Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Nicht um die Welt neu zu erschaffen, sondern um zu verstehen, wie sie aufgebaut ist

Durch all die Ereignisse in der Welt macht uns der Schöpfer allmählich bewusst, dass wir uns in die falsche Richtung entwickeln, von Schlag zu Schlag und jeder persönlich und alle im Allgemeinen. Wir müssen endlich die Gesetze des Systems verstehen, in dem wir uns befinden.

Es ist naiv zu glauben, dass wir diese Systeme selbst aufbauen. Wir sehen, dass unser Universum und die gesamte Realität nach bestimmten Gesetzen existieren, die Physik, Chemie, Biologie und Astronomie offenbaren. Alles funktioniert nach Gesetzen, und auch wir Menschen sind ihnen unterworfen. Warum glauben wir, dass wir nach Belieben neue Gesetze erfinden können?

Wenn jeder seine eigenen Gesetze machen will, um die Welt so zu gestalten, wie es ihm gefällt, dann führt das zu Kriegen und Konflikten zwischen den Menschen. Niemand versteht was ein richtiges System zur Lenkung der Welt ist. Bei Wahlen schreien sich alle gegenseitig zu, dass sie besser wissen, wie man die Welt gestaltet. Die Welt muss nicht aufgebaut werden, man muss verstehen, wie sie bereits aufgebaut ist und wie man sie besser in das bestehende System einbinden kann.

Es heißt: „Die Welt funktioniert so wie sie ist“ und es gibt keinen Grund etwas an ihr zu ändern. Man muss nur sich selbst ändern, um es mit dem in der Realität angelegten System in Einklang zu bringen. Die Aufgabe besteht darin, den Einzelnen, nicht die Welt zu verändern.

Das ist es, was die Kabbala uns zu verstehen gibt. Wenn wir anfangen zu begreifen, wie sehr wir den Gesetzen der gesamten Realität widersprechen und die Ursache dieses Widerspruchs in uns finden – unseren Egoismus – können wir ihn korrigieren, indem wir uns dem System der Schöpfung anschließen, indem wir uns über die gesamte Schöpfung erheben, so als wären wir selbst der Schöpfer. So heißt es: “ Ihr werdet wie Götter werden und das Gesetz von Gut und Böse kennen“.

Dann haben wir unbegrenzte Möglichkeiten in der gesamten Schöpfung. Nicht nur in unserer materiellen Welt, die wir mit unseren fünf physischen Sinnen wahrnehmen und in der wir uns frei von einem Ende zum anderen Ende der Realität bewegen können sondern auch in der spirituellen Realität.

All dies kann erreicht werden, aber es ist ein langer Prozess, in dem wir uns und unsere Kinder erziehen müssen. Es kann sich über mehrere Generationen erstrecken, bis die gesamte menschliche Gesellschaft im Einklang mit der Natur ist.

Die unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere brauchen keine Korrekturen, da sie nach ihren natürlichen Instinkten handeln. Nur wir Menschen sind die Umkehrung der Natur und schaden uns daher selbst und der gesamten Natur. Deshalb ist es unsere Pflicht, die Naturgesetze zu lernen und uns nach diesen Gesetzen, die wir entdeckt haben, zu verändern.

Es gibt viele Fragen, die Verwirrung und Schmerz verursachen: Warum gibt es Kriege und Leiden in der Welt?

Jetzt studieren wir nur die Naturgesetze und dann beginnen wir sie nach und nach umzusetzen, d.h. der Verbindung und sogar der Liebe zwischen allen Menschen, der höchsten Stufe der Verbindung, immer näher zu kommen.  Wir werden dann verstehen, wie wir uns selbst verändern können. Im Einklang mit unseren Veränderungen wird sich die Natur ändern, sie wird sich uns zuzuwenden, freundlich und wohlwollend werden.

Die Kabbala lehrt uns, wie wir uns verändern müssen, um die wahren Gesetze der Natur zu erkennen.

Aus einem Unterricht, „Frieden in der Welt“, 02.11.22

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Der kürzeste Weg zur Wahrheit

Unsere ganze Aufmerksamkeit sollte sich auf unsere Verpflichtung richten, uns auf die Einheit hinzuarbeiten. Darin liegt die Korrektur der Sünde durch den Baum der Erkenntnis. Wir können uns nicht davor verstecken. Wenn wir genau hinsehen, werden wir erkennen, dass sich bei jedem Mensch, jeder Nation, der gesamten Menschheit alles nur um diese Korrektur dreht.

