Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Wenn die Kraft des Lichtes plötzlich offenbart wird…

Frage: Die Kabbala besagt, dass sich die ganze Welt innerhalb von mir befindet. Und was beinhaltet die äußerliche Kraft des Schöpfers, die zu mir kommt?

Meine Antwort: Diese äußerliche Kraft ist mir nicht bekannt. Ich weiß nur, dass in mir plötzlich etwas geschieht und irgendeine neue Eigenschaft offenbart wird.
Wie unterscheiden sich diese Gedanken und Wünsche der anderen, welche vorher in mir entstanden? Sie schienen mir doch auch neu zu sein?

Aber es ist mir ganz klar, dass diese neue Eigenschaft, die in mir jetzt aufkommt, als die Kraft des Gebens – als etwas ganz Neues und meiner Natur nichts Eigenes bezeichnet wird. Sie ist meiner Natur absolut entgegengesetzt, und wird in solcher besonderen Form offenbart, dass sie sich von meiner ganzen vorherigen Erfahrung dramatisch unterscheidet.

Um mich mit dieser Eigenschaft zu verbinden, muss ich über mein Ego hinaufsteigen, indem ich mich sehr anstrenge. Ich soll mich von meinem Egoismus trennen und die ganze Zeit gegen mich kämpfen, um nicht in die egoistischen Berechnungen zurückzufallen.

Und wenn ich mich auf solche Weise von den egoistischen Berechnungen löse, dann erst beginne ich unter dieser Bedingung zu erkennen, dass die Kraft, die mich jetzt anzieht, die innerhalb von mir gilt und mich einlädt, mich ihr anzuschließen und nicht innerhalb meines Egoismus zu bleiben, die Kraft des Gebens ist.

Diese Kraft, die sich in mir offenbart, unterscheidet sich sehr stark von all meinen vorherigen Kräften, Gedanken und Bestrebungen, meiner ganzen Natur. Ich fühle das, denn sie verpflichtet mich, mich von allem zu trennen, was früher geschah!

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel „Die Freiheit“, 21.01.2011

Anstrengung unten, Empfindung oben

Frage: Während der Vorbereitungen auf den Europäischen Kongress in Berlin haben wir Schwierigkeiten damit, die Kraft von der Umgebung zu schöpfen. Wie können wir bei all den physischen Handlungen nicht die Verbindung mit dem inneren Ziel verlieren?

Meine Antwort: Zu allererst ist es gut, dass die Menschen den Mangel an Absicht spüren, denn ohne die innere Komponente, sprich die Absicht zu geben, kann die äußere Anstrengung nicht zum Erfolg bei der Enthüllung des Schöpfers führen. Woher sollen wir also die richtige Absicht zur Vereinigung und Verbindung erhalten, innerhalb deren wir handeln werden?

Wir müssen uns anstrengen – wie ein kleines Kind sich anstrengt, um groß zu werden – wir müssen uns aus aller Kraft an der Absicht festhalten und dürfen nicht vergessen, dass wir alle äußeren Handlungen ausgehend von der inneren Anstrengung ausführen. Und inwieweit es gelingt, hat nichts mehr mit unserem Erfolg zu tun.

Vielleicht will man uns zeigen, dass wir wirklich klein sind und keinen Erfolg haben, damit wir aufhören, stolz auf uns zu sein, und spüren, dass ohne die Hilfe von oben keine Absicht in uns entstehen kann, dass wir uns durch eigene Kraft nicht verbinden können.

Wenn wir selbst damit fertig werden könnten, würden wir den Schöpfer nicht brauchen und den Zustand „lass uns zum Pharao gehen“ nicht erreichen können.

Im Grunde genommen, sollte sich der Mensch niemals über die eintretenden Zustände beklagen. Sie werden als Folge des Vorankommens enthüllt und sind deshalb in jedem Augenblick richtig. Die Frage besteht darin, wie man mit Hilfe der Gruppe die richtige Haltung diesen Zuständen gegenüber aufbaut.

