Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Die Leiden des Egoismus verwandeln ihn in ein Gefäß

Um eine neue Wahrnehmung zu bekommen, brauchen wir ein grösseres Verlangen, welches uns erlaubt, unsere Tendenz, alles sich selbst einzuverleiben, durch die Bestrebung zum Geben zu ersetzen.

Dieser Übergang zu der entgegengesetzten Wahrnehmung, in die Bestrebung zum Geben, ist sehr schwierig. Er ähnelt einer Geburt, die auch in unserem Jahrhundert der modernen Medizin, noch immer eine besondere Handlung ist.

Denn das Kind wird von dem speziellen Platz, an den es gebunden war, ausgestossen. Es bekam dort eine besondere Nahrung und Schutz, es wirkten besondere Gesetze. Dieses Milieu stiess es nicht aus, das Kind wurde dort genährt.

Jetzt betritt es eine unfreundliche Welt, in welcher es wachsen muss, für sein Leben kämpfen muss. Das ist eine beispiellose Umwälzung im Leben.

Dasselbe geschieht auch bei der spirituellen Geburt, wenn sich ein neues universelles Sinnesorgan für die äusseren, ausserhalb der Gebärmutter dieser Welt befindlichen Empfindungen, enthüllt. Dieses Sinnesorgan basiert auf dem Geben, und wir beginnen darin eine neue Welt zu spüren.

Auf dem Kongress haben wir einen grossen Schritt in diese Richtung gemacht. Unser grosses Verlangen nach dem „geboren werden“  hat uns schon ein wenig von den Geburtswehen fühlen lassen, und dann sahen wir, dass wir dazu noch nicht fähig sind. Etwas hindert uns, wirft uns wieder zurück.

In der Zusammenfügung mit der guten Kraft, die uns mitreisst nach vorn, haben wir auch eine schlechte Kraft gespürt, die uns zurückstößt in den Mutterleib, und nicht aus den Begrenzungen dieser Welt herauslässt, uns die neue Welt noch nicht fùhlen lässt.

Wir müssen noch einige von solchen Geburtswehen durchmachen, bis wir schliesslich geboren werden. Wie viele, und in welchem Zeitraum, hängt nur von uns ab. In jedem Fall aber, kann ohne sie der Vorgang der Geburt nicht vollendet werden, wir gelangen nicht nach aussen.

Wàhrend der Geburt stoßen zwei Kräfte aufeinander, der Druck von innen und Gegenstöße von aussen. Diese Auseinandersetzung bringt uns ein neues, starkes Verlangen in die spirituelle Welt zu kommen. Und ohne dieses Verlangen kommen wir nicht weiter.

In der Tora werden die Geburtswehen „Ägyptische Plagen“ genannt. Unser Egoismus muss zehn „ein volles Mass“ der Leiden erleben, die sich im Verlangen deutlich machen, und zur Form eines Gefäßes, eines Kli, umgewandelt werden.

So entsteht aus dem formlosen Lehmklumpen ein Gefàss, welches bereit ist, das Hòhere Licht zu empfangen.

Wir müssen durch diese Geburtswehen hindurch, um die richtige Form anzunehmen, ohne die wir nichts Spirituelles wahrnehmen kònnen.

Mit diesem Vorgang haben wir auf dem Kongress angefangen. Das Licht befindet sich um uns herum und wartet auf die Stelle, durch die es eintreten kann.

Die Geburt: die ersten Wehen

Auf dem Kongress haben wir versucht, den Machsom zu überqueren, in der spirituellen Welt geboren zu werden, ein neues Sinnesorgan zu erhalten und das wahrzunehmen, was sich außerhalb des Verlangens zu genießen befindet. Eine solche Wahrnehmung wird als äußere bezeichnet, weil sie auf das Geben gerichtet ist.

Wir haben gesehen, dass das sehr schwer ist. Der Gegendruck hat uns sofort abkühlen lassen, hat uns „eingefroren“. Und nun wollen wir nicht mehr, glauben, dass wir nicht fähig sind: „Alles, nur nicht das, bloß keine wahre Verbindung und in ihr später dann die höhere Welt“.

