Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Esau besiegen

Eine Frage: Muss man mit den Eigenschaften „Esau“ (egoistischem Verlangen) arbeiten, damit es während des Kongressen nicht auftaut.

Meine Antwort: Das passiert nicht – da kann man sicher sein. Weil wir zum Kongress vorbereitet, „aufgewärmt“ zusammenkommen, um uns  zu vereinigen.

Wir lassen alle Probleme, Zweifel und Widerstände zu Hause, weil uns bewusst ist – direkt können wir unseren Egoismus – „esav“ – nicht bekämpfen. Wir können ihn nur umgehen, nach Jakob-Metode (von akev – umgehen).

Das bedeutet – wir haben keine Chance gegen die Natur zu kämpfen. Wir müssen aus ihr raus, uns über sie erheben, neue Eigenschaften des Gebens bekommen, und dann langsam mit ihrer Hilfe  beginnen unseren Egoismus für das Geben zu benutzen.

Unser Egoismus ist eine besondere Kraft in uns, mit der wir existieren müssen.

Man soll nicht gegen ihn kämpfen, sondern sich um die Vereinigung und die Bürgschaft kümmern, ständig die rechte Linie, Jakobskraft, verstärken. Nur dann entschlüsseln wir den Schöpfer und können dem Esav widerstehen. Aber das bedeutet nicht, dass wir gegen ihn kämpfen werden.

Während wir uns korrigieren und in uns die linke Linie „Jakob“ verstärken – die Linie des Gebens und Vereinigung, in derer Zeit kriegt unser Egoismus – „Esau“ die Schläge von ganzem Prozess und fängt an zu verstehen, dass er sich auch mit dem „Jakob“ vereinigen soll.

Deswegen besteht weder Gefahr noch Krieg – er wird selber mit der rechten Linie kooperieren, weil er keine anderen Möglichkeiten sieht sich zu sättigen. Ihm fehlt der Jakob, das Geben, um  weiter zu kommen.

Wir müssen nur an die Errungenschaft der Einigkeit und Verreinigung denken. Alle anderen Probleme lösen sich von selber auf, indem sie sich zur rechten Linie anschließen und sie damit noch mehr verstärken.

Aus dem Programm „Wochenabschnit“, 5.11.2010

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Die Enthüllung bringt nur Vorteile

Eine Frage, die ich erhielt: Was denken Sie über Wikileaks?

Meine Antwort: Alles kommt von Oben und wir nehmen dies entsprechend unserer Gleichheit der Form mit dem Höheren Licht wahr. Wenn sich daher die Welt verändert, wird dies nur zum Guten sein. Es ist das Beste, wenn sich die Dinge schnell entwickeln!
Daher ist die Enthüllung der menschlichen Dummheit sehr vorteilhaft für alle.
Vielleicht werden die Massen dann den Spruch verstehen: „Die Herzen der Lenkenden der Welt liegt in den Händen des Schöpfers“. Das bedeutet, dass diese nicht weniger dumm sind wie alle anderen und sie in Wirklichkeit nichts bewirken. Viel mehr ist es so, dass sie nur ihren Geldbeutel im Sinn haben.
Zweitens wird sich enthüllen, dass die Welt in ihrer allgemeinen globalen Krise, in ihrem unfreiwilligen egoistischen Einheit, wo sich alle gegenseitig hassen, bereits völlig verbunden ist. Diesem Umstand kann man nicht entkommen; man kann die Natur nicht verändern. Es ist erschreckend, den anderen auszubeuten, denn was ist, wenn man dabei selbst zum Ausgebeuteten wird?
Daher gibt es eigentlich nur eine einzige Lösung: nach einer Antwort zu suchen, wie man das gemeinsame Leben gestalten kann. Zusätzlich geht es nicht nur darum, einfach nur zu koexistieren, sondern die Formel zu finden, wie man wie ein Organismus funktionieren kann! Andernfalls wird es nicht möglich sein, zu überleben! Das bedeutet, dass die Natur uns mit der Brechstange „zum Glück zwingen“ wird.
Drittens ist es nicht möglich, diesen Prozess aufzuhalten. Die Enthüllung der Höheren Welt führt zur vollkommenen Enthüllung für jeden Menschen auf der Welt. Wenn sich das Böse des Egoismus offenbart, werden wir alle den Weg aus der Dunkelheit finden.
Wir werden Stolz, Narzissmus, Klagen und Zorn zurücklassen und uns dem Höheren Ziel zuwenden, welches von Oben gegeben wurde. Dann werden wir nicht gezwungener weise, sondern bewusst voranschreiten!

