Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Fragen aus dem Blog nach dem Kongress, Teil 2

Eine Frage, die ich erhielt: Auf dem Kongress war eine sehr starke Forderung des weiblichen Teils des Kli zu spüren.

Sie haben viele Fragen gestellt, in denen ich gehört, ja gefühlt habe, dass der männliche Teil nicht genug Anstrengungen unternimmt. Und sie wollen selbst das korrigierende Licht empfangen.

Ich spreche von allen Frauen, sowohl von verheirateten, deren Ehemänner Kabbala studieren, als auch von noch nicht verheirateten oder von denjenigen, deren Männer sich nicht mit Kabbala beschäftigen. Ja, das Licht kommt vom Schöpfer und nicht vom Mann, vom Ehemann. Und es gibt keinen Unterschied, ob Mann oder Frau, außer in der Umsetzung.

Doch wird es nicht dazu führen, dass viele Frauen (aber auch Männer, denn in jedem gibt es einen weiblichen Teil, und ich kann nur mit ihm arbeiten) das als eine Anleitung zum Handeln aufnehmen? Wird es uns nicht trennen? Wozu sollte dann ein Mann oder eine Frau heiraten? Oder sind Ihre Antworten nur für diejenigen Frauen bestimmt, deren Männer noch nicht Kabbala studieren?

Meine Antwort: Ein Mann heiratet nicht, um das Licht von der Ehefrau zu empfangen, sondern um Bedingungen für sich zu schaffen, die optimal für die spirituelle Entwicklung sind.

Das ist ein Rat von Kabbalisten, und derjenige, der ihn missachtet, beraubt sich der Möglichkeit, voranzukommen. Er denkt, dass er das, was ihm von einer höheren spirituellen Stufe gesagt wird, irgendwie logisch begründen oder widerlegen kann.

Der Rat eines Kabbalisten ist „Segula“, ein Wundermittel, er muss einfach befolgt werden. Männer müssen unbedingt heiraten, Frauen nicht. Und spirituelle Arbeit bleibt dabei spirituelle Arbeit.

Es gibt ein Weltkli, dessen männlicher und weiblicher Teil, und jeder muss an der gemeinsamen Verbindung und am gemeinsamen Bestreben nach dem Schöpfer arbeiten.

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Die Absicht bildet man nicht allein

Eine Frage, die ich erhielt: Können wir eine gemeinsame Absicht vor dem Unterricht bilden? Wenn ja, wie?

Meine Antwort: Eine gemeinsame Absicht wird auf der Grundlage eines für alle gemeinsamen Ziels gebildet. Unser Endziel ist, dem Schöpfer Genuss zu bereiten. Dadurch erreichen wir Ähnlichkeit mit Ihm.

Dafür müssen wir Ihn, sprich ein solches Verlangen nach Ihm enthüllen, um uns von Seiner Güte und Liebe überzeugen zu können. Das ist nicht unser persönliches Bedürfnis – der Schöpfer wünscht, dass wir Ihn enthüllen.

Die Enthüllung wird in der Ähnlichkeit der Eigenschaften erlangt. Deshalb versuchen wir, unsere ganzen Handlungen auf das Geben auszurichten. Ich strenge mich nicht an, um meinem Egoismus zu schmeicheln, sondern strebe aus mir heraus und will den Schöpfer gerade dafür enthüllen, um Ihm Genuss zu bereiten.

Dazu brauche ich Eigenschaften/Kelim des Gebens, und ich nehme die Hilfe des Lichts in Anspruch, welches in den kabbalistischen Quellen, besonders im Buch Sohar, enthalten ist. Das Licht kann mich verändern, mich über den Abgrund zwischen den Eigenschaften des Gebens und des Empfangens führen.

Wenn ich allerdings allein daran denke, habe ich zu wenig Kraft. Sie reich noch nicht einmal, um einfach nur den Kurs auf das Geben zu halten.