Im Endeffekt haben sich unsere Erwartungen nicht erfüllt. Der Egoismus, der Pharao, hat uns zurückgeworfen.

Dadurch haben wir einen leichten Hass ihm gegenüber verspürt, haben unseren Feind, Hasser enthüllt, haben angefangen zu verstehen, dass, wenn wir keine Oberhand über ihn gewinnen, wir nicht geboren werden können. Der Gegner ist ermittelt, und wir erkennen ihn immer deutlicher.

Nun müssen wir noch einige ähnliche Handlungen durchführen. Jedes Mal werden sie eine andere Form annehmen – denn in der Spiritualität wiederholt sich nichts. Die Handlungen sind scheinbar die gleichen, werden jedoch anders wahrgenommen, und im nächsten Zustand ist der vorangegangene nicht zu erkennen.

Die Rede ist von den Geburtswehen, die auf Hebräisch „Zirim“ heißen – genauso wie die Türangeln. Der Mutterleib, in dem wir uns befinden, erinnert in seiner Form an den geschlossenen Buchstaben Mem (ם). Mem bedeutet Bina, die uns zwischen zwei Türen einschließt. „Tür“ bedeutet auf Hebräisch Delet. Mit anderen Worten: wir befinden uns zwischen zwei Buchstaben Dalet (ד), die den Buchstaben Mem bilden.

Während der Wehen drücken wir gegen die Tür, damit sie sich öffnet – sich um die Türangeln dreht. So drückt das Kind von innen, um nach außen zu gelangen (Zir – Achse, Zirim – Türachsen, Rechem – Gebärmutter, von Rachamim – Barmherzigkeit, die Eigenschaft von Bina).

Unsere Geburt wird vom Pharao behindert, von unserem Egoismus, welcher absichtlich vom Schöpfer auf so eine Art uns Weise erschaffen wurde, damit er den Gegendruck erzeugt, bis wir ein starkes Verlangen erhalten, bis wir würdig sind, den Schöpfer, die äußere Realität zu sehen und wahrzunehmen, in ihr zu leben. Denn ansonsten bleiben wir eine Frühgeburt, die für die neue Welt nicht reif ist.

Also ist der Pharao eine gute Kraft. Und obwohl er sich uns als verhasst präsentiert, bildet sein Widerstand ein Verlangen in uns, das stark genug ist, die Tür der Gebärmutter zu öffnen und nach außen hinauszugehen.

Wir haben mit der Arbeit begonnen, die uns von der Macht des Pharao befreit, und ich bin sehr froh, dass wir diesen Abschnitt erreicht haben. Ich habe lange darauf gewartet.

Je größer die Enttäuschung, je stärker der Widerstand, je tiefer die Verzweiflung, nachdem die Erwartungen nicht erfüllt worden sind und der Mensch zurückgestoßen wurde, desto besser ist es, desto größer ist der Hass gegen den Pharao. Wir haben eine Geburtswehe hinter uns. Ein paar weitere Wehen und wir werden auf die Welt kommen!

Lasst uns die Geschwindigkeit vorantreiben – das hängt von unserer Arbeit ab. Soll die Kraft, mit der wir nach vorne streben, mit der Kraft des Pharao, der uns zurückstößt, zu einem entscheidenden Ruck für die Geburt verschmelzen!

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash von 12.11.2010

Nach dem Kongress: Die ersten Erkenntnisse

Eine E-mail die ich erhielt: Rav ! Ich glaube dass ich die Gefühle von vielen Menschen äussern werde. Mich überfällt jetzt eine riesige Enttäuschung…was soll ich machen?

Meine Antwort: Am letzten Kongresstag hörte ich mehrfach von der grossen Hoffnung auf den Durchbruch in die spirituelle Welt, welche bei vielen Teilnehmern dieses Kongresses vorhanden war, und was für eine grosse Verzweiflung sie nun ergreift.

Ich werde euch sofort antworten. Ich selbst bin mit dem Ergebnis des vergangenen Kongresses sehr zufrieden. Und es betrifft nicht die Rekordzahl der Teilnehmer,
oder die positive Reaktion der Presse…..sondern die inneren Veränderungen, das Erwachsenwerden jedes Teilnehmers und der gesamten Weltgruppe.

