Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Je schlimmer, desto besser

Wir müssen verstehen, dass die Lösung der gegenwärtigen Probleme nicht darin besteht, unseren Egoismus zu zähmen, sondern darin, uns darüber zu erheben. Deshalb ist die Weisheit der Kabbala nicht so einfach; sie steht über dem Niveau der Methoden, die lehren, wie man allmählich über den Egoismus Kontrolle erlangt und den Bösen Trieb verringert.

Die Kabbala sagt: Nein, auf keinen Fall brauchst du deinen Egoismus zu bekämpfen. Du wirst diesen Krieg ohnehin nicht gewinnen, weil dein Egoismus nur wachsen wird. Außerdem ist er klüger als du und wird immer wieder ungestraft davonkommen und alles an sich reissen.

Du musst nur lernen, wie du ihn äußerlich von dir abwendet. Die Weisheit der Kabbala ist die Wissenschaft, die uns lehrt, wie man mit dem Egoismus arbeitet. Kabbala ist eine sehr komplexe Wissenschaft, da sie praktisch alles, was es gibt, einschließt. Sie erlaubt uns, unseren Egoismus richtig zu verwenden, und da unser Egoismus immer weiter wächst, um uns immer größere Gelegenheiten zu geben, aus uns heraus zu treten und das zu erlangen, was uns umgibt.

Es ist nicht leicht, den Menschen zu erklären, dass Transformation nicht im Vermindern des Egoismus liegt, sondern eher in der richtigen Verwendung dessen. Je egoistischer du bist, desto besser.

Menschen, die das nicht verstehen, wundern sich “Wie kann das besser sein? Je mehr ich anderen schade, je listiger, neidischer, gieriger und durchtriebener ich bin, soll besser sein? Das ist richtig!

Dennoch wirst Du Dich fragen, “Wie kann das gut sein? Du hast Unrecht: Wir müssen diese ganzen Laster beseitigen. Ein guter Mensch ist jemand der nichts davon hat.” Aber das ist nicht so! Ein guter Mensch ist jemand, der enorme egoistische Eigenschaften hat, aber sie in eine Verbindung zu anderen umwandelt. Sein Ehrgeiz ist, alle seine schrecklichen Eigenschaften irgendwie nicht zu verwenden, sondern sie eher in gute zu verwandeln. Wir haben sie umzuwandeln, aber sie niemals auszulöschen.

Es ist sehr schwierig, dieses den Menschen zu erklären, die intelligent und tiefsinnig sind. Heute sind wir Zeugen des Ungleichgewichtes mit der Natur und der Uneinigkeit in der Gesellschaft, in unserem persönlichen Leben, und auch sonst überall. Ist das zum Besseren oder zum Schlechten? Das ist sicher zum Besseren! Je schlechter, desto besser!

Es ist hart für die Menschen, das zu verstehen. Dieses Verständnis kann nicht plötzlich erlangt werden. Aber habt Geduld; nach und nach wird sich alles klären.

Vom 2. Unterricht auf dem Berliner Kongress am 28.01.2011

Wieviel kostet Liebe?

Frage: Im Laufe der gesamten Geschichte kam es wegen Geld zu Kriegen zwischen Regierungen und in Familien. Wie kann es dann genutzt werden, um Menschen miteinander zu verbinden?

Antwort: Es hängt alles davon ab, wie Geld gebraucht wird. Wenn ich meinen Egoismus befriedigen will, dann brauche ich Geld. Doch wenn ich meinen Egoismus dazu nutze, um andere zu erfüllen, brauche ich einen anti-egoistischen Schirm, eine “Verhüllung” für den Egoismus, wie beispielsweise Geld.

Geld ist ein Hinweis auf meine Stärke, die Kraft des Schirms. Folglich werden Kriege nicht um Geld geführt, sondern wegen des Egoismus.

Zudem kann man nicht alles mit Geld kaufen, wenn auch fast alles. Sogar in unserer Welt gibt es Eigenschaften, die zur Wurzel der Seele gehören und die man nicht kaufen kann, so wie eine besondere Verbindung zwischen Menschen oder eine besondere Begabung (wie ein Talent in Musik, der Kunst oder der Literatur), die von der Wurzel der Seele kommen.