Wenn ein Mensch erfolgreich sein möchte, wird es bald klar werden, dass jede Anstrengung und Handlung zur Korrektur des Baumes der Erkenntnis beitragen muss.

Wir werden unweigerlich zum Zustand der Endkorrektur kommen. Die Frage ist nur, wie wir das erreichen können. Entweder werden wir bei jedem Schritt von der Peitsche angetrieben, oder wir finden die richtigen Formen des Fortschritts, jeden Schritt und jedes Detail heraus und schreiten mit Hilfe von Gebet und Freunden selbst auf das gleiche Ziel zu.

Man kann sich fragen, warum diese vom Schöpfer unerwünschte Alternative geschaffen wurde. Das ist notwendig, um die Freiheit der Wahl zu haben. Wir müssen mit dem Schöpfer in Übereinstimmung sein und freiwillig unseren Egoismus einschränken und die Arbeit um zu geben (Lishma) aufnehmen. Wir machen Fortschritte, indem wir uns anstrengen und beten, anstatt immer wieder zu flüchten und auf den egoistischen Weg zurückkehren.

Letzten Endes werden wir das gleiche Ziel erreichen, aber statt durch einen dunklen Wald zu stapfen, in der Angst durch Räuber geschlagen und getötet zu werden, können wir schnell und bequem in einem Mercedes über eine schöne Autobahn fahren. Wenn wir nicht durch Schläge dorthin getrieben werden, werden wir das Ziel anders wahrnehmen. Wenn wir auf dem für uns vorgesehenen Weg gehen, korrigieren wir uns immer mehr und kommen dem Ziel näher.

Mit jedem Meter des guten Weges bringen wir uns allmählich in Übereinstimmung mit dem Ziel, das heißt, wir verändern uns. Auf dem schlechten Weg widersetzen wir uns zunehmend, bis wir so sehr leiden, dass das Leben schlimmer wird als der Tod. Wenn wir diesen Tod bevorzugen, wird uns unser egoistisches Verlangen töten, das bringt uns dazu, eine Korrektur vorzunehmen.

Die Quantität und Qualität des Leidens auf dem Weg der Beschleunigung der Zeit (Achishena) ist mit dem natürlichen Weg der Entwicklung in seiner Zeit (Beito) nicht vergleichbar. Denn, wenn ich bereit bin zu leiden, um zur Wahrheit zu kommen, dann ist es kein Leiden mehr!

Aus dem Unterricht „Frieden in der Welt“,  01.11.2022

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Glückliche Rückkehr (Teshuva)

Rückkehr (Teshuva) ist der Hauptinhalt des Versöhnungstages (Yom Kippur). Das Wichtigste was wir tun müssen ist, an den Ort, in den Zustand zurückzukehren, in dem wir vor Adams Sündenfall waren. Das ist unser Ziel, unsere Bestimmung und unsere Verpflichtung, genau dorthin zurückzukehren, wo wir waren und dann gefallen sind.

Wir waren alle mit dem Schöpfer verschmolzen, in Ihm wie ein Fötus im Mutterleib. Wir sind dann von dieser Stufe der Verschmelzung in unseren Egoismus herabgefallen und jetzt müssen wir von einem Pol zum anderen zurückgehen.

Heute denkt jeder nur an sich und kann nicht an andere denken, wenn es ihm nicht nützt. Wir sind nicht in der Lage, uns selbstlos um andere zu kümmern, sie zu lieben und einander zu helfen. Wir müssen unsere selbstsüchtige Natur ändern, die wir durch den Zerbruch und Trennung, durch den Sturz von dieser hohen Stufe erhalten haben.

Rabash schreibt: „Am Anfang war Adam Rishon mit dem Schöpfer verschmolzen, dann entfernte er sich durch den Sündenfall. Nun muss jeder, da er ein Teilchen der gemeinsamen Seele ist, wieder in den vergangenen Zustand zurückkehren und sich der Spiritualität annähern“, d.h. zu seiner Wurzel zurückkehren, zu dem Zustand, in dem er vor dem Sündenfall war.