Die Wahrheit ist mir teurer als das Leben!

Eine Frage, die ich erhielt: Während des Tages bekommen wir jede Sekunde irgendwelche Probleme, von allen Seiten, und müssen sie ständig bekämpfen. Welche Wundermittel bietet denn Kabbala, die es nirgendwo sonst gibt?

Meine Antwort: Die Wissenschaft der Kabbala erklärt uns, woher das ganze Böse kommt und warum wir uns so schlecht fühlen. Sie behauptet, dass das Böse nicht von irgendeiner Quelle ausserhalb kommt, von anderen Menschen oder üblen Umständen, sondern weist den Blick direkt nach innen, indem sie mir sagt: Du bist die Quelle des ganzen Übel!

Es fällt dem Menschen sehr schwer diesem zuzustimmen, deshalb stösst er die Kabbala sofort von sich ab. Aber nachdem die Kabbala uns die Ursache des Bösen gezeigt hat, erklärt sie, dass nur eine einzige Möglichkeit existiert, zum Guten zu gelangen: Das Böse in sich zum Guten korrigieren! Und, dass es nicht mir gut gehen muss, sondern allen anderen!

Es stellt sich heraus, dass es nicht reicht zu erkennen, dass das ganze Böse in mir ist, und mich zu korrigieren, damit es den anderen in meiner Nähe gut geht, sondern ich muss noch daran Spass haben, meinen eigenen Zustand gar nicht spüren, und mich nur darum kümmern, dass es den anderen gut geht? Wer, bitteschön, wird das kaufen?!

Deshalb eignet sich diese Methode nur für diejenigen, die einen Punkt der Wahrheit in sich haben und entsprechend ihrer Natur, sind sie nicht mehr in der Lage, in den Lügen zu bleiben. Egal um welchen Preis, sie brauchen die Wahrheit! Solch eine Forderung kommt zum Menschen von der Seite der Natur, und nicht, weil er ein ach so guter und besonderer Held ist.

Bloss, das Verlangen die Wahrheit zu entdecken, wird ihm wichtiger als der Rest seines Lebens. Es enthüllt sich in ihm auf diese Weise ein neues Verlangen nach Wahrheit, das davor nicht existierte.

Und diejenigen, die nur das Verlangen für unsere Welt haben, sind auch mit einer Täuschung einverstanden. Deshalb befinden sie sich in einer Verfolgungsjagd, bei all dem, was diese Täuschung fordert, um ihren Egoismus zu befriedigen.

Nur diejenigen, in denen ein Verlangen nach der Wahrheit erwacht ist, die sich nicht in der Lage fühlen das Verlangen zu unterdrücken, nehmen mit einer grossen Freude die Methode der Kabbala entgegen. Denn sie haben keinen anderen Ausweg, und nichts anderes kann ihnen helfen. Und solche Menschen schreiten voran.

Und wenn der Mensch noch nicht bereit ist, irgendwelche Kompromisse einzugehen, wird er abhauen. Man darf ihn auf keinen Fall dafür beschuldigen, oder ihn vernachlässigen, denn an seiner Stelle würdest du das Gleiche tun…

Das ist die Natur: Die Kraft, welche stärker ist, wird die andere aufheben. Dieser Mechanismus ist sehr einfach.

Aus einem Unterricht über einen Artikel “ Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 16.12.2010

Glaube und Verstand

Im Gegensatz zu unserer Welt, wo Glaube die Annahme eines angeblichen Ereignisses eine Tatsache genannt wird, bedeutet Glaube in der Kabbala das Empfinden des Schöpfers.

Glauben ist Bina, die Eigenschaft des Gebens, und wenn wir diese erwerben, enthüllen wir die gemeinsame Kraft, die diese Welt erfüllt. Dann spüren wir sie und befinden uns mit ihr in einer Verbindung und erkennen sie. Und dies wird Wissen genannt.

Warum spricht man dann von Glauben über dem Verstand? Wenn ich mich in meiner egoistischen Natur befinde, habe ich ein bestimmtes Wissen oder eine bestimmte Meinung.

Um auf eine spirituelle Stufen aufzusteigen, brauche ich eine äußere Kraft, die mich ändert und somit auf eine andere Ebene der Wahrnehmung, über den Egoismus in die Eigenschaft des Gebens, erhebt.
Diese Wahrnehmung heißt Glauben, die Kraft von Bina. Und unser materielles Wissen, wird [direkt] in uns aufgenommen, wenn man sich in der Eigenschaft des Empfangens, das heißt, in Malсhut befindet.