Eigenschaften, die wir von der Natur bekommen, können mit Geld nicht gekauft werden. Dinge, die wir mit unseren Anstrengungen hinzufügen, einschließlich Beziehungen zwischen Menschen, und Liebe, sind ebenfalls nur sehr schwer zu kaufen.

Manchmal verwechseln wir Geld mit Anstrengungen. Doch es ist unmöglich, einfach zu zahlen und eine bestimmte Einstellung zu kaufen. Dinge, die zur Natur gehören, die wir vom Schöpfer erhalten und an Ihn zurückgeben müssen, kann man unmöglich auf egoistische Weise erobern, und unser Papiergeld kann hier auch nicht helfen.

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 1.03.2011, Unterricht über Geld

Russland und Europa: Auf dem Weg zur Spiritualität

Um mit der Natur im Gleichgewicht zu sein ist es notwendig, sie verständnisvoll zu nützen, und zwar im Sinne der Notwendigkeit, und in Abhängigkeit der Bedürfnisse jedes Einzelnen.
Baal HaSulam schreibt darüber im Artikel “Frieden in der Welt” und in anderen Artikeln.

Allerdings kann diese Vorgehensweise nicht durch Terror aufgezwungen werden. Sie kann nur mittels Erziehung stattfinden. Doch die russischen Revolutionäre haben aber einen anderen Weg eingeschlagen, indem sie die Prinzipien der Erziehung verwarfen.

Außerdem fand dies in einem unterentwickelten Staat statt, mit der am wenigsten entwickelten Bevölkerung, die bis zum heutigen Tag praktisch unter feudalistischen Bedingungen leben muss. Die Bevölkerung Russlands, die gutherzig und freundlich ist, akzeptiert nach wie vor diese feudalistischen Gegebenheiten, mit denen Russland bis heute lebt.

Es ist kein kapitalistisches, sondern ein feudales Land mit seinen Gebräuchen, seiner Struktur, Korruption und all seinen sozialen Beziehungen. Es ist eine Feudalherrschaft.

Wir könnten meinen: “Aber wie kann das sein? In einer modernen Gesellschaft? Ist dies nicht längst vorbei? “
Genau, im Westen hat der Feudalismus nicht einmal 300 Jahre existiert, aber in Russland besteht er immer noch.

Das heißt, jederman ist damit nach wie vor einverstanden. Die Menschen haben sich noch nicht über diese Stufe hinaus entwickelt.

Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, etwa 10-20%, kann diese Voraussetzungen nicht tolerieren, während alle anderen damit einverstanden sind, damit zu leben. Es kümmert sie nicht, dass sie einen Hierarchen haben, dass sie sich jemandem ohne Recht und Ordnung unterwerfen müssen, dass alles erkauft und verkauft werden kann und dass die Reichen mächtig und im Recht sind. Die Menschen sind damit einverstanden! Deshalb gilt es noch immer als feudale Stufe der sozialen Entwicklung.

Marx hat absolut nicht angenommen, dass genau dieses Land versuchen würde, seine Idee in die Tat umzusetzen. Er hat eigentlich die Kabbala in Form von wirtschaftlichen Gesetzen ausgelegt. Jedoch ist der Egoismus im ehemaligen Sowjetischen Reich komplett anders. Dieser Egoismus ist feudal und noch nicht für eine ernsthafte Entwicklung bereit.

Wenn wir allerdings mit Einzelpersonen oder mit unseren Gruppen in Russland zusammen arbeiten, sehen wir verblüffende Resultate, weil die Menschen Punkte im Herzen haben. Sie sind sehr begeistert und zielorientiert.

Die Frage is: Wird die Gesellschaft fähig sein zu verstehen, dass sie sich – jedoch nicht durch die Gesetze durch die sie vom Sowjet Regime großgezogen wurde – verbinden muss? Die Einheit hat durch Gesetze stattzufinden, durch die jederman gleich ist, bewusst, und sich bewusst verbindet. Die russische Bevölkerung ist nicht daran gewohnt, sich bewusst zu verbinden. Werden sie es erzielen, werden sie fähig sein, das zu tun? Das ist wirklich die Frage.