Das ist ein äußerst hoher Zustand, wenn wir uns im Inneren des Schöpfers befinden und so mit Ihm verbunden sind wie ein Embryo mit seiner Mutter. Es ist unmöglich, sich einen solch erhabenen Zustand auch nur vorzustellen, aber wir müssen, und werden ihn sicherlich erreichen.

Deshalb sind wir froh, uns in einer Gruppe zu befinden, die studiert und danach strebt, diese Rückkehr zu erzielen. Wir sind fest davon überzeugt, dies bald zu erreichen.

Als Erstes müssen wir untersuchen, welche Gedanken und Gefühle heute in uns wohnen. Wir werden dann erfahren, wie wir unser Herz und unseren Verstand korrigieren können, um uns diesem Zustand anzunähern, in dem wir waren, bevor wir sündigten, bevor wir fielen und uns vom Schöpfer entfernten. Wie konnte es geschehen, dass wir vom Spirituellem abfielen, als hätte es eine Fehlgeburt gegeben? Das Gleiche geschah mit uns, als wir fielen und uns vom Schöpfer entfernten. Heute haben wir die glückliche Gelegenheit, zu Ihm zurückzukehren!

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Aus dem Unterricht zum Thema „Yom Kippur“ vom 04.10,2022

Handlung-Gedanke-Verlangen

Der anti-egoistische Schirm ist die Kraft der Verbindung zwischen den Freunden im Zehner und dann zwischen uns und dem Schöpfer. Er beruht darauf, dass wir uns über unseren Egoismus erheben und verbinden wollen. Wenn wir uns um die Verbindung bemühen, beginnen wir auf diese Weise, einen Schirm aufzubauen.

Diese Verbindung besteht nicht nur in den Gedanken, sondern in den Herzen, in der Herzensverbindung des einen mit dem anderen. Wir wollen uns mit unseren Herzen verbinden, denn der Schöpfer ist einer für alle und er offenbart sich in der Verbindung zwischen uns allen.

Ich unternehme eine Anstrengung in meinem Herzen, indem ich es auf eine bestimmte Eigenschaft ausrichte und mich ihm nähere. Die Hauptsache ist die Anstrengung des Herzens, denn in einer körperlichen Handlung gibt es nichts Spirituelles. Ich strebe mit meinem Herzen zu dem, den ich liebe, ich möchte ihm nah sein, damit er diese Herzensnähe spürt. Das nennt man Annäherung der Herzen.

Wir wollen uns im gegenseitigen Geben befinden. Natürlich kann sich das Geben in einer äußeren Form ausdrücken, in Form eines materiellen Geschenks, damit drücke ich meine Gefühle des Herzens aus.

Wie kann man sein Herz in die richtige Richtung lenken? Mit Hilfe eines Gedankens. Das Herz ist ein Verlangen und ich lenke dieses Verlangen mit meinen Gedanken. Durch den Gedanken kann ich mein Verlangen wie ein Ruder steuern, wenn ich mich in Gedanken zum Gebet erhebe, in dem ich mein Verlangen mit meinem Gedanken und mit meinem Ziel verbinde. So komme ich mir vor, als würde ich ein Boot steuern.

Die Gedanken kommen vom Schöpfer zu uns aber ich kann meine Gedanken mit Hilfe von Handlungen der Verbindung beeinflussen und verändern. Wir verbinden uns mit unserem Herzen, unter dem Einfluss der Gedanken.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel aus „Shamati“, 22.09.2022.
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Der Zustand in dem sich der Schöpfer offenbart

Frage: Wie können wir den Schöpfer mehr lieben lernen und wie können wir auf ihn reagieren?

Antwort: Ich kann nur eines mit absoluter Sicherheit sagen, nämlich dass ein Mensch nicht in der Lage ist, etwas zu tun. Er muss mit mindestens einem weiteren, besser mit einem Zehner zusammen sein. Wenn man so an der Verbindung arbeitet, dann wird man definitiv den Schöpfer darin offenbaren.

Der Schöpfer offenbart sich in der Verbindung, in der Liebe zwischen den Menschen. Die Kabbala sagt dies schon seit Tausenden von Jahren. Erst in unserer Zeit nähern wir uns der Möglichkeit, es den Menschen zu erklären. Schließlich haben die Menschen schon alle möglichen Veränderungen durchgemacht und sehen, dass die Verbindung, wenn sie erreicht wird, tatsächlich in der Liebe liegt. Nur die Verbindung wird die Menschheit vor allem Unglück, Kriegen und Problemen bewahren und sie zur spirituellen Stufe führen.

