn der Messias kommt (Befreiung vom Egoismus), bezeichnet, wenn die allgemeine Korrektur, das Ergebnis aller Korrekturen, eintritt. Das ist die Korrektur der umgebenden Lichter (O“M) und der Kelim (Verlangen „Lew haEwen“), die bis dahin unmöglich korrigiert werden konnten und nun korrigiert werden.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 02.11.2010


„Raus aus dem Sumpf“

So eine einfache Absicht

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann die Umgebung etwas, was sich von meinem Egoismus unterscheidet, in mich hineinbringen, wenn sie selbst ebenfalls aus den Egoisten besteht?

Meine Antwort: Du suchst sie doch selbst aus.

Der Schöpfer hat hier Menschen versammelt, in die Er ein gemeinsames Verlangen, ein gemeinsames Bestreben hineingelegt hat. Sie haben einander nicht gesucht und nicht gebraucht, doch Er hat sie zusammengebracht.

Wohin ihr Weg sie führt, wissen sie selbst nicht, doch von jeder anderen Umgebung unterscheiden sie sich durch Funken, durch spirituelle Regungen, für die die Zeit gekommen ist, korrigiert zu werden.

Ich verbinde mich mit Freunden, um eine Verbindung mit ihren Funken herzustellen – das ist genau das, was wichtig ist, das ist meine Umgebung.

Der Eine hat ein angenehmes Äußeres, der Andere ist unscheinbar, der Dritte ist aufbrausend, der Vierte ist überhaupt ein nüchterner Zahlenmensch – ich achte nicht auf diese äußeren Formen, denn sie beziehen sich auf die tierischen Eigenschaften unserer Welt.

Nein, ich sehe jene Funken, die in meinen Freunden entflammt und miteinander verbunden sind. Diese Funken sind die Folge des uns verbindenden Schirms, und wenn ich ins Innere durchdringe, komme ich dort an, wo er uns immer noch miteinander zusammenschweißt.

Alles hängt von der Tiefe des Eintauchens in unseren gemeinsamen „Kuchen“ ab. Seine Obere Schicht ist die äußere, oberflächliche Sichtweise.

Später fange ich an, immer tiefer zu schauen. Denn in den Freunden kommt nun die innere Einheit zum Vorschein. Darum wurde ich auch zu ihnen geführt, damit ich, angefangen mit äußeren Eindrücken, zum inneren Wesen gelange.

Diese Verbindung kann ich an jedem Ort in der Welt finden, und eigentlich muss ich dafür nicht irgendwohin fahren oder fliegen. Alle Menschen sind miteinander verbunden, doch nicht alle zeigen jetzt schon die Neigung zur Enthüllung ihrer Einheit.

Und nun wurde ich in jene Schicht der Menschheit gestoßen, die jetzt korrigiert werden muss, d.h. die allgemeine gegenseitige Verbindung und in ihr das höhere Licht, den Schöpfer, enthüllen muss. Nun versuche ich, dieses System möglicht schnell zu durchschauen, ich bin bereit, mich darin zu befinden.

Das Gesetz dieses inneren Systems lautet Bürgschaft, und noch tiefer wird die Korrektur enthüllt. Es gibt nichts anderes, wir dringen einfach immer tiefer in diesen „Kuchen“ ein, in das Wesen von äußeren Bildern, in die Wurzel der Geschehnisse.

Ich bin immer in die Tiefe gerichtet, um dort die Verbindung zwischen uns zu finden und zu stärken. Auf dieser einfachen Absicht konzentrieren wir uns während des Kongresses.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 01.11.2010

Habe ich alles gemacht?

Eine Frage, die ich erhielt: Rabasch schreibt, dass nur dann, wenn der Mensch alles gemacht hat, was in seinen Kräften steht, er sich zum Schöpfer, mit der Bitte um Hilfe wendet.

Aber was machen wir mit den Gedanken, dass wir noch nicht alles, was in unseren Kräften steht, gemacht haben und deshalb des Aufstiegs nicht würdig sind?

Meine Antwort: Niemand hat alles was in seinen Kräften steht gemacht. Strenge dich weiter an und du wirst, schon am Kongress sehen, dass die Norm erfüllt ist.

Klipa wird dir immer sagen, dass noch nicht genug gemacht wurde: „Weißt du was, warte noch bis zum nächsten Kongress.“ Du muss ihr aber antworten: „Hör auf damit! Jetzt und hier muss es sein!“.

