Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Die materialistischste Herangehensweise von allen

Der Sohar spricht nicht vom physischen Tod, er spricht vom Verlangen zu genießen, das korrigiert wird, indem es die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreicht. Ein gewöhnlicher Mensch ist an dem Punkt noch nicht angelangt.Wenn der Mensch in der spirituellen Welt arbeitet, hat er die linke und die rechte Linie (zwei „Engel“), zwischen denen er die mittlere Linie aufbaut. Auf der linken Seite steht mein Ego, der Pharao, und auf der rechten Seite der Schöpfer, das Licht. Und in dem Ausmaß, in dem ich dieses Verlangen zu genießen in die mittlere Linie transferieren kann und das Licht, die Absicht, aus der rechten Linie an dieses heranziehen kann, erschaffe ich mein spirituelles Gefäß (Kli) mit dem Schirm.

Der Schirm ist die Absicht zu geben, und das Gefäß ist das Verlangen in seinem Inneren. Auf diese Weise baue ich mich selbst aus diesen beiden Kräften auf, und ich bin der dritte. Und dann beginne ich, in der spirituellen Realität zu existieren. Wenn ich diesen „dritten“, das Verlangen mit dem Schirm, erschaffen habe, bedeutet das, dass ich eine Seele habe!

Und wenn ich sie aus diesen zwei Kräften nicht aufgebaut habe, dann habe ich nichts außer dem einen Punkt, in dem ich nichts fühle. Das ist lediglich ein winziges Verlangen, welches überhaupt nicht von mir abhängt – „Verlangen aus dem Nichts“ („mi Ajn“).

Der Sohar schreibt, dass du dein egoistisches Verlangen töten sollst – du ziehst das Licht heran, tötest es und bringst es zur Absicht zu geben – genau das wird dein lebendiges Ich sein.

Das alles kann mit Hilfe einer richtigen Umgebung erreicht werden, die als die „heilige Gruppe“ („Chewra Kadischa“) bezeichnet wird, denn sie hilft dir dabei, deinen Egoismus zu begraben. Auf diese Weise erhältst du die ewige Seele – den Teil, der dem Schöpfer ähnlich ist. Du erschaffst sie selbst.

Und wenn nicht, dann hast du auch keine Seele, du befindest dich unterhalb der Linie des Lebens, in dieser Welt, wo du nur deinen tierischen Körper, das Material hast („Material“/“Chomer“ klingt ähnlich wie „Esel“/ „Chamor“). Das ist die materialistischste Herangehensweise von allen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 25.11.2010

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Koste die zukünftige Welt heute noch

Wir können uns noch nicht einmal vorstellen, wie wir leben würden, wenn wir uns einfach als Tiere wahrnehmen würden.Doch die Menschheit hat die Religion/den Glauben, der ihr hilft, ihren Egoismus ein wenig zu zügeln. Und alle diese Glaubensrichtungen basieren auf einem Gedanken – auf dem Gedanken an die Existenz des Lebens nach dem Tod. Doch die Wissenschaft der Kabbala sieht es nicht so. Es gibt einen Zustand, in dem wir jetzt existieren und der „Tod“ heißt, und es gibt einen anderen Zustand, der „Leben“ heißt. Nun die Frage: also ergibt sich daraus, dass mein Dasein in dieser Welt einmalig ist und danach nichts übrig bleibt? Doch was kann zurückkehren? Was hast du, was zurückgekehrt werden könnte? Der Körper ist tot und hat die Kraft verloren, die ihn sich bewegen lies, als ob der Motor plötzlich stehengeblieben wäre… Nun die Frage: Wo ist nun diese Kraft hingekommen? Denkst du, sie ist irgendwohin zurückgekehrt, nach oben, zu „ihrem Platz“? Nein, die Moleküle haben einfach aufgehört, zu funktionieren. Gab es an denen etwa irgendwas Spirituelles? Woher habt ihr auf einmal solche Phantasien? Doch das ist der Glaube, von dem die ganze Welt lebt – zumindest gibt es einen Trost, dass es auch nach dem Tod etwas gibt. Doch warum steht es in den kabbalistischen Büchern geschrieben, dass, wenn wir uns in diesem Leben nicht korrigieren, wir wieder in diese Welt zurückkehren und so immer wieder geboren werden? Es ist wirklich so, man muss nur klären, was das bedeutet! Der Glaube bedeutet in der Kabbala die Erkenntnis – die spirituelle Welt zu sehen und zu fühlen, wie es geschrieben steht: „Kostet und sehet, dass der Schöpfer gut ist“. Ich „schmecke“ Ihn ab, mit allen Sinnesorganen, so dass „alle Knochen sprechen werden“! Das ist kein Glaube, das ist die realste Empfindung, die es nur geben könnte.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 25.11.2010