Darum sind unsere Gruppen in Russland für uns sehr wertvoll. Ich persönlich kenne diese Nation sehr gut, weil ich dort aufgewachsen bin und meine Muttersprache Russisch ist. Aber können wir in Russland das Land sehen, das die Fähigkeit hat, die kabbalistischen Prinzipien leicht zu realisieren? Das ist etwas, was ich nicht weiß.

Andererseits ist alles, was man in Europa – ungeachtet der Tatsache, dass die Menschen sehr unterschiedlich zum russischen Image sind – tun muss, einen bestimmten äußeren Widerstand, eine bestimmte Schale oder Hülle überwinden. Danach werden sie, sobald diese Idee die Gedanken der Menschen durchdringt, realisieren, dass es richtig ist, und werden es in ihrem Inneren durch ihre Entwicklung wahrnehmen.

In Russland ist es einfach dem Individuum näher zu kommen. In Europa ist das wesentlich schwerer. Dennoch glaube ich, dass, wenn wir ins Innere der Europäer durchdringen, sie die Kräfte und Fähigkeiten in sich finden werden, um sich zu verbinden. Ihr bewusster Kollektivismus wird sich entwickeln.

Andererseits entwickelt sich der Kollektivismus in Russland trotzdem nicht. Die Gesellschaft dort ist nicht gemeinam entwickelt. Ich denke, dass es noch nicht möglich ist.

Dennoch, trotz all dieser Mutmaßungen, müssen wir die Kabbala erschließen und überall weiter verbreiten. Natürlich gibt es in den ehemaligen sozialistischen Ländern große Barrieren. Aber das sollte uns nicht aufhalten. Wir sollten nicht darüber nachdenken, wo es leichter und wo es schwerer ist, warum und wie. Wir sollten arbeiten, das ist alles. Ich stelle nie irgendwelche Berechnungen an. Wir wissen nicht, was besser oder schlechter ist, und wie alles stattfinden wird.

Aus der 3. Lektion vom Berliner Kongress, am 28.1.2011

Zum Zerbrechen aufsteigen

Frage: Es gibt Zustände, die von allen Gruppen, einschließlich Kindergruppen, durchlaufen werden. Wir spüren, dass wir eine bestimmte Stufe der Einheit erreicht haben, doch dann wächst der Egoismus, alles zerfällt, und wir verlieren das Gefühl der Sicherheit. Wie können wir es wieder erlangen?

Meine Antwort: Das ist ein guter Zustand. Wir gehen zusammen den spirituellen Weg, wir verbinden uns, um zusammen die spirituelle Welt zu erlangen. Mit anderen Worten: wir vereinen unsere egoistischen Kräfte mit der Absicht, in die Spiritualität einzubrechen und zum Schöpfer zu gelangen. Wir glauben, dass das unser Vorhaben ist, das wir diejenigen sind, die die „Partei anführen“.

Und dann fangen wir an, Hass, Abstoßung, Probleme untereinander zu enthüllen. Denn wir müssen erkennen, dass wir zum Geben nicht fähig sind, dass wir alle Egoisten sind, die sich nicht verbinden wollen, wenn vor ihnen ein Ziel steht, welches für ihren Egoismus unverständlich ist.

Als wir die Vereinigung in Angriff genommen haben, haben wir von der Spiritualität gesprochen und an sie gedacht, haben sie in den Unterrichten studiert. Und dadurch haben wir, im Grunde genommen, uns selbst „verdorben“. Denn wir haben das Licht von dort direkt in unsere egoistische Verbindung angezogen – und wegen des Ungleichgewichts, des Unterschiedes der Eigenschaften zwischen ihnen, ist sie natürlich zerfallen. Wir haben scheinbar das Zerbrechen enthüllt.