In den meisten Fällen machen wir uns Vorwürfe wegen der Vergangenheit: etwas falsch, schlecht gemacht, verpasst, nicht gekonnt usw. Auf diese Weise wirkt die unreine Kraft/Klipa auf uns ein, die uns in die Vergangenheit zurückkehren lässt. Das Gleiche bezieht sich auf die Enttäuschung von eigenen Eigenschaften: was hat es für einen Sinn, sich selbst etwas vorzuwerfen, wenn es unbestreitbar ist, dass wir Egoisten sind und jedes Mal nur das enthüllen? Über diesem Zustand müssen wir unsere richtige Haltung bilden.

Aus diesem Grund hängt alles von der Anstrengung ab. Vielleicht ist der Mensch unzufrieden und möchte etwas anderes haben – es ist unwichtig, weil die Empfindung von oben kommt. Den Anfängern wird gezeigt, wie erfolgreich sie sind, sie werden ermuntert und angespornt wie kleine Kinder. Denjenigen aber, die vorankommen, werden ihre Mängel und Fehler gezeigt, damit sie … sich nicht selbst korrigieren, sondern nach der Korrektur verlangen. Dabei kommen uns alle Reaktionen zugute.

Die innere Arbeit eines Menschen in Bezug auf die Gruppe soll von den Handlungen zur Organisation von Unterrichten, Kongressen und Verbreitung getrennt werden. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun: die inneren Auf- und Abstiege sollten keine Auswirkung auf die äußere Arbeit haben. Es gibt einen Tagesablauf/ein Programm, und wir handeln dementsprechend, unabhängig von den Verlangen.

In der inneren Arbeit strengen wir uns nach Möglichkeit an, und die Empfindung, die wir erhalten – ob gut oder schlecht – hängt davon ab, was genau wir empfinden sollen. Wenn wir keine Begeisterung, keinen Elan und keine allgemeine Unterstützung empfinden, dann bedeutet es, dass uns durch diese Empfindung geholfen wird, vom Egoismus abzuschalten.

Die Enttäuschung von den laufenden Zuständen führt dem Menschen vor Augen, dass das egoistische Verlangen ihn nicht unterstützt, und er kehrt ihm auf natürliche Weise den Rücken zu. Der Egoismus trägt selbst dazu bei, dass wir ihn ablehnen, und das bedeutet „Hilfe gegen sich selbst“. Das unangenehme Gefühl bei der Arbeit, das in uns existiert, ist Hilfe von der gegenüberliegenden Seite, bis wir in der Lage sein werden, uns über unsere eigene Natur zu erheben und einen Blick auf sie von oben zusammen mit dem Schöpfer zu werfen. Das bedeutet, dass ich zusammen mit dem Schöpfer gegenüber dem Pharao stehe. Auf diese Weise erhebe ich mich über ihn und überquere den Machsom.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 24.12.2010

Es ist die höchste Zeit, zu lernen, vom ersten Mal zu verstehen

Frage: Wie kann man dem Menschen die zusätzliche Wahrnehmung der Realität vermitteln, so dass er bemerkt, es gibt noch etwas, außer seinem gewöhnlichen Blick?

Meine Antwort: Solange der Mensch sich nicht endgültig entwickeln hat, allerlei Philosophien und Herangehensweisen, die aus seiner angeborenen Egoismus stammen nicht überprüft hat, kann man damit nichts machen. Das heißt man muss sehr große Enttäuschung und Unzufriedenheit mit der Welt, in der man sich befindet, erreichen.

1. Erstens offenbare ich, dass es mir schlecht geht! Diese Etappe ist obligatorisch.

2. Zugleich empfindet man klar, dass es auch nicht besser sein wird!

3. Und das Wichtigste dabei ist die Erkenntnis, dass der Grund des ganzen Übels – mein eigener Egoismus ist.

4. Deshalb, fügen alle meine Handlungen mir nur Schaden zu. Was heißt auch:“Setze dich besser hin, und mache gar nichts“. Schweige besser und bewege dich nicht, denn jede deine Handlung ist egoistisch und führt zur Vermehrung des Übels in der Welt.