Wenn ich jedoch zusammen mit den Anderen handle, in einem Bund, in einem Verlangen, wenn jeder sich gegenüber den Anderen annulliert, dann erlangt unsere gemeinsame Ausrichtung eine größere Stärke.

Kabbalisten, die diese Schritte bereits durchlaufen haben, versprechen uns, dass wir auf diese Weise Erfolg erzielen werden.

Deshalb freue ich mich, unter Freunden zu sein und mit ihnen gemeinsam die Absicht aufbauen zu können, während ich mich immer weiter von mir selbst entferne, um letztendlich dem Schöpfer Genuss schenken zu können. Auf diese Weise werden wir Ihm in den Eigenschaften immer ähnlicher und enthüllen Ihn in diesem Ausmaß. Mehr noch: wir erreichen die Verschmelzung mit Ihm.

Deshalb müssen wir uns im Voraus vorbereiten und mit einem fertigen Verlangen zum Unterricht kommen. Während der Mensch darüber nachdenkt, „wärmt“ er sich immer mehr auf und erzielt Erfolg.

Es steht geschrieben: „Ein Gebot ohne Absicht ist wie ein Körper ohne Seele“. Dir ist ein Gebot gegeben worden, die Tora, sprich die kabbalistische Methode, die zur Korrektur des bösen Triebs bestimmt ist, zu studieren. Dadurch wirst du das Geben, die Nächstenliebe und später die Liebe zum Schöpfer erlangen. „Tora“ kommt von „Or“, das Licht, und von „Oraa“, die Anleitung.

Doch wenn du dich nicht mit der nötigen Absicht gewappnet hast, sitzt du wie tot im Unterricht und führst mechanische Handlungen aus, die keinen Geist, kein Lebenslicht in sich tragen. Dann finde heraus, wozu du nachts aufstehst und womit du dich beschäftigst.

Selbst wenn der Mensch nicht in der Lage ist, die Absicht zu halten, soll er wenigstens erkennen, wie ihm das fehlt. Der Schmerz von der beklemmenden Leere im Herzen ist ebenfalls wichtig.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 01.12.2010. Das Vorwort

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Die Revolution, die für die Umgebenden unsichtbar ist

Frage: Woran sind die Merkmale der Annäherung zum Geben, zu erkennen?

Antwort: Das kommt aus dem Inneren. Wir unterscheiden die Einwirkung des Lichtes nicht. Überhaupt, kennen wir die tiefen Ursachen des Geschehens nicht und urteilen über unser Leben nur von Ergebnissen. Die Elektrizität offenbart sich in der Arbeit mit Elektrogeräten oder in einem Stromschlag. So zeigt uns das Licht, welches „hinter dem Filmausschnitt“ bleibt, die Ergebnisse seiner Arbeit.

Ich sehe nicht das Licht selbst, sondern seine Handlungen. Wir alle – sind die Taten des Schöpfers. Wie sollte denn über Veränderungen in sich selbst geurteilt werden? Das Kriterium besteht darin, dass ich anders zu denken beginne, und mich neu zu mir selbst und zur Welt verhalte.

Ich verändere mich innerlich, von der Seite ist es gar nicht bemerkbar. Die Veränderungen eröffnen sich nicht in den egoistischen Eigenschaften, sondern in den neuen, zugefügten Wünschen. Von Außen ist es in einem Menschen nicht ersichtlich, dass er sich verändert.

Deswegen heißt Kabbalah geheime Wissenschaft: einerseits, eröffnet sie das Verborgene, andererseits, ist es verheimlicht vor den Augen der Umgebenden, welche nicht in der Lage sind meine innere Umgestaltung genau zu betrachten. Sie besitzen keine Eigenschaften, die fähig sind das zu empfinden.

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Fragen aus dem Blog nach dem Kongress, Teil 1

Eine Frage, die ich erhielt: In den Freunden sind Freude und Enttäuschung zu spüren. Keiner hat noch verstanden, was geschehen ist. Ein sehr schmerzhafter Schlag gegen den Pharao.

