Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Die Braut beschmücken

Rabasch, „Stufen der Leiter“, 1989, Art. 12, „Das Mahl des Bräutigams“: „Die Braut“ ist die Arbeit in der Zeit des Exils, wenn der Antlitz des Schöpfers verdeckt ist. Dann herrschen über dem Menschen die Kräfte der Trennung.“

Auf verschiedenen Weisen versuchen die Kabbalisten uns ein einfaches Prinzip zu erklären.

Im Ganzen heißt die Schöpfung „die Braut“. Das ist das Material des Verlangens, das wir auf die Höhe des Schöpfers erheben und somit uns mit Ihm verschmelzen sollen, indem wir den Guten und das Gute Schaffenden enthüllen.

Wenn in unseren trüben Material Probleme auftauchen, sollen wir verstehen, dass wir ihn nicht annulieren, sondern was heißt „heiligen“, korrigieren sollen. Und jedes Mal mit seiner Hilfe immer höher aufsteigen. Gerade die Vergrösserungen von Awijut bauen für uns die Stufen der spirituellen Leiter, eine nach der anderen.

Das ist ein zyklischer Prozess und es fordert eine einfache Handlung. Genauso wie in einem Rechner, alles wird durch eine Wahl zwischen zwei Zuständen bestimmt, „ja“ oder „nein“, „0″ oder „1″. Wenn wir eine Menge von solchen Handlungen summieren können wir zur jeglichen Analyse kommen, jegliche Eigenschaft oder jegliche Form der Beziehungen zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung bzw. zwischen der Kraft des Gebens und der Kraft des Empfangens zum Ausdruck bringen.

So bleibt dem Menschen nicht mehr übrig wie die Zeit zu beschleunigen. Von der einen Seite sieht er, dass die „Braut“ hässlich ist, von der anderen versteht er, dass sein egoistisches Verlangen das wahre Bild entstellt. Dieses Velangen ist grauenhaft, es weist den Menschen vom Ziel ab und stürtzt ihn in einen Abstieg.

Aber wenn der Mensch die „Braut“ durch die Prisme des Gebens studiert, sieht er, dass wenn er sein Egoismus „heiligt“, wird er ihn„aufputzen,“ „beschmücken“ können, wie konventionell die Braut vor der Hochzeit zu verschönern. Und dann wird dieser korrigierter Wunsch den Menschen weiter auf die Stufe des Bräutigams bringen.

Im Laufe solchen Werbens kommen verschiede Situationen vor. Machnmal sind wir nicht bereit unseres egoistischen Verlangen zu akzeptieren, denn wir sehen wie hässlich es ist. Manchmal, dagegen, verstehen wir dass man sich bemühen muss, es zu akzeptieren und zu korrigieren.

Alles in allem, mit dem Glaube über dem Verstand, indem wir das Geben über dem Empfangen stellen, gelangen wir zu dem Mahl des „Bräutigams“.

Insgesamt, gibt es drei Zustände auf diesem Weg:

1. Die Kräfte der Trennung, Schina im Exil – Beginn der Analyse.

2. In der Zeit des spirituellen Exils arbeiten wir an der Braut, indem wir sie „feinmachen“ und „verschönern“.

3. „Das Mahl des Bräutigams“.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet das Mahl des Bräutigams in der spirituellen Arbeit“, 10.01.2011

Immer um den Zusatz zu bitten

Um die spirituellen Stufen aufzubauen, muss ich ständig das Material des Wunsches hinzufügen. Die Höhe jeder neuen Stufe entspricht der Schwere meines aktuellen Zustandes, in dem das Böse des Egoismus sich zeigt.

So geschieht es in allen Zuständen auf dem spirituellen Wege. Um mich zu erheben, vergrößert man mein Ego und dann empfinde ich das Übel.