Deshalb brauchen wir eine Gruppe, wir brauchen Freunde, wir brauchen das Bewusstsein, die Freunde zu unterstützen: Du unterstützt sie, sie unterstützen dich – bis wir den Egoismus aus unserer Gruppenbeziehung so weit getilgt haben, dass wir in dieser Verbindung den Schöpfer offenbaren können. Wir machen Ihn, wir erschaffen Ihn.

Deshalb heißt es: „Ihr erschafft mich“. Durch unsere Verbindung schaffen wir die Bedingungen, unter denen sich der Schöpfer offenbart.

Aus einem Vortrag von M. Laitman, 15.09.2022

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Jom Kippur – Bewusstsein des Egoismus

Frage: Während Rosh HaShana beschließt ein Mensch, ein neues Leben zu beginnen, und obwohl er sich über seine Natur erheben muss, möchte er dennoch innerhalb von zehn Tagen vor Jom Kippur alle seine Eigenschaften überprüfen.

Wenn er sie mit den Eigenschaften des Schöpfers vergleicht, sieht er, dass er in keiner von ihnen sich dem Schöpfer angleichen kann, und beschließt am Jom Kippur, sie unter Einschränkung zu setzen, die sich in unserer Welt durch fünf Einschränkungen äußern.

Danach, fünf Tage später, die die fünf Sefirot symbolisieren, beginnt das Sukkot-Fest. Was ist der Sinn dieser Feiertage?

Antwort: Vor dem Neuen Jahr (Rosh HaShana) gibt es eine ganze Reihe von Tagen, an denen die Menschen um Vergebung bitten. Sie bewerten sozusagen ihre Taten, was sie Gutes und Schlechtes getan haben, und im Allgemeinen erkennen sie, dass sie nicht wirklich etwas Gutes vollbracht haben.

So prüft der Mensch seine Handlungen und kommt zum Schluss, dass er dem oberen Willen des Schöpfers zu gehorchen hat, weil „es nichts außer Ihm gibt.“ Er akzeptiert den höheren Willen als die einzige Kraft, die in der Welt herrscht. Aus diesem Zustand heraus beginnt er, sich selbst zu bewerten. Er unterzieht seine Handlungen und Taten einer sehr ernsten Analyse, die bis Jom Kippur andauert.

Jom Kippur ist der innere Zustand eines Menschen, wenn er erkennt, dass die handelnde Kraft in ihm ausschließlich der große Egoismus ist und er sich über sich selbst erheben muss. Schließlich lautet das Hauptgebot der Tora „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, und davon ist er Lichtjahre entfernt und befindet sich sogar im Gegenteil davon. Deshalb bittet er um Vergebung.

Das ist das Prinzip von Jom Kippur, wenn er bereit ist, auf sein egoistisches Verlangen zu verzichten. Es gibt insgesamt fünf von ihnen im Menschen. Deshalb werden sie durch fünf Einschränkungen in unserer Welt repräsentiert: ein Verbot zu essen, zu trinken und so weiter.

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände, Rosh HaShana und Jom Kippur“

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Auf dem Weg zu einem sinnlichen Verstehen

Frage: Was bedeutet es: „Nimm keinen Platz ein, dann bin ich in allem“?

Antwort: Mit „keinen Platz einnehmen“ ist gemeint, dass man mit seinem Egoismus keinen Platz beansprucht. Dann bin ich überall, im ganzen Raum, im ganzen Universum. Ich erreiche, da ich meinen Egoismus annulliere, eine Stufe, auf der es keinen physischen Raum mehr gibt.

Kommentar: Sie sagen oft, dass wir in einen Zustand kommen müssen, in dem wir nicht uns selbst, sondern andere fühlen sollen.

Antwort: Dies ist in allen kabbalistischen Büchern beschrieben. Wenn wir das tun, erreichen wir den Zustand der ersten Einschränkung (Zimzum Alef), wenn ich mein ICH nicht mehr in mir spüre.

Es ist unmöglich das in Worte zu fassen, aber dieser Zustand ist real. Du befindest dich überall gleichzeitig, fühlst jeden, erlebst jeden in der Verbindung mit jedem und nicht als eine unabhängige subjektive Einheit. Du hast das Gefühl, nicht als Subjekt zu existieren.