Wie und womit kann ich den Freunden und mir selbst helfen, die richtige Schlussfolgerung aus dem Kongress zu ziehen und gemeinsam weiter zu gehen. Wer ist schuld daran, dass jeder nur nah am Ziel war, sich nur nah am Ziel gefühlt hat? Nur der eigene Egoismus?

Meine Antwort: Wir sollten überhaupt niemanden beschuldigen. Wir sollten uns darüber freuen, dass die Arbeitsrichtung klarer geworden ist.

Wir dachten, wir könnten selbst unser Ego besiegen, uns durch die eigene Anstrengung verbinden, das ist aber nicht so – nur der Schöpfer kann den Pharao bezwingen, und wir müssen Ihn darum bitten.

Genau an dem gemeinsamen Schrei zum Schöpfer müssen wir nun zusammen arbeiten. Das ist die wichtigste Schlussfolgerung aus dem Kongress.

Eine Frage, die ich erhielt: Bei der Eröffnungszeremonie haben viele geweint. Waren es Tränen um den eigenen Egoismus oder gab es einen Moment, in dem jeder nicht an sich selbst gedacht hat und wir es hätten schaffen können?

Meine Antwort: Das waren Tränen der allgemeinen Begeisterung, jedoch zuerst einmal einer egoistischen Begeisterung, denn der Schöpfer fehlte dort.

Deshalb, obwohl wir die Einheit zwischen uns gespürt haben, konnten wir diese Empfindung nicht halten. Man soll aber nicht verzweifeln, sondern im Gegenteil sich freuen, denn es ist klarer geworden, woran gearbeitet werden muss.

Neuer Himmel und neue Erde

In dem Artikel „Körper und Seele“ erklärt Baal HaSulam, dass wir in einer einheitlichen Welt leben, aber für jeden teilt sie sich in zwei Teile: in eine offene und eine verhüllte.

Im Laufe der Geschichte haben wir unsere Welt besser kennengelernt: neue Kontinente entdeckt, unbelebte Natur erforscht, Flora und Fauna, das Weltall. Die Wirklichkeit öffnete sich vor uns immer mehr.

Die Kabbalisten behaupten, dass dies noch keine Grenze ist. Wir brauchen nur eine neue Richtung. Mit dem Geben im Visier wird sich der Frequenzbereich unserer Eigenschaften und Empfindungen weiten, und dann beginnen wir, die Realität wahrzunehmen, die wir jetzt noch nicht sehen können.

Heute erwacht in vielen ein neuer innerer Impuls, ein Bedürfnis, die versteckte Realität zu enthüllen.

Früher hat der Egoismus den Menschen die ganze Zeit zur Erforschung unserer Welt angeregt, um darin neue Genüsse, eine Fülle mannigfaltiger Formen zu finden. Jetzt, wo wir andere Möglichkeiten ausgeschöpft haben, wollen wir die verhüllte Realität zur Erscheinung bringen.

Um uns hierbei zu helfen, haben Kabbalisten Bücher geschrieben. Das grundlegendste Buch, mit dessen Hilfe wir unsere Empfindungen auflösen  und das Versteckte finden können, ist das Buch Sohar.

Wenn wir das Buch Sohar lesen, sollen wir weniger auf den Inhalt des Textes achten; denn wir verstehen noch nicht so richtig, wovon hier die Rede ist. Vielmehr sollen wir danach streben, was dieses Buch uns geben kann.

Der Sohar bringt uns die Enthüllung vom „neuen Himmel und neuer Erde“. „Die Erde“  ist das Verlangen, „der Himmel“ ist die Stufe von Bina, vom Geben, auf welcher wir die Durchführbarkeit des Gebens sehen werden.

Deshalb: im Unterricht denken wir daran, wie wir die Wahrnehmung erweitern, die Augen öffnen und in unsere Empfindungen den noch verdeckten Teil der einheitlichen Welt hineinlassen können.

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 30.11.2010

Schrei in der Wüste

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet MaN zu erheben?