Hier müssen wir verstehen: wir haben die Wahrheit enthüllt, sind von der materiellen Stufe zur Stufe des Zerbrechens aufgestiegen. Wenn wir jetzt auf dieser Stufe anfangen, uns mit Hilfe des gleichen Lichts untereinander zu verbinden, werden wir die Korrekturmethode einsetzen und werden dann in den korrigierten Kelim die spirituelle Realität enthüllen. Gerade jetzt beginnen wir mit der Korrektur, und bis dahin hatten wir einfach nichts zum Korrigieren, denn wir haben uns mit unserem Egoismus verbunden und uns gefreut, wie toll es ist.

Jeder, der zum Zerbrechen gelangt und gegen seinen Egoismus handelt, muss sich trotz der Abstoßung mit den Freunden verbinden. Und das ist nur mit Hilfe des höheren Lichts möglich. Es hat mich von den anderen getrennt, und nun muss ich spüren, wie es mich mit ihnen wiedervereint. Und sobald es dies selbst im geringsten Maße getan hat, fange ich an, die spirituelle Welt wahrzunehmen. Denn die Verbindung zwischen uns ist bereits die Spiritualität.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Das Gefühl der Sicherheit“, 03.03.2011

Wozu brauchen wir Geld?

Frage: Was hat Geld mit der Spiritualität zu tun und wie bringt es uns voran?

Meine Antwort: Geld (Kesef) bedeutet „Abdeckung“ (Kissuj) für meinen Egoismus. Es ist die Kraft, die es mir erlaubt, meinen Egoismus abzudecken und ihn entweder zu erfüllen oder für die Erfüllung von Anderen zu benutzen. Das Geld bietet die Möglichkeit, mit diesem Egoismus zu arbeiten – entweder für oder gegen ihn.

Aus diesem Grund darf das Geld in einer integralen Welt nur zur Verbindung zwischen den Menschen benutzt werden. Der Mensch muss für sich das Nötigste zum Leben behalten und den Überschuss für die Korrektur der Welt weggeben.

In der zukünftigen Generation, in einer korrigierten Welt wird das Geld verschwinden. Denn wenn ich alles Nötige von der Gesellschaft bekomme, wozu brauche ich dann das Geld? Wenn die ganze Welt korrigiert ist und jeder mit dem Nötigsten versorgt ist und er an den überflüssigen Erfüllungen keinen Bedarf hat, wozu ist dann das Geld nötig? Es wird keine Notwendigkeit darin bestehen.

Die Tauschprozesse, die Übergabe von einer Firma an die andere, zwischen den Werken, muss irgendwie geregelt werden, um die ganze Welt versorgen und die korrigierte, vollkommene Form erreichen zu können – doch das wird nicht mehr mit Hilfe von Papiergeld geschehen. Wir werden die Verbindung zwischen uns auf irgendeine Weise bemessen müssen, und wir werden sie mit dem „Geld“ erfassen – doch es wird nicht das Geld sein, welches heute im Umlauf ist, sondern das Maß des Gebens des Einen an den Anderen.

Wenn wir zum Geben übergehen, brauchen wir ebenfalls „Geld“, doch es nimmt die Form des Schirms an, welcher durch die Verbindung bemessen wird, zu welcher er führt.

„Wie viel hast du bezahlt?“ – In dem Ausmaß jener Verbindung, die entstanden ist!

Heute aber wird der entrichtete Preis dadurch bestimmt, wie viel ich für mich bekomme, indem ich von den Anderen wegnehme und dadurch einen Bruch zwischen uns schaffe.

Auszug aus dem Unterricht zum Thema Geld, 01.03.2011

Die ersten Versuche

Frage: Je mehr Anstrengungen für den Erfolg der Gruppe wir unternehmen, desto mehr fühlen wir, dass wir für unseren Egoismus arbeiten…

Meine Antwort: Wir sollten uns darüber freuen, denn das ist die Enthüllung des Bösen. Ohne dass wir das Böse enthüllt haben, werden wir das Gute nicht erreichen können.

Ich sehe also, dass ich aus meinen Handlungen für die Gruppe letztendlich nur den eigenen Nutzen ziehen will. Was soll ich denn weiter tun?

Es ist so, dass allein dieser „Punkt der Offenbarung“ nicht ausreicht, damit kann ich nichts anfangen. Meine Handlung muss eine Richtung, einen Vektor haben. Anderenfalls bleibt meine innere Kraft bloß ein Potential, ähnlich einem abgedrosselten Motor, selbst wenn es ein guter Motor von 200 Pferdekräften ist – doch wie geht es weiter?