Wer begeistert dich für solch eine Antwort? Die Umgebung. Gerade sie vermehrt die Kräfte eines Menschen, bis er zustimmt und sich mit den anderen verbindet.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch, 01.11.2010

 

Die Liebe zum Nächsten und nicht mehr…

Eine Frage die ich erhielt : Die absolute Mehrheit der Psychologen und Psychiater behaupten, dass die sexuelle Orientierung nicht
selbst gewählt werden kann. Sämtliche Versuche, die sexuelle Orientierung zu verändern, waren nicht erfolgreich.
Muss nun ein Homosexueller versuchen, seine sexuelle Orientierung in Übereinstimmung mit den Forderungen der Kabbalah zu verändern ?

Meine Antwort : Kabbalah fordert von keinem Menschen Änderungen in seinem irdischen Leben. Wenn die Absicht eines Menschen auf die
„Nächstenliebe“ ausgerichtet ist, also auf die Korrektur des Egoismus, werden alle seine irdischen Handlungen richtig sein.

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Welchen Nutzen hat der Einschluss in die Gruppe?

Wenn ein Mensch des geistigen Aufstiegs im Hinblick auf das allgemeine System der Seelen würdig wird, dann führt ihn das Licht vorwärts zur Selbstrealisierung. Folglich führt man den Menschen in die Gruppe ein, wobei er glauben soll, dass die Gruppe ihm von oben gegeben ist.

Von diesem Augenblick an, bekommt er eine Freiheit der Wahl: er kann sich unter den Freunden aufhalten. Diese Entscheidung bewirkt folgende positive Momente:

1. Der Mensch kommt aus der Selbstsucht heraus. Das Licht zieht den Menschen auf, erhebt ihn über die Selbstsucht und führt ihn zur Quelle zurück, damit er sich ins allgemeine Netz einreiht und dort den Schöpfer öffnet.

Man muss verstehen, dass wir gegenwärtig in einem einheitlichen Netz zusammengebunden sind, das wir wegen eigenem Egoismus nicht empfinden. Uns mangelt es an der Klarheit, an der feinen Aufnahmefähigkeit, um das System zu bemerken, in dem wir uns jetzt aufhalten.

Laut dem Buch Sohar sind unsere Augen nach innen gewandt, so dass wir die reale Sachlage nicht sehen, wir verstehen nicht, wo wir uns befinden.

Wir verachten diese Raffiniertheit der Empfindungen, lehnen sie ab und gönnen uns nicht, ein wenig feinfühliger zur Verbindung zwischen uns zu werden.

Und sie ist dennoch anwesend – man muss nur aufmerksamer werden, um sie zu enthüllen, wonach wir beginnen werden, das Licht zu bekommen, das zur Quelle zurückführt.

In Wirklichkeit, nicht das Licht kommt zu uns, sondern wir nähern uns dem Licht an. Im Maß der Annäherung zum System der Verbindung zwischen den Freunden, nähert sich der Mensch dem Licht an.

Denn das allgemeine System ist konstant und vollkommen, und wird allmählich, im Einklang mit unserer Empfindlichkeit zum Licht gezeigt. Das Licht ist konstant, und wir brauchen nur die Wünsche, die zu ihm gerichtet sind.

2. Die Gruppe hilft dem Menschen, der äußerlichen Umgebung zu widerstehen. Jetzt kann er sich hier von der Macht der Umwelt retten, die mit ihren Wünschen, Gedanken und Zielen auf jeden einwirkt.

Der Mensch betritt die Gruppe, reiht sich in sie ein, und bekommt andere Gedanken, Wünsche und Ziele, entgeht dem äußerlichen Diktat.

3. Der Mensch bekommt die Kräfte der ganzen Gruppe und stellt jetzt selbst die Kraft ihrer allgemeinen Seele vor. Natürlich gibt sie ihm das Streben zum Licht, das um vieles größer ist, als das Streben, das ihn in die Gruppe gebracht hat.

Mit solchem mächtigen Impuls zum Licht und zur Korrektur, ruft der Mensch auf sich die Einwirkung des Lichtes hervor, die ihn aus der egoistischen Absicht, „lo-lischma“, zur altruistischen Absicht, „lischma“ erhebt.

Aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabasch „Die Notwendikeit der Liebe zur Freunde“, 31.10.2010

Dein eigenes Haggada zu Pessach

Der Auszug aus dem Exil ist der Auszug aus unserem egoistischen Verlangen, eine Erhebung aus ihm mit dem Glauben über dem Verstand, aus „Lo Lischma“ (um seiner selbst Willen) zu „Lischma“ (um des Schöpfers willen), aus Liebe zu sich selbst zu der Liebe zum Nächsten.