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Über den eigenen Kopf springen

Eine Frage, die ich erhielt: Wie erlangt man die Fähigkeit, sich „über dem Wissen“ zu bewegen?

Meine Antwort: „Über dem Wissen“ bedeutet über unserem „Material“, dem Verlangen zu genießen, d.h. in der Eigenschaft des Gebens.

Wir selbst sind nicht in der Lage, uns über den Egoismus zu erheben, es ist nur mit Hilfe des höheren Lichts, O“M, möglich.

„Wissen“ bedeutet mein Verlangen. Innerhalb meines Verlangens bin ich in der Lage, zu fühlen, zu sehen, Berechnungen anzustellen – ob es sich lohnt, dieses oder jenes Verlangen in Abhängigkeit von dem erwarteten Nutzen oder Schaden zu verwenden.

Infolge dieser Berechnungen komme ich zu bestimmten Schlussfolgerungen und setze meine Verlangen um. Damit habe ich überhaupt kein Problem. Auf diese Weise lebe ich in dieser Welt.

Bei einem Teil dieser Berechnungen bin ich mir sicher, an einem anderen Teil zweifle ich. In unseren irdischen Wissenschaften wenden wir auch die Wahrscheinlichkeitstheorie an – dort, wo wir über keine zuverlässigen Informationen verfügen. Doch in jedem Fall haben wir etwas, worauf wir uns verlassen könnten, während ich „über dem Wissen“, „über dem Verstand“ kein Werkzeug, keine Wahrnehmungseigenschaften habe. Außerdem weiß ich nicht, was „über“ bedeutet.

Wenn das einfach dem Verstand entgegengesetzt wäre, könnte ich eine Berechnung machen, wie man gemäß dem Verstand handeln müsste, und hätte es genau umgekehrt gemacht. Obwohl es ebenfalls eine auf Vernunft gegründete Berechnung wäre.

Doch ich habe nicht die geringste Ahnung, was „über dem Wissen“ bedeutet – bezogen auf welchen Verstand, welches Empfinden, welche Berechnung, in Bezug worauf? Das ist eine gewisse Herangehensweise, eine gewisse Tendenz, ein Paradigma, welches in mir nicht existiert.

Aus diesem Grund kann nur das Licht kommen und mir diese Herangehensweise nahebringen, weil „über dem Wissen“ „um des Gebens willen“ bedeutet, d.h., nicht aus Berechnung innerhalb des Kli/Verlangens zu genießen. Und wenn es nicht innerhalb des Verlangens stattfindet, dann weiß ich nicht, was das ist. Wie kann ich es erfahren? Es ist unklar… Innerhalb welches Verlangens?

Die Kabbalisten sagen: Wenn du beginnst, das Verlangen des Nächsten wie dein eigenes wahrzunehmen, wenn du es schaffst, die Berechnungen in Bezug auf sein Verlangen, zu seinem Wohl anzustellen, wird es über deinem jetzigen Wissen stattfinden.

Doch dafür muss ich übernatürliche Kräfte erhalten, die ich nicht habe. Wenn ich diese Kräfte erhalte, werde ich mich „über dem Wissen“ befinden können. Noch kannst du aber nicht über dich selbst springen.

Nur das Licht, welches uns erschaffen hat, kann uns verändern. Deshalb müssen wir die „Wundermittel“ (Segulot) benutzen – verschiedene Handlungen ausführen, die das Licht anziehen, damit es auf uns einwirkt. Daran wird unser Erfolg gemessen.

Denn weder der Verstand, noch die Gefühle, die du noch innerhalb deines Verlangens zu genießen anhäufst, können dir helfen. Sie können dir nur in der entgegengesetzten Form helfen.