Ich muss mein Verlangen „starten“, es auf eine bestimmte Handlung ausrichten. Das bedeutet, dass ich zwei Punkte habe, aus denen der Vektor eben erstellt wird. Diese Ausrichtung wird meiner Kraft durch den Verstand gegeben. Das ist der Grund, warum Kraft und Verstand gut „zusammen arbeiten“ können. Das ist eine Gesetzmäßigkeit.

Obwohl ich also an meiner Einstellung gegenüber der Gruppe verzweifelt bin, erschafft es noch keine Möglichkeit zum Handeln. Nun muss ich meinen Zustand mit dem Ziel verbinden.

Gerade habe ich gespürt, dass ich mir selbst zuwider bin. In meinen Handlungen bzw. in einer meiner Handlungen ist der Egoismus zum Vorschein gekommen: das habe ich für mich selbst getan, ich konnte es nicht auf die Freunde richten.

Als erstes sollte man daran denken, dass es niemanden außer Ihm gibt. Es liegt nicht daran, dass es mir nicht gelungen ist, sondern daran, dass der Schöpfer diese Situation und deren Analyse für mich erschaffen hat. Es stellt sich heraus, dass ich wegen meines Egoismus nichts tun konnte, weil der Schöpfer mir etwas beibringen, mir zeigen wollte, dass ich mich in der Gewalt des Egos befinde.

Was soll ich nun tun? Wozu wollte Er, dass ich das spüre? Damit ich dadurch die Wichtigkeit des Ziels erkenne – der Eigenschaft des Gebens, die dem, was mir gerade enthüllt wurde, entgegengesetzt ist.

Woher nehme ich denn diese Wichtigkeit? Eben aus diesem Zustand heraus. Denn es gibt kein Licht ohne Kli. Im Vergleich zu was nehme ich mich als böse wahr? Im Vergleich dazu, wie ich das Geben verstehe, indem ich mir vorstelle, dass ich besser vorgehen und mich gegenüber den Freunden anders verhalten könnte.

Das sind bereits zwei Punkte!

Wie kann ich mich nun von dem Punkt der eigenen Erbärmlichkeit und Widerwärtigkeit zum Punkt des Gebens bewegen? Was fehlt mir? Mir fehlt die Kraft. Eben danach muss ich verlangen.

Doch auch das ist noch nicht alles. Wozu soll ich danach verlangen? Um mich selbst zu umschmeicheln? Um keine Abstoßung mehr mir selbst gegenüber zu empfinden? Denn mein Egoismus leidet aufgrund der jüngsten „Offenbarung“. Dann bin ich also nach wie vor ein Egoist, nur nach einer weiteren Windung, auf der nächsten Stufe der Selbstverliebtheit.

Nein, ich will nicht, dass meine Arbeit oder deren Ergebnisse den eigenen Nutzen verfolgen. Ich will eine solche Handlung vollziehen, in der ich den Genuss für den Schöpfer enthülle. Er korrigiert mich, und ich will, dass es Ihm Genuss bereitet.

Dadurch versuche ich, noch ein Stück vorwärts zu kommen, und noch ein bisschen, so weit es geht. So sehen meine ersten Versuche aus, die ich buchstäblich „durchkauen“, auf der Zunge „zergehen lassen“, und um es noch genauer zu sagen – mit den Zähnen „zermahlen“ muss.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 28.02.2011

Ein Augenblick der Schwäche für den großen Eroberer

In unserer Welt sind wir es gewohnt, unabhängig zu handeln. Ich brauche meine ganze Kraft, mein ganzes Wissen, alle Energie, das ganze Potential, um mit meiner Umgebung verbunden zu sein, meine angeborenen Fähigkeiten, sowie Gewohnheiten, die ich durch Erziehung und Bildung habe. Ich bin die Quelle; ich bin der Mittelpunkt. Ich handle aus mir selbst und bahne mir meinen Weg in der Welt.