Wodurch gehen wir bei der Vorbereitung zu diesem Auszug und während der Flucht aus dem eigenen „Verlangen zu genießen“ zum „Verlangen zu geben“? Es ist uns allen sehr wichtig das zu wissen, denn gerade jetzt kommen wir gerade zu diesem Zustand.
„Hier ist das magere Brot, das unserer Väter in dem Land von Ägypten aßen“ [Haggada zum Pessach].

Wenn wir uns in unserem Ego befinden – essen wir „mageres Brot des Armen“, weil wir Armen bezüglich des Spirituellen nur winziges Licht bekommen, einen minimalen Funken des Lebens („Kista de Chajuta“), sogenanntes „dünnes Leuchten“ („Ner Dakik„), das uns und die ganze Welt belebt.
Und das ist nicht das Brot, das Menschen in Ägypten aßen, in Ägypten isst man gut! Unser Ego gibt uns alles: bitte schön, genieße!

Aber sobald wir die spirituelle Welt erreichen wollen, noch vor dem Ausgang aus dem egoistischen „Ägypten“, beginnen wir das „magere Brot“ zu kosten, – denn wir verstehen nicht, wie wir das Geben erreichen und was so gut daran ist.

Ich spüre in dem Geben kein Geschmack; alles ist trocken und fade wie dieses einfaches Plätzchen, nur Mehl mit Wasser! Genau so sieht für mich die spirituelle Welt zu der ich gehe aus.

Und deswegen muss ich aus dem satten Ägypten fliehen – von allem Guten – von Töpfen voller Fleisch und Fisch, fettem und appetitlichem, um mich in der Wüste von dem mageren Brot zu ernähren?! Danach sehne ich mich?

Aber das war wirklich so. Und deshalb steht es geschrieben, dass das Gebot über das „ungesäuerte Brot“ (mageres Brot, Matzen) den Söhnen Israels gegeben wurde, noch bevor sie aus Ägypten ausgezogen sind, als Darstellung der Erlösung, die in Eile vollzogen werden muss.“

„In der Eile“ – weil sonst kann man aus dem Egoismus nicht heraustreten! Das Spirituelle scheint so unattraktiv, so abstoßend zu sein, dass der Ausgang zu ihm eilig, mit Hilfe von einer zwingenden äußeren Kraft, die mich aus dem Egoismus herauszieht geschehen muss, denn ich selbst bin nicht in der Lage davon wegzukommen, von dieser ach so schöner Welt, wie sie sich mir in meinem egoistischen Verlangen darstellt.

Und die spirituele Welt scheint meinem Ego als große Finsternis, es gibt nichts darin was für meinen Egoismus atraktiv wäre, ich will sie nicht sehen!

Deshalb kann die Flucht nur „in der Eile“ stattfinden – ich werde plötzlich daraus herausgestoßen. Und lasst uns hoffen dass es so auch mit uns geschieht!

Aus einem Unterricht über Artikel von Baal HaSulam „Dies ist für Jehuda“, 31.10.2010

Sei bereit zu fliehen

Wir befinden uns alle in dieser ägyptischen Gefangenschaft, von welcher uns die Haggada von Pessach berichtet – außerhalb von der spirituellen Welt.

Deshalb sollen wir uns zurechtfinden und verstehen, wie bereit wir sind die Möglichkeit der Flucht zu nutzen, die sich uns jederzeit eröffnen kann. Sind wir dann auch in der Lage zu fliehen?

Denn jetzt empfinden wir den Geschmack von der spirituellen Arbeit wie trockenene und fade Matzen, und die Liebe zu Freunden hat einen bitteren Geschmack, den wir nicht haben wollen. Gerade das bedeutet, dass wir uns in dem Exil von der Spiritualität befinden.

Wir spüren, dass die spirituelle Welt viel höher ist, und ich wurde daraus vertrieben, weil ich sie nicht schätzen und verstehen kann, wie schön sie ist. In meinen Wahrnehmungsorganen empfinde ich sie als schlecht, also befinde ich mich in der Dunkelheit.

Und nicht das Ägypten selbst ist dunkel, Ägypten an sich ist ein enormes reiches Reich, voller Glanz und Pracht. Die Dunkeheit kommt davon, dass ich in diesem Ägypten nach dem Spirituellen suche, und in Bezug darauf fühle ich mich im Exil, es ist für mich wie „mageres Brot“

Ich empfinde diesen Zustand nur wenn ich aus Ägypten ausziehen will, und ich muss zustimmen so einfaches Brot zu essen, um mich auf die Flucht vorzubereiten.