Zum ersten Mal gingen die Menschen durch Zustände hindurch, welche sie einzeln niemals empfinden werden. In ihren Herzen geschahen die wichtigsten, inneren Klärungen.

Aber jetzt besprechen wir die Hoffnungen. Wenn die Hoffnung auf das wahrhaft Spirituelle, auf den Wunsch des Gebens und der Nächstenliebe gerichtet wären,
dann würden wir keine Verzweiflung empfinden, weil die Möglichkeit des Gebens und der Liebe immer vorhanden ist. Niemand kann sie uns geben oder wegnehmen.

Die erste spirituelle Eigenschaft ist Bina, das Streben zu „Chafez Chessed“ (über die Selbstsucht hinaus), die Empfindung ausserhalb des Wunsches.

Würden Sie danach streben, so wäre es Ihnen vollkommen egal, in welchem Zustand sie sich gerade befinden, denn Sie hätten gespürt, das alles vom Schöpfer kommt, dass Er nach Seinem Plan entscheidet, was mit Ihnen und jedem von uns geschehen wird. Freude wäre die einzige angemessene Reaktion, weil Sie sich in die Macht des Schöpfers, die Eigenschaft des Gebens, hineinbegeben hätten.

Machsom wird von demjenigen überquert, welcher vor seiner Selbstsucht davonrennt und mit jeder Bedingung einverstanden ist, um davon befreit zu werden.

Folglich wäre der Mensch einverstanden die Bedeutung „Alle wie Einer“ (ein Mensch mit einem Herzen und einem Wunsch) und die Bürgschaft „Einer für Alle und Alle für Einen“ anzunehmen.

In niemandem von uns gibt es die nötigen Kräfte um von der eigenen Selbstsucht befreit zu werden. Wir sprachen davon, konnten es jedoch bis jetzt nicht genau erkennen.

Es handelt sich gerade um die Eigenschaft, welche uns nicht zusteht, in die Spiritualität, in die Eigenschaft des Gebens, hinaufzusteigen. Wir sind nicht in der Lage, sie als solche zu erkennen. Der Egoismus verbirgt sich in uns wie die Schlange und wir können ihn nicht exact bestimmen, verwechseln ihn die ganze Zeit über mit anderen Eigenschaften.

Nur der Schmerz der Enttäuschung (wie auch der Schmerz einer Krankheit) hilft uns, unsere Selbstsucht zu erkennen und zu begreifen, dass sie kein guter sondern ein böser Herrscher, der Pharao, ist.

Man muss also unbedingt eine Enttäuschung erreichen, um ihn zu hassen, um nur noch das Eine zu wünschen: vom Egoismus losgerissen zu werden.

..Um sich also in solch einen verzweifelten Zustand zu bringen, muss man sich zunächst mit seiner ganzen Selbstsucht (Lo Lischma) ausrichten. Gerade das meinte ich vor dem Kongress „Wir ziehen hinaus, aus Ägypten“ Und alle waren davon überzeugt, dass es auch geschehen wird.

Wenn eine solche Überzeugung nicht vorhanden wäre, dann könnten wir gar nicht enttäuscht werden und hätten das Böse in uns (den Pharao) nicht erkannt, welches eben nicht zulässt, dass wir die Eigenschaft des Gebens erreichen.

Um dieses Böse sofort anzuregen, habe ich gleich zu Anfang des Kongresses gesagt, dass wir verpflichtet sind die Vereinigung zu erreichen, dass unsere gesamte Arbeit bei dem Kongress in der vertieften Selbsterkenntnis und der Beziehung zu allen Freunden
stehen soll. Anstelle der erwarteten „Offenbarung des Himmels“ hat meine Aussage direkt ein Fallen, eine Abkühlung, hervorgerufen.

Mit diesem Aufruf zur Vereinigung und zum Aufstieg über das eigene Ich, wollte ich allen Teilnehmern des Kongresses zeigen, dass wir dazu noch nicht bereit sind.