5. Dann beginnt der Mensch zu suchen, was er weiter machen kann, wie er weiter existieren soll? Diese Klärungen sollen den ganzen vorigen Weg und Beschäftigungen beinhalten, das heißt, die Religion, die Philosophie und die Wissenschaft. Denn sogar die Wissenschaft haben wir egoistisch entwickelt, und sie kann uns nicht helfen, aus dem Bereich der egoistischen Realität herauszutreten. Somit prüfen wir das alles und sehen, dass uns nichts retten kann.

6. Dann werden wir möglicherweise bereit sein, die Stimme der Kabbalisten zu hören.

So lang ist der Weg, und sicherlich ist hier die Existenz eines Systems der Verbreitung von Kabbala notwendig. Andersfalls werden wir niemals sehen, dass die Menschheit diesen Weg der Entwicklung beschreitet und irgendwelches positive Ergebnis erzielt.

* Die Frage ist, wie oft der Mensch das Leiden empfinden soll, um sich zu entschließen, dass er nicht mehr leiden will?

* Und wie oft muss er sagen, dass er nicht mehr leiden will, um endlich sich zu entschließen, dass man etwas tatsächlich verändern soll?!

* Und wie viele Male muss er verstehen, dass man etwas verändern soll, um zu beginnen, wirklich etwas in dieser Richtung zu machen!

Somit fordert die Erreichung eines Ergebnisses eine Menge der Handlungen, jede von welchen uns Probleme, den Schmerz und die Leiden bringen …

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel „Die Kabbala und die Philosophie“, 10.01.2011

Die Braut beschmücken

Rabasch, „Stufen der Leiter“, 1989, Art. 12, „Das Mahl des Bräutigams“: „Die Braut“ ist die Arbeit in der Zeit des Exils, wenn der Antlitz des Schöpfers verdeckt ist. Dann herrschen über dem Menschen die Kräfte der Trennung.“

Auf verschiedenen Weisen versuchen die Kabbalisten uns ein einfaches Prinzip zu erklären.

Im Ganzen heißt die Schöpfung „die Braut“. Das ist das Material des Verlangens, das wir auf die Höhe des Schöpfers erheben und somit uns mit Ihm verschmelzen sollen, indem wir den Guten und das Gute Schaffenden enthüllen.

Wenn in unseren trüben Material Probleme auftauchen, sollen wir verstehen, dass wir ihn nicht annulieren, sondern was heißt „heiligen“, korrigieren sollen. Und jedes Mal mit seiner Hilfe immer höher aufsteigen. Gerade die Vergrösserungen von Awijut bauen für uns die Stufen der spirituellen Leiter, eine nach der anderen.

Das ist ein zyklischer Prozess und es fordert eine einfache Handlung. Genauso wie in einem Rechner, alles wird durch eine Wahl zwischen zwei Zuständen bestimmt, „ja“ oder „nein“, „0″ oder „1″. Wenn wir eine Menge von solchen Handlungen summieren können wir zur jeglichen Analyse kommen, jegliche Eigenschaft oder jegliche Form der Beziehungen zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung bzw. zwischen der Kraft des Gebens und der Kraft des Empfangens zum Ausdruck bringen.

So bleibt dem Menschen nicht mehr übrig wie die Zeit zu beschleunigen. Von der einen Seite sieht er, dass die „Braut“ hässlich ist, von der anderen versteht er, dass sein egoistisches Verlangen das wahre Bild entstellt. Dieses Velangen ist grauenhaft, es weist den Menschen vom Ziel ab und stürtzt ihn in einen Abstieg.

Aber wenn der Mensch die „Braut“ durch die Prisme des Gebens studiert, sieht er, dass wenn er sein Egoismus „heiligt“, wird er ihn„aufputzen,“ „beschmücken“ können, wie konventionell die Braut vor der Hochzeit zu verschönern. Und dann wird dieser korrigierter Wunsch den Menschen weiter auf die Stufe des Bräutigams bringen.