Folglich begreife ich mit Hilfe der Umgebung das Böse und die Tatsache, dass es nicht zufällig geschieht. Dann bemühe ich mich, das Ego auf das Ziel zu richten: Das Böse kommt vom Schöpfer, der gut ist, und ist für mein Wohlergehen bestimmt. Danach beginne ich, meinen Zustand mit dem Geben zu verbinden, ich erhebe also das Geben über dem Empfangen.

Und dann baue ich allmählich aus diesem Übel einen Vektor, eine richtige Beziehung auf. Über dem empfangenden Verlangen erhöhe ich die Wichtigkeit des Gebens und der Vereinigung. Indem ich eine solche Beziehung aufbaue, steige ich auf die nächste Stufe hinauf.

Auf der neuen Stufe befinde ich mich nur einen Augenblick, nach dem alles verschwindet. Und wenn ich in diesem Augenblick in mir den nächsten empfangenden Wunsch nicht finde, dann werde ich sofort fallen. Das gröbste, aber genaue Beispiel ist das sexuelle Vergnügen. Kaum geht es zu Ende, bin ich leer und muss etwas Neues machen.

Deshalb muss ich während des Aufstiegs auf die so begehrte Stufe der Liebe und des Gebens, den neuen egoistischen Wunsch offenbaren. Er soll zwecks des Aufstiegs auf die nächste Stufe offenbart werden. Dieser Wunsch befindet sich in mir als Reschimo, ich muss es nur ausarbeiten. Andernfalls wird er nach der langwierigen Zeit, bspw. erst nach Monaten enthüllt werden.

Aber ich suche ihn schon jetzt, in der Finsternis. Denn die Abwesenheit der Veränderungen empfinde ich als die „Nacht“. Sogar der beste Zustand wandelt sich in die Nacht um, wenn er nicht erneuert wird. Deshalb müssen wir die Ereignisse nicht nur ständig überholen, sondern auch die Geschwindigkeit beschleunigen.

Folglich suche ich einen neuen, noch größeren egoistischen Wunsch. Ich „sauge ihn nicht aus dem Finger heraus“, sondern suche ihn tatsächlich. Und wenn ich ihn finde, dann wiederhole ich dieselben Arbeitsstufen.

Somit arbeite ich an „der Braut“, bis sie vollständig korrigiert wird und ich zum „Mahl des Bräutigams“ ankommen kann. Die Methode ist einfach: ich erhebe das Geben über dem Empfangen, indem ich im Glauben über dem Verstand arbeite.

Jede neue Stufe „zerstört“ die vorherige, wandelt den Glauben in den Egoismus um, so dass ich wieder mit dem Aufstieg anfange. Dabei scheint es mir so zu sein, als ob ich alles verlieren würde, was ich erreicht habe, aber in Wirklichkeit korrigiere ich die neue Portion der Selbstsucht – nach dem Prinzip des Überganges der Stufen: „Keter des Unteren wird zur Malchut des Höheren“.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet das Mahl des Bräutigams“, 10.01.2011

Wie der Hund an der Leine

Frage: Wir arbeiten mit dem Egoismus auf der menschlichen Stufe. Wie sollen wir uns gegenüber den Wünschen des unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveaus verhalten?

Meine Antwort: Nach dem Prinzip der unerlässlichen Forderung. Soviel zu nehmen, wie viel notwendig ist. Das Übrige stört nur. Es steht geschrieben: „Je größer das Eigentum ist, desto mehr Besorgnisse hat man“. Wenn du dich mit der menschlichen Stufe beschäftigst, dann bleibt in den übrigen Stufen nur das Notwendige übrig.

Zum Beispiel, halten einige Menschen einen Hund zu Hause. Morgens bellt er laut, damit man mit ihm draußen spazieren geht. Und hier gehen sie zusammen: der Herr und der Hund an der Leine. Ich gehe mit meinem inneren „Hund“ spazieren, und der Hund befindet sich außen.

Und tatsächlich fordert dieses „Tier“ eine Pflege. Ich füttere es, führe es aus, wasche es, bringe es zu Bett, ich mache alles Notwendige, damit es mir zulässt, spirituell zu arbeiten.