Einerseits war ich über den Zustand „Das Begreifen des Übels“ sehr froh, andererseits befürchtete ich, dass die Gruppe innerhalb so kurzer Zeit, nicht aus diesem Zustand heraus gelangen kann.

Es gleicht dem Patienten, welcher einen Schmerz empfindet und aus dem Grund beginnt, seine Krankheit mit Hilfe des Arztes, des Schöpfers, zu behandeln.

Ausserdem waren 30 – 40% der Kongressteilnehmer, Anfänger die nicht verstehen konnten was mit uns geschieht. Deshalb haben wir entschieden, zunächst einmal auf dem Schlag des Pharaos – dem Schlag eurer egoistischen Hoffnung – stehen zu bleiben.

Gerade diese Prozesse, die wir erlebt haben, bereiten uns vor auf den Übergang, welcher nicht auf egoistische Füllung, sondern auf die Offenbarung der Möglichkeit des Gebens, der wahrhaftigen Vereinigung „Wie ein Mensch mit einem Herzen“, im Einverständnis mit der Bürgschaft, gerichtet ist.

Somit zählt zum ersten Ergebnis des Kongresses : der Schlag des Pharaos, des Ehrgeizes, der egoistischen Hoffnungen den „Machsom zu durchbrechen“ und die Höhere Welt, sowie auch diese Welt, die Wünsche und die Füllung in sich zu empfangen.

Wie Baal HaSulam schreibt : Wenn der Mensch die spirituelle Grenze erreicht, wird er überzeugt sein, dass die Geisteswelt nicht ihm gehört, wonach er die Klipa – die Grenze und die Eigenschaft des Gebens erlangen kann.

Die Offenbarung unserer Unlust, die sofort nach meiner ersten Lesung, am Anfang des Kongresses geschah, trug bei zu unserer Einigkeit (zur Heiligkeit des Tages), alles erstarrte zu Eis als ich sagte, dass wir anstelle von äusserlichen Handlungen, in die Verbindung untereinander, in die Bürgschaft, in uns, vertieft sein sollten. So zeigte sich unsere erste Selbstsucht, das Öffnen des Übels in uns, in Form einer riesigen Offenbarung.

Wir haben im Laufe des Kongresses entdeckt, dass sich der Pharao in unserem Inneren, und nicht ausserhalb unserer Natur befindet. Und er bekam folglich seinen ersten Schlag – die Enttäuschung über die Ergebnisse des Kongresses.Wir dachten (wir, als der Pharao), dass wir etwas in sich bekommen werden, und bekamen aber nichts – was den ersten Schlag des Pharaos, unserer Selbstsucht bedeutet – weil man niemals in die egoistische Wünsche bekommen kann.

Jetzt sind wir bereit zu bestimmen, in welchen Eigenschaften, unsere Spiritualität geöffnet werden soll – wir verstehen besser, was es bedeutet, über das Höhere und nicht an sich selbst zu denken.

Jeder von uns zitterte vor Ungeduld und wartete sehnsüchtig auf das Wunder, sowohl diese Welt, als auch die Geisteswelt – für sich zu bekommen! Deshalb kam folglich die Empfindung der dringenden Notwendigkeit, sich davon zu befreien, welche uns solche Enttäuschungen brachte, und dass der Anfang der Abtrennung von der Selbstsucht gelegt hat.

Wir haben für diese Erkenntnis teuer bezahlt, wobei gerade die Enttäuschung, der Schlag des Ehrgeizes, der Selbstsucht, der Hoffnungen unser größter Erwerb ist. Deshalb freue ich mich, die enttäuschten Egoisten zu sehen.

Jetzt muss man sich nur bewusst werden, was mit uns geschehen ist. Je nach der Vorbereitung, wird man sich zuerst in der Vernunft bewusst, und später hoffentlich auch in den Empfindungen, wodurch alle Enttäuschungen verblassen werden.

