Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der große Krieg um den kleinen Menschen

Frage: Ich habe verstanden, dass Sie alle Massenmedien zu Bildungsmitteln umwandeln möchten, als ob jeder Mensch sich auf die Schulbank setzen müsste. Doch werden die Menschen etwa damit einverstanden sein? Denn sie wollen nicht lernen, sie wollen unterhalten werden.

Meine Antwort: Du begreifst einfach nicht, dass, indem du die Informationen verschlingst, mit denen die heutigen Zeitungen dich „unterhalten“, du dich ebenfalls in einer Schule befindest, jedoch in einer sehr schlechten! Du spürst es einfach nicht, aber die Massenmedien machen aus dir das, was sie wollen. Sie verändern dich – und das bedeutet, dass du dich in einer Schule befindest, die dich ausbildet, und wie!

Du dachtest, es verbirgt sich keine Absicht, keine Politik dahinter? Jemand bezahlt alles und bestimmt, in welcher Form alles dargeboten wird. Von früh bis spät beschäftigen sich Menschen damit, in welcher Form die Zeitung erscheinen soll, welche Tendenz sie verfolgen soll. Und so läuft es in allen Massenmedien ab. Es gibt nichts, was zu reiner Unterhaltung gedruckt worden wäre. Gehe in die Unterhaltungsindustrie und du wirst sehen, welche Politik dahinter steckt und wie sie mit den Zeitungen verbunden ist.

Der kleine Mensch versteht nicht, welche Kriege um das Recht, ihn zu beherrschen, geführt werden. Du durchläufst eine harte Schule von Tag zu Tag, du wirst einer Gehirnwäsche unterzogen und bis auf den Grund verändert.

Und diese Ausrichtung auf die Veränderung des Menschen muss beibehalten werden – aber auf die Veränderung zum Guten! Denn wir alle sind Produkte von Massenmedien, und schaut euch unsere Gesellschaft an, wo wir angelangt sind. Schule bedeutet nicht nur, auf der Schulbank zu sitzen und den Lehrer anzuschauen. Alles um uns herum ist Schule, und alles ist von jemandem organisiert worden, hinter allem verbirgt sich Ideologie.

Die Zeitung muss attraktiv und interessant für den Leser bleiben, doch sie muss eine gute Ausrichtung haben. Das bedarf einer großen Kunst. Es kostet nichts, Mordszenen aufzunehmen und zu veröffentlichen. Es ist viel schwieriger, es so zu präsentieren, dass der Mensch nicht will, dass es sich wiederholt – denn das ist gegen unseren Egoismus gerichtet.

Und noch schwieriger ist es, ein Bedauern in dem Menschen darüber, was geschehen ist, auszulösen, damit er vom Mitgefühl durchdrungen wird und damit die Kommunikationsmittel tatsächlich zur Verbindung zwischen den Menschen beitragen.

Die modernen Massenmedien lassen im Moment das menschliche Ego, das Verlangen zu genießen in jedem anwachsen. Wir aber müssen unsererseits über alle unsere Kanäle, über alle unsere Verbindungen untereinander und von uns zu der gesamten Welt einwirken und durch sie die Weisheit der Kabbala durchfließen lassen.

Und selbst wenn die Menschen nicht verstehen und nicht zuhören, wird das plötzlich in ihrem Inneren zum Vorschein kommen und aufleben, und sie werden selbst anfangen, darüber zu sprechen, ohne zu verstehen, woher diese neuen Gedanken zu ihnen gekommen sind.

Wir brauchen also zwei Dinge: das Weltkli muss so schnell wie möglich anwachsen, und unsere Verbreitung muss noch schneller wachsen! Und wenn diese zwei Bestandteile sich in jedem Menschen verbinden: sein großer Egoismus und unsere Einwirkung, die auf das Geben gerichtet ist – wird das richtige Früchte tragen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“, 24.02.2011

Sparen Sie sich Ihre Worte

Frage: Wenn wir den Druck auf unseren Egoismus, die Schläge die er erhält beginnen zu empfinden, wie wende ich mich auf richtige Weise an die Gruppe? Worauf sollte ich mich konzentrieren?