Wenn ich die Eigenschaft des Gebens,des Glaubens, bzw. des Lichtes Chassadim erreicht habe, erfülle ich mich mit dem Licht Chochma, bzw. mit dem Wissen. Mit dem Wissen komm ich in den nächsten Zustand – Malchut. Ich soll noch weiter zu eine höheren Stufe aufsteigen. Wodurch? Durch Glauben, Licht, Bina, das Licht Chassadim, die Eigenschaft des Gebens. Wenn ich das Licht Chassadim habe, erfülle ich es wieder mit dem Licht Chochma, und dann hab ich wieder das Wissen.

So bewege ich mich mit dem Glauben über den Verstand. Dies ist der Hebel, mit dem ich mich jedes Mal immer höher nach oben bringe.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“, 24.11.2010

Geheimnis des Buches Sohar

Es ist gefährlich das Buch Sohar zu studieren mit einem Verlangen, das noch nicht reif ist – d.h. mit einem Verlangen, das sich in dieser Welt noch nicht erschöpft hat und nicht verstanden hat, dass es nicht anderes in dieser Welt zu tun gibt, außer ihn als ein Sprungbrett für den Aufstieg in die höhere Welt zu benutzen.

Nur wenn der Mensch nach dem Sinn des Lebens sucht und unbedingt finden muss wofür er lebt, dann kann er für sich die Kabbala entdecken.

Und wenn er diese Frage noch nicht hat, wird er der Kabbala eine egoistische Interpretation geben. Er wird sie für den Eigennutz anpassen, und sich täuschen, dass er sich dabei korrigiert. Er wird sie verkaufen und als ein Gewehr für seinen Ego benutzen – nicht gegen Egoismus, sondern für seine egoistische Eroberungen, und statt des Lebenselixier wird er ein tödliches Gift für sich und für die Anderen erlangen.

Deshalb weigerten sich die Kabbalisten, die Wissenschaft der Kabbala für die Massen zu öffnen und haben eine Menge von Verboten gemacht: Altersbegrenzung ab 40 Jahre, Notwendigkeit die ganze Tora vorher studiert zu haben, Ausführung von allen Geboten und sie haben die Menschen noch eingeschüchtert, dass man von der Kabbala wahnsinnig werden kann, um den Interessenten endgültig davon abzuweisen. Denn der Egoismus war noch in der Mitte seines Entwicklungsweges.

Es steht im Buch Sohar selbst, dass es enthüllt werden wird nur am Ende der Tage, wenn diese Weisheit sich für die Korrektur der Welt öffnen wird. Und dann kommen die Kabbalisten, die verkünden, dass diese Zeit schon gekommen ist!

Deshalb weinte Rabbi Shimon, wie er das Buch Sohar schreiben soll, damit auch wenn man sie zu früh öffnet, kein Schaden dadurch verursacht wird. Und deshalb schreibt er es mit Hilfe von Rabbi Abba, der mit Hilfe einer besonderen Geheimschrift. Wir lesen das Buch Sohar und fragen uns, wo steckt hier hinter Rabbi Abba, Rabbi Shimon, der um die Enthüllung eines großen Geheimnis geweint hat?

Rabbi Shimon benutzte Rabbi Abba wie einen Schild, ein äußeres Gewand, eine Möglichkeit, verborgen zu schreiben. Der Mensch kann das Geheimnis, das von Rabbi Shimon entdeckt wurde nur unter der Bedingung, dass er durch das Schutzgewand von Rabbi Abba durchdringt. Vorher kann er den Sohar nicht verstehen.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 14.12.2010

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Kabbalisten zu Tora und Geboten, T.5

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Das Wichtigste ist die Arbeit in der Tora und Geboten

Und hier sind die Worte der Weisen, welche die Frage stellten: „Was für einen Unterschied macht es für den Allmächtigen, dass der eine das Vieh vom Halse schlachtet und der andere vom Hinterkopf? Denn die Gebote sind zu nichts anderem gegeben, als nur um durch sie die Geschöpfe (zu verbinden und sie vom Egoismus) zu reinigen“. Und „Reinigung“ bedeutet die Reinigung des schmutzigen (egoistischen) „Körpers“ (Verlangens), was auch der Zweck ist, welcher aus der ganzen Ausführung von Tora und Geboten entspringt.