Aber die einzige Schlussfolgerung ist die folgende: der Mensch kann sich von der Selbstsucht befreien, und gerade der Schlag der ungerechtfertigten (egoistischen) Hoffnungen wird uns helfen, sich dem Egoismus (dem Pharao) zu entfremden!
Möglicherweise werden wir noch einige Schläge brauchen, aber sie werden alle auch in dieselbe Richtung gehen, welche wir auf diesem Kongress gefunden haben.

Möglicherweise, können wir sie nicht nur auf den Kongressen, sondern auch in unserer täglichen, virtuellen Verbindung, die Empfindungen erreichen, die wir jetzt zusammen erworben haben. Bis wir uns sehnsüchtig wünschen werden – auf unsere Selbstsucht zu verzichten, d.h. vom einzigen Übel, vom Egoismus aus, die Eigenschaft des Gebens zu erreichen.

Der Schöpfer hat uns dieses große Geschenk dargebracht! Es gibt Niemanden, außer Ihm!

Schreiben Sie uns und stellen Sie ihre Fragen in den Unterrichten. Ich habe nicht Sie, sondern Ihre Selbstsucht betrogen.
Mit Liebe, Rav!

Kabbalisten über das Studium der Kabbala, Teil 19

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Das Studium der Kabbala erfordert keine besondere Talente.

Das Ziel der Schöpfung können nicht nur die begabten Menschen erreichen, sondern alle Geschöpfe ohne jeglichen Ausnahme, und man braucht dafür keine besondere Talente.

Die Weisen sagten in Midrasch Rabbah (das Buch „Große Kommentar“): „Sagte der Schöpfer – die ganze Weisheit, die ganze Tora sind leicht für denjenigen, der sich vor Mir fürchtet (sich vor Egoismus bewacht) und alle Bedingungen der Tora (um des Gebens willen zu handeln) und die ganze Tora und die ganze Weisheit (in diesem Fall) sind in seinem Herzen“.

Rabasch. Shlavey HaSulam. Liebe zu Freunden – 2, S. 6, 1984

Wenn du ins Netz willst, musst du zuerst einen Computer kaufen

Eine Frage, die ich erhielt: Meine Gefühle und spirituelle Erlebnisse spiegeln sich in der Realität, die ich wahrnehme, wider. Bedeutet das, dass ich nach dem Äußeren über das Innere urteilen kann?

Meine Antwort: Ganz und gar nicht. Es steht geschrieben, dass „die Welt nach ihren Gesetzen lebt“. In der materiellen Welt durchlebe ich unterschiedliche Zustände und Beziehungen, die mehr oder weniger angenehm sind, doch ich habe auf keinen Fall vor, sie als spirituell abzustempeln.

Über allen Ereignissen meines materiellen Lebens muss ich mich ständig am spirituellen Ziel festhalten. Selbst wenn der Schöpfer etwas Schreckliches mit mir vorhat, darf ich meinen Griff nicht lockern.

Ich weiß nicht, warum und weshalb alles genau auf diese Weise geschieht. Denn ich bin mit den anderen Seelen, Ereignissen und Zuständen verbunden, von denen ich keine Ahnung habe. Heute habe ich noch keine Wahrnehmung des gesamten Systems in mir, welches mir erlauben würde, die Sache zu untersuchen.

Es wäre unklug, zu denken, ich könnte die Verbindung zwischen dem Spirituellen und dem Materiellen zurückverfolgen. Denn ich verstehe weder etwas von dem Einen noch von dem Anderen.

Ich habe kein Werkzeug für die Untersuchung: weder Verstand noch Gefühl oder Wahrnehmung. Ich sehe kein höheres System/keine höhere Welt, kein niedrigeres System/keine niedrigere Welt und keine Verbindung zwischen ihnen/zwischen den Welten vor mir.

All das ist noch ganz weit von mir entfernt. Selbst auf den ersten spirituellen Stufen erkenne ich das noch nicht. Denn diese basieren auf dem Selbstverzicht, dort kann ich nichts klären, und ich will auch nichts, außer in den Höheren aufgenommen zu werden.

Was habe ich im Moment außer dem Egoismus? Und was muss ich außer dem Geben erreichen? Dafür muss ich mein Ego annullieren und die innere Arbeit in der Gruppe mit den Freunden durchführen.