Meine Antwort:
MaN heißt, die Bitte dem Schöpfer ähnlich zu werden. Sie entsteht, wenn der Mensch sich so hilflos fühlt, als ob er sich in der Wüste befände.
Er ist nackt und er hat nichts, er ist kraftlos und die anderen können ihm nicht helfen. Er versteht, dass er nicht die geringste  Möglichkeit hat, das Geben und die Liebe zu erreichen.

Er kommt sich wie ausgetrocknet vor und von “Löwen”, Verlangen, die ihn “auffressen”,  umgeben. Sein Leben ist in Gefahr und er kann nicht aus diesem Zustand zum Geben herausfinden.

Die ganze Welt liegt vor seinen Füßen, außer dem Geben und der Nächstenliebe, der Liebe zum Schöpfer. Womit sein Egoismus sich auch beschäftigen mag, wenn darüber nicht die Eigenschaften des Gebens und der Liebe herrschen, ist der Mensch in der Wüste verloren.
In dieser Wüste, in der Wüste des Egoismus wird sein spiritueller Ruf so stark, dass er schreit, und dieser Schrei erreicht das Ziel.

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 28.11.2010

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Durch alle Welten – ohne Grenzen Korrektur

Eine Frage, die iche erhielt: Wenn ich die Wünsche von den anderen an mich anschließe, dehne ich mich innerlich aus, fühle aber immer noch nur das Geschehene in mir? Gibt es einen Punkt, in dem ich empfinde, was außer mir wirklich existiert?

Meine Antwort: Natürlich! Und wie! Du empfindest das viel stärker als du dich hier jetzt, in dieser Welt fühlst.

Stelle dir vor, dass du Geschehnisse, die tausend Kilometer von dir entfernt sind, genauso sehen würdest, als ob sie nur einen Meter von dir entfernt wären. Es gibt keinen Unterschied, es gibt keine Entfernung!

Und genauso, wie du die äußerliche Form des Objektes siehst, so würdest du es ganz durch sehen, all das, was darin geschieht, alle Gründe und Folgen.

Das wird als „Begreifen“ bezeichnet. Im Geistigen ist ja nichts weder vom Raum, noch von der Tiefe des Begreifens beschränkt. Von dir sind weder die Gründe, noch die Folgen der Erscheinungen verborgen, die du in allen Schnitten und Eigenschaften beobachtest.

Und deswegen heißt das „Begreifen“ – die endgültige und die größte Wahrnehmung und das Verständnis. Es ist sogar unmöglich das mit unserer Welt zu vergleichen. In unserer Welt haben wir ja kein Begreifen, bzw. wir schauen nur in uns selbst.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash, 26.11.2010

Die materialistischste Herangehensweise von allen

Der Sohar spricht nicht vom physischen Tod, er spricht vom Verlangen zu genießen, das korrigiert wird, indem es die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreicht. Ein gewöhnlicher Mensch ist an dem Punkt noch nicht angelangt.Wenn der Mensch in der spirituellen Welt arbeitet, hat er die linke und die rechte Linie (zwei „Engel“), zwischen denen er die mittlere Linie aufbaut. Auf der linken Seite steht mein Ego, der Pharao, und auf der rechten Seite der Schöpfer, das Licht. Und in dem Ausmaß, in dem ich dieses Verlangen zu genießen in die mittlere Linie transferieren kann und das Licht, die Absicht, aus der rechten Linie an dieses heranziehen kann, erschaffe ich mein spirituelles Gefäß (Kli) mit dem Schirm.

Der Schirm ist die Absicht zu geben, und das Gefäß ist das Verlangen in seinem Inneren. Auf diese Weise baue ich mich selbst aus diesen beiden Kräften auf, und ich bin der dritte. Und dann beginne ich, in der spirituellen Realität zu existieren. Wenn ich diesen „dritten“, das Verlangen mit dem Schirm, erschaffen habe, bedeutet das, dass ich eine Seele habe!