Bei jedem Schritt auf dem Weg sehen wir, wie effektiv diese Einstellung ist. Schließlich wurden wir durch die Kraft des Egoismus, den Willen zu genießen, geboren. Und weil wir dieses Verlangen dazu nutzen, um „erfolgreich“ zu sein und für uns selbst Gewinn zu erlangen, nutzen wir daher alles, was wir haben, unsere inneren Fähigkeiten und die äußeren Mittel.

Ich habe Kraft, Vernunft, Antrieb und Mut – all die Dinge, die mir angeboren sind und ich nutze sie außerhalb, aus mir heraus nach außen hin. Doch das ist es nicht, was bei der Korrektur der Seele geschieht. Wenn mein Ziel, das ich habe, nicht ist, in dieser Welt, sondern in der spirituellen Welt erfolgreich zu sein, wenn ich in diese Welt hindurchbrechen und sie erlangen will, dann entdecke ich, dass ich dazu am Anfang nicht tauge. Ich habe nicht die Kräfte, das Verständnis oder die Eigenschaften, die mich befähigen, selbst näher zu kommen und zu attackieren, durchzubrechen und die Höhere Welt zu erobern.

Es braucht Zeit, um das zu realisieren. Doch danach, wenn ich erkenne, dass meine normalen „Werkzeuge“ hier machtlos sind, erlebe ich Schwäche, gebe auf und weiß nicht, was ich tun soll. Normalerweise hat der Mensch dadurch einen großen Abstieg. Schließlich besitzt er keine Mittel, um zu erlangen, wonach er verlangt. Was also soll er tun?

Hier gibt es zwei Dinge, die man erkennen muss:

1.Ich gehöre oder entspreche in keiner Weise zur spirituellen Welt, sei es in Form oder Aussehen. Jetzt ist das für mich völlig klar. Und dieser Augenblick der Schwäche ist ein guter Anfang. Denn im Wesentlichen sagt das etwas über die Wahrnehmung meiner eigenen Natur aus, die von der spirituellen Natur losgelöst ist und mir nicht im Geringsten helfen wird. Ich habe keinerlei Triebe, Mittel, Werkzeuge oder Möglichkeiten, meinen Weg zu dem Ort zu finden, an dem ich sein möchte. Ich werde daraus nicht schlau. Ich bin spirituell unbeweglich und gesperrt.

2. Ich kann eine Kraft bekommen, die mir helfen wird und einen Verstand, der mich durch die Umgebung auf die Erlangung der Höheren Welt ausrichten wird. Denn die Unmgebung ist schließlich das Mittel, um die Höhere Welt zu erreichen und sie ist genau neben mir gegenwärtig. Es ist die Gruppe, zu der ich von Oben gebracht wurde und durch die ich Höhere Kräfte bekommen kann, damit sie auf mich einwirken.

Ich erlange die spirituelle Welt nicht, indem ich aus mir selbst heraus nach außen gehe. Ich kaufe sie nicht, absorbiere sie nicht oder breche zu ihr durch, sondern ich muss mich selbst nur angleichen, um sie zu erobern. Dann werde ich entdecken, dass ich in ihr bin.

Diese Weise, diese Einstellung zur Arbeit und ihrem Ergebnis, sowie die Übereinstimmung meiner selbst mit der Höheren Welt ist das völlige Gegenteil von dem, womit wir in unserer Welt arbeiten. Hier muss ich das, was ich mir wünsche, erreichen, aneignen odere erobern, während die spirituelle Welt hingegen von Anfang an für mich bereit ist Ich befinde mich schon in ihr und alles, was ich tun muss, ist, mich zu verändern, damit es sichtbar wird.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 28.02.2011, Schriften von Rabash

Der große Krieg um den kleinen Menschen

Frage: Ich habe verstanden, dass Sie alle Massenmedien zu Bildungsmitteln umwandeln möchten, als ob jeder Mensch sich auf die Schulbank setzen müsste. Doch werden die Menschen etwa damit einverstanden sein? Denn sie wollen nicht lernen, sie wollen unterhalten werden.