Im Laufe solchen Werbens kommen verschiede Situationen vor. Machnmal sind wir nicht bereit unseres egoistischen Verlangen zu akzeptieren, denn wir sehen wie hässlich es ist. Manchmal, dagegen, verstehen wir dass man sich bemühen muss, es zu akzeptieren und zu korrigieren.

Alles in allem, mit dem Glaube über dem Verstand, indem wir das Geben über dem Empfangen stellen, gelangen wir zu dem Mahl des „Bräutigams“.

Insgesamt, gibt es drei Zustände auf diesem Weg:

1. Die Kräfte der Trennung, Schina im Exil – Beginn der Analyse.

2. In der Zeit des spirituellen Exils arbeiten wir an der Braut, indem wir sie „feinmachen“ und „verschönern“.

3. „Das Mahl des Bräutigams“.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet das Mahl des Bräutigams in der spirituellen Arbeit“, 10.01.2011

Immer um den Zusatz zu bitten

Um die spirituellen Stufen aufzubauen, muss ich ständig das Material des Wunsches hinzufügen. Die Höhe jeder neuen Stufe entspricht der Schwere meines aktuellen Zustandes, in dem das Böse des Egoismus sich zeigt.

So geschieht es in allen Zuständen auf dem spirituellen Wege. Um mich zu erheben, vergrößert man mein Ego und dann empfinde ich das Übel.

Folglich begreife ich mit Hilfe der Umgebung das Böse und die Tatsache, dass es nicht zufällig geschieht. Dann bemühe ich mich, das Ego auf das Ziel zu richten: Das Böse kommt vom Schöpfer, der gut ist, und ist für mein Wohlergehen bestimmt. Danach beginne ich, meinen Zustand mit dem Geben zu verbinden, ich erhebe also das Geben über dem Empfangen.

Und dann baue ich allmählich aus diesem Übel einen Vektor, eine richtige Beziehung auf. Über dem empfangenden Verlangen erhöhe ich die Wichtigkeit des Gebens und der Vereinigung. Indem ich eine solche Beziehung aufbaue, steige ich auf die nächste Stufe hinauf.

Auf der neuen Stufe befinde ich mich nur einen Augenblick, nach dem alles verschwindet. Und wenn ich in diesem Augenblick in mir den nächsten empfangenden Wunsch nicht finde, dann werde ich sofort fallen. Das gröbste, aber genaue Beispiel ist das sexuelle Vergnügen. Kaum geht es zu Ende, bin ich leer und muss etwas Neues machen.

Deshalb muss ich während des Aufstiegs auf die so begehrte Stufe der Liebe und des Gebens, den neuen egoistischen Wunsch offenbaren. Er soll zwecks des Aufstiegs auf die nächste Stufe offenbart werden. Dieser Wunsch befindet sich in mir als Reschimo, ich muss es nur ausarbeiten. Andernfalls wird er nach der langwierigen Zeit, bspw. erst nach Monaten enthüllt werden.

Aber ich suche ihn schon jetzt, in der Finsternis. Denn die Abwesenheit der Veränderungen empfinde ich als die „Nacht“. Sogar der beste Zustand wandelt sich in die Nacht um, wenn er nicht erneuert wird. Deshalb müssen wir die Ereignisse nicht nur ständig überholen, sondern auch die Geschwindigkeit beschleunigen.

Folglich suche ich einen neuen, noch größeren egoistischen Wunsch. Ich „sauge ihn nicht aus dem Finger heraus“, sondern suche ihn tatsächlich. Und wenn ich ihn finde, dann wiederhole ich dieselben Arbeitsstufen.

Somit arbeite ich an „der Braut“, bis sie vollständig korrigiert wird und ich zum „Mahl des Bräutigams“ ankommen kann. Die Methode ist einfach: ich erhebe das Geben über dem Empfangen, indem ich im Glauben über dem Verstand arbeite.