Frage: Wie war das bei Ihnen?

Antwort: Ich kann es nicht beschreiben. Ich habe keine Worte dafür.

Die Kabbala beschreibt die Handlungen, die man mit seinen Kräften in sich ausführen muss: Geben, empfangen, abschirmen, die Stärke des Egos, anziehen von Licht (welches) und die Interaktion mit diesem oder jenem. Das heißt, die Kabbala befasst sich mit genauen, physikalischen Größen und physikalischen Phänomenen – Wahrnehmungen.

Deshalb haben die Kabbalisten solch eine Sprache erfunden, damit man derartige Empfindungen irgendwie von einer Welt in die andere übertragen kann. Es ist eine erfolglose Sprache, sie kann nichts erklären.

In Wirklichkeit ist diese Sprache für diejenigen geeignet, die sich bereits in der Wahrnehmung der Höheren Welt befinden. Für sie wird die Sprache der Kabbalisten verständlich. Für diejenigen, die sich nicht in der Höheren Welt befinden, bleibt es unverständlich. Wenn wir die Tora oder andere Bücher der Kabbalisten lesen, nehmen wir das was dort gesagt wird, in irdischen Begriffen wahr.

Es fällt uns sehr schwer, auf das umzuschalten was über Qualitäten, Eigenschaften, Kräfte, Gefühle der Annäherung oder Entfernung, über Kräfte gesagt wird, die mit allen möglichen unbelebten, pflanzlichen, belebten und menschlichen Namen bezeichnet werden. Obwohl sich die Kabbalisten sehr bemühen, ist das wenig hilfreich.

Wie viele Jahre habt ihr Rabashs Artikel und meine Erklärungen gelesen und gehört? Ihr seht, wie viel Zeit vergeht, bis es innerlich klick macht und ein neues Verständnis der gelesenen Texte sowie die Arbeit an den Fehlern beginnt.

Es handelt sich nicht um ein sprachliches, sondern vielmehr um ein sinnliches Verständnis.

Kommentar: Sie haben versucht es wie Mathematik zu verstehen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Sie nichts verstanden haben. Erst nach einiger Zeit haben Sie es innerlich empfunden und begonnen diese Sprache zu verstehen.

Antwort: Ich habe versucht, alles auf der Stufe der Kräfte und Prozesse wahrzunehmen. Hier tauchte plötzlich ein sinnliches Bild auf, das mich zwang, an mir selbst zu arbeiten.

Aus dem Gespräch „Mein Telefon klingelte. Wie kann man die ganze Welt beherrschen?“

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Der innere Code des gesamten Systems

Kommentar: Wissenschaftler behaupten, dass die DNA selbst Töne aussendet, und zwar je nach ihrer Herkunft. Die DNA eines Grashüpfers, eines Baumes oder eines Menschen beispielsweise gibt völlig unterschiedliche Laute, Wörter und Sätze von sich.

Mit anderen Worten: Sie tragen die gesamte Intelligenz der Natur in sich, die einst die ursprünglichen Informationen in Form von Sprache gespeichert hat. Der Körper liest diese Informationen und entwickelt sich entsprechend, wie in einem genetischen Programm, weiter.

Experimente mit DNA bestätigen, dass dieses umfassende Programm nicht zerstört werden kann. Wenn alles nach Plan läuft, gibt es keine Fehlschläge. Wenn es Fehlschläge gibt, gibt es auch Mutationen.

Antwort: Es gibt keine Fehlschläge oder Mutationen. Es erscheint uns nur so. Da unser Egoismus sich verändert hat, nehmen wir alles auf diese Weise wahr. In der Natur gibt es nichts Unvollkommenes.

Frage: Wer hat diese Entwicklung, dieses Programm, überhaupt erst ermöglicht?

Antwort: Der Gedanke, ein einziger Gedanke, der die gesamte Natur abbildet. In der Natur gibt es nichts anderes als Gedanken. Und alles, was uns erscheint – das Unbelebte, das Pflanzliche, das Tierische und der Mensch – ist alles ein Gedanke, den wir, die wir ebenfalls den Gedanken abbilden, so wahrnehmen.

Gedanken sind Wellen, sie sind Informationen.