Denn wenn du jeden Tag die Berechnungen anstellst, was du in der Spiritualität erreicht hast, dann erkennst du, dass du in Wirklichkeit nichts erreicht hast, obwohl du viele Anstrengungen investiert hast. Und das Gleiche morgen. Und übermorgen bist du außerdem auch noch durcheinander geraten. Einen weiteren Tag später hast du plötzlich die Gewissheit verspürt, dass du klüger geworden bist. Und so weiter.

Jeden Tag vermehren sich die negativen Erscheinungen – weil du dich in dem Verlangen, für dich zu genießen, befindest und denkst, dass nur das Licht dir helfen kann, doch es kommt und hilft nicht.

Was soll man nun tun? Anfangen, gegen den Verstand zu kämpfen, wie es über das ägyptische Exil geschrieben steht.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.

Glauben und Erkenntnis

Eine Frage, die ich erhielt: Wann wird der Glauben zur Erkenntnis?

Meine Antwort: Wenn der Glauben über dem Verstand steht, wird er selbst zum Gefäß für die Erkenntnis. Denn Glauben wird das Licht Chassadim genannt.

Glauben über dem Verstand ist die Eigenschaft des Gebens, welche über dem Verlangen zu Genießen herrscht. Das Verlangen zu Empfangen mit der Absicht zu Geben, wird zum Gefäß/Kli für das Licht Chochma.

Dann tritt das Licht Chochma, das in das Licht Chassadim eingekleidet ist, in das Verlangen zu empfangen ein, – dies nennt man Erkenntnis.

Das Erfüllen des Lichtes Chassadim mit dem Licht Chochma wird voller oder vollkommener Glaube genannt (Emuna Schlema).

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 25.11.2010

Vier Exile

Die vier Exile, über die im Sohar berichtet wird, sind unsere „inneren Philosophen“, die uns zwingen, „innerhalb des Wissens“, innerhalb des Verlangens zu genießen, zu arbeiten und alles zu erfüllen, was es befiehlt.

Der Auszug aus ihnen bedeutet, sich über den Verstand, über das Verlangen mit Hilfe des Lichts, das zur Quelle zurückführt, zu erheben.

Deshalb, wenn ich fühle, dass ich in meinen Verstand und meine Empfindungen versunken bin und nur innerhalb von ihnen arbeite, befinde ich mich dann im Exil oder nicht? Bin ich mit diesem Zustand einverstanden? Vielleicht liebe ich sogar meinen Verstand und meine Gefühle, glaube an sie, lerne, verstehe und häufe mit jedem Tag immer mehr Wissen und Empfindungen an?

Einerseits ist es gut. Doch wenn der Mensch kein Mittel zur Erreichung der Spiritualität in all dem sieht, ist das schlecht. Denn dadurch erreicht er nichts.

Er gelangt lediglich zu einer falschen Überzeugung, dass ihn das irgendwann einmal zur Spiritualität bringen wird. Doch das wird ihn niemals dorthin bringen, denn man lernt nicht durch den Verstand. Wie viel du auch wissen magst, wird dich das nicht um ein Haarbreit der Spiritualität näher bringen.

Was soll man also tun? Eine Berechnung anstellen. Das bedeutet „und sie schrien wegen der vielen Arbeit“. Der Mensch sieht, dass während er im Laufe von den „sieben fetten Jahren“ alle seine Kräfte nutzte, alles im Verstand und in den Gefühlen erkannte, das in allen Artikeln Geschriebene verstand, er letztendlich doch nichts erreicht hat, außer dass der auf dem Papier gedruckte Text nun in seinen Gehirnzellen gespeichert wurde. Und das ist alles, was er hat…

Dann stellt er eine andere Berechnung an: „Ich brauche nur das Licht, das zur Quelle zurückführt! Und alles, was ich im Moment in mir habe, genauso wie auch ich selbst, hat nichts mit der Spiritualität zu tun“.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.

Wie wird man zum spirituellen Superman?

Eine Frage, die ich erhielt: Anstatt „übernatürliche Kräfte“ zu erhalten, fühle ich mich von Tag zu Tag immer schwächer. Wie wird man zum spirituellen „Superman“, der sich über sein Ego erhebt?