Jede neue Stufe „zerstört“ die vorherige, wandelt den Glauben in den Egoismus um, so dass ich wieder mit dem Aufstieg anfange. Dabei scheint es mir so zu sein, als ob ich alles verlieren würde, was ich erreicht habe, aber in Wirklichkeit korrigiere ich die neue Portion der Selbstsucht – nach dem Prinzip des Überganges der Stufen: „Keter des Unteren wird zur Malchut des Höheren“.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet das Mahl des Bräutigams“, 10.01.2011

Wie der Hund an der Leine

Frage: Wir arbeiten mit dem Egoismus auf der menschlichen Stufe. Wie sollen wir uns gegenüber den Wünschen des unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveaus verhalten?

Meine Antwort: Nach dem Prinzip der unerlässlichen Forderung. Soviel zu nehmen, wie viel notwendig ist. Das Übrige stört nur. Es steht geschrieben: „Je größer das Eigentum ist, desto mehr Besorgnisse hat man“. Wenn du dich mit der menschlichen Stufe beschäftigst, dann bleibt in den übrigen Stufen nur das Notwendige übrig.

Zum Beispiel, halten einige Menschen einen Hund zu Hause. Morgens bellt er laut, damit man mit ihm draußen spazieren geht. Und hier gehen sie zusammen: der Herr und der Hund an der Leine. Ich gehe mit meinem inneren „Hund“ spazieren, und der Hund befindet sich außen.

Und tatsächlich fordert dieses „Tier“ eine Pflege. Ich füttere es, führe es aus, wasche es, bringe es zu Bett, ich mache alles Notwendige, damit es mir zulässt, spirituell zu arbeiten.

Solch eine gesunde Beziehung erleichtert das Leben sehr. Die materielle Existenz muss man in den einfachen, „mechanischen“ Rahmen einsetzen, sie den Bedürfnissen des Systems gleich den Zahnrädern im Uhrmechanismus unterordnen. Ich soll mich mit allen vertragen, das bestimmte materielle Gleichgewicht in der Familie, auf der Arbeit usw. halten, und die Hauptkräfte dem Hauptziel widmen.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet das Mahl des Bräutigams“, 10.01.2011

Das gute Schicksal beim Schopf packen

Frage: Wenn es das egoistische Verlangen und den Funken des Gebens in mir gibt, wer bin dann ich selbst?

Meine Antwort: Du bist die Mitte, du stehst zwischen ihnen beiden wie jene entscheidende Kraft, die die Waagschale neigt. Wenn du zwischen dem Geben und dem Empfangen in dir nicht vermittelst, wird der Konflikt zwischen ihnen dich trotzdem zwingen, das zu tun, jedoch wird es auf dem Weg der Leiden, auf dem Weg der inneren, vielleicht sogar äußeren Kriege geschehen.

Andererseits steht dir die Wissenschaft der Kabbala zur Verfügung, die dir erklärt, wie du diesen Prozess schnell und bewusst durchlaufen kannst.

Frage: Wodurch wird nun meine Wahl bedingt, wenn ich mich in der Mitte befinde?

Meine Antwort: Durch die Umgebung, zu der du geführt wurdest. Der Schöpfer „legt die Hand des Menschen auf das gute Schicksal“, sozusagen, anschließend musst du selbst festen Fuß in der Gruppe fassen, du musst beginnen, mit ihr zu arbeiten. Wenn du jetzt im Unterricht sitzt, bedeutet es noch lange nicht, dass du die richtige Umgebung für dich gefunden hast. Du hast noch keine notwendigen Mittel gefunden: weder den Lehrer, noch die Gruppe, noch die Bücher. Sie wurden dir von oben gegeben, du aber hast die Waagschale noch nicht geneigt.

Dafür musst du dich an den erhaltenen Mitteln buchstäblich festbeißen und sie richtig benutzen. Jede Sekunde musst du sie anwenden und prüfen, was und wie du noch machen könntest. Genau darin besteht deine freie Wahl.

Der Egoismus stößt dich immer davon ab, schaltet dich mal vom Lehrer, mal von der Gruppe, mal von den Büchern ab, lenkt dich durch Zweifel und Verachtung ab. Wenn du diese Schwierigkeiten überwindest, kommst du voran.