Und wenn ich sie aus diesen zwei Kräften nicht aufgebaut habe, dann habe ich nichts außer dem einen Punkt, in dem ich nichts fühle. Das ist lediglich ein winziges Verlangen, welches überhaupt nicht von mir abhängt – „Verlangen aus dem Nichts“ („mi Ajn“).

Der Sohar schreibt, dass du dein egoistisches Verlangen töten sollst – du ziehst das Licht heran, tötest es und bringst es zur Absicht zu geben – genau das wird dein lebendiges Ich sein.

Das alles kann mit Hilfe einer richtigen Umgebung erreicht werden, die als die „heilige Gruppe“ („Chewra Kadischa“) bezeichnet wird, denn sie hilft dir dabei, deinen Egoismus zu begraben. Auf diese Weise erhältst du die ewige Seele – den Teil, der dem Schöpfer ähnlich ist. Du erschaffst sie selbst.

Und wenn nicht, dann hast du auch keine Seele, du befindest dich unterhalb der Linie des Lebens, in dieser Welt, wo du nur deinen tierischen Körper, das Material hast („Material“/“Chomer“ klingt ähnlich wie „Esel“/ „Chamor“). Das ist die materialistischste Herangehensweise von allen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 25.11.2010

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Koste die zukünftige Welt heute noch

Wir können uns noch nicht einmal vorstellen, wie wir leben würden, wenn wir uns einfach als Tiere wahrnehmen würden.Doch die Menschheit hat die Religion/den Glauben, der ihr hilft, ihren Egoismus ein wenig zu zügeln. Und alle diese Glaubensrichtungen basieren auf einem Gedanken – auf dem Gedanken an die Existenz des Lebens nach dem Tod. Doch die Wissenschaft der Kabbala sieht es nicht so. Es gibt einen Zustand, in dem wir jetzt existieren und der „Tod“ heißt, und es gibt einen anderen Zustand, der „Leben“ heißt. Nun die Frage: also ergibt sich daraus, dass mein Dasein in dieser Welt einmalig ist und danach nichts übrig bleibt? Doch was kann zurückkehren? Was hast du, was zurückgekehrt werden könnte? Der Körper ist tot und hat die Kraft verloren, die ihn sich bewegen lies, als ob der Motor plötzlich stehengeblieben wäre… Nun die Frage: Wo ist nun diese Kraft hingekommen? Denkst du, sie ist irgendwohin zurückgekehrt, nach oben, zu „ihrem Platz“? Nein, die Moleküle haben einfach aufgehört, zu funktionieren. Gab es an denen etwa irgendwas Spirituelles? Woher habt ihr auf einmal solche Phantasien? Doch das ist der Glaube, von dem die ganze Welt lebt – zumindest gibt es einen Trost, dass es auch nach dem Tod etwas gibt. Doch warum steht es in den kabbalistischen Büchern geschrieben, dass, wenn wir uns in diesem Leben nicht korrigieren, wir wieder in diese Welt zurückkehren und so immer wieder geboren werden? Es ist wirklich so, man muss nur klären, was das bedeutet! Der Glaube bedeutet in der Kabbala die Erkenntnis – die spirituelle Welt zu sehen und zu fühlen, wie es geschrieben steht: „Kostet und sehet, dass der Schöpfer gut ist“. Ich „schmecke“ Ihn ab, mit allen Sinnesorganen, so dass „alle Knochen sprechen werden“! Das ist kein Glaube, das ist die realste Empfindung, die es nur geben könnte.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 25.11.2010

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Über den eigenen Kopf springen

Eine Frage, die ich erhielt: Wie erlangt man die Fähigkeit, sich „über dem Wissen“ zu bewegen?

Meine Antwort: „Über dem Wissen“ bedeutet über unserem „Material“, dem Verlangen zu genießen, d.h. in der Eigenschaft des Gebens.

Wir selbst sind nicht in der Lage, uns über den Egoismus zu erheben, es ist nur mit Hilfe des höheren Lichts, O“M, möglich.