Meine Antwort: Vor allem müssen wir von den Fakten ausgehen. Und vor den Fakten brauchen wir keine Angst zu haben, weil uns das alles vom Schöpfer als ein Prozess, aus dem wir etwas lernen müssen, dargeboten wird.

Das höhere Licht, das auf unsere inneren Reshimot einwirkt, erschafft in ihrem Inneren Bilder, die wir vor uns sehen. Es nimmt unsere Informationsdaten (Reshimot), projiziert sie auf unseren inneren Schirm, und wir nehmen uns in einem bestimmten Zustand wahr.

Wir müssen alle diese Zustände unterwegs durchleben. Woran liegt dann das Problem? Darin, dass ich mich mal gut, mal schlecht fühle und über mich selbst absolut nicht herrsche? Vor allem herrscht das Licht über mich.

Nun wird mir erklärt, wie das Licht auf mich einwirkt. Und wer bin ich? Ich beobachte lediglich diese Arbeit. Und darum wird sie als Arbeit des Schöpfers bezeichnet. Und du musst sie von der Seite betrachten, aus ihr lernen, was geschieht.

Das ist nicht besonders angenehm, weil Er an mir arbeitet? Wenn ich meinen Freund beobachten würde, der plötzlich mal weinen, mal lachen, mal schlafen, mal irgendwohin hetzen würde, wäre das in Ordnung, denn ich würde die Handlungen des Lichts an jemand anderem beobachten.

Einerseits ist das richtig. Andererseits, wenn du anfängst, dich mit diesen Handlungen, mit dem Schöpfer, zu identifizieren, dann ist es für dich unwichtig, was dir widerfährt. Du identifizierst dich mit dem, Der an dir arbeitet, und nimmst dich selbst als Material für Seine Arbeit wahr.

Kannst du dich von diesem Material trennen? „Das bin gar nicht ich. Wenn ich mich bewege, dies oder jenes tue, denke oder mir wünsche, dann bin das alles nicht ich. Ich identifiziere mich mit dem Schöpfer, der mit diesem Material alles, was Er will, anstellt“. Dann betrachte ich mich bereits von der Seite.

Nun entsteht die Frage: kann ich den Schöpfer bitten, dass Er andere zielgerichtete Handlungen vollbringt? Wahrscheinlich wird das gehen, lass uns ausprobieren.

Welche Handlungen? Wozu? Was wird Er hören? Was wird Er ausführen wollen? Denn ich will nicht um irgendetwas vergeblich bitten. Wenn ich schon an einem Zustand angelangt bin, dass ich zusammen mit Ihm gegen meinen Körper vorgehe, wie Moses mit dem Schöpfer gegen den Pharao, dann sollte es etwas sein, worum es sich zu bitten lohnt. Und dann leitet der Mensch diesen ganzen Prozess ein.

Aus dem Soher-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.

Das Boot unserer Absichten

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn mir während des Sohar-Lesens misslingt, mich in der Absicht aufzuhalten, und ich in diesem Moment überhaupt nicht verstehe, wofür es notwendig ist, dann bohre ich doch „das Loch im Boot“?

Meine Antwort: Vor allem soll ich klären, ob ich überhaupt „das Boot“ benötige, ob ich im Begriff, etwas zu erreichen, bin oder nicht?

„Das Boot“ ist die Gesamtheit unserer Absichten. Und die Wünsche ohne Absichten stellen ein Loch dar.

Die Absichten, die wir über die Wünsche erschaffen können, bauen uns „das Boot“ auf, den Anfang (Rosch) der Stufe, den Schirm und das widergespiegelte Licht, das spirituelle Gefäß/Kli. Somit ist das Kli nicht der Wunsch selbst, sondern die Absichten über ihm.

Die Wünsche selbst sind unwichtig. Das Wichtigste ist die Absicht, die ich über dem Wunsch aufbauen kann.

Die Frage: Welche Verantwortung habe ich gegenüber der Gruppe?

Die Antwort: Wenn ich mich bemühe, an das Ziel zu denken, dann bürge ich dadurch für die Freunde, dass sie auch an das Ziel denken werden.

Wenn ich unser „Boot“ mit meinen Absichten behüte, wenn ich will, dass wir es in Form des vollständigen Kli – mit dem Schirm und dem widergespiegelten Licht aufbauen, wenn ich mit dem ganzen Herzen dafür sorge, dass die Freunde auch daran denken, dann halte ich sie in der Absicht fest.