Wir werden sehen, ob du ein richtiger Mann bist. Denn „Mann“ auf Hebräisch (Gewer, גבר) bedeutet „Überwindung“ (Itgabrut, התגברות), die es dir ermöglicht, deinen Funken über alle Hindernisse zu erheben.

Auszug aus einen Unterricht über den Artikel von Rabash „Annulierung nach der Methode von Baal Schem Tow“, 07.01.2010

In sich hineinzuschauen, und sich nicht abzuwenden

Frage: Wie kann ich prüfen, ob meine Absicht tatsächlich auf den Schöpfer gerichtet ist? Welche praktische Prüfung kann uns die Wissenschaft der Kabbala anbieten?

Meine Antwort:
Kabbala bietet eine einfache Hilfe an – die Arbeit in der Gruppe, welche die persönliche Entwicklung beschleunigt und den Trainingsübungsplatz sichert. Innerhalb der Gruppe wird der Mensch es schaffen, den Ort der Offenbarung des Schöpfers, die Kraft des Gebens zu finden.

Somit erreichen wir das Ziel mittels des gemeinsamen Studiums und der Vereinigung mit den Freunden.

Unabhängig davon, was wir machen, ist es wichtig zu prüfen, ob wir den Egoismus in der Flucht von den schlechten Empfindungen unterdrücken. Denn den größten Teil seiner Zeit verbringt der Mensch damit, das eigene Übel zu verbergen.

In uns leben der Hass, der Neid, die Lüsternheit, verschiedene Ambitionen und andere Attribute der Wechselbeziehungen zu den Nächsten. Manchmal sind diese Wünsche so klein, dass der Mensch ihr Übel nicht unterscheidet. Und jedes Mal mache ich unrbewusst eine Berechnung: inwiefern ich besser als der anderen bin, inwiefern ich die anderen nicht leiden kann, inwiefern ich über sie herrsche, inwiefern ich sie ausnutzen kann, usw.

Ich muss mich ständig besser als der Nächste fühlen. Und selbst wenn es mir nicht gelingt, stelle ich mich dennoch über den anderen.

Wenn ich dagegen den Egoismus nicht vertusche, dann öffnet sich mir jede Sekunde die Möglichkeit für die Arbeit. Dabei bezeichnet man meine Empfindungen als den „grundlosen Hass“. Entsprechend der eigenen Natur bin ich gezwungen, ihn zu empfinden. Kann ich aber darüber hinaus eine gute Beziehung, zur Liebe empfinden?

Ich hasse jeden für etwas, und wenn ich meine Einstellung nicht verberge, dann kann ich unaufhörlich arbeiten, bis sich jede Situation für mich ins Mittel der Annäherung an den Schöpfer verwandelt.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch “Was heißt, die Leiter ist diagonall, in der spirituellen Arbeit”, 06.01.2011

Alle Nöte führen in die Gruppe

Rabash, „Schlawej Sulam“, 1988/89, Artikel 9, „Die Leiden, die zu den Sündern kommen…“

Die Weisen sagten: „Die Not kommt zur Welt, nur wenn es dort die Sünder gibt, fängt aber bei den Gerechten an…“

Der Aufstieg eines Einzelgängers ist unmöglich. Mehrere Abstiege fördern im Menschen den großen Egoismus zu Tage. Er fängt an, sich zu fragen: „Ob man sich überhaupt vom Egoismus befreien kann?“ Diese dringende Notwendigkeit zwingt ihn, sich an die Gruppe zu wenden. Nur dort, zusammen mit anderen, kann er die Kraft rufen, die ihn heraus führen wird.

Alle Versuche, selbständig herauszukommen (der rote Zeiger auf der Zeichnung) sind zum Scheitern verurteilt. Alleine wird es nie klappen. Der Mensch ist verpflichtet, das Zerbrechen zu korrigieren, den Ausstieg aus sich selbst dem Nächsten entgegen, vorzubereiten.