Meine Antwort: Du begreifst einfach nicht, dass, indem du die Informationen verschlingst, mit denen die heutigen Zeitungen dich „unterhalten“, du dich ebenfalls in einer Schule befindest, jedoch in einer sehr schlechten! Du spürst es einfach nicht, aber die Massenmedien machen aus dir das, was sie wollen. Sie verändern dich – und das bedeutet, dass du dich in einer Schule befindest, die dich ausbildet, und wie!

Du dachtest, es verbirgt sich keine Absicht, keine Politik dahinter? Jemand bezahlt alles und bestimmt, in welcher Form alles dargeboten wird. Von früh bis spät beschäftigen sich Menschen damit, in welcher Form die Zeitung erscheinen soll, welche Tendenz sie verfolgen soll. Und so läuft es in allen Massenmedien ab. Es gibt nichts, was zu reiner Unterhaltung gedruckt worden wäre. Gehe in die Unterhaltungsindustrie und du wirst sehen, welche Politik dahinter steckt und wie sie mit den Zeitungen verbunden ist.

Der kleine Mensch versteht nicht, welche Kriege um das Recht, ihn zu beherrschen, geführt werden. Du durchläufst eine harte Schule von Tag zu Tag, du wirst einer Gehirnwäsche unterzogen und bis auf den Grund verändert.

Und diese Ausrichtung auf die Veränderung des Menschen muss beibehalten werden – aber auf die Veränderung zum Guten! Denn wir alle sind Produkte von Massenmedien, und schaut euch unsere Gesellschaft an, wo wir angelangt sind. Schule bedeutet nicht nur, auf der Schulbank zu sitzen und den Lehrer anzuschauen. Alles um uns herum ist Schule, und alles ist von jemandem organisiert worden, hinter allem verbirgt sich Ideologie.

Die Zeitung muss attraktiv und interessant für den Leser bleiben, doch sie muss eine gute Ausrichtung haben. Das bedarf einer großen Kunst. Es kostet nichts, Mordszenen aufzunehmen und zu veröffentlichen. Es ist viel schwieriger, es so zu präsentieren, dass der Mensch nicht will, dass es sich wiederholt – denn das ist gegen unseren Egoismus gerichtet.

Und noch schwieriger ist es, ein Bedauern in dem Menschen darüber, was geschehen ist, auszulösen, damit er vom Mitgefühl durchdrungen wird und damit die Kommunikationsmittel tatsächlich zur Verbindung zwischen den Menschen beitragen.

Die modernen Massenmedien lassen im Moment das menschliche Ego, das Verlangen zu genießen in jedem anwachsen. Wir aber müssen unsererseits über alle unsere Kanäle, über alle unsere Verbindungen untereinander und von uns zu der gesamten Welt einwirken und durch sie die Weisheit der Kabbala durchfließen lassen.

Und selbst wenn die Menschen nicht verstehen und nicht zuhören, wird das plötzlich in ihrem Inneren zum Vorschein kommen und aufleben, und sie werden selbst anfangen, darüber zu sprechen, ohne zu verstehen, woher diese neuen Gedanken zu ihnen gekommen sind.

Wir brauchen also zwei Dinge: das Weltkli muss so schnell wie möglich anwachsen, und unsere Verbreitung muss noch schneller wachsen! Und wenn diese zwei Bestandteile sich in jedem Menschen verbinden: sein großer Egoismus und unsere Einwirkung, die auf das Geben gerichtet ist – wird das richtige Früchte tragen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“, 24.02.2011

Sparen Sie sich Ihre Worte

Frage: Wenn wir den Druck auf unseren Egoismus, die Schläge die er erhält beginnen zu empfinden, wie wende ich mich auf richtige Weise an die Gruppe? Worauf sollte ich mich konzentrieren?

Meine Antwort: Wenn ein Mensch kein inneres Erwarten an die Gruppe hat, was kann man ihm sagen? Was immer wir tun, wir tun es freiwillig. Wenn ein Mensch nicht sieht, warum er sich der Gruppe zuwenden sollte, dann wird er es nicht tun.