Frage: Wenn die ganze Natur ein Gedanke ist, warum gibt es dann einen Entstehungsprozess? Warum wachsen Muskeln aus einer Gruppe von Zellen, die Haut aus einer anderen, der Magen aus einer dritten usw.?

Antwort: Es handelt sich um verschiedene Arten von Informationen, die sich so in Bezug auf uns manifestieren. Die Sache ist die, dass wir mit „Worten“ und „Buchstaben“ nicht unsere Worte und nicht unsere Buchstaben meinen, sondern den inneren Code, der jedes Teilchen und seine Interaktion mit allen anderen Teilchen festlegt.

Und in jedem Teilchen sind Informationen über das gesamte System enthalten. Außerdem ist es mit allen anderen Teilchen vernetzt. Daher wird der interne Code nicht von ihm selbst, sondern vom Rest des Systems aufrechterhalten.

Der Code des gesamten Systems kann nicht zerstört werden, da er sich in jedem einzelnen Teil befindet. Und es ist nicht so, dass jeder von ihnen seinen eigenen Code aufnimmt und behält. Das ganze riesige System konzentriert sich auf sie, und so existiert jeder Teil in einem ewigen, perfekten Zustand, als ob er das ganze System vertreten könnte. So sehen wir ein holografisches Bild.

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Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Das menschliche Genom“

Sukkot-Feiertag: Der sechste Ehrengast – Josef

Josef wird der Gerechte genannt, und der Gerechte ist das Fundament der Welt. Josef ist es, der einen Menschen in seinen Egoismus führt und seine Verbindung zum Pharao herstellt. Mit seiner Hilfe verbindet sich der Mensch dann mit höheren Eigenschaften wie der von Moses.

Durch Josef beginnen wir, uns mit dem höheren System vertraut zu machen, und dank ihm können wir uns verbinden und versuchen, die spirituellen Eigenschaften zu finden, um der höheren Kraft näher zu kommen und den Schöpfer zu erreichen. Jede spirituelle Qualität wird durch Josef, durch die Sefira Yessod und durch unsere Verbindung erlangt.

Josef ist der Gerechte, das Fundament der Welt, denn nur durch die Verbindung, durch Yessod, erlangen wir alle anderen höheren spirituellen Eigenschaften. In unserer Arbeit ist er das wichtigste und uns am nächsten liegende Gefühl, eine Verbindung in einer Gruppe. Durch den Punkt der Verbindung beginnen wir, seine Eigenschaft zu erkennen.

Die Tora erzählt, wie die Brüder Josef in die Sklaverei verkaufen. Sie verstehen diese Eigenschaft noch nicht, weil sie höher stehen als er und mit der Eigenschaft von Josef noch nicht vertraut sind. Sie halten ihn für einen jüngeren Bruder und sind nicht damit einverstanden, dass er sich hervorhebt.

Das Wichtigste an Josef ist, dass er uns in Verbindung bringt. Er hat keine eigene Eigenschaft, sondern er verbindet alle anderen Eigenschaften in seiner Sehnsucht nach Verbindung und damit zum Schöpfer. Er ist eine gemeinsame Eigenschaft, in der alle anderen Brüder enthalten sind, und sie werden durch den wachsenden Willen zu empfangen, nämlich vom Pharao, verdeutlicht.

Von der Eigenschaft Josefs, von Yessod, geht die Kraft des Lebens und die Kraft der Verwirklichung aus. Die Offenbarung des Pharaos geschieht ebenfalls durch Josef. Zu Beginn der ägyptischen Sklaverei war der Pharao freundlich und es fühlte sich überhaupt nicht wie Sklaverei an. Im Gegenteil, wir haben uns entwickelt, und das alles mit Hilfe von Josef. Er ist der Beginn der Erlangung von Gut und Böse in unserem ganzen Leben, und deshalb ist er uns am nächsten.

Die Eigenschaft Josefs wird durch unsere Verbindung realisiert. Er wird „alles“ genannt, weil alle Eigenschaften in ihm vereint sind und uns durch sie mit dem Schöpfer verbinden. Josef zu erlangen bedeutet, die Einheit zu erreichen, die Essenz unserer Verbindung. Dies ist der erste Schritt, der uns aus dieser Welt herausführt und zur Erlangung des Schöpfers der höheren, spirituellen Welt führt.