Meine Antwort: Wenn ein Mensch kein inneres Erwarten an die Gruppe hat, was kann man ihm sagen? Was immer wir tun, wir tun es freiwillig. Wenn ein Mensch nicht sieht, warum er sich der Gruppe zuwenden sollte, dann wird er es nicht tun.

Ich appelliere an die Gruppe, wenn ich mich hilflos fühle, wenn ich sehe, dass es nichts gibt, was mich retten kann, dass ich außerstande bin, mich zu verändern und etwas zu erreichen, wenn ich begreife, dass meine ganze gelernte Intelligenz potenziell keine Lösung für mich haben wird, nur dann bin ich bereit, die Freunde um Hilfe zu bitten. Die Forderung taucht in mir auf, wenn ich suche und wünsche, von diesem schrecklichen Zustand auszubrechen. Dann entdecke ich, dass ich mich nur an die Gruppe wenden kann.

Ich appelliere äußerlich oder innerlich an sie. Die Freunde können es nicht einmal fühlen, aber ich will wirklich Unterstützung und Kraft von ihnen erhalten. Und dann wende ich mich ihnen mit einer Bitte zu.

Kann ich den Ratschlägen dann andererseits wirklich folgen und die Gruppe um Hilfe bitten?

Ein Lippenbekenntnis wird hier nicht helfen, es ist nur eine Verschwendung des Atems. Nur wenn ein wahrer Wunsch in mir gereift ist, wende ich mich den Freunden zu. Es ist egal, ob sie es fühlen oder nicht. Die Kraft des Verlangens in meiner Bitte, macht es wahr.

Aus dem 1. Teil des täglichen Kabbalahunterrichts vom 23.02.2011 Schriften von Rabash

Über den Baum von Gut und Böse nachsinnend

Wenn wir in uns die Empfindsamkeit für Gut und Böse nicht kultivieren, werden wir nicht wissen, wie wir sie in der rechten Weise zu gebrauchen haben.

Zudem ist wichtig, auf welche Art wir feststellen, was gut und was böse ist, weil für gewöhnlich erachtet ein Mensch das, was seinem Egoismus dient als gut und das, was ihm schadet als böse. Also was ist der Bezugspunkt, der auf die Definition von Gut und Böse verweist? Ist es in Beziehung zu mir, zur Gesellschaft oder zum Schöpfer? Was ist eigentlich „Gut“ und „Böse“?

Wir stehen heute einem grossen Problem gegenüber: Während unserer gesamten Vergangenheit haben wir getan, was für uns selbst das Beste war. Wir haben die Freiheit besessen Rohöl und Gas zu verteilen, unsere Umwelt zu verschmutzen und über nichts besorgt zu sein, bis wir eine Möglichkeit bekamen, mit Entsetzen zu sehen, was wir angestellt haben. Allerdings gibt es kein Zurück. Wissenschaftler sagen, dass das Schicksal des Globus entschieden ist: Wir haben die Grenze zur Umkehr bereits überschritten und können das zerstörte Heil nicht mehr wiederherstellen.

Das, was wir als gut empfunden haben, hat sich in schlecht verwandelt. Wären wir in der Vergangenheit empfindsamer und in der Lage gewesen, die Dinge im rechten Licht zu sehen, hätten wir das, was wir getan haben, nicht getan. An dieser Stelle hängt unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu fällen, in hohem Masse von unseren Gefühlen ab. Letzten Endes ist das Verlangen die Hauptkraft und der Verstand entwickelt sich daneben um zu erfüllen, was das Verlangen wünscht. Intelligenz wächst nur ,um das Verlangte zu erlangen.