Wir bauen die innere Einheit auf und streben nach der gemeinsamen Kraft, die sich außerhalb von jedem von uns befindet und uns allen gehört.

Werde ich statt all dem etwa Mutmaßungen über den geheimen spirituellen Sinn meiner Krankheiten, Geldsorgen, Familienprobleme und Konflikte mit dem Vorgesetzten anstellen? Das wäre einfach dumm.

Ich bin zu solchen Berechnungen noch überhaupt nicht in der Lage. Genauso stellt ein neuer Computer einfach ein Stück Metall dar, bis ich ihn eingeschaltet, Betriebssystem und notwendige Programme installiert und erforderliche Dateien heruntergeladen habe.

Erst dann und wenn ich mich mit der Software und der daraufgeladenen Information auskenne, kann ich mich an die Arbeit machen.

Wir haben noch keine Kelim, keinen „Computer“, geschweige denn die „Software“. Darum sind wir nicht in der Lage, nach dem Äußeren über das Innere zu urteilen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 04.11 2010

Damit wir erhört werden…

Wir wissen, dass keine Anstrengungen und keine Schreie von uns an sich helfen werden. Sie sind mit dem Schreien eines Säuglings zu vergleichen – es muss Einen geben, der ihn erhört – die Mutter, Bina oder der Schöpfer.

Der Schrei kann nur erhört werden, wenn er korrekt, d.h. auf das wahre Ziel gerichtet ist – auf die Vereinigung, auf das Erhalten der Kraft des Gebens. Darum müssen wir uns verbinden, um zwischen uns eben das Verlangen zu geben zu erschaffen und dann gemeinsam zum Schöpfer zu schreien.

Und darum lesen wir gemeinsam das Buch Sohar und wollen uns miteinander verbinden, auch wenn das über das Internet, das Fernsehen und alle möglichen Kommunikationsmittel geschieht.

Und es ist unwichtig, dass unsere Verbindung erst einmal egoistischer Natur ist, denn jeder von uns wird vom Verlangen für sich selbst (lo liShma) bewegt. Wir sind bereit, uns zu verbinden, wollen aber alle daran verdienen. So ist unsere Natur, und es macht keinen Sinn, uns selbst zu belügen.

Wir sind Egoisten, und jeder von uns versteht, dass er sich mit den Anderen verbindet, um irgendeinen Nutzen davon zu tragen, sonst könnte niemand von uns auch nur die kleinste Handlung vollziehen, er hätte keine Energie, sich mit den Anderen zu verbinden.

Doch diese physische Verbindung, Versammlung an einem Ort oder virtuell zur gleichen Zeit in einem Gedanken ist die einzige uns erlaubte Handlung. Denn noch können wir nur physische Handlungen ausführen – so werden Handlungen genannt, die in unserem Egoismus vollzogen werden.

Doch außer dieser Handlung benötigen wir, dass das höhere Licht, das zur Quelle zurückführt – das umgebende Licht (O“M) – auf unsere egoistische Verbindung einwirkt.

Dieses Licht nennt sich das umgebende Licht (Or Makif), weil es aus der Ferne, aus unserem nächsten Zustand scheint – aus den korrigierten Verlangen/Kelim, in den Verlangen „liShma“ – mit der Absicht zu geben.

Doch wenn wir uns sehr große Mühe geben, danach zu streben, können wir seine Einwirkung auf uns hervorrufen, denn wir befinden uns in der Welt der physikalischen Gesetze der Natur (des Schöpfers). Durch das Lesen des Buches Sohar ziehen wir das Licht an uns heran, weil wir uns unbewusst an unsere nächste Stufe anschließen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 07.11.2010

Jeder ist ein Punkt, jeder ist die Unendlichkeit

Was ist das Ende der Korrektur, welches wir anstreben? Das ist ein besonderer, unveränderlicher Zustand, der vom Schöpfer von Anfang an erschaffen wurde.

Wir befinden uns auch jetzt in diesem Zustand, es wurde nichts Anderes erschaffen – nur die Welt der Unendlichkeit.