Baal HaSulam. Gabe der Tora, P.12

Wie die Weisen sagten: „Die Tora und die Gebote wurden zu nichts anderem gegeben, als um durch sie das Volk Israel (jeden der sich nach dem Schöpfer, nach der Eigenschaft des Gebens strebt) zu reinigen (zu vereinen)“.

Und dieses Gebot stellt die „Reinigung des Körpers“ (vom Egoismus) dar, bis der Mensch eine zweite Natur erlangt, die in der Nächstenliebe besteht. Das heißt, ein einziges Gebot – „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ – ist das Endziel, nach dessen Erreichung der Mensch unmittelbar der Verschmelzung mit dem Schöpfer gewürdigt wird

Baal HaSulam. Gabe der Tora, P.15

Kabbalisten zu Tora und Geboten, T.4

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Das wichtigste ist die Arbeit in der Tora und der Geboten

Der Mensch muss nach einer Belohnung für die Erfüllung eines Gebotes (Ausführung einer Korrektur) streben. Das heisst, wenn er ein Gebot (eine Korrektur) auführt, wird er gewürdigt (ist verpflichtet zu forden nach) einer Verschmelzung mit dem Gebenden (wie es geschrieben steht: „Die Belohnung für die Erfüllung eines Gebotes ist die Erkenntnis von DEM, der sie gegeben hat“.)

Baal HaSulam. Shamati. Art. 227. „Belohnung für die Erfüllung eines Gebotes ist das Gebot selbst“.

Nur wenn der Mensch dazu in der Lage ist eine Handlung mit der Absicht um des Gebens willen (für das Wohl eines anderen) auszuführen, wird diese Handlung ein Gebot genannt.

Rabasch. „Stufen der Leiter (Schalavej HaSulam)“. Art. 32 1984-85.

Der Hauptteil der Arbeit in der Tora und den Geboten (Korrektur des Egoismus durch das Höhere Licht) beginnt erst dann, wenn der Mensch der Reue aus Liebe (Handlungen die aus Liebe zu den anderen ausgehen) gewürdigt wurde. Denn erst dann kann er sich mit der Tora und den Geboten (Mizwot) in Liebe und Ehrfurcht beschäftigen, wie es uns geboten wurde.

Baal HaSulam. „Einführung zu „Der Lehre der Zehn Sfirot““, P.133.

Kabbalisten über die Tora und Gebote, T.2

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Tora

Unter der „Tora“ versteht man das Licht, welches in der Tora gekleidet ist. Die Weisen sagten: „Ich erschuf den Bösen Trieb, ich schuf die Tora als Gewürz.“ Dies bezieht sich auf das Licht, welches darin eingeschlossen ist, da das Licht, welches in der Tora enthalten ist, zur Quelle zurückführt.

Baal HaSulam. Schamati, Artikel 6. „Was bedeutet in spiritueller Arbeit „Hilfe der Tora“? „.

Die Tora ist das einzige Gewürz, welches fähig ist, den Bösen Trieb (Egoismus des Menschen) zu annullieren (nicht mehr benutzen) und ihn zu unterwerfen, wie es geschrieben steht: „Ihr Licht führt zur Quelle zurück“.

Baal HaSulam. Die Wissenschaft der Kabbala und deren Wesen.

Wo geht es hin, wenn der Weg zu Ende ist?

Eine Frage, die ich erhielt: Warum ereignen sich in letzter Zeit so viele schwere Naturkatastrophen wie jetzt der schreckliche Waldbrand im Karmel-Gebirge in Haifa?

Meine Antwort: Die allgemeine Tendenz der Natur geht in die Richtung, dass Naturkatastrophen leider bereits zum gewohnten Bild überall auf der Welt geworden sind. Und je weiter wir uns entwickeln, desto häufiger hören wir davon.

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt es folgendermaßen: Der Schöpfer treibt uns ständig, von Anfang bis zum Ende der Schöpfung, geradeaus in eine Richtung – und Er wird nicht davon zurückweichen. Das heißt, es existiert eine sehr einfache Formel: die Natur verstärkt immer mehr ihre Einwirkung auf uns und zwingt uns dadurch zu wachsen.

Während der gesamten früheren Entwicklung sind wir durch das auf uns einwirkende Licht, die höhere Kraft, die Natur, den Schöpfer gewachsen, und zwar so, dass unser egoistisches Verlangen sich ständig vergrößert hat. Das nannte sich die Entwicklung der menschlichen Zivilisation, die über Zehntausende von Jahren dauerte.