Solch eine gesunde Beziehung erleichtert das Leben sehr. Die materielle Existenz muss man in den einfachen, „mechanischen“ Rahmen einsetzen, sie den Bedürfnissen des Systems gleich den Zahnrädern im Uhrmechanismus unterordnen. Ich soll mich mit allen vertragen, das bestimmte materielle Gleichgewicht in der Familie, auf der Arbeit usw. halten, und die Hauptkräfte dem Hauptziel widmen.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet das Mahl des Bräutigams“, 10.01.2011

Das gute Schicksal beim Schopf packen

Frage: Wenn es das egoistische Verlangen und den Funken des Gebens in mir gibt, wer bin dann ich selbst?

Meine Antwort: Du bist die Mitte, du stehst zwischen ihnen beiden wie jene entscheidende Kraft, die die Waagschale neigt. Wenn du zwischen dem Geben und dem Empfangen in dir nicht vermittelst, wird der Konflikt zwischen ihnen dich trotzdem zwingen, das zu tun, jedoch wird es auf dem Weg der Leiden, auf dem Weg der inneren, vielleicht sogar äußeren Kriege geschehen.

Andererseits steht dir die Wissenschaft der Kabbala zur Verfügung, die dir erklärt, wie du diesen Prozess schnell und bewusst durchlaufen kannst.

Frage: Wodurch wird nun meine Wahl bedingt, wenn ich mich in der Mitte befinde?

Meine Antwort: Durch die Umgebung, zu der du geführt wurdest. Der Schöpfer „legt die Hand des Menschen auf das gute Schicksal“, sozusagen, anschließend musst du selbst festen Fuß in der Gruppe fassen, du musst beginnen, mit ihr zu arbeiten. Wenn du jetzt im Unterricht sitzt, bedeutet es noch lange nicht, dass du die richtige Umgebung für dich gefunden hast. Du hast noch keine notwendigen Mittel gefunden: weder den Lehrer, noch die Gruppe, noch die Bücher. Sie wurden dir von oben gegeben, du aber hast die Waagschale noch nicht geneigt.

Dafür musst du dich an den erhaltenen Mitteln buchstäblich festbeißen und sie richtig benutzen. Jede Sekunde musst du sie anwenden und prüfen, was und wie du noch machen könntest. Genau darin besteht deine freie Wahl.

Der Egoismus stößt dich immer davon ab, schaltet dich mal vom Lehrer, mal von der Gruppe, mal von den Büchern ab, lenkt dich durch Zweifel und Verachtung ab. Wenn du diese Schwierigkeiten überwindest, kommst du voran.

Wir werden sehen, ob du ein richtiger Mann bist. Denn „Mann“ auf Hebräisch (Gewer, גבר) bedeutet „Überwindung“ (Itgabrut, התגברות), die es dir ermöglicht, deinen Funken über alle Hindernisse zu erheben.

Auszug aus einen Unterricht über den Artikel von Rabash „Annulierung nach der Methode von Baal Schem Tow“, 07.01.2010

In sich hineinzuschauen, und sich nicht abzuwenden

Frage: Wie kann ich prüfen, ob meine Absicht tatsächlich auf den Schöpfer gerichtet ist? Welche praktische Prüfung kann uns die Wissenschaft der Kabbala anbieten?

Meine Antwort:
Kabbala bietet eine einfache Hilfe an – die Arbeit in der Gruppe, welche die persönliche Entwicklung beschleunigt und den Trainingsübungsplatz sichert. Innerhalb der Gruppe wird der Mensch es schaffen, den Ort der Offenbarung des Schöpfers, die Kraft des Gebens zu finden.

Somit erreichen wir das Ziel mittels des gemeinsamen Studiums und der Vereinigung mit den Freunden.