„Wissen“ bedeutet mein Verlangen. Innerhalb meines Verlangens bin ich in der Lage, zu fühlen, zu sehen, Berechnungen anzustellen – ob es sich lohnt, dieses oder jenes Verlangen in Abhängigkeit von dem erwarteten Nutzen oder Schaden zu verwenden.

Infolge dieser Berechnungen komme ich zu bestimmten Schlussfolgerungen und setze meine Verlangen um. Damit habe ich überhaupt kein Problem. Auf diese Weise lebe ich in dieser Welt.

Bei einem Teil dieser Berechnungen bin ich mir sicher, an einem anderen Teil zweifle ich. In unseren irdischen Wissenschaften wenden wir auch die Wahrscheinlichkeitstheorie an – dort, wo wir über keine zuverlässigen Informationen verfügen. Doch in jedem Fall haben wir etwas, worauf wir uns verlassen könnten, während ich „über dem Wissen“, „über dem Verstand“ kein Werkzeug, keine Wahrnehmungseigenschaften habe. Außerdem weiß ich nicht, was „über“ bedeutet.

Wenn das einfach dem Verstand entgegengesetzt wäre, könnte ich eine Berechnung machen, wie man gemäß dem Verstand handeln müsste, und hätte es genau umgekehrt gemacht. Obwohl es ebenfalls eine auf Vernunft gegründete Berechnung wäre.

Doch ich habe nicht die geringste Ahnung, was „über dem Wissen“ bedeutet – bezogen auf welchen Verstand, welches Empfinden, welche Berechnung, in Bezug worauf? Das ist eine gewisse Herangehensweise, eine gewisse Tendenz, ein Paradigma, welches in mir nicht existiert.

Aus diesem Grund kann nur das Licht kommen und mir diese Herangehensweise nahebringen, weil „über dem Wissen“ „um des Gebens willen“ bedeutet, d.h., nicht aus Berechnung innerhalb des Kli/Verlangens zu genießen. Und wenn es nicht innerhalb des Verlangens stattfindet, dann weiß ich nicht, was das ist. Wie kann ich es erfahren? Es ist unklar… Innerhalb welches Verlangens?

Die Kabbalisten sagen: Wenn du beginnst, das Verlangen des Nächsten wie dein eigenes wahrzunehmen, wenn du es schaffst, die Berechnungen in Bezug auf sein Verlangen, zu seinem Wohl anzustellen, wird es über deinem jetzigen Wissen stattfinden.

Doch dafür muss ich übernatürliche Kräfte erhalten, die ich nicht habe. Wenn ich diese Kräfte erhalte, werde ich mich „über dem Wissen“ befinden können. Noch kannst du aber nicht über dich selbst springen.

Nur das Licht, welches uns erschaffen hat, kann uns verändern. Deshalb müssen wir die „Wundermittel“ (Segulot) benutzen – verschiedene Handlungen ausführen, die das Licht anziehen, damit es auf uns einwirkt. Daran wird unser Erfolg gemessen.

Denn weder der Verstand, noch die Gefühle, die du noch innerhalb deines Verlangens zu genießen anhäufst, können dir helfen. Sie können dir nur in der entgegengesetzten Form helfen.

Denn wenn du jeden Tag die Berechnungen anstellst, was du in der Spiritualität erreicht hast, dann erkennst du, dass du in Wirklichkeit nichts erreicht hast, obwohl du viele Anstrengungen investiert hast. Und das Gleiche morgen. Und übermorgen bist du außerdem auch noch durcheinander geraten. Einen weiteren Tag später hast du plötzlich die Gewissheit verspürt, dass du klüger geworden bist. Und so weiter.

Jeden Tag vermehren sich die negativen Erscheinungen – weil du dich in dem Verlangen, für dich zu genießen, befindest und denkst, dass nur das Licht dir helfen kann, doch es kommt und hilft nicht.

Was soll man nun tun? Anfangen, gegen den Verstand zu kämpfen, wie es über das ägyptische Exil geschrieben steht.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.