Die Entwicklung unterlag einer einfachen Formel: Der Egoismus ist von Generation zu Generation und im Laufe des menschlichen Lebens gewachsen, und wir haben ihn direkt realisiert und alles erreicht, was wir wollten, dafür haben wir alle erdenklichen Mitteln entwickelt. Deshalb gab es kein Problem, man musste nur alles, was um uns herum existiert – die menschliche Gesellschaft und natürliche Ressourcen -, richtig benutzen, um sich zu erfüllen.

Doch das Ende des 20. Jahrhunderts (die Zeit, von der die Kabbalisten von alters her erzählt haben) war nicht nur das Ende des Jahrtausends, sondern auch das Ende des früheren Paradigmas, dieses ganzen Entwicklungsprinzips, nach dem wir in unserem Egoismus gewachsen sind, mit der einzigen Hoffnung, ihn immer mehr zu erfüllen.

Es ist an der Zeit, die Bilanz zu ziehen und zu begreifen, dass es so nicht weiter geht. Es erlaubt uns nicht mehr, uns weiterzuentwickeln, und erfüllt uns nicht mehr. Es ist zu einer im Kreis verlaufenden Hetzjagd nach einem künstlichen Hasen geworden, und wir wollen nicht mehr daran teilnehmen.

Wir können uns nicht endlos so weiter entwickeln, die ganze Entwicklung verläuft nach vier Stadien 1-2-3-4 (Alef-Bet-Gimel-Dalet), und nun sind wir am vierten Stadium angelangt und die erste Entwicklungsetappe vollständig abgeschlossen. Die Kabbalisten haben bereits im Voraus ausgerechnet, wann es geschehen wird, und das Datum genannt – 1995.

Allmählich beginnen wir eine Krise auf allen Gebieten zu durchleben: in der Familie, in der Erziehung, in der Kultur, in der Industrie, in den zwischenstaatlichen Beziehungen, und das wichtigste Problem ist das Umweltproblem.

Wegen des Ungleichgewichts, welches wir durch unsere unkorrekten Beziehungen untereinander erzeugen, stören wir, indem wir unsere Herangehensweise an die Entwicklung nicht ändern, sehr stark das allgemeine Gleichgewicht der Natur. Wir bringen das Ungleichgewicht der menschlichen Beziehungen in die gesamte Natur mit hinein.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“ vom 03.12.2010

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Wieso zünden wir so gern die Kerzen an?

Eine Frage die ich erhielt : Warum finden wir es eigentlich so gemütlich wenn Kerzen im Zimmer leuchten ?

Meine Antwort : Die Kerze schafft eine Verbindung für uns mit Wärme, Licht und Hoffnung. So empfinden wir es, entsprechend unserer spirituellen Wurzel.

Wenn wir über die Kerzen von Chanukka sprechen so verkörperlichen sie das Ergebnis vom Kampf des Menschen mit seinem Ego. Was ist denn eine Kerze ? Ein Körper aus Wachs, darin befindet sich ein Docht und aus dem Docht brennt das Feuer.

Jedes von diesen Bestandteilen hat seine eigene Bedeutung: der Körper ist ein spirituelles Gefäss/Kli, das Wachs steht für das Licht Chochma das vor uns enthüllt wird, der Docht steht für Klärungen (Birurim) welche wir durchführen. Und all dies zusammen gibt uns das Feuer.

Wenn der Mensch, gemäss seinen inneren Klärungen, einen Krieg mit seinem Ego führt, sich darüber erheben will und unabhängig von allen egoistischen Herangehensweisen sein möchte, wenn aber all seine Handlungen nur auf das Anfüllen von den eigenen Wünschen gerichtet sind und er sich dennoch sehnt seine egoistische Natur loszuwerden, so heisst dies : „der Krieg des Makkabäers gegen den Griechen“

Makkabäer – heb. Makkabim, ist eine Abbreviatur: „Wer zum Schöpfer will, kommt mit“.

Eigentlich ist es so : wir schalten ab von unserem „inneren Griechen“, dem rationalen Denken, dem egoistischen Verlangen zu geniessen. Wir erheben uns schon etwas über all das Materielle, hin zum Geben und zur Nächstenliebe.

Denn die Stufe von Bina bedeutet: „Was dir verhasst ist, tue keinem andern an“.

Mit anderen Worten, die Kerze ist ein gütiges und schönes Symbol der spirituellen Natur.

Deshalb fühlen wir uns so wohl und bequem, wenn sie leuchtet.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“