Ich denke darüber nach, was ich zu erreichen verlange und je mehr ich wünsche, um so mehr denke ich darüber nach. In Übereinstimmung damit entwickeln sich meine Bemühungen zu verlangen, was ich ersehne. Daher, neben einem grossen Verlangen ist immer ein grosser Gedanke, während sich neben einem kleinen Verlangen ein kleiner Gedanke befindet. Auf diese Art sind wir geschaffen. Diese Entwicklung findet auch in den lebenden Zellen statt genauso wie im gesamten Menschen.

Somit wird sich unser Verstand , indem wir eine grössere Empfindsamkeit für „Gut“ und „Böse“ entwickeln, im selben Masse entwickeln und wir werden weiser werden. Die einzige Frage ist, welche Kriterien werden wir verwenden um festzulegen, wann wir es mit gut und wann wir es mit böse zu tun haben?

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbalah Unterrichts vom 18/02/2011, „Die Freiheit“

Schlechte Nachrichten für den Egoismus

Kabbalisten bringen uns den Weg zu der Wurzel bei, damit jeder die Wurzel seiner Seele erreichen kann. Und das Wichtigste, sagen sie, ist die Absicht.

Oben gibt es eine Kraft, die dazu bestimmt ist, uns zu korrigieren und durch alle Etappen zu dem finalen hohen Zustand zu bringen. Wir müssen jedoch den Aufstieg durch eigene Handlungen einleiten, dem durch die Bitte, durch das Verlangen vorgreifen.

Denn letztendlich müssen wir das wahrnehmen, was wir im Moment nicht in der Lage sind wahrzunehmen. Wir haben nichts, woran wir uns festhalten könnten, wir haben keine Möglichkeit dazu. Dieses Etwas stellt sich uns als nichtig und sinnlos dar. Warum? Weil die Erscheinung, die wir wahrnehmen sollten, das Geben und die Nächstenliebe ist. Genau das ist die Kraft des Schöpfers, die Eigenschaft namens „Schöpfer“, die die gesamte Realität umfasst und ausfüllt.

Doch wir begreifen und spüren es nicht, wir sind nicht in der Lage, uns dem anzunähern. Wir sind dem absichtlich entgegengesetzt erschaffen worden, um das Licht aus der Dunkelheit heraus erkennen und es dann verstehen, spüren und an den Tag legen zu können.

Es ist aber so, dass das Licht an sich uns lediglich blenden würde. Doch wir befinden und entwickeln uns in der Eigenschaft des Empfangens, während wir immer mehr Details der Wahrnehmung erlangen. Und anschließend kommt der Moment, in dem wir am Empfangen verzweifeln und einen Anstoß zur Eigenschaft des Gebens bekommen. Dieser in uns erwachte Funke nennt sich „der Punkt im Herzen“.

Und dann werden wir an die Realisierung herangeführt – wir werden zu dem Lehrer, den Büchern und der Umgebung geführt. Nun können wir aus diesem Funken die echte Eigenschaft des Gebens und der Nächstenlieben entwickeln.

Unsere Arbeit besteht aus allen möglichen Handlungen, dank welchen wir immer mehr den Lehrer, die Urquellen und die Umgebung schätzen lernen, indem wir sie über unseren Egoismus, über die Eigenschaft des Empfangens erheben, damit die Eigenschaft des Gebens in unseren Augen wichtiger als die Eigenschaft des Empfangens ist, damit das Licht in uns ein größeres Ansehen als die Finsternis genießt, damit der Schöpfer mehr als die Schöpfung geschätzt wird.

Ich lese darüber in den Urquellen, also muss ich mich bemühen. Wenn ich jedoch direkt damit zu tun habe, wenn ich einen Plan erstelle, um damit anzufangen, das Geben über das Empfangen in meinen Augen zu erheben und zu achten, offenbart sich in mir die Hilflosigkeit und das Fehlen jeglichen Interesses. Im Gegenteil, ich fühle, dass der Lehrer, die Gruppe und die Bücher mich gar nichts angehen. Alles wirkt fad.