Ich appelliere an die Gruppe, wenn ich mich hilflos fühle, wenn ich sehe, dass es nichts gibt, was mich retten kann, dass ich außerstande bin, mich zu verändern und etwas zu erreichen, wenn ich begreife, dass meine ganze gelernte Intelligenz potenziell keine Lösung für mich haben wird, nur dann bin ich bereit, die Freunde um Hilfe zu bitten. Die Forderung taucht in mir auf, wenn ich suche und wünsche, von diesem schrecklichen Zustand auszubrechen. Dann entdecke ich, dass ich mich nur an die Gruppe wenden kann.

Ich appelliere äußerlich oder innerlich an sie. Die Freunde können es nicht einmal fühlen, aber ich will wirklich Unterstützung und Kraft von ihnen erhalten. Und dann wende ich mich ihnen mit einer Bitte zu.

Kann ich den Ratschlägen dann andererseits wirklich folgen und die Gruppe um Hilfe bitten?

Ein Lippenbekenntnis wird hier nicht helfen, es ist nur eine Verschwendung des Atems. Nur wenn ein wahrer Wunsch in mir gereift ist, wende ich mich den Freunden zu. Es ist egal, ob sie es fühlen oder nicht. Die Kraft des Verlangens in meiner Bitte, macht es wahr.

Aus dem 1. Teil des täglichen Kabbalahunterrichts vom 23.02.2011 Schriften von Rabash

Über den Baum von Gut und Böse nachsinnend

Wenn wir in uns die Empfindsamkeit für Gut und Böse nicht kultivieren, werden wir nicht wissen, wie wir sie in der rechten Weise zu gebrauchen haben.

Zudem ist wichtig, auf welche Art wir feststellen, was gut und was böse ist, weil für gewöhnlich erachtet ein Mensch das, was seinem Egoismus dient als gut und das, was ihm schadet als böse. Also was ist der Bezugspunkt, der auf die Definition von Gut und Böse verweist? Ist es in Beziehung zu mir, zur Gesellschaft oder zum Schöpfer? Was ist eigentlich „Gut“ und „Böse“?

Wir stehen heute einem grossen Problem gegenüber: Während unserer gesamten Vergangenheit haben wir getan, was für uns selbst das Beste war. Wir haben die Freiheit besessen Rohöl und Gas zu verteilen, unsere Umwelt zu verschmutzen und über nichts besorgt zu sein, bis wir eine Möglichkeit bekamen, mit Entsetzen zu sehen, was wir angestellt haben. Allerdings gibt es kein Zurück. Wissenschaftler sagen, dass das Schicksal des Globus entschieden ist: Wir haben die Grenze zur Umkehr bereits überschritten und können das zerstörte Heil nicht mehr wiederherstellen.

Das, was wir als gut empfunden haben, hat sich in schlecht verwandelt. Wären wir in der Vergangenheit empfindsamer und in der Lage gewesen, die Dinge im rechten Licht zu sehen, hätten wir das, was wir getan haben, nicht getan. An dieser Stelle hängt unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu fällen, in hohem Masse von unseren Gefühlen ab. Letzten Endes ist das Verlangen die Hauptkraft und der Verstand entwickelt sich daneben um zu erfüllen, was das Verlangen wünscht. Intelligenz wächst nur ,um das Verlangte zu erlangen.

Ich denke darüber nach, was ich zu erreichen verlange und je mehr ich wünsche, um so mehr denke ich darüber nach. In Übereinstimmung damit entwickeln sich meine Bemühungen zu verlangen, was ich ersehne. Daher, neben einem grossen Verlangen ist immer ein grosser Gedanke, während sich neben einem kleinen Verlangen ein kleiner Gedanke befindet. Auf diese Art sind wir geschaffen. Diese Entwicklung findet auch in den lebenden Zellen statt genauso wie im gesamten Menschen.

Somit wird sich unser Verstand , indem wir eine grössere Empfindsamkeit für „Gut“ und „Böse“ entwickeln, im selben Masse entwickeln und wir werden weiser werden. Die einzige Frage ist, welche Kriterien werden wir verwenden um festzulegen, wann wir es mit gut und wann wir es mit böse zu tun haben?

Aus dem 4. Teil des Täglichen Kabbalah Unterrichts vom 18/02/2011, „Die Freiheit“