Ich bin bereit zu fliehen wenn ich tatsächlich fühle, dass Ägypten die ägyptischen Plagen mit sich bringt und ich nicht mehr in der Lage bin diesen Zustand zu ertragen. Ich werde spüren, dass ich mich wirklich mit den anderen vereinigen möchte und der Pharao lässt mich nicht!

Ich möchte auch nur ein kleines bischen aus dieser egoistischen Sklaverei heraustreten, irgendeine Form des Gebens erreichen, denn ich spüre, dass es nur im Geben das Leben gibt! Aber im Moment befinde ich mich in „Lo Lischma“, in Egoismus, und möchte dadurch gewinnen und vom Pharao, der mir nur Unglück bringt, fliehen.

Solch eine Einstellung muss sich in der Gruppe formen, damit wir von dieser schweren Arbeit schreien, der Punkt von Mosche soll uns nach vorne ziehen und Pharao soll sich völlig offenbaren, so dass wir sehen, dass die egoistische Nutzung nichts Gutes in der Zukunft verspricht.

Bis unser Punkt im Herzen so eine polare Konfrontation mit dem Egoismus erreicht hat, dass wir diese nicht mehr dulden können.

Wir haben uns miteinander verbunden und die Wichtigkeit der Spiritualität auf solche Höhe erhoben, dass wir uns nicht mehr innerhalb von unserem Ego befinden können. Wir wollen herauskommen!

Lasst mich mich vom „mageren Brot“ ernähren, das ist mir egal! Denn ich muss im Geben sein! Denn alle Erfüllungen, die mir Ägypten geben kann gehören zum tierischen Niveau, und ich will nicht mehr nur dafür leben um mein Tier zu füttern! Ich möchte mit dem menschlichen Leben leben, um des Willens des Menschen der in mir ist!

All diese Berechnungen führen mich zur Flucht, aber sie selbst ist ein Wunder von oben.

Aus einem Unterricht über den Artikel von baal HaSulam „Dies ist für Yehuda“, 31.10.2010

Das Licht in deinen Wünschen

Eine Frage die ich erhielt : Ist die Füllung die ich von Zeit zu Zeit erfahre, ein Erhalten mit der Absicht „nur für sich“ ?
Denn, noch empfinde ich keinen Schirm.

Meine Antwort : Ja, weil es sich um die Eindrücke der umgebenden Lichter, in den Wünschen (Kelim) handelt, welche noch
gar nicht aufnahmefähig sind.

Das innere Licht kann man nur mit Hilfe des Schirmes, entsprechend der Fähigkeit, den fremden Wunsch wie meinen eigenen wahrzunehmen.
Mit der Grösse des verbindenden Wunsches (Aviut) kann man die Grösse (Dichte) des Schirmes messen.

Angenommen, ich kann 10 Gramm deines Wunsches empfinden, ihn wie meinen eigenen Wunsch annehmen, damit er sich in mir wie ein Keim (Ibur)
entwickelt, worum ich mich nachfolgend auch kümmere, sorge.

Das heisst also, das Mass der Verbindung sind die 10 Gramm deiner Wünsche, die ich erfüllen kann. Das was ich in deinem Wunsch empfinde, welcher
von mir erfüllt wird, heisst das „Innere Licht“ (Or Pnimi).

Dann fühle ich plötzlich eine Abtrennung – das zusätzliche Öffnen der Selbstsucht – über welches ich mich mit der Vergangenheit, mit den 10 Gramm
deines Wunsches verbinde, und ich mich trotz Selbstsucht um die Erfüllung deines Wunsches kümmere, mit dem vergrösserten Schirm.
Das ist die Phase der „Ernährung“(Katnut) nämlich, wenn uns eine grössere Entfernung trennt, und ich diese dennoch überwinde.

Und dannach empfinde ich erneut eine noch grössere Abtrennung, über die ich mich wiederum erhebe, das Stadium des „Erwachsenwerdens“ (Gadlut).
Wen betreffen all diese Phasen, der „Keim“, die „Ernährung“, das „Erwachsenwerden“ ?
Sie betreffen mich, weil ich es bin der diese Arbeit verrichtet. Der Andere weiss möglicherweise gar nichts davon.

Auf diese Weise bewerten wir die Grösse des Schirmes und werden entweder von den umgebenden Lichtern (O“M),
oder von den inneren Lichtern (O“P) beeindruckt.

Aus einem Unterricht über das Buch Sohar, 31.10.2010

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