Warum? Weil mein Egoismus, mein Verlangen zu genießen, hier keinen Nutzen erkennt. Im Gegenteil, von diesem Moment an spürt er, dass ihn Verluste erwarten.

Wie kann ich mir selbst etwas Schlechtes zufügen, wenn ich gänzlich aus dem Verlangen zu genießen bestehe? Ich bin dazu einfach nicht in der Lage, eine solche Möglichkeit – sich selbst etwas Schlechtes zu tun – ist in mir nicht vorgesehen.

Wie dann? Meine Annäherung an den Schöpfer ist also eine permanente Entfernung von dem, was mir im Moment als „gut“ vorkommt. Mehr noch, es ist eine Annäherung an das „Böse“. Ist denn so etwas möglich?

Eine Antwort auf diese Frage bekommt man nur von der Wissenschaft der Kabbala.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 23.02.2011


Das Licht ist Gift für den Egoismus

Frage: Sie sagen, dass das Buch Sohar das einzige Mittel ist, mit dessen Hilfe wir die Korrektur erreichen und uns verbinden können. Es ist jedoch unklar, wie die Welt es nutzen könnte, denn man kann darin absolut nichts verstehen!

Meine Antwort: Doch wir korrigieren uns auch in unserer Welt mit Hilfe von den gleichen für uns unverständlichen Mitteln! Ich komme zum Arzt und verstehe nichts vom Heilverfahren und von den Heilmitteln. Und dieser Mensch sticht in meinen Körper hinein und nimmt mir mit einem Röhrchen Blut ab, und ich zahle ihm sogar Geld dafür und bedanke mich bei ihm!

Er verschreibt mir irgendwelche chemische Präparate, die aus purem Gift bestehen (ihr wisst doch, dass jedes Heilmittel zugleich auch Gift ist, selbst das Symbol für die Medizin ist eine Schlange, die um einen Giftbecher geschlungen ist). Und wir bezahlen viel Geld für dieses Heilmittel und verstehen nicht, wie es funktioniert, und man kann sogar sicher sein, dass dem Gift zugrunde liegt. Doch ich schlucke es – und es hilft mir! Ich werde gesund!

Mein Körper war krank, ich habe ihm Gift hinzugefügt – und plötzlich wurde er gesund… Könnt ihr das erklären?! Doch auf diese Weise funktioniert es! Unterliegt es irgendeiner Logik?

Genauso müssen wir „Gift“ in uns injizieren – das höhere Licht ist für uns das reinste Gift. Und wir müssen es einnehmen, und dann werden wir gesund! Wir brauchen etwas, was unserer Natur völlig entgegengesetzt ist, und das scheint vollkommen unlogisch zu sein.

Doch selbst in unserer Welt ist Medikamenteneinnahme eine unlogische Handlung, und erst recht, wenn es sich um die spirituelle Korrektur handelt.

Sagt mal, brauche ich denn so sehr dieses höhere Licht, welches mir das Geben und die Nächstenliebe beibringt? Mir wird allein vom Zuhören schlecht, ich will niemanden sehen und hasse alle, ich verfluche dieses ganze Leben und den Schöpfer. Und mir wird gesagt: du musst noch ein bisschen Gift dazu geben… – bring das Licht, den Schöpfer an dich näher.

Denn was bringe ich eigentlich näher? – Die Kraft des Gebens, das Licht, welches mir scheinbar noch mehr von dem, was ich hasse, bringen soll! Und das ist genau das, was ich nicht will! Das funktioniert durch die Verneinung der Verneinung, den Gegensatz vom Gegensatz – darin verbirgt sich der ganze Sinn, die höhere Logik! Und für uns ist es schwer, diese zu verstehen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“, 23.02.2011


Ohne schöne Worte

Frage: Wenn wir anfangen, Druck auf unseren Egoismus und Schläge auf ihn zu verspüren, wie können wir uns dann richtig an die Gruppe wenden? Worauf sollten wir uns konzentrieren?