Deshalb fordern uns alle Abstiege auf, die eigene Kraftlosigkeit zu entdecken, damit wir keinen Ausweg mehr haben, als sich an die Gruppe zu wenden und mit ihrer Hilfe die Wichtigkeit des Schöpfers zu entdecken. Diese Wichtigkeit wird uns zwingen, den Ausgang zu suchen und wird uns zur richtigen Lösung bringen. Nur in der Umgebung werden wir die Kräfte finden, die uns vorwärts bewegen.

Die Umgebung, wie wir es verstehen – ist ein künstliches Gebilde. Es stellt sich dem Menschen als etwas Fremdes dar, damit er auf die Selbstsucht verzichten kann und sich vom Willen zu empfangen befreien kann.

Deshalb kommt die Not, damit wir immer mehr „die Sünder“ in uns entdecken. Sie wirkt aber auf die Zustände, die „die Gerechten“ heißen.

Aus einem Unterricht vom 05.01.2011 nach dem Artikel von Rabash „Die Leiden, die zu den Sündern kommen…“

Das Zerbrechen: ein Quentchen Licht in jedem Bruchstück

Frage: Wodurch unterscheidet sich die Arbeit mit den „Sündern“ von der Arbeit mit den „Gerechten“?

Meine Antwort: Als erstes muss man verstehen, dass es um die Zustände eines Menschen in Bezug auf den Schöpfer geht.

Wie Baal HaSulam in der Einführung zu TES erklärt, müssen wir diese Zustände auf unserem Weg durchlaufen: vollkommener Sünder – nicht vollkommener Sünder – mittlerer – nicht vollkommener Gerechter – vollkommener Gerechter.

Wie kann man also diese Zustände prüfen? Jeder, der gefragt wird, hält sich wenn schon nicht für einen Gerechten, dann zumindest für einen mittleren. In Wirklichkeit ist das einzige Kriterium für die richtige Bewertung die Annullierung seiner selbst in der Gruppe.

In diesem Fall ist die Umgebung unser Messgerät. Das gemeinsame Kli wurde gerade aus dem Grund zerbrochen, damit du, indem du dich vor der Umgebung verneigst, begreifst, wo du dich befindest, und die Kräfte von dem Schöpfer erhältst.

Nach dem Zerbrechen hat sich dein Kli in mehrere Teile geteilt. Der Schöpfer, der sich darin befand, hat sich auch geteilt und befindet sich jetzt in allen diesen Teilen. Sie sind wie Teilchen eines ehemals gemeinsamen Mosaiks, die du nach einem von oben vorgegebenen Programm zusammenfügst. Auf diese Weise vereinigst du die Teile deiner Seele mit den Teilen des Schöpfers, den Teilen des Lichts, die darin enthalten sind, wieder.

In dieser Welt, in deinem Egoismus nimmst du es wie eine materielle Gruppe wahr. Doch in Wirklichkeit ist das keine Gruppe. Mit der Zeit wird die Gruppe für dich zu einem spirituellen Begriff. Es sind nicht die Menschen, die zusammen Lieder singen und sich verbinden wollen, – in jedem von ihnen enthüllst du einen Teil deines Kli mit dem darin enthaltenen Teilchen des Schöpfers.

Hinter den Gesichtern der Freunde verbirgt sich die spirituelle Umgebung. Jetzt verstehst du deutlich, dass das Zerbrechen, unsere jetzige Realität und die Freunde es dir ermöglichen, die spirituelle Arbeit zu vollziehen.

Wenn der Schöpfer nicht wichtig genug in deinen Augen ist, fühlst du dich wie ein Sünder, und um diese Wichtigkeit zu erlangen, wendest du dich an die Umgebung. Darin gibt es Kelim, darin befindet sich der Schöpfer, dort ergießt sich das Licht, welches diesen spirituellen Begriff in dich hineinbringt.

Somit befindet sich alles an einem Ort: der Mensch und alle Teile, die ihm als fremd vorkommen:

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabash „Das Elend, das zu den Sündern kommt…“, 5.01.2011