Damit wir uns jedoch in diesem Zustand spüren, erkennen, hat der Schöpfer für uns den Austritt aus ihm in die Wahrnehmung „dieser Welt“ mit der darauffolgenden Rückkehr vorbereitet.

Der Weg nach unten wird als das Herabsteigen der Welten bezeichnet, im Laufe dessen das Zerbrechen der Kelim und die Erschaffung von 125 Stufen stattfinden. All das ist die Vorbereitung, die für uns von oben nach unten vollzogen wurde. Und anschließend kehren wir nach Hause zurück.

In der Welt der Unendlichkeit ist jeder von uns ursprünglich ein Punkt (wie ein Samentropfen). Auch in dieser Welt ist jeder von uns ein Punkt. Nur während des Herabsteigens von oben nach unten ist der Punkt selbst egoistisch geworden (egoistisches Bestreben nach dem Schöpfer, nach dem Sinn des Lebens) und wurde mit Egoismus (mit den Verlangen nach dieser Welt) bedeckt.

Wir kehren in die Malchut der Welt der Unendlichkeit über fünf Welten zurück: ABYA und AK. Im Laufe des Aufstieges wachsen wir in unserem Verlangen nach dem Schöpfer, nach der Eigenschaft des Gebens, und erlangen die Selbständigkeit – im Endeffekt wird jeder zu einer Unendlichkeit (nach der Größe und der Qualität).

Und dann, im Unterschied dazu, was früher war, erfüllt sich die Unendlichkeit von jedem mit dem Licht von NaRaNCHaY anstatt des früheren Lichtes Nefesh.

In dieser Welt gibt es in einem Menschen ein spirituelles Reshimo, ähnlich einem Samentropfen, in dem die vollständigen Informationen über den Körper und den gesamten Prozess dessen Entwicklung enthalten sind. Genauso sind auch in dem Punkt des Reshimo die gesamten Informationen über seinen spirituellen Weg und darüber enthalten, wie die Welt der Unendlichkeit in seiner Wahrnehmung erscheint.

Alles ist vorherbestimmt, doch indem ich mein Reshimo realisiere, es zur Entwicklung vorantreibe, erlange ich das Gefühl der Unabhängigkeit.

Nun existiere, fühle und entscheide ich bewusst. Ich erlange mein spirituelles Ich, welches sich aus dem Reshimo entwickelt hat – genauso wie sich in unserer Welt aus einem Samentropfen ein erwachsener selbständiger Mensch entwickelt.

Wir haben einen einzigen Punkt, und er muss sich bis zu einem endlosen Volumen entwickeln. Jeder muss dem Schöpfer ähnlich werden. Dabei steigt jeder zu seiner Welt der Unendlichkeit auf, und anschließend vereinen sich die gesamten Unendlichkeiten.

Wovon dieser Prozess abhängt, könnt ihr dem Blogeintrag „Und dass ihr mir bereit seid!“ entnehmen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 07.11.2010

Eine harte Arbeit

Eine Frage, die ich erhielt: Warum tut es dem Egoismus weh sich zu annulieren?

Meine Antwort: Das hängt von der Wichtigkeit des Zieles ab. Auch in unserer Welt müssen wir uns herabsetzen: in der Arbeit den Anweisungen des Bösses zu folgen, zu Hause um die Kinder kümmern, die Familie versorgen usw.

Nach allen Verpflichtungen, hab ich noch ein Paar Stunden von persönlicher Zeit. Es stellt sich heraus, dass ich mich stöndig herabsetzten muss, vor Ausweglosiglkeit, weil ich weiterleben muss. Aber ich bekomme eine Belohnung in meinen egoistischen Eigenschaften!

Und hier verzichten wir auf unseren Egoismus, um etwas wichtigeres zu bekommen: das spirituelle Leben, die Ewigkeit, die Vollkommenheit, die Harmonie. Im Momnet spüren wir noch nicht die Wichtigkeit davon, um dies wie eine Belohnung zu sehen. Die Umgebung muss mich darin überzeugen.

In unserem Fall ich habe die Umgebung gewählt, und bin mit allen verbunden. Nie in Geschichte gab es so ein Zustand in welchem wir uns heute befinden.