Meine Antwort: Wenn der Mensch keine innere Forderung an die Gruppe hat, was soll er ihr sagen? Was auch immer wir tun, wir tun es aus dem Verlangen heraus. Wenn der Mensch noch nicht erkennt, wozu er sich an die Gruppe wenden soll, wird er sich nicht an sie wenden.

Ich wende mich an die Gruppe, wenn ich mich hilflos fühle, wenn ich sehe, dass keine mir zur Verfügung stehenden Mittel helfen, dass ich nicht in der Lage bin, mich zu korrigieren und etwas zu erreichen. Meine ganze Klugheit, mein ganzes Potenzial bringen nichts.

Nur dann bin ich bereit, Freunde um Hilfe zu bitten. Die Forderung entsteht in mir aus der Suche heraus, wenn ich mich aus diesem schrecklichen Zustand retten will. Erst dann stelle ich fest, dass ich mich nur an die Gruppe wenden kann.

Ich wende mich entweder äußerlich oder innerlich an sie. Selbst wenn die Freunde das nicht wahrnehmen, doch ich will bereits Unterstützung und Kraft von ihnen bekommen. Und dann richte ich mich mit einer Bitte an sie.

Kann ich sonst etwa auf den Rat der Gruppe hören oder sie um Hilfe bitten? Denn leeres Gerede nützt hier nichts, es wäre, als würde ich den Mond anbellen. Nur wenn in mir ein echtes Verlangen herangereift ist, wende ich mich an die Freunde. Es ist unwichtig, ob sie das spüren oder nicht – denn in meinem Appell ist die Kraft des Verlangens enthalten, die ihn auch echt macht.

Auszug aus dem Unterricht über einem Artikel von Rabash, 23.02.2011

Das Ende der Romanze mit der materiellen Umgebung

Frage: Der Egoismus ist sehr listig. Wie kann ich sicher sein, dass das Spiel mit ihm mich wirklich vorwärts bringt und kein weiterer Trick von ihm ist?

Meine Antwort: Wenn ich mich in die Umgebung einfüge und mich von dem, was für sie wichtig ist, durchdringen lasse, dann bedeutet es, dass ich mich im Glauben über dem Verstand bewege. Ich beuge mich absichtlich vor der Gruppe und übernehme ihre Werte, weil sie spiritueller Natur sind. Ich stelle mich vor ihnen so hin, dass sie mich aufsteigen lassen.

Ich habe niemals Kraft, um selbständig aufzusteigen. Dabei befinde ich mich immer in irgendeiner Umgebung, die mich auf bestimmte Werte ausrichtet.

Nur sind die Werte der materiellen Umgebung ebenso künstlich und falsch. Die Gesellschaft animiert mich dazu, ein Auto, ein Haus, eine Einrichtung zu kaufen… Wer sagt, dass ich das wirklich brauche? Denn der Körper ist nur ein Tier, das sich lediglich entspannen möchte. Gib ihm eine bestimmte Anzahl an Kalorien und ein bequemes Plätzchen zum Hinlegen. Mehr will es auch nicht.

Doch die Gesellschaft erzählt mir, was ich kaufen und wonach ich streben soll. Ansonsten werde ich nicht respektiert. Animiert durch die Umgebung, versuche ich mein Leben lang, ihr zu gefallen.

Doch nun bin ich übersättigt und will nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen. Stattdessen trete ich einer neuen Umgebung bei, wähle ein Umfeld, das ein spirituelles Ziel hat. Jetzt muss ich es nur in meinen Augen erheben – dann werde ich mit dessen Hilfe wachsen.

Ich erschaffe mir eine künstliche Umgebung für das spirituelle Wachstum. Genau darin besteht meine gesamte Arbeit. Je höher ich die Freunde in meinen Augen aufsteigen lasse, desto höher steige ich selbst auf.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 22.02.2011

Wer soll verurteilt werden und wofür?

Frage: Wenn man Abstoßung gegenüber der Gruppe empfindet, muss man die Geduld bewahren und darf die Freunde nicht verurteilen?