Unabhängig davon, was wir machen, ist es wichtig zu prüfen, ob wir den Egoismus in der Flucht von den schlechten Empfindungen unterdrücken. Denn den größten Teil seiner Zeit verbringt der Mensch damit, das eigene Übel zu verbergen.

In uns leben der Hass, der Neid, die Lüsternheit, verschiedene Ambitionen und andere Attribute der Wechselbeziehungen zu den Nächsten. Manchmal sind diese Wünsche so klein, dass der Mensch ihr Übel nicht unterscheidet. Und jedes Mal mache ich unrbewusst eine Berechnung: inwiefern ich besser als der anderen bin, inwiefern ich die anderen nicht leiden kann, inwiefern ich über sie herrsche, inwiefern ich sie ausnutzen kann, usw.

Ich muss mich ständig besser als der Nächste fühlen. Und selbst wenn es mir nicht gelingt, stelle ich mich dennoch über den anderen.

Wenn ich dagegen den Egoismus nicht vertusche, dann öffnet sich mir jede Sekunde die Möglichkeit für die Arbeit. Dabei bezeichnet man meine Empfindungen als den „grundlosen Hass“. Entsprechend der eigenen Natur bin ich gezwungen, ihn zu empfinden. Kann ich aber darüber hinaus eine gute Beziehung, zur Liebe empfinden?

Ich hasse jeden für etwas, und wenn ich meine Einstellung nicht verberge, dann kann ich unaufhörlich arbeiten, bis sich jede Situation für mich ins Mittel der Annäherung an den Schöpfer verwandelt.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch “Was heißt, die Leiter ist diagonall, in der spirituellen Arbeit”, 06.01.2011

Alle Nöte führen in die Gruppe

Rabash, „Schlawej Sulam“, 1988/89, Artikel 9, „Die Leiden, die zu den Sündern kommen…“

Die Weisen sagten: „Die Not kommt zur Welt, nur wenn es dort die Sünder gibt, fängt aber bei den Gerechten an…“

Der Aufstieg eines Einzelgängers ist unmöglich. Mehrere Abstiege fördern im Menschen den großen Egoismus zu Tage. Er fängt an, sich zu fragen: „Ob man sich überhaupt vom Egoismus befreien kann?“ Diese dringende Notwendigkeit zwingt ihn, sich an die Gruppe zu wenden. Nur dort, zusammen mit anderen, kann er die Kraft rufen, die ihn heraus führen wird.

Alle Versuche, selbständig herauszukommen (der rote Zeiger auf der Zeichnung) sind zum Scheitern verurteilt. Alleine wird es nie klappen. Der Mensch ist verpflichtet, das Zerbrechen zu korrigieren, den Ausstieg aus sich selbst dem Nächsten entgegen, vorzubereiten.

Deshalb fordern uns alle Abstiege auf, die eigene Kraftlosigkeit zu entdecken, damit wir keinen Ausweg mehr haben, als sich an die Gruppe zu wenden und mit ihrer Hilfe die Wichtigkeit des Schöpfers zu entdecken. Diese Wichtigkeit wird uns zwingen, den Ausgang zu suchen und wird uns zur richtigen Lösung bringen. Nur in der Umgebung werden wir die Kräfte finden, die uns vorwärts bewegen.

Die Umgebung, wie wir es verstehen – ist ein künstliches Gebilde. Es stellt sich dem Menschen als etwas Fremdes dar, damit er auf die Selbstsucht verzichten kann und sich vom Willen zu empfangen befreien kann.

Deshalb kommt die Not, damit wir immer mehr „die Sünder“ in uns entdecken. Sie wirkt aber auf die Zustände, die „die Gerechten“ heißen.

Aus einem Unterricht vom 05.01.2011 nach dem Artikel von Rabash „Die Leiden, die zu den Sündern kommen…“

Das Zerbrechen: ein Quentchen Licht in jedem Bruchstück

Frage: Wodurch unterscheidet sich die Arbeit mit den „Sündern“ von der Arbeit mit den „Gerechten“?