Wir sind die erste Generation der Korrektur und wurden schon gewürdigt die Methode der Korrektur zu empfangen und damit anfangen sie zu realisieren, zusammen mit Tausenden von Freunden.

Was bleibt noch übrig? – sich herabzusetzen! Wenn wir das gemeinsam machen, wird allen leicht. So wirds sein!

Aus der Vorlesung an dem Einheitstag, 31.10.2010

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Vereinigung bedeutet spirituelle Arbeit

Die Kraft zur Erreichung der Spiritualität schöpfe ich von der Umgebung, und das ist eine besondere Kraft.

Wir kommen zur Wissenschaft der Kabbala, weil wir das Verlangen nach der Spiritualität verspüren, doch dieses Verlangen ist egoistischer Natur: wir wollen die ganze Welt haben – sowohl diese als auch die zukünftige.

Dieses gewaltige Verlangen treibt den Menschen an, doch wenn er vorhat, sich mit dem Freund zu verbinden, muss er sich annullieren und die Wichtigkeit des Freundes erhöhen.

Dadurch erhebt er die Haltung dem Freund gegenüber auf die kleinste spirituelle Stufe: er annulliert sich, will sich verbinden, nimmt den Freund als wichtig wahr.

Es ist sehr unangenehm, abstoßend, doch es gibt keinen Ausweg – wir müssen uns verbinden. Dann bekomme ich die Wichtigkeit des Ziels – die Kraft des Aufstiegs – vom Freund.
Diese Kraft ist spiritueller Natur, denn um mich an ihn wenden zu können, habe ich mich annulliert und seine Wichtigkeit erhöht. Dann erhalte ich von ihm – obwohl er genauso ist wie ich – die Kraft des Aufstiegs, weil ich mich ihm gegenüber nach dem spirituellen Prinzip „die Wichtigkeit des Nächsten“ verhalten habe!

Und obwohl ich das aus der Ausweglosigkeit heraus tue, weil ich die spirituelle Welt auf egoistische Weise bekommen will, erhalte ich dennoch eine reale Kraft, die mich über mich selbst erheben lässt, vom Freund.

Indem ich mich auf diese Weise gegenüber den Freunden verhalte, erreiche ich eine korrekte Herangehensweise an die Spiritualität. Dabei kann es sein, dass die Freunde das noch nicht einmal bemerken und nicht wissen, dass sie mich mit der spirituellen Kraft versorgen.

Ich schöpfe sie, weil ich eine egoistische Handlung ausführe, indem ich mich ihnen gegenüber trotz der Abstoßungskraft annulliere.

Das ist sehr schwer, doch wenn ich es schaffe, mich zu überwinden, erhalte ich von ihnen die Kraft für die Weiterentwicklung.

Darin besteht unsere Arbeit, und dem ist der bevorstehende Kongress gewidmet.

Aus dem Vortrag am Tag der Einheit, 31.10.2010

Reichtum, der Groschen für Groschen gesammelt wurde

Eine Frage, die ich erhielt: Es steht geschrieben: „Groschen für Groschen gesammelt macht ein großes Vermögen“. Jeder Mensch trägt seinen „Groschen“ bei? Oder ist es unser gemeinsamer Groschen auf dem Weg zum Ziel?

Meine Antwort: Der Mensch sammelt diese „Groschen“- die kleinen Wünsche, die er von seinen Freunden gesammelt hat.

Wenn man sich mit ihnen vereinigt und danach strebt, die Bürgschaft einzugehen, bekommt er die Bemühungen von allen und sie verbinden sich in ihm, und geben ihm die Kraft, um den Weg zu gehen.

Aber auch das ist nicht genug. Ich habe die Kräfte, aber keinen „Stoff“. Dieser Stoff wird in kleinen Portionen in mir enthüllt. Stück für Stück offenbart sich mein Egoismus und ich erhebe mich darüber, je nach dem Erscheinen dieser kleinen Portionen.

Auch hier sammeln sich Groschen für Groschen zu einem großen Vermögen.

Aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabasch vom 04.11.2010

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