Meine Antwort: Man muss sich selbst und nicht sie verurteilen, denn sie werden von mir negativ wahrgenommen, weil sie so von meinem Egoismus gesehen werden. Doch diese unterschiedlichen Menschen wurden von dem Schöpfer zu einer Gruppe vereint, und Er will, dass ich mich mit ihnen verbinde. Er ruft die Feindseligkeit ihnen gegenüber in mir hervor, und mein egoistisches Verlangen stößt mich von der Vereinigung weg. Das bedeutet, dass ich das Böse in mir enthüllt habe, wie geschrieben steht: „Ich erschuf den bösen Trieb und erschuf die Tora zu dessen Korrektur“.

Nun muss ich während des Studiums das Licht anziehen, und zwar nur zu einem Zweck: mich mit den Menschen in der Gruppe zu verbinden, die ich abstoße. Ich brauche nichts anderes. Wenn sich meine Einstellung ihnen gegenüber infolge des Studiums verändert hat, dann bedeutet das, dass das Licht der Tora auf mich eingewirkt hat und ich die Eigenschaft des Gebens erlangt habe.

Das heißt, das Ziel besteht nicht darin, sich mit den Freunden zu verbinden oder den eigenen Egoismus zu korrigieren – das sind lediglich Mittel. Das Ziel besteht darin, durch das Anziehen des Lichts die Eigenschaft des Schöpfers, Sein Abbild zu erlangen.

Deshalb ist es so arrangiert worden, dass ich die Freunde zurückweise, damit ich die Einwirkung des Lichts brauche, welches mir die Eigenschaft des Schöpfers verleiht. Ansonsten besteht keine Notwendigkeit darin. Also müssen wir nicht an die Notwendigkeit denken, etwas zu korrigieren, sondern daran, dass wir durch die Korrektur das Ziel erreichen.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 18.02.2011

Ein vielschichtiges Filter vor dem Eingang

Frage: Warum wird Kabbala mit Hilfe von sehr unaufdringlichen Methoden verbreitet, indem sie sich nur an diejenigen richtet, die zuhören wollen, während die religiöse Propaganda mit einem solchen Nachdruck betrieben wird? Wenn das Wissen der Kabbala für die Menschen so wichtig ist, warum hat sie eine so passive Herangehensweise?

Meine Antwort: Die Religionen gehen so aufdringlich vor, weil sie nicht das Verlangen korrigieren, den Menschen zur Erkenntnis bringen, die Freiheit des Willens und die Erkenntnis des Bösen in ihm entwickeln müssen. Er muss keine Entscheidung nach seinem freien Willen treffen.

Die Religion verhüllt den Menschen mir ihrer religiösen Bedeckung, verschließt seine Augen, besticht ihn mit allen möglichen Versprechungen und materiellen Vergünstigungen, schüchtert ihn mit Bestrafungen in dieser und in der zukünftigen Welt ein, verspricht eine Belohnung usw. Alle diese Methoden und Glaubensrichtungen wirken im Rahmen dieser Welt mit Hilfe von „Zuckerbrot und Peitsche“. Denn so war es in unserer Welt üblich, gegen das egoistische Verlangen des Menschen vorzugehen.

Doch die Wissenschaft der Kabbala möchte neben dem Egoismus des Menschen seinen Punkt im Herzen entwickeln, damit er sich zwischen diesen beiden Kräften – dem „guten Trieb“ und dem „bösen Trieb“ – befindet. Und dann, wenn er sich in der Mitte zwischen dem Ego und dem Punkt im Herzen wiederfindet, wird er frei sein und wird selbst entscheiden können, mit wem er gehen will. Er wird seinen Egoismus, den bösen Trieb, zum Wohl des guten Triebes verwenden und auf diese Weise immer vorankommen können.