Es ist eben die Bürgschaft . Wofür bürge ich? Dass meine Freunde ständig das Ziel verfolgen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 24.11.2010

Wenn du nicht erwachst, schlafen morgen alle ein

Zuerst wächst der Mensch als Embryo in seiner Mutter, auf der „unbelebten“ Stufe erst einmal, indem er sich einfach annulliert.

Dann als kleines Kind neben einem Erwachsenen – das ist die „pflanzliche“ Stufe. Anschließend existiert er bereits als ausgewachsenes Individuum – das ist die „tierische“ Stufe.

Alle diese Stufen werden von Naturkräften in Gang gesetzt, d.h., wir müssen keine Kräfte aufwenden, um uns zu entwickeln – die Natur selbst regt in uns von innen die Wachstumskräfte und –verlangen an, erhebt an unserer Stelle die Bitte um die Entwicklung, MaN, sie erwacht von alleine in uns.

Der Schöpfer (die Natur) wirkt von zwei Seiten – aus dem Inneren des Embryos heraus, der nach der Entwicklung strebt und sich bezüglich der Mutter annulliert, und vonseiten des mütterlichen Organismus, der sich um den Embryo kümmert und ihn nicht als einen Fremdkörper wahrnimmt.

Sie werden von der tierischen Anhänglichkeit, Liebe zueinander gesteuert – sowohl vonseiten des Erwachsenen dem Kleinen gegenüber als auch umgekehrt.

Auf der „tierischen“ Stufe, in den späteren Jahren, müssen wir uns ebenfalls einander gegenüber annullieren, um von den Anderen lernen zu können. All das wird jedoch von den natürlichen Instinkten gesteuert.

Wenn es allerdings um die Entwicklung der Seele geht, die höher als die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe liegt – auf der Stufe Mensch/Adam (Adam/dome bedeutet „dem Schöpfer ähnlich“) –, dann muss man die Bitte um die Korrektur, MaN, selbst erheben. Das heißt, es ist ein Verlangen notwendig, das von dem Menschen selbst ausgeht.

Der Anstoß zu diesem vorausgehenden Verlangen wird uns als ein Teil des Schöpfers von oben gegeben – das ist der „Punkt im Herzen“, den wir von oben zusammen mit allen anderen Mitteln erhalten: den Büchern, dem Lehrer, der Gruppe.

Und wir müssen durch die richtige Nutzung dieser Mittel zur Forderung nach der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer gelangen (die Kraft P1 kommt vom Schöpfer, und P2 muss von dir ausgehen).

Ich habe das Verlangen, mich zu entwickeln, doch weder die Kraft noch das Verständnis, wozu und wie. Vor mir ist alles verborgen… Doch dafür ist mir die Gruppe, die Umgebung gegeben. Das ist der Grund, warum die gemeinsame Seele zerbrochen wurde.

Schließe sie alle an deinen Punkt im Herzen an und du bekommst die Kraft, die zum Handeln ausreichend ist. Hinter deinem Punkt im Herzen steht die Gruppe, und wenn du Hilfe von ihr bekommst, wirst du ein MaN an den Schöpfer erheben können (der sich in Wirklichkeit ebenfalls innerhalb der Gruppe befindet…).

Dann wirst du die Antwort vom Schöpfer, MaD, die Kraft zur Entwicklung, das Licht, das zur Quelle zurückführt, erhalten.

Und es ist unwichtig, wo du den ganzen Tag arbeitest, wichtig ist, wo deine Gedanken sind, dort bist auch du selbst. Und deine Gedanken kannst du mit Hilfe der Umgebung bestimmen.

Lasst uns also vereinbaren, dass wir uns mit aller Kraft bemühen werden, dass niemand von uns auch nur für einen Augenblick vergisst, dass wir verbunden sein müssen, auf diese Weise werden wir einander gegenseitig erwecken!

Lasst uns ein Verlangen danach entwickeln und alle zusammen, mit allen unseren Freunden weltweit, die höhere Kraft, den Schöpfer, an dieses Verlangen anschließen! Soll Er uns helfen, nur an die Verbindung, nur an die Bürgschaft zu denken!