Meine Antwort: Als erstes muss man verstehen, dass es um die Zustände eines Menschen in Bezug auf den Schöpfer geht.

Wie Baal HaSulam in der Einführung zu TES erklärt, müssen wir diese Zustände auf unserem Weg durchlaufen: vollkommener Sünder – nicht vollkommener Sünder – mittlerer – nicht vollkommener Gerechter – vollkommener Gerechter.

Wie kann man also diese Zustände prüfen? Jeder, der gefragt wird, hält sich wenn schon nicht für einen Gerechten, dann zumindest für einen mittleren. In Wirklichkeit ist das einzige Kriterium für die richtige Bewertung die Annullierung seiner selbst in der Gruppe.

In diesem Fall ist die Umgebung unser Messgerät. Das gemeinsame Kli wurde gerade aus dem Grund zerbrochen, damit du, indem du dich vor der Umgebung verneigst, begreifst, wo du dich befindest, und die Kräfte von dem Schöpfer erhältst.

Nach dem Zerbrechen hat sich dein Kli in mehrere Teile geteilt. Der Schöpfer, der sich darin befand, hat sich auch geteilt und befindet sich jetzt in allen diesen Teilen. Sie sind wie Teilchen eines ehemals gemeinsamen Mosaiks, die du nach einem von oben vorgegebenen Programm zusammenfügst. Auf diese Weise vereinigst du die Teile deiner Seele mit den Teilen des Schöpfers, den Teilen des Lichts, die darin enthalten sind, wieder.

In dieser Welt, in deinem Egoismus nimmst du es wie eine materielle Gruppe wahr. Doch in Wirklichkeit ist das keine Gruppe. Mit der Zeit wird die Gruppe für dich zu einem spirituellen Begriff. Es sind nicht die Menschen, die zusammen Lieder singen und sich verbinden wollen, – in jedem von ihnen enthüllst du einen Teil deines Kli mit dem darin enthaltenen Teilchen des Schöpfers.

Hinter den Gesichtern der Freunde verbirgt sich die spirituelle Umgebung. Jetzt verstehst du deutlich, dass das Zerbrechen, unsere jetzige Realität und die Freunde es dir ermöglichen, die spirituelle Arbeit zu vollziehen.

Wenn der Schöpfer nicht wichtig genug in deinen Augen ist, fühlst du dich wie ein Sünder, und um diese Wichtigkeit zu erlangen, wendest du dich an die Umgebung. Darin gibt es Kelim, darin befindet sich der Schöpfer, dort ergießt sich das Licht, welches diesen spirituellen Begriff in dich hineinbringt.

Somit befindet sich alles an einem Ort: der Mensch und alle Teile, die ihm als fremd vorkommen:

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabash „Das Elend, das zu den Sündern kommt…“, 5.01.2011

Auf dem Weg zum Glauben

Frage: Wenn ich um ein Gefäß des Gebens bitte, dann sehe ich sofort, dass ich dieses nicht besitze. Wo befindet sich dann der Ort des Glaubens?

Meine Antwort: Es ist sehr schwierig den Glauben zu finden. Denn es würde bedeuten, den Machsom zu überqueren. Der Glaube ist eine Eigenschaft des Gebens (Chafez Chessed), die Eigenschaft Bina, das Licht des Gebens/Chassadim. Und der vollkommene Glaube ist das Licht Chassadim mit dem Leuchten des Lichtes Chochma.

Es handelt sich um eine hohe Stufe. Um sie zu erreichen, muss man sich über die Selbstsucht erheben, Ägypten verlassen, sich innerlich vom Pharao/Egoismus trennen und die Macht/Eigenschaft des Lichtes/Gebens bekommen.