Die Wahl wird immer in seinen Händen bleiben, und er wird Auf- und Abstiege durchlaufen und ständig entscheiden, was, wozu und warum er wählen soll. Kabbala lässt einen Menschen im Menschen aufwachsen – einen Menschen, der dem Schöpfer ähnlich ist, frei denkt und keine Angst davor hat, zu sagen, was er denkt. Er hat vor nichts Angst – es gibt keine Bestrafung und keine Belohnung in der zukünftigen Welt, alles hängt nur von dir selbst ab, von dem, was du jetzt tun wirst.

Kabbala enthüllt dem Menschen die ganze Wahrheit, und nun, wenn du siehst, dass es keine zukünftige Strafe gibt und du alles, was du willst, tun kannst – nun entscheide dich! Und wenn du dich entscheidest, dann bewegst du dich in dem Glauben über dem Verstand, d.h. du erlangst eine völlig andere Herangehensweise an das Leben, die von deinem jetzigen, egoistischen Zustand getrennt ist.

Kabbala lässt den Menschen in seiner Persönlichkeit aufsteigen, sein neues Ich aufbauen, das als „Mensch“ (Adam), dem Schöpfer ähnlich (dome), bezeichnet wird. Diese Form muss er von dem Schöpfer erhalten.

Das ist überhaupt nicht mit Religionen zu vergleichen, die dem Menschen einreden, welche materiellen Handlungen er von früh bis spät ausführen soll: wie er essen, trinken, sprechen und denken soll. Hier ist alles umgekehrt, darum steht geschrieben, dass „die Meinung der Tora der Meinung von Massen entgegengesetzt ist“. Und das bezieht sich auf alle Religionen, Glaubensrichtungen und spirituelle Praktiken. Darin besteht deren prinzipieller Unterschied zu der Kabbala, die neben dem Egoismus eine weitere Komponente, genannt „Punkt im Herzen“, entstehen lässt.

Man muss das Ego an den Punkt im Herzen anschließen, es in dessen Innere hineinbringen und das korrigierende Licht dorthin heranziehen, dann wird diese ganze Konstruktion dem Schöpfer ähnlich, der sich in deinem Inneren enthüllt.

Doch diese Aufgabe ist nicht für jeden. Für den Menschen ist es einfacher, wenn man sich direkt an seinen Egoismus, an das Verlangen zu genießen wendet. Die Religion verspricht ihm, dass er einen Gewinn erzielen wird, wenn er deren Anweisungen folgt, und diese und die zukünftige Welt bekommt. Und sie zeigt ihm Millionen von Menschen, die sich um ihn herum genauso verhalten und mit ihrem Leben zufrieden sind. Wenn man sich auf diese Weise an den Menschen, allein an seinen Egoismus, neben dem es keinen Punkt im Herzen gibt, richtet, dann kann man ihn natürlich damit kaufen, und er wird wie ein Fisch mit einem Netz gefangen. Und es ist gut so, soll er sich in dem religiösen Rahmen befinden, wenn es für ihn ausreicht.

Doch ein Mensch mit einem Punkt im Herzen kann sich nicht damit zufrieden geben. Er kann zu der Religion kommen, prüft sich und geht weiter – er wird trotzdem zu Kabbala kommen. Und dieses ganze „vielschichtige Filter“ ist für Kabbala sehr nützlich. Wozu braucht sie Millionen, die nichts mit der Entwicklung seiner selbst nach dem Abbild des Schöpfers zu tun haben?

Aus diesem Grund verbreiten wir Kabbala auf der ganzen Welt und wollen deren Wissen an alle herantragen – aber zum Studieren kommt ein kleiner Teil (vielleicht 1%) von der ganzen Welt. Und das ist genug! Denn alle Anderen werden infolge ihrer Arbeit alles bereits fertig bekommen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“, 20.02.2011

Das Ende der Generation von Sklaven

Heute haben wir es mit einer Generation zu tun, die nur dann in der Lage ist, etwas zu tun, wenn sie versteht, spürt, beschließt und dem zustimmt, was getan werden soll. Anderenfalls wird sie nichts tun. Wir können es sogar an den Ereignissen sehen, die im Moment in der Welt stattfinden. Es kommt eine neue Welle, mit anderen Worten, es erwacht eine neue Ebene der gemeinsamen Seele in der gesamten Menschheit.