Josef ist wie ein Baum, der uns alle Früchte des Lebens bringt. Dies ist eine Verbindung mit der höheren Wurzel, aus der alles Gute in die Welt fließt. Wir nähren uns von ihm; dank ihm leben wir, pflanzen uns fort und vermehren uns. Dies ist der Ort unserer Verbindung untereinander und mit dem Schöpfer; das heißt, es ist der Ort, an dem wir aus dem Gefühl dieser körperlichen Welt heraustreten und in die spirituelle Welt eintreten. All dies geschieht durch die Eigenschaft von Josef, der Stufe, die uns am nächsten ist.

Es ist bekannt, dass wir uns in Zehner verbinden müssen, um wenigstens einen Schritt vorwärts zu kommen. Josef wird „alles“ genannt, weil er alle unsere Eigenschaften in sich vereint. Jeder der zehn Menschen hat seine eigenen Qualitäten, die sich von denen der anderen unterscheiden, aber wenn wir uns über uns selbst erheben, können wir zusammen sein. Wenn wir uns über unsere egoistischen Unterschiede hinwegsetzen, jeder von uns über seinen Egoismus, dann werden wir ähnlich und gleich und können uns verbinden und ergänzen.

Dies erreichen wir in dem Maße, in dem wir die Sefira Yessod erreichen, die “alles” genannt wird. Wenn wir uns über unseren Egoismus erheben und zum Glauben über den Verstand kommen, zur Verbindung in einem Zehner, schaffen wir eine neue spirituelle Eigenschaft, die allen gemeinsam ist und die man den Schöpfer nennt. Er wird aus der Verbindung zwischen uns geboren und sagt: “ Ihr habt mich gemacht!“

Es stellt sich heraus, dass wir durch unsere Verbindung den Schöpfer erschaffen haben; so offenbart Er sich uns gegenüber. Die erste Bekanntschaft mit dem Schöpfer, mit der höheren Kraft, mit der höheren Welt, geschieht durch die Eigenschaft von Yessod.

Geehrte Gäste, Ushpisin, die in die Sukkah kommen, organisieren die richtige Umgebung für uns. Josef ist der letzte in dieser Kette, sozusagen anstelle von Malchut.

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Aus der täglichen Kabbala-Lektion vom 08.10.2020 „Sukkot“

Jom Kippur: Eine Bitte um Korrektur

Im Prozess der spirituellen Entwicklung gibt es einen besonderen Zustand, der Jom Kippur (von dem Wort „kapara“ – „Erlösung“) genannt wird und der die Korrektur aller Sünden bedeutet, für die ein Mensch Reue zeigt und um Korrektur bittet.

Denn es ist klar, dass wir selbst nichts korrigieren können, und die Sünden, die wir begangen haben, sind gar nicht unsere, denn es ist der Schöpfer, der die böse Neigung geschaffen hat, die uns beherrscht und uns zur Sünde zwingt.

Wir sind nicht schuldig, dass wir in den Egoismus eingetaucht sind, der uns jedes Mal dazu bringt, nur an uns selbst zu denken und nicht an andere oder an den Schöpfer. Deshalb sind sowohl die Sünden als auch ihre Korrektur nicht unsere Schuld und nicht unser Verdienst, weil der Schöpfer alles tut. Er hat alle Sünden und alle ihre Korrekturen für uns vorbereitet, und wir befinden uns zwischen dem einen und dem anderen, wie in einem Schraubstock.

Unsere Aufgabe ist es, alles mit dem Schöpfer zu verbinden, sowohl die Sünden als auch die Korrekturen. Wir können Sünde und Korrektur nur dann miteinander verbinden, wenn wir verstehen und spüren, dass beides vom Schöpfer kommt und nicht von uns. Der Schöpfer steht über den Sünden und über den Korrekturen. Er ist eine besondere höhere Macht, die über allem steht.

Deshalb ist Jom Kippur ein Tag der besonderen Freude, der uns erlaubt, uns noch höher über die Schöpfung zu erheben, uns mit der höheren Macht zu verbinden und ihre Ebene zu erreichen. All die Sünden und der Egoismus, die vom Schöpfer geschaffen wurden, und die Korrekturen, die dank Ihm erreicht werden, sind notwendig, um die Stufe zu verstehen, die über den bösen und guten Neigungen liegt, das heißt, um den Schöpfer zu verstehen, der auf keine andere Weise erreicht werden kann.