Es ist der Anfang des Glaubens/Gebens. Und dann tritt die Periode „vierzig Jahre in der Wüste“ ein, wenn wir den Glauben, die Eigenschaft des Gebens, über die Selbstsucht hinweg aufbauen. Wenn diese Etappe beendet wird, dann erreiche ich den Glauben, der sich über alle meine Wünsche erheben wird, über ganz Ägypten. Jetzt kann ich den vollkommenen Glauben erreichen, d.h. offenbaren, wie ich ihn innerhalb des Lichtes des Gebens/Chassadim das Licht der Weisheit/Chochma spüre.

Es ist der Eintritt ins Land Israel eben: der Egoismus/Pharao, der die Korrektur mittels des Lichtes bis zur Eigenschaft des Gebens/Chafez Chessed erreichte, bemüht sich jetzt um das Empfangen vom Schöpfer um zu geben. Mit anderen Worten, dein Wunsch arbeitet am Bestreben den Schöpfer zu erreichen (Israel = Jaschar-El).

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet über dem Verstand in der spiritueller Arbeit“, 02.01.2011

Den Egoismus in die allgemeine Kette einbauen

Frage: Wie kann ich mich in der Praxis davon überzeugen, dass die ganze Realität sich in mir befindet?

Meine Antwort: Du musst wollen, dass dieses Bild sich auf natürliche Art und Weise in dir abzeichnet, damit du darin leben kannst. Denn genau das ist die wahre Wahrnehmung.

Auf diese Weise realisierst du vor allem das Prinzip der Liebe zum Nächsten wie zu dir selbst. Es gibt keine Teile, die getrennt von dir existieren, die gesamte Realität befindet sich in dir, und nur der Egoismus liegt zwischen ihr und dir – ein eingebildetes Hindernis, das dich von deinen eigenen Teilen fernhält.

Wenn du dieses Hindernis überwindest, wenn du Verbindungen über ihm aufbaust, bedeutet das, dass du das Zerbrechen korrigierst. Der Egoismus bleibt und kommt sogar immer mehr zum Vorschein, und du stärkst die gegenseitige Verbindung aller Teile über ihm immer weiter und versuchst, sie in dir zu verbinden. Und dann entsteht ein Kli, das 620-mal stärker ist, als vor dem Zerbrechen.

Du verwendest deinen Egoismus als Resistor, indem du seinen ganzen Widerstand nutzt. Du erzeugst keinen Kurzschluss, indem du ihn umgehst, sondern setzt sein Potential um, jedoch mit der Absicht zu geben. Auf diese Weise erzeugt Awiut, die egoistische Dicke des Gefäßes, Kashiut, die Härte des Schirms – mit anderen Worten, erzeugt die Tiefe, die Stärke des Verlangens die Härte der Absicht.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash vom 30.12.2010

Wie man das Licht zu lieben lernt

Frage: Warum zwingt uns das Licht, auf den Genuss zu verzichten, um zu einer Verschmelzung mit ihm zu kommen? Das ist doch sadistisch…

Meine Antwort: Das Licht hat keine Wahl. Es hat dich mit dem Verlangen zu genießen erschaffen und will nun, dass du es vorziehst, mit Ihm zusammen zu sein, anstatt dein egoistisches Verlangen mit den Genüssen zu füllen. Es ist so, als ob du eine Frau lieben würdest, die furchtbar hässlich ist – das heißt ohne jeglichen Eigennutz.

Jeder von uns möchte so, wie er ist, mit allen Macken, geliebt werden. Das Licht will ebenfalls, dass wir unsere Liebe zu ihm zeigen – die gleiche absolute Liebe, die es auch uns entgegenbringt. Wir können beweisen, dass wir lieben, nur wenn wir uns über den Genuss erheben.

Du wunderst dich, wie man jemanden lieben kann, der dich schlägt? Wenn ich jedoch aufhöre, mich mit meinem Körper und meinem Egoismus zu identifizieren, mich über ihn erhebe und spüre, dass das gar nicht „Ich“ bin, habe ich kein Problem damit, das Licht zu lieben. Und ich liebe es nicht, indem ich mich „über mein Leiden erhebe“ – sondern zusammen mit allen Genüssen!

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“ vom 30.12.2010