Wenn du nicht erwachst, werden die Anderen auch nicht erwachen! Und wenn die Anderen nicht erwachen, werde ich morgen ebenfalls im Unterricht schlafen! Es gibt keinen Ausweg, wir müssen für das vorausgehende Verlangen sorgen, indem wir es von der Gruppe erhalten, und uns damit an den Schöpfer wenden.

Alles, was die Natur mit einem Embryo, einem Kind, jedem, der in dieser Welt lebt, macht, indem sie sie zur Entwicklung vorantreibt, müssen wir selbst tun und unsere Entwicklung selbst hervorrufen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 23.11.2010

Die Sklaverei der eigenen Natur

Wenn der Mensch von einem großen Vergnügen erfüllt ist, löst er sich darin auf, befindet sich komplett unter seiner Macht, ist wie ein Roboter, bereit alles zu tun, was dieses Vergnügen von ihm fordert. Er kann dem nicht widerstehen.

 Jeder Mensch hat ein gewisse Toleranzschwelle, ein Limit, bis zu welchem er dem Genuss widerstehen oder Leiden erdulden kann. Und wenn die Leiden oder der Genuss diese Schwelle überschreiten, sind sie fähig den Menschen völlig zu versklaven.

 Der Mensch ist nur in einem sehr engen Frequenzbereich der Empfindsamkeit fähig, ihnen zu widerstehen. Nur in diesem Bereich kann er sich dagegen schützen. Worin besteht dieser Schutz? Er versteht, dass er der Versuchung gegenüber nicht kapitulieren darf, weder bezüglich der guten noch der schlechten Seite.

 Sonst beherrschen ihn die Genüsse und die Leiden komplett, denn der Mensch ist aus einem Baustoff geschaffen, dessen Grundlage das Verlangen zu genießen ist. Deshalb ist absolut offensichtlich, dass sie mit ihm einfach alles machen können.

 

Unterricht zu dem Artikel „Shamati 4“ vom 19.11.2010

Der tiefe Start

Eine Frage, die ich erhielt: Ich befinde mich im Fallen seit dem Ende des Kongresses. Ich befürchte, ich habe das Streben zum Geben verloren.

Ich arbeite in der Gruppe, aber fühle, dass sie mir nicht hilft, sie stört mich sogar. Ich denke über eine Pause nach, um den Wunsch wieder zu enthüllen. Sind meine Überlegungen richtig?

Meine Antwort: Welchen Wunsch wirst du öffnen, wenn du weggehst? Den Wunsch, in die Bar zu gehen oder den Fußball anzuschauen? Wir bekommen das spirituelle Bedürfnis nur von der Umgebung. Wenn du die Gruppe verlässt, dann wirst du dich in die genau entgegen gesetzte Richtung begeben.
Es ist über die Offenbarung des Egoismus gesagt: dort, wo die Gerechten gehen werden, fallen die Sünder. Es ist dein Dilemma eben: zum Gerechten oder zum Sünder zu werden.

Die Verhüllung, die nach dem Kongress erfolgte, hat in dir einen neuen, starken egoistischen Wunsch gezeigt, der für die Korrekturarbeit vorbestimmt ist.

Und du willst dieser Arbeit entlaufen, anstatt neu zu starten, wobei genau das notwendig ist.

Wir kommen immer nur dann voran, wenn wir die neuen, beschädigten Teile des Wunsches der Genüsse offenbaren. An dieser Stelle muss man nur die Verbindung zum Ziel bemerken.

Dieser beschädigte Teil entfernt mich in Wirklichkeit nicht vom Ziel, sondern ermöglicht mir hingegen, vorwärts zu gehen, wenn ich ihn zur Korrektur mit schleppen werde.

Folglich erprobe ich die schlechten Empfindungen, die Finsternis und die Hilflosigkeit. Ich fühle die Schwere und die Gleichgültigkeit, alle flammenden Reden trüben sich. Was ist zu machen? Wie kann man jetzt nicht weglaufen?

Hier wird die Gewohnheit, die Verpflichtung, die geführte Ordnung helfen. Meine Bemühungen sammeln sich in den großen Besitz an. Somit darf man niemals vom Weg abgehen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 21.11.2010