Der Schöpfer ist von der gesamten Schöpfung getrennt, und es ist möglich, diese Essenz nur auf diese Weise zu erlangen, durch die Erfahrung unserer Trennung in vollem Umfang. Wenn wir uns miteinander verbinden, vereinen wir uns mit dem Schöpfer.

Wir erheben uns über Übertretungen, über Strafe und Belohnung und nehmen diese Korrekturen vor, damit wir nur mit ihrer Hilfe den Schöpfer erreichen, der von der gesamten Schöpfung getrennt ist. Der Schöpfer hat all diese Zustände für uns vorbereitet, damit wir zu Ihm gelangen können: eins, einzigartig und vereint.

Jom Kippur ist das Hauptsymbol für den Prozess des Erreichens der höheren Kraft, die von der gesamten Schöpfung losgelöst ist.

Ohne Vereinigung, ohne Gedanken an das gesamte Welt Kli, ohne Gedanken an gegenseitige Hilfe und an die gesamte Menschheit ist es unmöglich, auch nur die kleinste spirituelle Offenbarung zu erreichen. Alle Völker sind dazu bestimmt, sich über ihren individuellen Egoismus zu erheben und zum System von Adam HaRishon zurückzukehren, um wie ein Mensch, wie in einem einzigen Verlangen zu werden.

Jom Kippur ist ein spiritueller Zustand, in dem der Mensch offenbart, dass seine Übertretung darin besteht, dass er dachte, er selbst würde übertreten und nicht sah, dass alles vom Schöpfer kommt. Das heißt, er hat nicht erkannt, dass „es außer Ihm nichts gibt“.

Er dachte, er würde alles selbst tun und bewertete seine Gedanken und Wünsche in seinem Egoismus. Aber jetzt will der Mensch seine Fehler korrigieren, all diese unreinen Unterscheidungen, die nicht mit der einen, einzigartigen und vereinten höheren Kraft verbunden sind. Und genau darum betet er und bittet den Schöpfer.

Das ist das Wesen des Tages des Gerichts (wörtlich übersetzt, aber gewöhnlich wird er Tag der Sühne genannt) – der Tag, an dem der Mensch alle Zustände und Klärungen, die er nicht der höheren Kraft zuschreiben konnte, sühnen und korrigieren will. Schließlich besteht unsere ganze Aufgabe darin, alles, was in der Welt geschieht, der höheren Kraft zuzuschreiben und uns selbst nur als eine Schöpfung zu betrachten, die zu hundert Prozent von ihr kontrolliert wird.

Der Aufstieg über 125 spirituelle Stufen ist eine zunehmende Identifikation mit der höheren Kraft bis zur vollständigen Vereinigung mit ihr. Wenn wir das Kli, das vom Schöpfer absichtlich zerbrochen wurde, vollständig korrigieren und es auf Seine Ebene anheben, dann sind wir bereit, den wahren Weg zum Verständnis und zur Vereinigung mit dem Schöpfer zu beginnen.

Aber das sind die Geheimnisse des Endes der Korrektur. Wenn wir dies gemeinsam erreichen – alle Schöpfungen, die jetzt in dieser Welt sind, und diejenigen, die nicht in ihr sind – dann werden wir weitergehen und herausfinden, was der Schöpfer für uns nach der letzten Korrektur vorbereitet hat.

An Jom Kippur zeigen wir, dass nicht nur das Gute, sondern auch das Böse vom Schöpfer kommt und beide gleichwertig sind. Der Mensch sollte sowohl für das Böse als auch für das Gute segnen, weil er durch diese beiden Kräfte die Vereinigung mit dem Schöpfer erreicht.

Diese Vereinigung mit der höheren Kraft ist unser gemeinsames einziges Ziel, und deshalb muss jeder vergangene Zustand als eine Einladung zur Vereinigung verstanden werden. Es spielt keine Rolle, was ich fühle oder was in meinem Verstand, meinem Herzen, meinem Körper oder in meinen Beziehungen geschieht, dadurch wird mir gezeigt, wo ich die Vereinigung mit der höheren Kraft hinzufügen und verstärken kann.

Der Sinn des Fastens an Jom Kippur ist, dass wir nur durch die Kraft des Glaubens handeln, ohne die Kraft des Empfangens zu nutzen.

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Aus der täglichen Kabbala-Lektion, 26.9.2020