Der modernen Generation widerstrebt die belehrende Erziehungsmethode, bei der es üblich ist, dem Menschen mit dem Finger zu drohen und ihn moralisch zu belehren: „Nehme Beispiel an uns und mach genauso“. Für die junge Generation ist es zu wenig, sie werden diesen Weg nicht gehen. Im Gegenteil, sie werden die schlechtesten Beispiele kopieren und werden sich nicht beherrschen können, um deinen tollen Beispielen zu folgen.

Die neue Generation wird nichts annehmen, nur weil es so sein soll. Selbst wenn der Mensch in seiner Kindheit vieles automatisch aufsaugt, wird die Erziehungsmethode von Zuckerbrot und Peitsche bei den heutigen Kindern nicht durchgehen. Denn der Egoismus wächst von Tag zu Tag, und du wirst ihm nicht standhalten können. Und aus diesem Grund wird die Gewohnheit bei ihnen nicht zur zweiten Natur.

Vor unseren Augen entwickelt sich in den Kindern eine neue Natur, die danach verlangt, dass du ihnen die Methode in die Hand gibst. Du willst dem Kind fertige Ergebnisse vorsetzen, die es realisieren soll, wie eine kleine Maschine in deinen Händen, indem es dich anschaut und dir alles nachmacht. Aber nein, die Kinder durchbohren dich mit einem abschätzenden und sehr wählerischen Blick, sie studieren und analysieren dich ständig, für sie bist du ziemlich transparent.

Wir müssen verstehen, dass diese Generation nach einer rationalen und sehr logischen Methode verlangt, nach einer Methode, die sie verstehen und nur entsprechend diesem Verständnis anwenden kann.

Die Generation von Sklaven, von Maschinen, die bereits Charly Chaplin überführte, ist zu Ende. Heute müssen wir überlegen, wie wir jungen Menschen den Entwicklungsprozess, die Realität und ihren Platz darin, das Ziel, die Wege der Lenkung und die Möglichkeiten, die vor jedem Menschen liegen, erklären können.

Kurz gesagt, dem Menschen müssen jene Grenzen aufgezeigt werden, innerhalb welcher er wirklich ein freies Geschöpf ist.

Die neue Generation unterscheidet sich sehr von uns, darum müssen wir keine Dressurmethoden ausarbeiten, damit sie sich gehorsam in der Nähe aufhält, sondern eine Methode zur Weitergabe der Weisheit gemäß dem Alter des Menschen. Dann werden die Kinder diese Methode in ihrem Verhalten anwenden und realisieren, und uns bleibt lediglich zu überprüfen, ob wir sie richtig an sie weitergegeben haben. Wir werden es an den Ergebnissen „vor Ort“ sehen.

Früher wurde Bildung und Erziehung auf Zuckerbrot und Peitsche aufgebaut. Die Kinder wurden in verschiedene Rahmen gezwängt und an der kurzen Leine gehalten: „So musst du dich verhalten, so musst du handeln“. Heute wird es nicht funktionieren, weil der Schöpfer von uns verlangt, zur Erkenntnis des Bösen, zum Verständnis dessen, was im Leben geschieht, zu kommen. Wir müssen lernen, uns entsprechend der Wichtigkeit des Ziels zu lenken – genau darin besteht die selbständige Arbeit eines Menschen.

Die Seele kennt kein Alter. Es ist unwichtig, in wem sie erwacht: in einem Erwachsenen oder in einem Kind. Wir müssen verstehen: sowohl Jüngere als auch Ältere müssen von uns mit der Korrekturmethode ausgerüstet werden, damit sie nur nach dieser aufwachsen.

Auszug aus dem Abendgespräch über die Erziehung, 19.02.2011